Hier geht es um die Persönlichkeit. Einen Hörsaal mit 400 und mehr Studenten wirklich ruhig zu halten, schaffen nur die wenigsten. Oft wird getuschelt und geschwätzt.
Diese Dame schaffte es, zielgenau den einen Störenfried zu fixieren, und dann kam die eisige Frage: "Ist irgend etwas unklar?" Derjenige schrumpfte dann, wie ein Eiswürfel in der Sonne...

Das Ergebnis war, daß man sich uneingeschränkt auf die Vorlesung konzentrieren konnte, weil die sonstigen Dauerschwätzer einfach kusch waren. Und das war nötig, weil die Informationsdichte enorm hoch war.
LG
Grauer Wolf
Und das hast Du jetzt explizit erwähnt, weil diese Professorin eine Frau war?
Oder wieso?
Das ist übrigens umgekehrte Diskriminieung: da, schaut her, eine eiserne Lady, was Besonderes, schau, DIE konnte sich durchsetzen. Eine absolute Ausnahmeerscheinung...
Ich versuche dir nur zu vermitteln, wo Abwertungen bereits anfangen, selbst wenn es zunächst positiv klingt. Und genau darum die Gleichstellungspolitik, damit aus den Köpfen der Menschen solche Diskriminierungen und Ungerechtigkeiten mal endlich rauswachsen.
Ich selbst pflege beruflich nicht durch meine Persönlichkeit zu überzeugen, sondern durch meine Fähigkeiten und Fertigkeiten. Und da ich in einem vormals Männerberuf arbeite, könnte ich Romane füllen wie schwer es für eine Frau ist, von vorwiegend männlichen Kollegen fachlich ernst genommen zu werden. Du wirst ständig herausgefordert und in Frage gestellt. Und das nur wegen deines Geschlechtes. Weil: eine Frau kann das ja nicht so gut, und wenn sie gleichauf sein will, muss sie uns das ständig beweisen, was sie leisten kann. Eine Frau, die früher überhaupt Fuß fasste in einem Männerberuf, musste 200% und mehr leisten, um gleichwertig mit einem Mann angesehen zu werden. Die eiserne Lady halt.
Und weil das ungerecht und überflüssig ist, von einem Mensche nur ob seiner Geschlechtszugehörigkeit mehr zu verlangen als von anderen, macht Gleichstellungspolitik schon Sinn. Und darum geht es hier im Thema.
Inzwischen ist es etwas besser geworden. Nur die älteren Herrschaften halten noch an veralteten Vorurteilen und Klischees fest, aber die gehen zum Glück ja auch irgendwann in Rente.
Lg
Any