Du solltest im Evangelium nach Johannes einfach noch einmal das Kapitel 16 nachlesen, dann wirst Du auch den Zusammenhang dieser Worte verstehen. Jesus spricht in diesem Kapitel zu seinen Jüngern über den Bezug seiner Mission zu den Ereignissen am Jüngsten Tag.
Lieber Merlin, ja, in diesem Kapitel 16 des Johannes Evangelims stehen die Sätze, dass Jesus noch vieles zu sagen hätte, sie es aber noch nicht verstehen würden. Hast Du Dir darüber schon Gedanken gemacht?
Der 'jüngste Tag' besser jedoch das 'letzte Gericht' fand ja damals statt, als Jesus nach seinem Ableben ins Reich der Toten - in die Hölle hinabstieg und mit Luzifer, letztlich der Animator all seiner Qualen als Mensch, Gericht hielt. Für uns alle, die wir seinem Reich entstammen, von allergrösster Bedeutung. Darauf bezieht sich Jesus in diesem Kapitel.
Zudem steht in Vers 13 nichts von „den“ Geistern der Wahrheit, sondern von „dem“ Geist_ der Wahrheit.
Wir wurden belehrt, dass der griechische Urtext so übersetzt wurde, dass, wo immer von 'einem' Geist die Rede war, dies mit 'der' Geist übersetzt wurde. Dies ergibt auch durchaus Sinn, denn verschiedene Engel Gottes werden in den Büchern erwähnt - sie alle kann man durchaus als heilige Geister Gottes bezeichnen. Zudem ist schwer vorstellbar, dass beispielsweise das in der Bibel erwähnte erste Pfingstfest von einem einzigen Geist - wirksam gleichzeitig in allen Aposteln gleichzeitig - die Rede war.
Die Offenbarung beginnt dann auch mit diesem Vers:
Offenbarung 1[1] Dies ist die Offenbarung Jesus Christus, die ihm Gott gegeben hat, seinem Knecht zu zeigen, was in der Kürze geschehen soll; und hat sie gedeutet und gesandt durch seinen Engel zu seinem Knecht Johannes.
Bei seinem vorausgegangenen Evangelium steht dazu in 16[13]:
Wenn aber jener Geist der Wahrheit kommen wird, so wird er euch in aller Wahrheit leiten. Denn er wird nicht von sich selbst reden, sondern was er hören wird, das wird er reden und was zukünftig ist, wird er auch verkünden.
Was willst Du hier wohl zum Ausdruck bringen?
Die Offenbarung ist eine Kundgabe aus Sicht Jesu, als er noch auf Erden weilte und was dann in Kürze geschehen würde - nämlich das letzte Gericht in der Hölle.
Und da die Apostel ja noch gar nicht alles verstanden, wird er ihnen die Geister der Wahrheit senden. Es liegt eigentlich auf der Hand, dass es sich dabei nicht um einen einzigen Engel Gottes handeln kann.
Daran siehst Du mit deinen eigenen Worten, wie deine Geister nicht zur Wahrheit der Lehre beitragen, sondern von innen heraus auflösen.
Hier verwechselst Du etwas ganz Grundlegendes: Die Wahrheit zu kennen bedeutet nicht, ein guter Mensch zu sein!! Erst wenn man danach lebt, stellen sich höhere Qualitäten ein.
In den urchristlichen Gemeinden war immer ein Medium, durch das ein Geist Gottes die Wahrheit verkündete. Dabei handelte es sich nicht zwangsläufig um die angesehensten und reichsten Bürger der Gemeinde - im Gegenteil, auch diese wurden vor allen andern zurechtgewiesen, so sie falsch handelten. Viele liessen sich das nicht gefallen - sie wollten Macht, sie wollten sagen, was Wahrheit ist und was die Menschen zu glauben haben!
Und so geschah es, dass die Medien verboten wurden - und später gar auf dem Scheiterhaufen verbrannt, aufdass nie mehr ein Geist Gottes Gelegenheit hätte, durch Menschen die Wahrheit zu verkünden. Das hätte die Inquisition erreichen wollen.
Sicherlich hätten die Christen auf das eine oder andere Dogma verzichten können, aber anderseits sind sie zum Erhalt einer Lehre unabdingbar.
Welches Dogma betrachtest Du als wichtig für die Lehre der Christen? Meines Erachtens wurden Dogmen nur und ausschliesslich zur Stützung der Macht der Kirchen erlassen. Zudem waren alle Konzilien des ersten Jahrtausends auf Geheiss von Staatsmännern einberufen worden - zum ausschliesslichen Zweck des Machterhalts.
Christentum und Dogma widersprechen sich meines Erachtens. Die Dogmen gehören zur Kirche und haben mit Christentum nichts zu tun.
[/QUOTE]Es gibt viele Anzeichen dafür, dass sich die Evangelien nach ihrer Verfassung kaum verändert hatten. Im Codex Sinaiticus stehen nachweislich keine wesentlich andere Texte, als in einer aktuellen Bibel. Zudem möchte ich noch anmerken, dass dieser Codex nicht im Verbreitungsbereich der späteren römisch-katholischen Kirche geschrieben wurde. Ich denke man sollte hier fair bleiben und nicht irgendwelche diffuse Argumente in den Raum stellen, die sich nicht konkretisieren lassen.[/QUOTE]
Diffuse Argumente! ?
Ausgerechnet von Dir kommt dies, der den verbliebenen Schriften keinen wahren Sinn entnehmen kann, der Jesus als Versagen betrachtet und sich daher auch dem Christentum nicht hinwenden kann! Ausgerechnet Du sagst das!! Ist schon ziemlich arg!!
Vom wahren Christentum hast Du keine Ahnung. Du hast alte Schriften studiert und weisst viel - aber Erkenntnisse hast Du keine. Die oben erwähnte Aussage Jesu, den Geist oder die Geister der Wahrheit zu senden, lässt Dich völlig unberührt. Seine Aussage, dass die ganze Wahrheit von den Aposteln nicht verstanden werden kann, lässt Dich kalt.
Wir, die wir die Aussagen Jesu ernst nehmen und uns fragen, was ist es denn, was noch zur Wahrheit gehört? werden der Unfairness bezichtigt?
lg
Syrius