Ayatala
Aktives Mitglied
- Registriert
- 18. Oktober 2006
- Beiträge
- 707
Ich möchte noch mal versuchen, zu erklären, was ich meine:
Wenn wir von Objektivität sprechen, dann meinen wir damit ”Verdinglichung“, und zwar in dem Sinne, dass eine Verdinglichung von einer anderen unterscheidbar ist. Ein Apfel ist eindeutig von einem Diamanten zu unterscheiden. Und ein Auto ist eindeutig von einer Schwarzwälder-Kirschtorte zu unterscheiden.
Tatsächlich aber, und da stimme ich dir voll zu, sind da weder ein Apfel, noch ein Diamant, noch ein Auto und auch keine Schwarzwälder-Kirschtorte. Denn alle diese Dinge bestehen letzten Endes aus dem Zeug, das wir Materie nennen, also Atome, Elektronen, Neutronen und wie man das alles nennt. Es sind letzten Endes keine festen und stabilen Dinge, sondern vorübergehende Wirkung in einer bestimmten Anordnung und Dauer. Denn alle diese Dinge unterliegen dem nuklearen Zerfall. Tatsächlich haben sie keine andere Qualität als die einer vorübergehenden Erscheinung. Manche "Dinge" wie Äpfel und Torten verschwinden früher. Bei anderen wie Autos oder Diamanten ist die Wirkungsdauer länger.
Um uns herum ist nichts anderes als das elektromagnetische Spektrum in seiner Gesamtheit, und das ist kein Ding und es besteht auch aus keinen Dingen, sondern aus dem, das wir schlicht Energie nennen. Erst wenn diese Energie in bestimmten Wirkungsformen auftritt, dann sagen wir, da steht dieses oder da liegt jenes.
Wenn man nun ganz korrekt sein will, dann muss man sagen, da sind keine Verdinglichungen, keine Verkörperungen. Das heißt: Die sogenannte Objektivierung lässt sich ausschließlich anhand der Unterscheidbarkeit ihrer jeweiligen Wirkung zu anderen Wirkungen zuordnen.
Es lässt sich ebenso eindeutig eine Unterscheidbarkeit zwischen jener Objektivierung erkennen, die ich als mich empfinde, zu jener Objektivierung, die ich beispielsweise als Fledermaus bezeichne. Eine Fledermaus benutzt vollkommen andere sinnlichen Qualitäten, als ich. Sie benutzt für ihre Mobilität und zur Orientierung den Ultraschall. Ich kann das nicht. Das heißt: Wir haben es eher mit unterschiedlichen Objekt-Qualitäten zu tun, als mit eingeschränkten Subjekt-Qualitäten. Denn die Fledermaus hat ihre Qualitäten nicht reduziert, sondern sie benutzt vollumfänglich jene, die sie zur Verfügung hat. Für mich gilt dasselbe. Ich bin als Mensch nicht auf eine Subjektivität reduziert, weil auch ich keine anderen Qualitäten als die meiner sinnlichen und kognitiven Fähigkeiten zur Verfügung habe. Wenn wir aber von Subjektivierung sprechen, dann meinen wir damit meist Einschränkung. Doch da sind keine, wie ich eben aufgezeigt habe. Kein einziges Individuum darf als Reduzierung gegenüber einem anderem Individuum verstanden werden. So sehe ich das.
Unter Berücksichtigung dieser Tatsachen, komme ich nicht umhin erneut zu sagen, dass Subjektivität gleichbedeutend mit Objektqualität ist.
Hi,
wenn die Subjektivität auf alle die gleiche Auswirkungen hätte, wenn also alle die gleiche Wahrnehmung bei
einer Torte oder Diamanten hätten könnte man deinem Beitrag zustimmen.
Die Wirkungsdauer ist universal gesehen bei beiden Dingen so kurz das sie vernachlässigt werden kann, es
besteht da kein wirklicher Unterschied welcher von Bedeutung wäre.
Denn alle diese Dinge bestehen letzten Endes aus dem Zeug
Die Dinge bestehen nicht, auch nicht aus irgendwelchem Zeug. Du kannst das zwar denken das alles gleich ist,
aber du hast es unbewusst nicht in dein Weltbild, in dein Bewusstsein, übernommen.
Die Dinge sind, deiner Meinung nach. Aus was auch immer, aus irgendwelchem Zeug. Aber die Dinge sind.
Das ist das entscheidende. Du weißt zwar wie die Dinge sind oder nicht aber du kannst es nicht übernehmen für dich selbst, für deine Existenz, für dein momentanes dasein.
Deine Existenz beruht nicht auf Dingen die Materiell sind, dein Körper und Gehirn zwar schon, aber deine Existenz nicht. Du kannst deine Existenz nicht hinterfragen. Deinen Körper aber schon. Er ist nicht.
Der Verdacht, das nichts ist, beruht auf der Menschheit selbst. Drei große Strömungen der Menschen kommen
unabhängig voneinander zu diesem Schluss. Der Taoismus, daraus der Buddhismus und die aktuelle Wissenschaft. Kein Wissenschaftler kann Materie nachweisen, da ist nichts, sagen die.
Wenn du alles was du wahrnehmen kannst ins Nichts verschiebst erscheint deine Exitsenz ohne das du etwas
dagegen tun könntest. Du wirst dir deiner Existenz gewahr, automatisch. Und wie du deiner Existenz gewahr wirst,
wirst du auch der Existenz von anderem gewahr, was immer auch das bedeutet.
Da ist keine Strasse auf der du fährst, da ist keine Ampel. Da ist kein Himmel, da sind keine Wolken.
Da sind keine anderen Menschen, da sind Existenzen. Die Menschen kannst du hinterfragen, die Existenzen
nicht.
Die Subjektivität würde zur Objektivität werden wenn alle Wahrnehmer die gleiche Teilobjektivität hätten,
das haben sie aber nicht. Du beschreibst etwas was so nicht ist.
Grüße Dich !