Glückliche Huren gibt es nicht

auch der ungewaschene, nach Fusel stinkende Mitfünfziger mit Schweißhänden und Zahnstummeln im Sabbermaul hat gewisse Bedürfnisse...

Stimmt. Und auch einige Männer, die nicht diese Attribute erfüllen, haben es nicht immer leicht, eine Freundin zu finden... Schüchternheit... "Nettheits-Syndrom"...

Viele Grüße
Joey
 
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@Joey : Du hast recht, ich habe keine Ahnung vom Prostitutionsmileu.

Die Art der Zwangsprostitution, die mit derartigen Mitteln aufrechterhalten wird ein Verbot überleben. Seitwann kümmern sich mafiose Vereinigungen um Gesetze ?

Zumindest sollte man die Opfer hier nicht von zwei Seiten bedrohen (Illegalität).

Gefängnisähnliche Zustände gehören in den Bereich der bereits verboten ist.
 
Wahrscheinlich wäre es anzustreben, Sex überhaupt und für allemal zu verbieten (nicht wahr, Opti), hier wäre doch die Todesstrafe gut geeignet ( wie in Saudi-Arabien). Heutzutage könnte das ja auch individuell mit einem Chip überprüft werden, welcher jedem in den Geschlechtsteil implantiert wird und sofort ein Warnsignal an die Sexwächtertruppe abgibt, damit diese den Gesetzesbrecher gleich zusammenfangen können. Noch besser wäre aber der Chip im Hirn, dann können schon erotische Gedanken die erste Warnleuchte angehen lassen: 1 x Orgasmus, lebenslanger Kerker bei Wasser und Brot, zweimal - Rübe ab.

Zumindest wäre so endlich das Thema Homo sapiens weltweit erledigt. Und wer das Ausrotten des Sexualtriebs überlebt, ist ja, das habe ich von Opti lernen müssen, sowieso erleuchtet. Dann haben wir nur noch Leuchten, und was für welche. Wenigstens nur einige Jährchen, bis die schlüssigerweise ausgestorben sind.

Ernst beiseite. Was in diesem Thread abgeht, wäre wohl eine Lebensaufgabe für einen Psychiater, oder mehrere, oder eine ganze Anstalt. (Damit meine ich nicht den völlig Durchgeknallten - der Fist mit dem Umbringen bedrohte !) Kann das wirklich sein, daß heutzutage immer noch um die 80 Prozent der Menschen so verquer und verklemmt sind, was ihre Sexualität anbelangt?
Und jene Frauen, welche hier den Mann als Gespött hinstellen wollen, sollen sich mal überlegen, was ohne den Sexualtrieb des Mannes los wäre?

Opti macht aus seiner Not wenigstens noch eine Tugend und kämpft für seine Überzeugung, wenngleich auch mit mäßiger Logik und noch weniger Überzeugungskraft, jedenfalls aus meiner subjektiven Sicht. Das ist dennoch sogar beachtenswert, ein Don Quijote der anstelle der Rosinante auf der Sexualität herumreitet und erotische Windmühlenflügel mit seinem Speer bekämpft.

Prostitution hat es immer gegeben und das ist auch gut so. Je nach Gesellschaft waren Huren oft auch sehr angesehene Personen. Ich wüßte auch nicht, warum diese es nicht sein sollten. Selber nehme ich die Dienste nicht in Anspruch aber habe einige Professionelle im Laufe meines Lebens kennengelernt und das waren allesamt beachtenswerte, intelligente, gute Frauen. Es mag andere auch geben, wie in jedem Berufsstand, das sagt nichts aus.
Und bis auf eine, welche unter einem gewissen psychischen Druck stand, waren das alles Frauen, die sich diesen Beruf selbst ausgewählt haben und teils sogar nach sehr guten Ausbildungen. Was soll daran auszusetzen sein, solange hier wie in allem nicht Gewalt in irgend einer Form im Spiel ist.

Prostitution ist auch viel ehrlicher, als das bei jenen Frauen der Fall ist, die sich einen Mann als Versorger und Geldtasche anlachen und sich so verkaufen.


Eine gute umfassende Zusammenfassung, weltweit, findet sich im Wiki: http://de.wikipedia.org/wiki/Prostitution

Aber auch beim BUNDESVERBAND SEXUELLE DIENSTLEISTUNGEN E.V. http://www.busd.de/ ist einiges zu nachzulesen

International das: „Network of Sex Work Projects“ http://www.nswp.org/ eine interessante Quelle.

Das schwedische Verbot halte ich für den absolut falschen Weg. Das belegen auch die Zahlen der ansteigenden Sexualkriminalität in diesem Land.

Für mich ist Prostitution ein Beruf wie jeder andere und ich achte die Huren auch genau so. Und zu sagen, es gibt keine glücklichen Nutten ist dümmlich generalisierend und beinahe schon rassistisch....


L.G.

Ramar
 
@ Ramar

Klasse Text – kann ich voll unterschreiben.

Das Seltsame was sich schon in der ganzen historischen Linie der Prostitution zeigt, ist
das Verruchte, das Verfluchte, das Gebannte, wie zuletzt das Sittenwidrige, dass an ihr kleben bleibt.
Die Prostituierte fängt doch gleichsam einer Therapeutin, das Verdrängte, an der unsere Gesellschaft krankt auf und wird einer Doppelmoral entsprechend sogar angeklagt und stigmatisiert.
Die Hure ist doch lediglich eine Therapeutin all unserer sexuellen wie gesellschaftlichen Verdrängungsprozesse.

LG
Oskar
 
@ Ramar

Klasse Text – kann ich voll unterschreiben.

Das Seltsame was sich schon in der ganzen historischen Linie der Prostitution zeigt, ist
das Verruchte, das Verfluchte, das Gebannte, wie zuletzt das Sittenwidrige, dass an ihr kleben bleibt.
Die Prostituierte fängt doch gleichsam einer Therapeutin, das Verdrängte, an der unsere Gesellschaft krankt auf und wird einer Doppelmoral entsprechend sogar angeklagt und stigmatisiert.
Die Hure ist doch lediglich eine Therapeutin all unserer sexuellen wie gesellschaftlichen Verdrängungsprozesse.

LG
Oskar

Würdest du dich als Therapeut empfinden, wenn du mit jeder x-beliebigen Frau ins Bett gehen müsstest? Oder meinst du nicht, dass dir die Prostitution vielleicht eines Tages so zuwider wäre, dass du sie nur noch im Suff oder unter Drogen ertragen könntest?
 
Würdest du dich als Therapeut empfinden, wenn du mit jeder x-beliebigen Frau ins Bett gehen müsstest? Oder meinst du nicht, dass dir die Prostitution vielleicht eines Tages so zuwider wäre, dass du sie nur noch im Suff oder unter Drogen ertragen könntest?

Es ging weder im Text von Ramar, noch von meinem aus, dass Verschleppen und Nötigung gutgeheissen wird. Das heisst ich ging nicht von strafrechtlichen Tatbeständen aus.

Wenn ich also davon ausgehe, dass ich es unter freiwilligen Umständen tun würde und es mit der der Zeit aber nicht mehr ertrage, so kann ich ebenso damit auch freiwillig aufhören.
Aber da kommt die Stigmatisierung der Gesellschaft. Denn wie will ich einem späteren Arbeitgeber erklären, was ich vorher gemacht habe...?

LG
Oskar
 
Kann das wirklich sein, daß heutzutage immer noch um die 80 Prozent der Menschen so verquer und verklemmt sind, was ihre Sexualität anbelangt?
Und jene Frauen, welche hier den Mann als Gespött hinstellen wollen, sollen sich mal überlegen, was ohne den Sexualtrieb des Mannes los wäre?

Je nach Gesellschaft waren Huren oft auch sehr angesehene Personen.

Richtig. Man denke eben an die Tempelprostitution oder auch an die Hetären der Antike, später die Kurtisanen und in Asien die Geishas - gebildete Frauen, die in der Sexualität entweder eine Art Gottesdienst sahen (Tempelprostitution), oder an der Seite bedeutender Männer standen, zum Teil sogar öffentlich. Hinter manch bedeutendem Kriegsherren stand eine kluge Mätresse...

Und ich denke, diese Frauen lebten weitgehend selbstbestimmt.

Das Schmutzige hat die Prostitution eigentlich erst mit dem Einzug einer verlogenen Moral und der Unterwerfung unter Männerdominanz bekommen. Selbstbestimmte Frauen sind Männern oft unheimlich - einerseits fühlen sie sich zu ihnen hingezogen, andererseits möchten sie gern die Kontrolle haben.
Eine Frau weiß immer, wenn sie ein Kind bekommt, daß es ihres ist - diese Kontrolle haben Männer nicht, und ich glaube, es ist eine gewisse männliche Urangst, ein Kind aufzuziehen, das nicht das eigene ist. Ich denke, daß das einer der Hauptgründe gewesen ist, die Sexualität für etwas "unanständiges" zu erklären - die Kontrolle über Frauen zu bekommen. Es ist die Trennung der Aspekte der Göttin: fortan konnte sich eine Frau nur entscheiden, entweder den religiösen Weg der Nonne zu gehen, oder den "anständigen" Weg, Familienmutter zu werden, oder aber Hure und somit gesellschaftlich Geächtete zu sein. Die Göttin als Ganzes vereinigt aber alle diese Aspekte in sich, und da jede Frau ein Abbild der Göttin ist, trägt jede Frau auch alle Teilaspekte des Weiblich-Göttlichen in sich.

Diese gewaltsame Trennung dessen, was zusammengehört, hat unsere Gesellschaft traumatisiert - Männer wie Frauen. Warum wohl gehen verheiratete Männer fremd oder auch ins Bordell? Sie haben Sehnsucht nach der Hure, aber wenn ihre eigene Frau das machen würde, würden sie ausrasten. Diese soll Hausherrin und evtl. Mutter sein, und bestimmte erotische Wünsche würden sie ihr nie zumuten. Hm, und wenn sich die Ehefrau dann irgendwann einen Lover sucht, weil sie ja im Grunde auch ein erotisches Heißblut ist, dem die Gesellschaft nur eine andere Rolle zugedacht hat - dann dreht der Mann durch und versteht die Welt nicht mehr.

Ich glaube, die Erweckung des Bewußtseins, daß in einer Frau Mutter, Priesterin UND Geliebte gleichermaßen stecken, wäre elementare Voraussetzung, sehr viele Beziehungsprobleme und auch das Verhältnis zur Prostitution zu heilen.

Die heutige Prostitution ist eine Pervertierung des weiblichen Aspektes der Hetäre - es sind keine selbstbestimmten, gebildeten Frauen mehr, die diesen Lebensstil genießen, sondern Frauen, die entweder durch eine Notlage dazu getrieben werden oder durch einen Mann. Und eben deshalb können sich die Frauen ihre Sexpartner nicht aussuchen wie die Kurtisanen vergangener Jahrhunderte, sondern müssen jeden Proll über sich lassen - und das ist das Entwürdigende. Es ist kein erotisches Schlaraffenland, sondern ein knallhartes, männerdominiertes Geschäft, in dem frau erst mal lernt, wie Männer am besten getäuscht werden. Und wenn dann eine sich doch in einen Freier verlieben sollte, sind die Kolleginnen nicht selten mißgünstig und gehässig, ganz zu schweigen von den Männern des "Milieus". Gefühle sind streng verboten, und bei wem welche aufkommen sollten, muß ganz vorsichtig sein ...

Nein, ich bin beileibe kein Moralapostel, aber ich hätte nichts dagegen, wenn die männerdominierte Prostitution in ihrer heutigen Form, vor allem die "Primitivprostitution" mit all dem Elend und der Kälte, die damit verbunden ist, rigoros bekämpft würde. Weil sie schlichtweg eine Entwürdigung der Frauen darstellt.

Frauen, die es freiwillig tun, na meinetwegen (auch wenn ich heute weiß, daß das mit einem Abgrenzungsproblem zu tun hat und häufig wechselnder Sex ohne Liebe letztendlich dem Energiefeld schadet - aber das muß jede selbst wissen). Aber dann bitte selbstbestimmt und in gepflegtem Ambiente.

Aber damit das Schmuddelige an der Prostitution wieder verschwindet, muß sich gesellschaftlich einiges ändern - und da sehe ich nicht nur die verklemmten Moralapostel, sondern auch die immer brutalere Vermarktung des Sexuellen dagegen. Gerade das, was da als immer größere Freizügigkeit daherkommt, degradiert nämlich den Menschen zur Ware. Erotik, die eigentlich Teil der Lebensart und damit der Kultur sein sollte, verkommt zur Pornographie, zu etwas Billigem und Schmuddeligem - zu Unkultur, so wie vieles im Strom des Zeitgeistes zu Unkultur verkommt.
 
Mir wird :4puke: wenn ich dieses Thema lese.

Der arme, arme einsame Mann. Der noch ärmere Mann, dessen Frau seine Bedürfnisse nicht befriedigen möchte. ja, mit ihnen muß man wahrlich Mitleid haben. Und wie schön, der Gedanke, das es Frauen gibt, an denen sie sich auslassen können, da sie sich sonst in Vergewaltiger verwandeln. Was für ein Glück für diese Gesellschaft.

Wie geht es eigentlich den Männern bei dem gedanken, wenn die eigene Frau unzufrieden ist mit seinen sexuellen Fähigkeiten und sie zu einem Professionellen geht? Ich meine, auch die Frau hat Bedürfnisse - und die sind ganz bestimmt nicht weniger Wert als die des Mannes. Niemand hat bisher geschrien: Proffessionelle sollten nicht abgeschafft werden, da sich die Frauen sonst in kaltblütige Monster verwandeln, die den Männern auf der Straße die Schwänze abreißen. Seit froh, ihr Männer, daß es Professionelle gibt, so daß die alten schwabbelligen Weiber nicht euch belästigen...
 
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Ich kenne zumindest eine glückliche Hur - Ben Hur, nachdem Ben Sala zu Tode geschleift , seine Familie von Jesu geheilt und alles gut wurde.
 
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