Na und? Dann geht der Hartz IV Empfänger halt woanders hin oder lässt es bleiben. Wie ich gerade sagte. Kartenlegen ist nicht Lebensnotwendig. Es gibt genug Bücher, die einem Positiv stimmen, wenn man neuen Mut benötigt. Leider sind es gerade diese Menschen, die nichts zahlen, aber auch nie etwas dazulernen. Ich spreche aus Erfahrung, hab lang genug die Karten gelegt.
Deine Einstellung und deine harte Wortwahl und der leicht aggressive Unterton, den ich vermeine in deinen beiden Post rauszuhören, zeigen mir, dass es dir nicht um die Menschen geht und darum ihnen zu helfen, sondern um die Kohle. Zahlt derjenige nicht, dann soll er gefälligst bleiben wo der Pfeffer wächst und sein Leid jemand anderen vor die Füße kotzen.
Wenn du dich als 'Seelenklemptner' bezeichnest, wäre es evtl. ratsam zu überdenken, ob du nicht den falschen (Neben-)Beruf ausgewählt hast, als gelebte Berufung kommt es jedoch nicht rüber - es war dann wohl eine gute Wahl, diesen Beruf nicht weiter auszuüben. Dass eine psychologische Betreuung/Hilfe kräftezehrend und energieraubend sein kann, ist wohl jedem, der sich für diese Tätigkeit entscheidet, klar - alles andere wäre wohl naiv. Dafür können aber die Klienten nichts, da man sich selbst für diese Tätigkeit entschieden hat, also sollte man den Schuh auch nicht den Klienten zuschieben.
In den meisten Fällen suchen die Menschen einen Kartenleger oder auch grundsätzlich spirituelle Coachs nicht deshalb auf, weil es ihnen super geht, sondern weil ernsthafte Probleme dahinterstecken, die für jemanden, der in gesunder Verfassung ist, gar nicht nachvollziehbar sein müssen. Leid und Schmerz definiert sich an keiner Skala, sondern ist eine subjektive Wahrnehmung des Einzelnen. Es ist anmaßend, darüber zu urteilen, welches Wehwehchen wirklich ein Wehwehchen ist und welches nicht, denn keiner von uns steckt in der Haut des Anderen, um wissen zu können, wie der Andere sich fühlt. Ich halte es ebenso für anmaßend, zu sagen, dass jeder weiß, was ein Psychologe für einen Stundenlohn hat und nur, weil man selbst auch seelische Hilfe leistet, das ebenso oder annähernd in gleicher Form zu honorieren ist. Ein Psychologe hat über mehrere Jahre studiert, sich ausgiebig mit der psychischen Struktur eines Menschen beschäftigt. Ich möchte damit nicht unbedingt sagen, dass deshalb er die bessere Hilfe leistet oder er besser ist, da es unter Psychologen auch genügend Leute gibt, die ihr Wissen praktisch gar nicht anwenden können und trotz eines Psychologiestudiums Arschlöcher sind. Dennoch verfügen diese Leute über eine Ausbildung und es gibt wohl sehr wenige Kartenleger, die jahrelang Psychologie studiert oder die kleine Heilpraktiker-Ausbildung in Psychotherapie haben. Hinzukommt, dass ein Psychologe in der Regel von der Krankenkasse bezahlt wird, wodurch dem Klienten keine finanziellen Einbußen entstehen.
Beim aufmerksamen Durchlesen meiner Postings, wird es dir nicht entgangen sein, dass ich auch nicht dafür bin, dass jemand für lau seine Dienste anbieten oder wenig Geld verlangen soll. (Ich möchte zudem noch erwähnen, dass es die Dame keine Karten gelegt, sondern in anderen Bereichen spirituell gearbeitet hat). Ich behaupte jedoch, dass es für jemanden, der mit
Herz bei der Sache ist und für den diese Arbeit
Berufung ist, es kein Problem darstellt/darstellen sollte, Menschen, denen finanziell keine großen Möglichkeiten geboten sind, mal auf 20, 30 oder 50 Euro zu verzichten (der Betrag ist natürlich davon abhängig, in welchem Ausmaß der Beruf ausgeübt und wie viel Geld im Monat eingenommen wird). Es bricht sich wohl keiner einen Zacken aus der Krone und muss auf große Dinge verzichten, wenn man ein oder zwei mal im Monat auf den Betrag verzichtet. Und wenn die Person dann in besserer Verfassung nach Hause geht und dankbar für diese Hilfe ist, wiegt dieses Gefühl, diesem Menschen geholfen zu haben, diesen Fehlbetrag auch wieder aus. Natürlich
kann dieses Entgegenkommen kein Dauerzustand sein.
In meinem
als Beispiel genannten Hartz IV Empfänger, der monatlich 364 Euro zur Verfügung hat, um seinen kompletten Lebensunterhalt zu bestreiten, 100 Euro abzunehmen, halte ich schon für grenzwertig oder nahezu sittenwidrig. Wenn man nicht bereit ist, auf einen Teil zu verzichten, dann sollte man denjenigen komplett abweisen. Ich könnte es jedoch nicht mit meinem Gewissen vereinbaren, das Geld zu nehmen und zu wissen, dass er deshalb zur Tafel rennen, evtl. nach 2 Wochen anstatt nach 3 Wochen kein Geld mehr im Geldbeutel hat, er seinem Kind ein Spielzeug nicht kaufen kann oder sonst irgendwas. Die Annahme, dass der Mensch dann eh zu jemanden anderen geht und ob er jetzt dem oder mir das Geld gibt, legitimiert die Annahme das Geldes für mich nicht.
