=Luckysun;2008890]Hallo Eva 07...
Vorab...
dieser post war garnicht an dich gerichtet...
damit waren eher so einige andere hier gemeint...

die Antwort auf deinen post erscheint direkt dahinter...
auf den hast leider nicht geantwortet....
Was für eine Seite war das? Es war schon spät und es ist möglich, dass ich ihn ganz einfach übersehen habe.
Aber gut...ich antworte trotzdem mal darauf,
da du einiges irgendwie mißverstanden zu haben scheinst?
Möglich.
Habe ich das in Frage gestellt? Es ging aber darum, was für das Kind das Beste ist...und unsere Gesetze sind da sowas von unzureichend...
Gesetze sind immer unzureichend wie auch die Menschen, die damit arbeiten, so wie wir hier auch, in ein Dilemma geraten.
NATÜRLICH ist das zu verurteilen, leider sind aber gerade die Anzeigen von kleinen Kindern meist erfolglos, weil die Kinder keine genauen Angaben machen können, z.B. bezüglich Orten, Tatzeitpunkten oder WAS genau denn der Täter getan hat...oft wird auch behauptet, der Therapeut habe dem Kind das eingeredet, EIN Fehler des Therapeuten und die ganze Anzeige geht dadurch den Bach runter...grad jetzt erst wieder erlebt, daß 2 Jungen im Alter von 6 und 9 Jahren klar ausgesagt haben, was der Papa alles so gemacht hat und es gab nur eine Geldstrafe von 400 Euro wegen Gewalttätigkeit, weil die Aussagen nicht stichhaltig genug waren ...die Jungens können das aber nicht verstehen, warum ihnen nicht geglaubt wurde...nicht sonderlich gut für sie... besser man hätte noch gewartet, bis sie älter sind, aber auf mich hört ja keiner...dieser Vater arbeitet übrigens in einem Erlebnispark für Kinder, nett ja? Und sagst du was, bist du dran wegen Verleumdung und übler Nachrede...so sieht die Realität aus...zigfach miterlebt...
Es kommt natürlich sehr auf das Alter der Kinder an. Das Kind lebt bis zum 7. Lebensjahr in einer amorphen Welt, die eben sehr phantasiedurchzogen ist. Es kann Dinge behaupten, die ganz einfach nicht stimmen. Für das Kind ist es die Wahrheit, aber der Erwachsene kann dadurch einen großen Schaden erleiden.
Da hat ein dreijähriges Kind z.B. dem heimgekehrten Vater erzählt, dass ein Mann bei der Mutter auf Besuch gewesen wäre, der eine Unterhose ins WC geworfen hätte. Das war total aus der Luft gegriffen. Die Mutter hat nicht gewusst wie ihr ist und hätte ihr Mann ihr nicht vertraut, wäre die Ehe gescheitert. Keine Misshandlung, nur ein Beispiel, dass sogar gescheite Kinder in diesem Alter etwas behaupten können, auch nach mehrmaligen Befragungen, was in der Phantasie des Kindes geboren wurde. Wenn ein Täter psychologisch ein wenig gebildet ist, könnte er diese Tatsache aber auch ausnützen. So etwas kann aber ein Gesetz nicht erfassen.
Habe ich auch nicht behauptet...
das heißt aber nicht, daß eine Anzeige oder Bestrafung des Täters gut für das Kind wäre...eher das Gegenteil ist häufig der Fall, es geht den Kindern NOCH schlechter, wenn ihnen z.B. nicht geglaubt wurde, wenn der Täter freigesprochen wird, wenn sie sich schuldig fühlen, daß der Täter bestraft wurde...usw...das Kind soll nämlich bis zu der Verhandlung und Befragung NICHT therapiert werden, das wird dir jeder Anwalt raten, da sonst Beeinflussung behauptet wird, also mußt du dann entscheiden, was für dein Kind wichtiger ist, gell?
Deswegen soll ein Kind auch gar nicht in so eine Situation kommen, auf keinen Fall ein kleineres Kind, weil dem nicht geglaubt wird oder geglaubt werden kann. Die Mutter hat bei diesen Kleinkindern eine große Verantwortung zu tragen. Auch kann nicht jede Mutter das Kind psychologisch richtig aufklären. Einer fachlich orientierten fremden Person kann es auch noch nicht anvertraut werden. So bleibt der Mutter nichts anderes übrig, als rund um die Uhr bei ihrem Kind zu sein, was gewiss sehr anstrengend ist. Aber sie ist die wertvollste Bezugsperson in diesem Alter.
Ich habe in den letzten 10 Jahren ca. 35 bis 40 verschiedene gelesen, mit vielen Betroffenen und Müttern(Vätern) geredet, sowie mit unterschiedlichen Therapeuten darüber diskuttiert und mir MEIN Bild darüber gemacht, auch aus eigener Erfahrung gleich in zweifacher Hinsicht (als selber Betroffene und als Mutter eines betroffenen Kindes)
Aber ich schrieb auch bereits, daß ich nicht die einzige Weisheit für mich gepachtet habe, behaupte aber trotzdem mal, daß ich die Thematik mittlerweile sehr nüchtern und sachlich betrachten kann...
Mein Weg zu dieser abgeklärten und relativ "emotionslosen" Haltung war ein sehr langer Weg des Hasses, den ich in den letzten 10 Jahren Stück für Stück auflösen konnte...
Als Mutter kann man diese Sache nicht emotionslos hinnehmen, denke ich.
Trotzdem kann sich jeder Mensch zu einer gewissen Objektivität durchringen, auch die emotionsgeladene Mutter. Vor allem aber muss sie einiges über Kinder und pädophile Männer wissen. Doch selbst dann müssen ihre Überlegungen nicht immer schlüssig sein.
Natürlich...
nichtsdestotrotz lieben sie den Täter oft...
Kinderliebe ist sehr stark und verzeiht fast alles...
Kann ich mir vorstellen, aber wirklich wissen kann man so etwas nicht, wenn man es nicht einmal erlebt hat. Ich habe diesbezüglich keine Erfahrungen gemacht und muss Gott dafür danken nach all dem, was ich hier in Erfahrung bringen musste.
Nein, nicht entschuldigt, dafür gibt es keine Entschuldigung...
aber man darf über seine eigene Wut niemals die Gefühle des Kindes vergessen, die sehr sehr oft sehr anders sind, als die der beteiligten Erwachsenen, die den Täter bestraft sehen wollen... 100 fach gesehen, erlebt und auch gelesen...und für den Erwachsenen sehr schwer zu akzeptieren oder garn nachzuvollziehen....glaub mir, ich kenne dieses Gefühl der Rachsucht und des Hasses und der Verzweiflung nur allzu gut, ich wollte alle Beteiligten umpusten und ne Waffe hatte ich schon zu Hause liegen...kein Witz, das war das erste mal, daß mir eine Ahnung und ein gewisses "Verständnis" davon vorschwebte, wie ein Amoklauf entstehen kann
Ich glaube, dass Du hier von Deinen eigenen Erfahrungen sprichst, die aber nicht für alle Kinder gelten. Ist ein Kind echt misshandelt worden, dann liegt ihm bestimmt etwas daran, dass der Täter hinter Schloss und Riegel kommt.
Streite ich auch nicht ab...
trotzdem muß man seine widersprüchlichen Gefühle begreifen lernen, wenn man ihm nicht NOCH MEHR schaden will
...
Aber auch wegen dieser widersprüchlichen Gefühle eines Kindes ist es auch den Erwachsenen verboten mit ihnen sexuelle Handlungen einzugehen.
und dabei seine eigenen Gefühle (meist der Rache und des Bestrafen-wollens) hinten an stellen, bis das Kind es vielleicht irgendwann selber will, denn NUR dann macht eine Anzeige und eine Bestrafung für das Kind auch Sinn, da kannste labern und therapieren, wie du lustig bist...
Das ist vom Gesetz her schwer durchführbar. Das Kind ist eben für derlei Dinge noch nicht reif, selbst wenn es neugierig ist, und deswegen darf ein Erwachsener diese Dinge nicht tun. Der Täter muss in erster Linie Rücksicht auf das Kind nehmen, der Gesetzgeber tut sich da bestimmt sehr schwer, weil er es mit vielen undurchsichtigen Geschehnissen zu tun hat.
Doch, liebe Eva, diese Vorgänge gibt es in nahezu JEDER Familie irgendwo, siehe auch Broschüre des Familienmisisteriums namens "Was stimmt da nicht?"
und in vielen vielen Fachbüchern...es wird aber leider in unserer Gesellschaft immer noch so getan als seien das Ausnahmen und jeder weist das in seinem engeren Umfeld ganz weit von sich
Das mag schon stimmen, aber wie gesagt, ich staune nur, wenn ich höre, dass es in vielen Familien vorkommen soll. In meiner Familie ist so etwas garantiert nicht passiert.
Genau DAS ist ja der springende Punkt den ich hinterher noch etwas provokant (zugegebenermaßen, man möge es mir verzeihen) ausführlich erkläre...ich zitiere mich hier jetzt nicht nochmal selber...das sind Fakten, die nicht wegzudiskuttieren sind...mach dich mal kundig...
Dass es passiert, ist mir klar, doch bei Dir klingt es so, als wäre es die Norm.
Hast du nicht verstanden warum das das Hauptproblem in der Thematik Mißbrauch ist? (Man könnte es damit vergleichen, wieviel Deutsche damals bis zum Schluß verleugneten, daß es KZ's und die Gräueltaten an Juden gegeben hat, genau die gleiche Verleugnungstaktik...NICHT SEHEN WOLLEN, weil die Wahrheit zu schrecklich ist, so ist es auch mit Kindesmißbrauch heute...)
Missbrauch ist für mich etwas sehr Böses, aber mit dem Unwissen über die KZs würde ich es trotzdem nicht vergleichen. Viele Menschen vom Land hatten keine Ahnung davon. Sie mussten nicht wegschauen, weil sie gar nichts wussten.
Kindesmissbrauch ist ein arges Vergehen, aber die Täter ziehen sich häufig durch den Umstand, dass das phantasievolle Kind auch leicht die Unwahrheit behaupten kann, aus der Schlinge.
Da kann ich dir nur zustimmen...
aber ich verurteile eben auch das Verleugnen von den meisten Menschen, die behaupten, in IHRER Umgebung gäbe es das nicht...die sind nur alle blind dafür...Ich habe allein in den letzten Jahren zig Kinder erlebt, bei denen ich mir sicher bin, dreimal hat es sich im Laufe der Jahre bestätigt...erst letzte Woche wieder im entfernten Verwandtenkreis...ich sehe das aber auch nur, weil ich dafür sensibilisiert bin und mich sachlich damit auseinandersetzen kann...OHNE hysterisch zu werden oder gleich loszuschreien, denn das ist in dieser Theamtik total kontraproduktiv...damit erreicht man für diese Kinder NICHTS, aber auch GARNICHTS!!!! Leider ist das so...
Es ist eine schwierige Thematik, über die wir hier wohl sprechen können, auch über eventuelle Löäsungsvorschläge, aber es kommt immer wieder dabei heraus, dass die einzige Möglichkeit einen Missbrauch zu verhindern, allein die besondere Wachsamkeit der Mutter zum Tragen kommt, gleichgültig, ob sie sich jetzt dafür zuständig hält oder nicht.
Ist es einmal passiert, sodass Gesetze angewendet werden müssen, ist der Schaden bereits vorprogrammiert.
So, ich hoffe, meine Antworten konnten zum besseren Verständnis beitragen...
Bis denn...
Ich kann Dich wohl verstehen.
Alles Liebe
eva07