Also Gefühle steuern, wer das kann, ist schon ein "Überdrüber" . Ich kann nur meine Reaktionen auf meine Gefühle steuern, manchmal zumindest . Und wenn's zu sehr ins Negative geht, etwas dagegensteuern . Aber wenn du ein paar praktische Tipps hast, lass hören, oder vielmehr lesen!
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Bewusst steuern können wir nur unser
Denken, denn das Denken ist unmittelbar an das Selbst-Bewusstsein gebunden.
Absolut unmöglich hingegen ist uns der bewusste Zugang zum
Wollen. Zwar können wir bewusst wollen und handeln, aber wir versinken in Un-Bewusstheit
während des Wollens,
während des Handelns. Deshalb kann es geschehen, dass wir, wenn wir etwas gewollt oder getan
haben, erst bei gewonnenem Abstand
erkennen, das jenes, was wir da gewollt oder getan haben, nicht
dem entspricht, was wir
bewusst zu wollen bzw. zu tun
beabsichtigten.
Gedachtes bereuen wir weit weniger häufig als Gewolltes und Getanes, weil ersteres tatsächlich unseren Intentionen zugrunde liegt und sie nahezu
voll bewusst erfüllt werden können.
Beim
Fühlen steht unser Bewusstsein sozusagen nur an dessen Schwelle, es reicht gewissermaßen nur in einer Art Traumzustand in das Seelische herein. Gefühle und Empfindungen, so intensiv sie sein mögen, erleben wir nie klar-bewusst und hell-wach. Und anders als Gedanken, die wir bewusst aktiv hervorrufen und entwickeln und ebenso wiederum ausblenden können, vermögen wir mit seelischen Regungen beiweitem
nicht in der selben Weise vorzugehen. Wohl können wir durch bewusstes Denken gewisse Empfindungen
erinnerungsmäßig in uns aufrufen, aber dann erleben wir sie allenfalls schattenhaft und flüchtig, jedoch niemals in der selben Intensität und Dauer, mit der sie
ohne unser Zutun in uns eindringen würden. Gedanken können wir
in uns hervorholen und erzeugen, Willensimpulsen
außerhalb unserer selbst in die Tat umsetzen - Gefühle und Empfindungen aber sind uns nur
halbbewusst zugänglich, und ebenso halb- bzw. traum-bewusst stehen wir ihnen gegenüber, wenn sie durch innere Gedanken oder äußere Einflüsse provoziert werden. Trauer, Freude, Furcht, Zorn etc. sind wir kaum in der Lage, voll bewusst als reale, wirklich vorhandene Gefühle in uns aufleben zu lassen, und ebenso schwer ist es uns, diese Gefühle, wenn sie unvermittelt auftreten, bewusst "in den Griff" zu bekommen, sie auszulöschen oder umgekehrt festzuhalten und dauerhaft zu fixieren.
"Ihr seid
das Salz der Erde!" - Diese schlichte Bemerkung des Christus seinen Jüngern gegenüber ist nicht viel weniger in gleichem Maße zutiefst bedeutungsvoll. Ganz sicher ist sie nicht an die
Prediger und
Theologen gerichtet, wie man es uns von den Kanzeln und Katheder gern ausbreitet - zumal wir seit langem konstatieren, dass es der Erde insbesondere
ohne Pfaffen und Schriftgelehrte weitaus zum
Besseren gereichen würde... -
Bedenken wir einmal, womit wir es beim Salz zu tun haben: Das Salz ist eine rein mineralische, tote Substanz. Und doch hat es eine große, eine gewaltige Macht über die tote Materie: Es ist imstande, das
Seelische in ihr aus ihr hervorzulocken, zu befreien und
zum Leben zu erwecken:
Geschmack und
Aroma. Zahlreiche Speisen wären ohne dem Salz fade und langweilig, mache sogar
ungenießbar. Ein gekochtes Ei zum Beispiel schmeckt mehr oder weniger nach nichts. Streut man aber nur ein Paar Körnchen Salz darüber, verwandelt es sich zu einer wunderbaren wohlschmeckenden Delikatesse! - Das bedeutet also:
Das Salz veredelt, erhöht und vervollkommnet unsere rational-zweckmäßigen Nahrungsmittel zu einem Genuss für Seele und Leib. Zugleich bewahrt das Salz die Nahrungsmittel
vor frühzeitigem Verderb und Zerfall, es
erhält ihre durch seine Wirkkraft erzeugte
Voll-Wertigkeit. - Man kann somit umfassend vom Salz sagen, dass es in der Lage und berufen ist, das Seelische in der
Nahrung dazu zu befähigen, das Seelische im
Menschen anzusprechen und seiner
Seele Nahrung zu spenden, ihr also eine
Sinnes-Freude und einen
Sinnes-Genuss zu bereiten. Und wie das Salz die Speisen durch seine konservierende Fähigkeit sozusagen am Leben erhält und sie damit dem physischen Leib und den an diesen gebundenen Sinnen dauerhaft zugänglich macht, so bindet es das Seelische verstärkt an den physischen Leib und regt es dazu an, sich den kulinarischen Genüssen nachhaltig hinzugeben.
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Nun kann auch jenes Christuswort in seiner wahren Bedeutung erfasst und recht verstanden werden, was - nicht konkret
wen! - er mit dem "Salz der Erde" tatsächlich meint: Unser
geistig-spirituelles Verhältnis zur materiellen Welt! Wir Menschen sind dazu befähigt und aufgerufen, das in der geschaffenen Natur schlummernde Geistig-Lebendige aufzuspüren, es ins
Licht der Erkenntnis zu rücken und mit selbst-eigener schöpferischer Phantasie zu veredeln und zu vervollkommnen. Indem wir dies tun, erwecken wir die Seele der Materie zum Leben und geben ihr hierdurch einen
Sinn. Der Sinn: Das ist dasjenige, was den Erscheinungen und Phänomenen, die
ohne Erkenntniswillen,
ohne schöpferischen Impuls und mit dem bloßen leb-losen Intellekt vor der Seele "fade" und "langweilig" bleiben, "Geschmack" und "Aroma" verleiht. Das Geist-Erkenntnis-Vermögen und die schöpferische Gabe, dem Seienden einen höheren Wert anzueignen:
Das ist das "Salz der Erde"! -
Mithin kann also klar werden, dass die
Gefühle selber das "Salz"
nicht sein können; das Salz ist das
bewusste Denken, die
Erkenntnis-Fähigkeit. Dieses "Salz des Lebens"
allein ist es, durch welches Gefühle und Empfindungen "Geschmack" und "Aroma" erhalten und über ihren seelischen "Nährwert" hinaus dem Herzen auch einen authentischen
Genuss bereiten - sprich: Dem Leben einen
wirklichen, echten Sinn abringen.