Irgendwo erübrigt sich die Frage, wenn man nicht wirklich der Ansicht ist, dass
es objektiv Gutes und Böses gibt. Andererseits denke ich schon, dass verschiedene Charakterzüge vererbt sind, es also zumindest wahrscheinlicher ist, dass X Leuten schadet im Vergleich zu Y. Als determinierter Mörder (im Sinne, dass keine Erziehung der Welt das ändern könnte) kommt denke ich aber keiner auf die Welt. Hitler wäre vielleicht sogar noch nach Ende seiner Kindheit ein unbekannter wenig sympathischer Maler geworden (ohne aber jemandem auch nur ansatzweise derart zu schaden), wenn irgendeine Kleinigkeit anders verlaufen wäre.
Was die Todesstrafe angeht, so ist wahrscheinlich die Forderung nach Rache
und die Genugtuung dabei nicht wirklich so verschieden von den Hass-und Rachegefühlen, die irgendeinen Mörder zu seiner Tat getrieben haben mögen. Natürlich wird man sagen, dass man ja berechtigt dazu ist, wegen der schrecklichen Tat, aber auch das mag der Straftäter so sehen, auch wenn
er dafür absurde Verbindungen und Rechtfertigungen kreiert. Todesstrafe ist komplett barbarisch (im Grunde komplette physische (und damit auch psychische) Zerstörung einer Person, schlimmer daher als Folter, Verstümmelung, etc) Dass wir allerdings die Gesellschaft schützen müssen, indem wir jemand gefährlichen
wegsperren steht für mich außer Frage, zudem wirkt die Androhung und der Vollzug einer Strafe präventiv auf potentielle Straftäter. Ich sehe da nicht die Schuld im Vordergrund, sondern die Gefahr die von jemandem ausgeht.
Wenn man an die Geldmittel denkt die dahin fliessen, sollte man sich auch im
Klaren darüber sein, dass in vielen Fällen Straftaten auch ein Gesellschaftsprodukt sind. Ich denke nicht, dass jede Gesellschaft die gleiche
Anzahl an Straftätern produziert.
LG PsiSnake