Glaubt Ihr an Gott ?

Glaub ihr an Gott


  • Umfrageteilnehmer
    63
nachsatz:

die tatsache, dass du, lieber joey, als wissenschaftler dieses thema mit nicht-wissenschaftlern in einem esoterikforum ernsthaft diskutierst, könnte man doch als hinweis in richtung der oben ausgeführten these betrachten...

LG:zauberer1
 
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Hallo Mandy,

ich will mal ein paar Gedanken zu Deinen Worten loswerden. Sie sind allerdings nicht so barsche kontra-kritik, wie sie vielleicht klingen mögen.



Durch diesen Satz gibst Du der Wissenschaft einen etwas höheren Stellenwert, als sie sich selbst gibt (und das sage ich als Wissenschaftler). Das Ziel der Wissenschaft ist nicht, alles im Universum Universum zu erklären, sondern zu beschreiben. Dadurch, dass sie damit sehr erfolgreich ist und aus simplen Annahmen sehr weitfassende und treffende Schlussfolgerungen gemacht werden können, ist man verführt von "erklären" zu sprechen... nur das kann niemand; weder die Wissenschaftzen noch die Religionen.

In einem anderen Thread hast Du geschrieben:



Das ist falsch. Die Mathematik ist auch von Menschen erschaffen als eine Art Sprache, die es einfacher machen soll, die Natur zu beschreiben. Denn, wie Du völlig richtig im gleichen Beitrag schriebst:



Eine Alles-Erklärung wird es wahrscheinlich nie geben. Man kann immer wie ein 5 jähriges Kind "Warum?" oder "Was war davor?" fragen (und das nervt die Erwachsenen nur deswegen so, weil sie keine Antwort drauf wissen). Die Frage kann man selbst beim Urknall oder bei den aktuell Diskutierten String-Theorien (Die auch eine "Zeit" vor dem Urknall beinhalten) stellen.

Selbst die Antwort "Gott" ist auf diese Fragen unbefriedigend, weil man sich auch bei ihm fragen kann "Was war davor? Wie entstand er?" Mann könnte zwar sagen: "Gott ist der Anfang und das Ende." Aber das ist eine reine Definitionssache, die einen auch nicht klüger macht. Darum mag ich persönlich die dritte Option dieser Umfrage nicht ("irgendwer muss ja alles erschaffen haben").



Dem gebe ich Recht. Dabei ist die Frage, wieviel kennen wir heute schon. Sind wir mit unserer Wissenschaft fast am Ende, oder kratzen wir gerade erst am Anfang? Ich persönlich glaube, dass wir erst am Anfang stehen, auch, wenn unsere Naturwissenschaften schon eine sehr beachtliche Beschreibungsmacht besitzen. Insofern will ich die Möglichkeiten z.B. eines Jenseits (zugegeben; bei diesem Thema bin ich gebiast) oder Telephatie nicht kategorisch ausschließen, auch, wenn es mir persönlich unwahrscheinlich erscheint.



Da gebe ich Dir auch voll Recht. Um mal Douglas Adams zu zitieren: "Genügt es nicht zu sehen, dass ein Garten schön ist, ohne dass man auch noch glauben müsste, dass Feen darin wohnen?" (ich habe auch "der Gotteswahn" gelesen)



Man kann nur wissenschaftlich beweisen, was einen Einfluss auf die Natur nimmt. Wenn Gott nun eine Entität wäre, die herzlich wenig in die Natur eingreift, so wäre er eben etwas Existentes, was wissenschaftlich nicht beweisbar ist. Und die wenigen Eingriffe, die er tätigen würde, wären per definitionem nicht reproduzierbar, würden somit kein Naturgesetz repräsentieren und wären damit für die Naturwissenschaften als Beschreibung der Naturgesetze erst einmal uninteressant (das macht die Naturwissenschaften auch ein wenig bling gegenüber möglicherweise Spirituelles - das soll keine Kritik sein; anders könnten die Naturwissenschaften gar nicht funktionieren).

Das ist halt ein wenig wie Russels Teekanne im Erdorbit.

Viele Grüße
Joey


Danke Joey, deine Worte waren gar nicht barsch, sondern haben mich eigentlich nur bestätigt und du hast mir interessantes dazugeschrieben. Mit dir fühl ich mich irgendwie auf einer Wellenlänge.

Ich tät jetzt gern auf deine Zeilen auch näher antworten, ich hab aber leider nicht mehr sooooo viel Zeit, weil ich jetzt dann flugs zum Zug muss und in die Berge fahr und vorher aber hier noch ein bissl was arbeiten muss


Alles Liebe dir
Mandy
 
An Gott glaube ich nicht.
Aber ich habe mal:

§§§§§§§§§§§§§§§§§
§§§ Kal Niranjan §§§
§§§§§§§§§§§§§§§§§

kennengelernt.

mfg
coldbuster
 
Zitat von Joey
Das ist falsch. Die Mathematik ist auch von Menschen erschaffen als eine Art Sprache, die es einfacher machen soll, die Natur zu beschreiben. Denn, wie Du völlig richtig im gleichen Beitrag
schriebst

Das mag sein das die "Sprache" Mathematik als eine Übersetzung vom Menschen erfunden wurde.
Aber "mathematische Lehrsätze" oder Regeln wurden doch nicht vom Menschen erfunden sondern nur entdeckt.

Hat Pythagoas die regel a2 + b2 = c2. erfunden oder entdeckt?
 
es gibt seit einiger zeit einen durchaus interessanten ansatz in der modernen esoterik/philosophie, den ich vereinfacht zur diskussion stellen möchte:
wissenschaft und spiritualität/theologie bildeten über einen sehr langen zeitraum der menschheitsgeschichte eine untrennbare einheit.
dann trennten sich die wege und die naturwissenschaften verzeichneten enorme fortschritte.

in gleichem maße wurde der einfluss der religionen/der spiritualität auf die menschen und ihr denken geringer.

Es war gut, dass sich die Wissenschaft von der Religion getrennt hat. Nur so konnten die Naturwissenschaften Fragen beantworten, deren Antwort die Religion in Zweifel stellen würde. Einige gläubige Menschen suchen Wissenslücken der Naturwissenschaften, um in diesen Gott zu verstecken; und solchen Menschen tut es besonders weh, wenn sich diese Wissenslücken plötzlich schließen. (Merkt man auch hier im Forum, wie einige Leute reagieren, wenn man ihnen erzählt, dass ihre "Beobachtungen" sich auch ganz profan beschreiben lassen).

in allerletzter zeit zeigte sich allerdings auch, dass die naturwissenschaften in einigen bereichen offensichtlich an ihre definitionsmäßigen grenzen stoßen.

An welche Grenzen denn? Unbeantwortete Fragen müssen nicht unbeantwortet bleiben. Was wir jetzt nicht verstehen, können wir vielleicht in 100 Jahren verstehen. Das sind die Grenzen unseres Wissens, aber nicht die Grenzen der Möglichkeiten der Naturwissenschaft.

gleichzeitig erleben wir eine gewisse renaisance von spiritualität/esoterik.

Tun wir das? Ich merke nichts davon. Die Spiritualität nimmt sogar immer mehr ab nach meinem Empfinden.

könnte es nicht sein, dass wir knapp vor einer reunion von naturwissenschaften und spiritualität stehen - womit sich der kreis im sinne einer 4- bzw. 5-dimensionalen spirale der bewusstseinserweiterung der menschheit schließen könnte und auch gott wieder ins spiel kommen könnte...

Hm... sehe ich nicht so. Eine stetige Bewusstseinserweiterung der Menschheit in der Form von stetigem Erkenntnisgewinn halte ich für wünschenswert. Ebenso würde mich freuen, wenn Gott mehr ins Spiel käme (ich hoffe drauf, glaube aber eigentlich nicht dran).

samohtus schrieb:
die tatsache, dass du, lieber joey, als wissenschaftler dieses thema mit nicht-wissenschaftlern in einem esoterikforum ernsthaft diskutierst, könnte man doch als hinweis in richtung der oben ausgeführten these betrachten...

Ich habe mich gefragt, ob es mehr geben kann, als die Naturwissenschaften lehren, und ob es mehr geben kann, als die Naturwissenschaften jemals lehren werden. Für mich bin ich auf die Antwort gekommen: "Ja, es kann mehr geben, es muss aber nicht." Diese Gedanken waren eine Ursache, warum ich hier im Forum anfing zu posten.

Viele Grüße
Joey
 
Das mag sein das die "Sprache" Mathematik als eine Übersetzung vom Menschen erfunden wurde.
Aber "mathematische Lehrsätze" oder Regeln wurden doch nicht vom Menschen erfunden sondern nur entdeckt.

Hat Pythagoas die regel a2 + b2 = c2. erfunden oder entdeckt?

Sowohl als auch.

Die Mathematik ist eine Sprache, die die Natur und deren Gesetzmäßigkeiten beschreibt. Und der Satz von Pythageros ist so eine Gesetzmäßigkeit: "In einem euklidischen Universum entspricht die Summer der quadrate über den kleinen Seiten eines rechtwinkligen Dreiecks dem Quadrat über der großen Seite." Taucht in der Natur überall auf... nur ist diese Beschreibung der Natur sch...egal.

Viele Grüße
Joey
 
Genau diese Frage wurde C.G.Jung gestellt, fast am Ende seines Lebens.
Der Alte schüttelte den Kopf; ich glaube nicht an Gott, ich weiß, so hat er gesagt.
 
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