@Grey
Nur eine Frage, glaubst du an Karma und, daran dass jede Form der Magie auch langfristige "Nebenwirkungen" haben kann, vor allem bei sehr eigennützlich angewandter Magie ?
Generell würde ich diese Frage mit ja beantworten. Allerdings ist das ja auch eine geschlossene Frage, die nicht viel Spielraum lässt. Karma ist einfach ein kosmisches Gesetz, welches in einer seiner Ausprägungen auch von I. Newton beschrieben wurde. "Langfristig" bedeutet dabei teilweise solche Zeiträume, dass sich ein Nachdenken darüber einfach nicht lohnt. Und eventuelle "langfristige" Folgen sind auch nicht der Art, dass die Folgen eine lange Zeit dauern (ok, könnten einige vielleicht schon), sondern dass sie teilweise nach einer extrem langen Zeit auftreten können... oder früher... oder auch nicht. Sorry, aber was in meinem überüberüberüberüberüberüberübernächsten Leben passiert, tangiert mich im Moment nicht ganz so sehr, wie mein aktuelles Leben. Wenn man den Karmagedanken in seiner ursprünglichen Form ernst nimmt, erschaffen wir jeden Tag teilweise tausend (oder mehr) karmische Einflüsse - positive, negative und neutrale. Diese sind dann wieder unterschiedlich stark etc. Einige davon, auch je nach Stärke und "Gegenbewegungen", manifestieren sich früher oder später etc. Selbst erleuchtete Lehrer waren nach den entsprechenden Schriften "nur" in der Lage, besonders starke karmische Einflüsse im Leben eines Menschen (oder anderen Wesens) wahrzunehmen - nicht die Myriaden Kleinkram. Und ein nicht erleuchteter Mensch kann nicht einmal das. Karma orientiert sich zudem immer an der Intention und bewusster Handlung - es gibt *keine* Unterscheidung zwischen Handlungen innerhalb magischer Praktiken und "normalen" Handlungen.
Die Idee, dass gerade Magie besonders "schädlich" sei, ist meiner Ansicht nach ein Relikt kirchlich-christlicher Magieabneigung, so wie der populäre Gedanke bezüglich "Karma" Teil eines kirchlich-christlichen Schuldkultes ist. In der Volksreligion sah das schon immer anders aus.
Das sieht man auch daran, dass man gefälligst "selbstlos" sein soll, natürlich nur in der Magie. Ich kenne zwar die allermeisten dieser Personen nicht im persönlichen Leben, aber ich hege Zweifel, dass der Anspruch, welcher von einigen - darunter auch "spirituellen Lehrern"- hinsichtlich der ethischen Implikationen magischer Handlungen angelegt wird, von ihnen im Alltag gedacht oder befolgt wird. Im Grunde ist es eine ideologische Forderung zur Selbstaufgabe, die man sonst nur in Diktaturen findet.
Magie ist aber ein Werkzeug, wie andere auch. Wenn man ethische Maßstäbe anlegen will, können das eben keine anderen sein. Mit Magie erweitert man seine Handlungsmöglichkeiten - im positiven, wie im negativen. Gibt es dafür einen besonderen "Karmaabzug"? Nein.
Ich hoffe, das macht irgendwo Sinn...