Gefühle und Wahrnehmung

Azuris

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11. Juli 2018
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236
Hallo zusammen.
Nun endlich mal ein Thema, weswegen ich ursprünglich hier her gekommen war. Wie in der Vorstellung beschrieben, bin ich ein sehr empathischer Mensch. Ich nehme zum Einen viel von dem wahr, was um mich herum passiert; Aber auch "zwischen den Zeilen", wie Gefühle, Stimmung, besonders auch die Energie von allem um mich herum, Menschen, Tiere, Pflanzen.

Manchmal, oder eher gesagt oft, kann das sehr anstrengend sein, vor allem wenn man, wie ich, es dann nicht schafft "bei sich" zu bleiben. Oft schaffe ich es deshalb nicht, in dem Berg an Wahrnehmungen mich selbst und meine eigene Energie, eigenen Gefühle, wahrzunehmen; Und verliere dann so zusagen die Verbindung zu mir selbst.

Dazu kommt, das ich mir eben nicht aussuchen kann, z.B. nur alle schönen und positiven Dinge so intensiv wahrzunehmen. Ich nehme alles gleich intensiv/stark wahr, auch wenn jemand schlecht gestimmt ist, ausgelaugt, oder überreizt, als Beispiel.
Zwar kann ich die Wahrnehmung allgemein "blockieren", damit reduziere ich aber auch meine Wahrnehmung von allen positiven Emotionen, Stimmungen, tollen Energien, usw. Aber ohne die Freude, all das Positive und schöne, was das Herz aufgehen lässt und einen glücklich macht, wird man auf längere Zeit selbst depressiv und leer.

Wenn ich mich entscheiden müsste, für alle Wahrnehmungen oder dagegen, würde ich mich dafür entscheiden, trotz den belastenden Teilen.
Nach egal wie langer Zeit voll mit negativem kann schon ein noch so kleiner toller Moment so viel Freude mitbringen, dass dadurch die ganze negative Zeit nicht mehr so schlimm vorkommt. Ich liebe die intensiven positiven und erfreuenden Wahrnehmungen. Ich möchte aber nicht mehr wie eine Feder im Wind meiner Empathie "hilflos ausgeliefert" sein und deshalb manches ändern.

So viel zur Theorie, es hapert irgendwie nur immer wieder an der Umsetzung.
Meine bisher beste Idee war, die positiven Wahrnehmungen überwiegen zu lassen und mir bei Bedarf auch selbst freudige Momente zu schaffen. Manchmal können einen belastende Wahrnehmungen aber wie eine Welle überrollen und man geht hilflos darin unter.
Genau dann verliere ich oft den Kontakt zu mir selbst und schaffe es dann weder, mich aus der "Welle" herauszuziehen; Noch, gegenzusteuern.

Hat jemand selbst Erfahrungen damit; Wenn ja, habt ihr Strategien gefunden?
 
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Manchmal können einen belastende Wahrnehmungen aber wie eine Welle überrollen und man geht hilflos darin unter.
Genau dann verliere ich oft den Kontakt zu mir selbst und schaffe es dann weder, mich aus der "Welle" herauszuziehen; Noch, gegenzusteuern.
Das kenne ich leider nur zu gut.
Ich versuch dann, mich mit angenehmen Dingen "abzulenken".
Funzt aber viel zu wenig oft.
 
Vielleicht wäre es für dich wichtig, dir Ruheinseln zu schaffen.
Also eine Zeit nur für dich abseits vom Rummel des Alltagsgeschehens.
Das bedeutet ja nicht, das man sich von der Außenwelt abschirmen soll.
Es können auch ein paar Minuten am Tag sein, oder mehrere verteilt an einem Tag, die du nur für dich allein verbringst und dir zur Erholung und Energie auftanken dient.
Ein Waldspaziergang, ein warmes Bad, auf der Couch entspannen.. etwas das Dir gut tut, einfach bei dir sein.
Vielleicht würde auch eine Art Ritual unterstützend wirken, indem du gedanklich alles was nicht deins ist, abgibst.
 
Danke euch beiden.
Das kenne ich leider nur zu gut.
Bin mir auch gar nicht sicher, ob es da überhaupt eine wirkliche Lösung gibt. So wie du es schreibst, das auch du es selbst kennst, ließt man es nicht selten auch von anderen Betroffenen beschrieben. Würde es da wirklich hilfreiche Tipps für den Alltag geben, würden wohl nicht immer wieder Betroffene von genau denselben, oder ähnlichen, Problemen berichten und nach Hilfe fragen.

Es können auch ein paar Minuten am Tag sein, oder mehrere verteilt an einem Tag, die du nur für dich allein verbringst und dir zur Erholung und Energie auftanken dient.
Ein Waldspaziergang, ein warmes Bad, auf der Couch entspannen.. etwas das Dir gut tut, einfach bei dir sein.
Das größere Problem ist, aus meiner Sicht, das intensive Wahrnehmen negativer Situationen, Stimmungen, Energie, etc. Das ist einfach da, sobald ich das Haus verlasse und Menschen begegne. Es wirft mich so zusagen aus dem Konzept und diese Wahrnehmungen mitzubekommen und auszuhalten, was manchmal auch ein Durcheinander aus verschiedensten Stimmungen ist, strengt sehr an.
Also meinst du im Prinzip, das es dafür wohl keine Lösung gibt und meine Lösung eher sein sollte, mir zu diesen Situationen einen "Ausgleich" zu schaffen?
 
Danke euch beiden.

Bin mir auch gar nicht sicher, ob es da überhaupt eine wirkliche Lösung gibt. So wie du es schreibst, das auch du es selbst kennst, ließt man es nicht selten auch von anderen Betroffenen beschrieben. Würde es da wirklich hilfreiche Tipps für den Alltag geben, würden wohl nicht immer wieder Betroffene von genau denselben, oder ähnlichen, Problemen berichten und nach Hilfe fragen.


Das größere Problem ist, aus meiner Sicht, das intensive Wahrnehmen negativer Situationen, Stimmungen, Energie, etc. Das ist einfach da, sobald ich das Haus verlasse und Menschen begegne. Es wirft mich so zusagen aus dem Konzept und diese Wahrnehmungen mitzubekommen und auszuhalten, was manchmal auch ein Durcheinander aus verschiedensten Stimmungen ist, strengt sehr an.
Also meinst du im Prinzip, das es dafür wohl keine Lösung gibt und meine Lösung eher sein sollte, mir zu diesen Situationen einen "Ausgleich" zu schaffen?
Mir geht es umgekehrt. Solange ich unter Menschen bin, geht es mir gut, wohl auch, weil ich abgelenkt bin.
Mit mir allein ist es nicht mehr so einfach, da neige ich zum Grübeln.
 
hi, @Azuris :)

eins der Zauberworte aus Esoterik / Spiritualität lautet Akzeptanz.

akzeptieren, daß es AUCH nicht so Schönes bishin zu Häßliches gibt
und daß es neben Freudigem eben AUCH Leidvolles zu erleben gibt.

ganz hilfreich find ich zudem den Satz "es geht Alles vorüber."

der bringt einen ganz gut auf den Boden des wirklichen Lebens
und fängt manche zu doll ausschlagende Emotionsspitze ab.
 
Das größere Problem ist, aus meiner Sicht, das intensive Wahrnehmen negativer Situationen, Stimmungen, Energie, etc. Das ist einfach da, sobald ich das Haus verlasse und Menschen begegne. Es wirft mich so zusagen aus dem Konzept und diese Wahrnehmungen mitzubekommen und auszuhalten, was manchmal auch ein Durcheinander aus verschiedensten Stimmungen ist, strengt sehr an.
Also meinst du im Prinzip, das es dafür wohl keine Lösung gibt und meine Lösung eher sein sollte, mir zu diesen Situationen einen "Ausgleich" zu schaffen?

Dann scheint es bei dir schon sehr extrem zu sein und das Abschirmen scheint dir schwer zu fallen.
Mir geht es auch manchmal so, dass sich Stimmungen auf mich übertragen, oder das ich Energien in Gebäuden wahrnehme und mir davon schwindelig wird.
In diesen Momenten lasse ich es selbst zu, weil ich mich zu arg öffne.

Ob es dafür DAS „Rezept“ gibt, weiß ich nicht. Ich kann Dir nur sagen, wie ich es handhabe.
Wenn ich z.B ganz bei mir sein möchte umschließe ich meinen Daumen an der Hand. Das ist eine Haltung für mich, die ich dann ganz automatisch einnehme und das hilft mir, den Fokus und die Konzentration auf mich zu lenken-das Gefühl habe ich zumindest und das reicht mir schon;)
Es gibt auch spezielle kinesiologische Übungen oder welche aus dem Jin Shin Jyutsu z.B. das Fingerhalten. Ich weiß ja nicht wie du dazu stehst, oder ob das für dich in Frage käme. Das muss jeder für sich entscheiden:)
Und sonst würde ich schon schauen, wie oben beschrieben, den Ausgleich zu suchen. Vielleicht könnte auch das Meditieren für dich eine Möglichkeit sein.
 
hi, @Azuris
akzeptieren, daß es AUCH nicht so Schönes bishin zu Häßliches gibt
und daß es neben Freudigem eben AUCH Leidvolles zu erleben gibt.
Genau. Warum denken immer alle, alles müsste immer angenehm sein und Spass machen??

Mein Tipp wäre ansonsten auch:
Vielleicht könnte auch das Meditieren für dich eine Möglichkeit sein.

Dadurch gerätst Du möglicherweise weniger leicht in das "Reizüberflutungsskarussell" oder kannst Dir immerhin antrainieren, Dich ein wenig davon zu distanzieren.
 
Danke euch beiden.

Bin mir auch gar nicht sicher, ob es da überhaupt eine wirkliche Lösung gibt. So wie du es schreibst, das auch du es selbst kennst, ließt man es nicht selten auch von anderen Betroffenen beschrieben. Würde es da wirklich hilfreiche Tipps für den Alltag geben, würden wohl nicht immer wieder Betroffene von genau denselben, oder ähnlichen, Problemen berichten und nach Hilfe fragen.


Das größere Problem ist, aus meiner Sicht, das intensive Wahrnehmen negativer Situationen, Stimmungen, Energie, etc. Das ist einfach da, sobald ich das Haus verlasse und Menschen begegne. Es wirft mich so zusagen aus dem Konzept und diese Wahrnehmungen mitzubekommen und auszuhalten, was manchmal auch ein Durcheinander aus verschiedensten Stimmungen ist, strengt sehr an.
Also meinst du im Prinzip, das es dafür wohl keine Lösung gibt und meine Lösung eher sein sollte, mir zu diesen Situationen einen "Ausgleich" zu schaffen?


Ich kannte mal einen, dem erging es genauso wie dir. Er sagte, dass die Energien sich verändern würden und während die Einen immer stumpfsinniger werden, gibt es da die Anderen, deren Feinfühligkeit sich extrem steigern würden. Ihre Mission wäre die Transformation all dessen, was in sie "fährt". Und dazu gibt es sicher unzählig viele Varianten, wie das jeder einzelne bewerkstelligen kann. Mein Freund dachte da eher pragmatisch....er schnürte in Gedanken jedes unangenehme Gefühl
in kleine Päckchen und übergab sie seinem Geistführer, der sie irgendwie oder irgendwo im Licht entsorgte. Das war's, mehr nicht.
Ich weiß, das klingt ein bisschen verrückt, aber das hat ihm sehr dabei geholfen, nicht mit allzu schwerem Gepäck anderer Leute zu reisen.
Nur Dinge, die ihn auch persönlich betrafen, hat er sich auch näher betrachtet, um eine angemessene Lösung zu finden...
und ich hoffe, auch dir wird das eines Tages gelingen.
 
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@Azuris ich kenne deine Situation nur zu gut. Als Empath ist Eines aber sehr wichtig: LOSLASSEN.
Das bedeutet vor allem, Gefühle nie zu bekämpfen indem man ihnen entgegen wirkt. Genieße jedes Gefühl so intensiv wie es nur geht. (Klingt schwer, ist es aber nur in der ersten Phase) Beobachte, wie du dabei reagierst, fühle und schaue in dein Innerstes.

Jedes Gefühl will dir etwas sagen. Nehme es war und schenke ihm Aufmerksamkeit, denn so erlaubst du deiner Seele, deinem wahren Selbst, zum Vorschein zu kommen.

LG
 
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