Gefühlsterror

shanti

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3. März 2006
Beiträge
230
Hallo,

ich würde gerne wissen, ob ihr diese Art von Terror kennt. In dem man andere
Menschen unter Druck setzt, in dem man, bewusst oder unbewusst, ein Machtspiel mit dem Werkzeug Gefühl betreibt.
Habt ihr das eventuell selber schon gemacht? Wart ihr euch dessen bewusst?
Ich denke, bewusst wird man sich dessen oft erst nachdem man den Terror betrieben hat, allerdings ist es dann meist zu spät.

shanti
 
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hmm wieder so ein Spielchen des verlogenen irdischen Daseins.
Wer das Spielchen nicht spielt, spielt das Spielchen nicht.
und wer das Spielchen Spielt, spielt das Spielchen...jeder hat die Freie wahl das Spielchen zu Spielen
 
Hallo,

ich würde gerne wissen, ob ihr diese Art von Terror kennt. In dem man andere
Menschen unter Druck setzt, in dem man, bewusst oder unbewusst, ein Machtspiel mit dem Werkzeug Gefühl betreibt.
Habt ihr das eventuell selber schon gemacht? Wart ihr euch dessen bewusst?
Ich denke, bewusst wird man sich dessen oft erst nachdem man den Terror betrieben hat, allerdings ist es dann meist zu spät.

shanti

Meines Erachtens tun wir alle das, nämlich immer dann, wenn wir jemand anderem die Verantwortung für unsere Gefühle geben, z.B "Du hast mich so verletzt", " das tut Mama weh, wenn du das tust", " Du hast mich so traurig gemacht", "Du hast mich so enttäuscht", aber auch "Du machst mich so glücklich, wenn Du das tust", etc.
Und mit der Einschätzung von wegen " es wäre dann zu spät" wäre ich nicht so negativ. Oft sind die Dinge gar nicht so kompliziert.

Viele Grüße

Katarina :)
 
Das sind auch Vorfälle wie sie in Märchen beschrieben werden, nämlich vollkommen übertriebene Reaktionen oder Strafen.

Beispiel: Dir rutscht das schmutzige Besteck aus der Hand und fällt zu Boden. Mutter / Vater / Partner beginnt wie wild zu schreien und zu schimpfen oder zuzuschlagen.

Für gestohlenen Salat (Rapunzel) wird als Wiedergutmachung das Kind gegeben.
 
ja, das kenne ich. ich nenns jedoch emotionale erpressung.
man weiß genau wie man den anderen kriegt und erpresst ihn emotional.
in meiner ersten beziehung hatte ich das sehr häufig angewandt... war sozusagen meine lieblingswaffe um das zu bekommen was ich wollte, wie ich es wllte etc. ;)
heute steh ich drüber, könnte es rein prinzipiel noch, tu es aber nicht...
und wer bei mir mit emotionaler erpressung ankommt... der kann gehen ;)

vlg, klamunkel :)
 
Meines Erachtens tun wir alle das, nämlich immer dann, wenn wir jemand anderem die Verantwortung für unsere Gefühle geben, z.B "Du hast mich so verletzt", " das tut Mama weh, wenn du das tust", " Du hast mich so traurig gemacht", "Du hast mich so enttäuscht", aber auch "Du machst mich so glücklich, wenn Du das tust", etc.
Und mit der Einschätzung von wegen " es wäre dann zu spät" wäre ich nicht so negativ. Oft sind die Dinge gar nicht so kompliziert.

Viele Grüße

Katarina :)
Die Frage ist doch die Motivation.

Ist es Manipulativ oder Authentisch.

Vielleicht ist es wichtig für Den Anderen, das Feedback?
Wobei, was das Gegenüber damit anfängt ist nicht Dein Problem.

Wozu sollst Du nicht sagen, was Dich glücklich macht,
wenn es Dich glücklich macht?


Wyrm
 
Die Frage ist doch die Motivation.
Ist es Manipulativ oder Authentisch.
Vielleicht ist es wichtig für Den Anderen, das Feedback?
Wobei, was das Gegenüber damit anfängt ist nicht Dein Problem.
Wozu sollst Du nicht sagen, was Dich glücklich macht,
wenn es Dich glücklich macht?
Wyrm

Ich habe ja nicht gesagt, dass man nicht sagen soll, wenn ein anderer Anlass zu Freude und persönlichem Glücksempfinden gibt. Ich wollte nur weg von der Vor-Stellung, dass da so manche "bösen Gefühlsterror" betreiben und darauf aufmerksam machen, dass wir alle das tun, - und zwar, weil wir es einfach nicht besser gelernt haben. Aber wenn das so langsam in unser Bewußtsein durchdringt, dann können wir anfangen, etwas zu verändern. Z.B. kann man sich bewußt machen, dass man nicht glücklich ist, weil XY uns Blumen mitgebracht hat (das Mitbringen von Blumen ist eine völlig wertneutrale Handlung), sondern weil mit dieser Geste z.B. unser Bedürfnis nach Wertschätzung befriedigt worden ist.
Was ist der feine Unterschied zwischen A)"Ich bin glücklich, weil du mir Blumen mitgebracht hast" zu B)"Ich bin glücklich über Deine Blumengeste, weil das mein Bedürfnis nach Wertschätzung voll trifft"? Ich meine das jetzt als einen inneren Dialog mit sich selbst.
Bei Variante A) wird eine bestimmte Verhaltensweise eines anderen zur Ursache persönlichen Glücks (damit hat der andere es auch in der Hand, spezifisch zu unserem Unglück beizutragen, wenn er z.B diese Verhaltensweise unterläßt).
Bei Variante B) besteht volle Bewußtheit über das hinter dem Glücksempfinden stehende Bedürfnis, das mit der Geste erfüllt worden ist. Wenn also diese Geste unterbleibt, dann bleibt das Bewußtsein über das entsprechende Bedürfnis und dieses zu erfüllen gibt es viele Wege. Wenn man auf die Blumengeste versteift ist als Ausdruck einer Wertschätzungshaltung, dann sieht man nicht, dass der Betreffende seine Wertschätzung vielleicht auf ganz andere, subtilere Weise ausdrückt.
Wird klar, was ich meine?

Authentizität ist für mich, wenn jemand mit seinen Bedürfnissen direkt verbunden ist und diese auch ausdrücken kann. Manipulatives Wirken bewegt sich nicht auf der Bedürfnisebene, sondern auf der Ebene der - diversen - Strategien zur Bedürfniserfüllung.

Katarina :)
 
Ich habe ja nicht gesagt, dass man nicht sagen soll, wenn ein anderer Anlass zu Freude und persönlichem Glücksempfinden gibt. Ich wollte nur weg von der Vor-Stellung, dass da so manche "bösen Gefühlsterror" betreiben und darauf aufmerksam machen, dass wir alle das tun, - und zwar, weil wir es einfach nicht besser gelernt haben. Aber wenn das so langsam in unser Bewußtsein durchdringt, dann können wir anfangen, etwas zu verändern. Z.B. kann man sich bewußt machen, dass man nicht glücklich ist, weil XY uns Blumen mitgebracht hat (das Mitbringen von Blumen ist eine völlig wertneutrale Handlung), sondern weil mit dieser Geste z.B. unser Bedürfnis nach Wertschätzung befriedigt worden ist.
Was ist der feine Unterschied zwischen A)"Ich bin glücklich, weil du mir Blumen mitgebracht hast" zu B)"Ich bin glücklich über Deine Blumengeste, weil das mein Bedürfnis nach Wertschätzung voll trifft"? Ich meine das jetzt als einen inneren Dialog mit sich selbst.
Bei Variante A) wird eine bestimmte Verhaltensweise eines anderen zur Ursache persönlichen Glücks (damit hat der andere es auch in der Hand, spezifisch zu unserem Unglück beizutragen, wenn er z.B diese Verhaltensweise unterläßt).
Bei Variante B) besteht volle Bewußtheit über das hinter dem Glücksempfinden stehende Bedürfnis, das mit der Geste erfüllt worden ist. Wenn also diese Geste unterbleibt, dann bleibt das Bewußtsein über das entsprechende Bedürfnis und dieses zu erfüllen gibt es viele Wege. Wenn man auf die Blumengeste versteift ist als Ausdruck einer Wertschätzungshaltung, dann sieht man nicht, dass der Betreffende seine Wertschätzung vielleicht auf ganz andere, subtilere Weise ausdrückt.
Wird klar, was ich meine?

Authentizität ist für mich, wenn jemand mit seinen Bedürfnissen direkt verbunden ist und diese auch ausdrücken kann. Manipulatives Wirken bewegt sich nicht auf der Bedürfnisebene, sondern auf der Ebene der - diversen - Strategien zur Bedürfniserfüllung.

Katarina :)
Ok,

Damit reduzierst Du Deine Mitmenschen allerdings auf Deine Bedürfnisbefriediger.

Und das ist nur dann authentisch, wenn Du Deine Authentizität darin siehst,
meine Bedürfnisse zu befriedigen.

Aber: Mir ist das völlig egal... weil ich kanns mir auch Selbst.


Wo steht dann da das Glück?

Hat es ausschliesslich etwas mit Überleben zu tun?



Wyrm
:clown:
 
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Damit reduzierst Du Deine Mitmenschen allerdings auf Deine Bedürfnisbefriediger.
Und das ist nur dann authentisch, wenn Du Deine Authentizität darin siehst,
meine Bedürfnisse zu befriedigen.

Die Vor-Stellung einer "Reduktion des Mitmenschen auf meinen Bedürfnisbefriediger" impliziert meines Erachtens, dass daran irgendetwas "negatives" ist. Man kann es auch als Gewinn empfinden, zum Wohlbefinden seines Mitmenschen beizutragen. Allerdings nur dann, wenn man selbst mit den eigenen Bedürfnissen/ der eigenen Bedürftigkeit im Reinen ist und wenn diese Bedürfnisse anderer nicht als Forderungen, sondern als Bitten an uns herangetragen werden, wo wir keine Sanktionen zu befürchten haben, wenn wir ihnen nicht entsprechen wollen.
Und Du hast Recht, darin liegt meines Erachtens Authentizität. Mit den eigenen Bedürfnissen wirklich und wahrhaftig im Reinen zu sein bringt automatisch mit sich, mit den Bedürfnissen anderer im Reinen zu sein. Und dann wird Bedürfnisbefriedigung zu einem Beitrag zum Wohle der Gemeinschaft.

Wo steht dann da das Glück?
Hat es ausschliesslich etwas mit Überleben zu tun?

Da ist mir jetzt nicht klar, was du meinst. Was meinst du mit Glück, das ausschließlich dem Überleben dient? Meinst du damit die "Bedürfnisbefriedigung totale"? Bedürfnisse sind ja vielfältig. Es gibt viele Bedürfnisse, die nicht unmittelbar dem Überleben dienen.

Katarina :)
 
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