Genau die, die mit Angst arbeiten!

Hallo zusammen!

Bei dem Thema werd ich natürlich hellhörig, denn davon kann ich auch ein Lied singen.
Rund ein Jahr war ich, erst Nebenberuflich dann Hauptberuflich, freier Mitarbeiter einer Finanzdienstleistungsgesellschaft.
Anfänglich klingt das nach gutem Geschäft und auch (wie bei den Seminaren gern betont wird) nach gutem Geld.
Aber die Mitbewerber am Markt schlafen nicht und so kann es schon zu Flauten kommen, wie Sunna das so schön beschrieben hat.
Also bleibt das Gewissen dann irgendwann langsam auf der Strecke.
Mit der Zeit wirst du dann automatisch immer agressiver und eines Tages fragst du dich selber: "Was mach ich da eigentlich?" :confused:

Was ich aber hier in den Vordergrund stellen möchte, das wurde ja auch schon angesprochen,
ist die eigentliche Grundidee einer Versicherung.

Es geht darum, auf finanzieller Basis einen entstandenen Schaden abzudecken, der für eine Privatperson nicht tragbar wäre.

Ist schon klar, das kein Schaden durch eine Versicherung wieder rückgängig gemacht werden kann.
Bitte nochmals, das ist auch nicht der Zweck der Sache!
Die Versicherungen tragen nicht die Schuld an den Unfällen die passieren.

Mit der Angst Geschäfte zu machen würde ich das nicht unbedingt nennen.

Die meisten Menschen laufen nicht den ganzen Tag rum und fürchten sich vor Negativereignissen,
(zum Glück) aber trotzdem passieren solche eben.
Natürlich muss der Kunde auf diese Eventualität hingewiesen werden, muss sich derer BEWUSST sein
um sich von den Folgen wenigstens finanziell absichern zu können.
Glauben sie mir, meine Damen und Herren, das ist dem Vertreter auch nicht die angenehmste Sache im Verkaufsgespräch.
Ist aber nunmal die Basis des Produkts. :dontknow:

Jeder entscheidet im Endeffekt doch selber WAS er konsumieren will und vor allem bei WEM er einkaufen möchte.
Und wenns dann wieder an der Tür bimmelt, denkt vielleicht mal daran: "Versicherungsangestellte sind auch nur Menschen."

Euer bombensicherer ;) Ischariot
 
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Es gibt überall schwarze Schafe.

Ebenso gibt es mehr als genug Versicherungsbetrüger - das sind die "armen" Konsumenten. Warum wohl steigen die Versicherungbeiträge so stark?

Außerdem sind die Versicherungen (in Ö) gesetzlich verpflichtet, ihren Reingewinn bis zu einem bestimmten Prozentsatz (80% ???) an ihre Versicherungsnehmer weiterzugeben - zumindest bei Kapitalversicherungen ist es so gereglt. Das sind die jährlichen Gewinnzuteilungen. Einige Versicherungen zahlen bis über 90% aus.
 
Da ist was dran. Allerdings werden gerade bei Versicherungen Horrorszenarien beschworen, um einen Bedarf zu suggerieren. Bei anderen Produkten ist das nicht derart krass.
Und, was oft nicht bedacht wird: es spielt auch immer die Angst auf der Seite des Vertreters mit. Ich selber verkaufe zwar keine Versicherungen, aber hatte mich mal in einer anderen Sache im Außendienst versucht und kenne den Druck, dem man ausgesetzt ist, wenn man auf Provisionsbasis arbeitet. Einen Monat keine Abschlüsse = einen Monat lang nichts auf dem Konto. Die Kosten laufen aber weiter... Da kann es passieren, daß man den Vermieter vertrösten muß und andere Rechnungen erst mal aufschiebt, bis Mahnungen kommen und man womöglich irgendwann noch Inkassokosten am Hals hat. Und wenn man dann jeden Tag rausfährt und Kunden besucht, aber nur Abfuhren bekommt, hat man durch die Spritkosten auch noch einen Draufleger gemacht.
Und wenn man dann den vierten oder fünften Kunden am Tag besucht und sich die vierte oder fünfte Abfuhr holt, kann das schon frustrierend sein... ich glaube, das ist dann der Moment, wo man als Vertreter dazu neigt, penetrant zu werden. Im Endeffekt ist es nur die eigene Existenzangst, die Außendienstler manchmal so nervend werden läßt.

Das ist das Elend, wenn ein Job nicht allein fleiß- sondern erfolgsabhängig ist: zwar kann man in diesen Jobs bei guten Erfolgen auch super verdienen, aber es kann ebenso sein, daß man sich die Hacken abläuft und einem nur die Türen vor der Nase zugeschlagen werden. Manche Firmen zahlen ein Fixum, das aber meist sehr gering ist, bei anderen (so war es bei mir) läuft es ausschließlich auf Provisionsbasis.


Ich stimme dir da durchaus zu. Es ist durch und durch korrekt, was du da beschreibst, aber es betrifft nur einen Teil der Vertreter, nämlich die "in der Mitte". Die Oberen verdienen sich dumm und dämlich, ich kenne einige sehr erfolgreiche Vertreter, das sind auch mitunter die penetrantesten Leute, die mir bekannt sind. Dann gibt es noch die "Unteren", die Verlierer schlechthin, denen in einem Seminar ein hoher Verdienst versprochen wird und die dann scheitern, weil sie nicht verkaufen können. Es ist nicht jedermanns Sache, aber die Versicherungen haben jahrelang jeden genommen, ohne dessen Kompetenz auch nur in kleinster Weise zu überprüfen. Man kann viele Menschen schulen, aber nicht jeden.

LG
Astralengel
 
Es gibt keinen, der je eine Versicherung (außer Pflichtversicherungen, wie z.B. Auto) abgeschlossen hätte, der es nicht aus Angst (manche sagen allerdings "gesunder Menschenverstand" dazu) getan hat. Somit ist dieses Geschäft von der Basis her schon das Geschäft mit bzw. gegen Angst.

Oder hat sich irgendwer von euch schon mal gegen einen Lottogewinn oder eine Erbschaft versichert?:)
 
Es gibt keinen, der je eine Versicherung (außer Pflichtversicherungen, wie z.B. Auto) abgeschlossen hätte, der es nicht aus Angst (manche sagen allerdings "gesunder Menschenverstand" dazu) getan hat.

Nunja, ich habe eine Krankenzusatzversicherung abgeschlossen, damit mein Heilpraktiker bezahlt wird. Das hat nichts mit Angst zu tun, ich gehe ja eh zum HP, wieso sollte ich ihn nicht über eine KV bezahlen? Am liebsten würde ich meine reguläre KV reduzieren, die nutze ich eh nicht.
 
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Dieses "mit der Angst arbeiten" betrifft ja wohl nicht ausschließlich die Versicherungsbranche.

Gibt´s irgendeinen Lebensbereich, in dem die Angst nicht "mitarbeitet"?

Zumindest da, wo es um´s Geld geht (Finanzamt, Banken, Börse, Arbeitsplatz etc.) ist Angst wohl immer ein "Mitarbeiter".


Liebe Grüße
Abraxas

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richtig! und in der kirche, in der medizin (auch in der alternativen) .....

das ist ne lange latte, die man aufzählen kann. jeder, der einem sein (fragwürdiges) "produkt" oder seine (fragwürdige) "leistung" aufschwätzen will, arbeitet mit der angst des gegenübers.

nicht ohne grund heißt es: das geschäft mit der angst!

lg, horsti
 
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