Gleichheit von Menschen

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Moin Nelly,

mit der Denke ist allen unrecht getan. Da werden auch mehrere Prozesse durcheinandergewürfelt und in eins betrachtet und so funzt das nicht.
Ich schrieb aus der Arbeitnehmerperspektive an einen ungerechten Arbeitgeber und nicht dafür, daß der das nimmt um weitere Ungerechtigkeiten zu rechtfertigen. Da sind außerdem zwei Sachen durcheinandergewürfelt.
Hab die weitere Diskussion nicht gelesen und leider grad bis auf weiteres keine Zeit und keinen Nerv das nachzuholen und desweiteren, zu meinem Geschriebenen erklärend mich zu äußern. Sorry.

LG Nightingale
 
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Hallo Nightingale!

Ich schrieb aus der Arbeitnehmerperspektive an einen ungerechten Arbeitgeber und nicht dafür, daß der das nimmt um weitere Ungerechtigkeiten zu rechtfertigen.

Natürlich existieren auch einige unredliche Arbeitgeber und ich plädiere selbstverständlich weiterhin dafür dass eine mit Mühe erbrachte Leistung auch angemessen finanziell entlohnt wird. So lautet außerdem auch unser ökonomisches Prinzip. Ich bin auch der Überzeugung, dass die adäquate Gehaltsauszahlung auch realisierbar wäre für die meisten Unternehmen und Arbeitgeber, wenn der Staat sich mit seiner Besteuerung ein wenig restriktivierte und den Arbeitgebern mehr von ihren monetären Ressourcen ließe. Dann nämlich wäre deren Budget nicht dermaßen knapp, so dass sie auch nicht an Löhnen sparen müssten.

Ich bin mir sicher, dass den wenigsten Arbeitgebern parasitäre Intentionen anhaften. Die meisten Unternehmer legen doch gewiss hohen Wert auf ein einigermaßen harmonisches Arbeitsklima, so dass sie ihre Angestellten auch zufriedenstellend bezahlten, wäre es ihnen möglich.

Wer sich allerdings gegen Unternehmenssteuersenkungen sperrt, der muss wohl eines der vorgeschlagenen Kombilohn-Modelle akzeptieren, bei denen sich Sozialleistung und Arbeitsgehalt addieren. Mindestlöhne sind weiterhin ausgeschlossen.

Viele Grüße

Alice
 
Wer sich allerdings gegen Unternehmenssteuersenkungen sperrt, der muss wohl eines der vorgeschlagenen Kombilohn-Modelle akzeptieren, bei denen sich Sozialleistung und Arbeitsgehalt addieren. Mindestlöhne sind weiterhin ausgeschlossen.
Warum sind Mindestlöhne ausgeschlossen?
Und: Kombi-Lohnmodelle gehen zu Lasten der Sozialausgaben, die Du doch so gerne senken möchtest. Kombi-Lohn zahlt die gesamte Gesellschaft, das heisst: jeder Steuerzahler finanziert dem Arbeitgeber, der keinen gerechten Lohn zahlt, seinen Arbeiter. Das ist nicht gerecht, denn mir finanziert auch keiner die Dienstleistungen, die ich meine zu brauchen, aber mir nicht leisten kann.....
 
Alice94 schrieb:
Möchtest Du mit Deinem Beitrag andeuten, dass man einen acht Stunden am Tag arbeitenden Betriebswirt identisch entlohnen soll wie einen ebenfalls acht Stunden am Tag arbeitenden Tischler?

Wenn es nach mir ginge: Die Antwort ist ein ketzerisches "Ja".


Falls ja, so kann ich dem nicht zustimmen. Während der Tischler seine Ausbildung bereits mit 15 Jahren beginnen und somit eigenes Geld verdienen konnte, musste der Betriebswirt in den allermeisten Fällen erst das Abitur absolvieren und danach ein mehrjähriges Studium erfolgreich abschließen. Diese relativ langwierige schulisch-studentische Phase ist eine Zeit, die bei vielen Betroffenen von materiellem Verzicht gekennzeichnet ist. Der Tischler dagegen konnte schon nach drei Ausbildungsjahren vollwertig berufstätig werden. Daher halte ich den späteren höheren Verdienst des Betriebswirts für gerechtfertigt. Warum sollte noch jemand lange Studiengänge auf sich nehmen, wenn man auch für praktische Arbeitstätigkeiten, die nur eine kurze Schul- und Ausbildungszeit verlangen, gleichermaßen Gelder empfängt?

Es wird doch niemand gewzungen, eine längere Ausbildung anzufangen? Die Anhäufung von Wissen ist Privatsache und geht die Allgemeinheit nichts an. Wenn ich ein Abi und ein Studium absolviere, dann geht das in Ordnung, darf aber nicht als Grundlage gelten für "ich habe mehr investiert, habe mehr Wissen angehäuft, also verdiene ich es, mehr Geld zu verdienen". Denn andererseits könnte der Tischler sagen. "Ich stand bereits mit 15 am Hobel und mußte bereits im jugendlichen Alter körperlich arbeiten. Das ging auf die Knochen, muß also entschädigt werden. Während mein Freund gleichen Alters immer noch auf der Bank im Hörsaal sitzt und seine Knochen schont, muß ich schon die schweren Fensterrahmen schleppen, die ich dann auch noch abschleifen darf."


Ich glaube auch nicht, dass man routinierte Tätigkeiten von Tischlern, Straßenkehrern, Reinigungsangestellten mit den kreativ-komplexen, oftmals sehr aufwendigen Arbeiten von Betriebswirten, Steuerrechtlern, Unternehmern etc. vergleichen kann, zumal letztere auch immer noch die Verantwortung für ihre präsentierten, neuartigen Konzepte tragen.

Ich glaube auch, daß diese beiden Tätigkeiten nicht zu vergleichen sind, ziehe daraus aber einen anderen Umkehrschluß: Der, der die körperlich anstrengendste Arbeit verrichtet, hat das Anrecht mehr Geld zu verdienen. Er setzt quasi sein Leib der Abnutzung und letztendlich der vorzeitigen Erkrankung durch schwere Arbeit aus. Und das außerdem noch über einen längeren Zeitraum, weil er eher angefangen hat zu arbeiten.


Das traditionelle Handeln von Unternehmern zeichnet sich durch eine gravierende Selbstverantwortung und Autonomie aus, während der Arbeitnehmer zugewiesene Tätigkeiten ausführt, aber nichts selber konstruiert und entwickelt.


Ein Tischler und andere Handwerker müssen ständig kreative Lösungen für die verschiedensten Probleme ihrer Kunden entwickeln. Wenn diese Handwerker auch noch selbstständig sind, müssen sie ihrem Auftraggeber, also dem Kunden, eine saubere Arbeit abliefern, ansonsten werden sie in Regress genommen. Genau das setzt große Selbstverantwortung voraus. Sie haben das einzusetzende Fenster vielleicht nicht am Reissbrett entworfen, müssen es aber evtl. in einem Haus einsetzen, das schiefe Wände hat......Ich frage mich da, wer die leichtere Aufgabe zu bewältigen hat....


LG
Urajup
 
Moin Nelly,

mit der Denke ist allen unrecht getan. Da werden auch mehrere Prozesse durcheinandergewürfelt und in eins betrachtet und so funzt das nicht.
Ich schrieb aus der Arbeitnehmerperspektive an einen ungerechten Arbeitgeber und nicht dafür, daß der das nimmt um weitere Ungerechtigkeiten zu rechtfertigen. Da sind außerdem zwei Sachen durcheinandergewürfelt.
Hab die weitere Diskussion nicht gelesen und leider grad bis auf weiteres keine Zeit und keinen Nerv das nachzuholen und desweiteren, zu meinem Geschriebenen erklärend mich zu äußern. Sorry.

LG Nightingale

Ich schrieb doch nichts anderes als du!
Der eine Arbeiter bemüht sich seinen Job gut zu machen und erhält den gleichen Lohn wie der, der seinen Job nicht gut macht.

Meine Perspektive war:
Wenn ich gezwungen war jemanden zu kündigen, der zBsp. immer zu spät kam, man immer warten musste, bis man Berichte erhalten hat,...dann war mir diese Arbeit kein Stundenlohn von €15 wert, musste ihn aber trotzdem, für schlechte Arbeit alle Kündigungsansprüche auszahlen.

Wohingegen ein Angestellter der pünktlich war, seine Berichte Zeitgerecht abliefert,.. genauso €15 bekam (abgesehen davon dass ich Prämien ausbezahlte für Zufriedenheit), dem ich aber lieber €30 bezahlt hätte, bevor ich die Hälfte davon einem Angestellten gebe, der faul ist, das system ausnützt, oder welche Gründe es da noch geben sollte.

Ich hoffe du verstehst mich jetzt. Deine Wut auf die obere Etage, kann ich schon verstehen. Aber es gibt auch Ausnahmen, nämlich solche, die den Gewinn der Firma mit ihren Angestellten teilt, in Form von Prämien, oder eine bessere KV einbezahlt für die Arbeiter,.....

LG
Nelly
 
Hallo Ahorn!

Warum sind Mindestlöhne ausgeschlossen?

Also, die Begründung der Ablehnung eines gesetzlichen Mindestlohns ist wirtschaftlich eigentlich relativ einfach zu verstehen. Nehmen wir beispielsweise den von unseren sozialistischen Freunden favorisierten Mindestlohn in Höhe von 10€ in der Stunde...

Derzeit gibt es vielleicht so manche Arbeitgeber, die ihre Aushilfskräfte mit 6€ oder 7€ in der Stunde entlohnen. Nun legt die Legislative fest, dass es keine Beschäftigungen mehr geben dürfe, bei denen die Arbeitskräfte weniger als 10€ in der Stunde verdienen. Was geschieht? Die Arbeitgeber, die die gestiegenen Lohnkosten nicht tragen können oder wollen, werden die entsprechenden Aushilfskräfte entlassen, was zu einer Erhöhung der Arbeitslosenquote und gleichzeitig zu einer vermehrten Belastung der Staatskasse führt.

Ein anderes Beispiel: Ein Friseur-Betrieb zahlt seinen Angestellten zur Zeit 7€ pro Stunde... Jetzt legen die neuen gesetzlich verordneten Lohntarife fest, dass man keinen Menschen mehr für weniger als 10€ pro Stunde beschäftigen dürfe... Was wird geschehen? Entweder, der Unternehmer entlässt eine Arbeitskraft und teilt die Arbeit an die Hinterliebenen. Oder aber er maximiert die Friseur-Preise, um die Verluste, die sich durch den Mindestlohn ergaben, zu kompensieren. Manchen Arbeitgebern ist es auch gar nicht möglich, plötzlich allen Angestellten den Mindestlohn von 10€ auszuzahlen! Sie wären monetär verausgabt, weil deren Unternehmen die geldlichen Verluste nicht verkraften können. Auch hier müsste mittels Kündungen oder Inflationen Abhilfe gschaffen werden.

Kombi-Lohnmodelle gehen zu Lasten der Sozialausgaben, die Du doch so gerne senken möchtest. Kombi-Lohn zahlt die gesamte Gesellschaft.

Die Gesellschaft müsste zahllose neue Arbeitslose steuerlich finanzieren, wenn man dem gesetzlichen Mindestlohn den Weg bereitete! Mein Kombilohn-Modell, das ich propagierte, entlastet statt dessen die Steuerzahler.

Viele Grüße

Alice
 
Möchtest Du mit Deinem Beitrag andeuten, dass man einen acht Stunden am Tag arbeitenden Betriebswirt identisch entlohnen soll wie einen ebenfalls acht Stunden am Tag arbeitenden Tischler? Falls ja, so kann ich dem nicht zustimmen. Während der Tischler seine Ausbildung bereits mit 15 Jahren beginnen und somit eigenes Geld verdienen konnte, musste der Betriebswirt in den allermeisten Fällen erst das Abitur absolvieren und danach ein mehrjähriges Studium erfolgreich abschließen. Diese relativ langwierige schulisch-studentische Phase ist eine Zeit, die bei vielen Betroffenen von materiellem Verzicht gekennzeichnet ist. Der Tischler dagegen konnte schon nach drei Ausbildungsjahren vollwertig berufstätig werden. Daher halte ich den späteren höheren Verdienst des Betriebswirts für gerechtfertigt. Warum sollte noch jemand lange Studiengänge auf sich nehmen, wenn man auch für praktische Arbeitstätigkeiten, die nur eine kurze Schul- und Ausbildungszeit verlangen, gleichermaßen Gelder empfängt?

Ich glaube auch nicht, dass man routinierte Tätigkeiten von Tischlern, Straßenkehrern, Reinigungsangestellten mit den kreativ-komplexen, oftmals sehr aufwendigen Arbeiten von Betriebswirten, Steuerrechtlern, Unternehmern etc. vergleichen kann, zumal letztere auch immer noch die Verantwortung für ihre präsentierten, neuartigen Konzepte tragen. Das traditionelle Handeln von Unternehmern zeichnet sich durch eine gravierende Selbstverantwortung und Autonomie aus, während der Arbeitnehmer zugewiesene Tätigkeiten ausführt, aber nichts selber konstruiert und entwickelt. Aus meiner Sicht ist das schon ein relevanter Unterschied, der sich auch in der monetären Entlohnung niederschlagen sollte.[/QUOT

Mir scheint, du möchtest Bilder der 90er und 00er wiederbeleben....

Es geht um Freude am Leben und am SEIN. Die Menschheit steht vor, und bereits in neuen Entwicklungsstufen.

Ich sehe Beruf nicht als Strafe und langjährigen Verzicht. Berufung ist für mich die Tätigkeit, die mich freudig ausfüllt, nicht die, die nach verzichtvollen Jahren das meisste Geld und Ansehen bringt. Ich bin doch nicht ein Sklave der Gesellschaft.

Ich trenne Beruf von Geld.

Deine Schilderungen sind die angstvollen geldabhängigen Gedanken, die genau zu dem Unheil geführt haben, wie es auf der Erde anzutreffen ist...., und was erkannte Ursache ist, umzudrehen..., jedenfalls von Menschen, die HERZ und HIRN zusammenschalten können.

Kannst du wirklich vor dir bestehen, wenn du Menschen diskriminierst, und in Wertigkeiten, die letztendlich über leben oder sterben entscheiden, einteilst? Und nur weil sie unterschiedlich aktiv sind, und unterschiedlich im HERZEN berührt werden.

Was hälst du denn davon, wenn jemand die Meinung vertritt, "nutzlosen" Schülern den Hahn abzudrehen, weil ja nicht produktiv sind (und ob überhaupt mal ist ja reine Spekulation). Oder einfach die Eltern der Schüler höher besteuern.

Wie kommt überhaupt ein Mensch mit HERZ dazu, die SEIN-Stunden einzelner Menschen auf der Erde unterschiedlich zu bewerten, zumal wenn er wahrscheinlich keinen blassen Schimmer davon hat, warum Menschen überhaupt auf der Erde sind.

GOTTVATERMUTTER macht das nicht.

Wie klein und gefangen muss ein Mensch sein und fühlen, dass er sich derartig überschätzt.

Ich stelle meine Meinung neben deine, nicht darüber.

Ich habe bewusst krass formuliert. Das Thema, und der Mensch, jeder Mensch hat verdient, dass durch eine offene Diskussion die Möglichkeit seiner WAHREN Würde, die nicht hinter Geld und äusserlichen Erscheinungen, und Gesellschaftsversklavung zurückzutreten hat.

Der Mensch ist mehr als du derzeit noch von ihm und auch von dir selbst wahrnehmen kannst. Gib dir, wenn du magst die Chance, das zu erfassen.

Ich danke dir in jedem Falle, dass du hier mutig geschrieben hast, worauf ich meine Empfindung aus dem HERZEN zum Ausdruck bringen konnte, und so Bewusstseinsunterschiede aufzeigen konnte.

Und jeder Mensch mag mit Zuversicht erfüllt werden, der sich vielleicht gerade noch aufgrund deiner und anderer Aussagen durch ein menschenverachtendes Raster fallen sieht, weil nicht studiert und "hochwertigen" Job...

Das muss keiner glauben, das ist Unsinn. Die Zeit ist abgelaufen. Einige Irretationen und Schmerzen liegen noch vor den Menschen, aber das LICHT wird von Tag zu Tag heller. Und natürlich treibt das auch die Dunkelheit aus den Verstecken. Wie sonst soll sie erlöst werden.

Und so werden viele Menschen bis zuletzt in der Dunkelheit aushalten. Welch grosse Seelen....

Der Maßstab der NEUEN WELT ist LIEBE. Da kann kein Mensch durchfallen. Die MACHT der LIEBE ist zu stark für alles LIEBlose...

Das wird einfach zerbrechen. Und wer aufmerksam ist, sieht es bereits an allen Ecken und Enden krachen...

Der Anfang ist gemacht. Immer mehr HERZEN öffnen sich, und beginnen zu LIEBEN, und erkennen im Nächsten auch wieder Bruder und Schwester...

Liebe Grüsse
Paulus:blume:
 
Derzeit gibt es vielleicht so manche Arbeitgeber, die ihre Aushilfskräfte mit 6€ oder 7€ in der Stunde entlohnen. Nun legt die Legislative fest, dass es keine Beschäftigungen mehr geben dürfe, bei denen die Arbeitskräfte weniger als 10€ in der Stunde verdienen. Was geschieht? Die Arbeitgeber, die die gestiegenen Lohnkosten nicht tragen können oder wollen, werden die entsprechenden Aushilfskräfte entlassen,
Nein, die Preise für das entsprechende Produkt werden steigen und die Löhne auch, so dass die Menschen mit den höheren Löhnen sich auch die angemessenen Preise leisten können.
Das ganze führt zu mehr Steuereinnahmen, mit denen man dann endlich auch wieder sinnvolle Dinge finanzieren kann, weil die Sozialausgaben sinken werden.

Du solltest auch die andere Seite beleuchten.... ;)
 
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Kannst du wirklich vor dir bestehen, wenn du Menschen diskriminierst, und in Wertigkeiten, die letztendlich über leben oder sterben entscheiden, einteilst? Und nur weil sie unterschiedlich aktiv sind, und unterschiedlich im HERZEN berührt werden.

Es ging bei mir gerade nicht um Beurteilungen des menschlichen Wertes, sondern um die finanzielle Belohng von wirtschaftlicher Leistung.

LG

Julia
 
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