Trixi Maus
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Das nationalsozialistische Frauenbild war die Einfühlsamkeit. Der Frau wurde quasi per Dekret die Eigenschaft verordnet, sich in alles um sie herum einfühlen zu können, um den Kindern und dem Mann und darüber hinaus der Gesellschaft zu dienen. Dies bedeutete, sich die Gefühle anderer Personen zum eigenen Antrieb zu machen.Ich weiss nicht was das mit nationalsozialistischem Frauenbild zu tun hat, wenn man seine Gefühle versucht von anderen zu trennen wenn man empathisch ist? Nur wer sich selbst erkennt, kann auch den Anderen in sich selbst erkennen und somit weiss ich nicht was Du mit Deiner Aussage sagen möchtest?
Die Bevölkerung hat diese Idee zum Frausein fast flächendeckend mitgetragen. Die Kinder des Nationalsozialismus haben diese verordnete "Empathiefähigkeit" beinahe ebenfalls flächendeckend an ihre eigenen Kinder weitergegeben. Sie waren aufgrund ihrer Kriegstraumata nicht in der Lage, die Rolle der Eltern zu reflektieren, wie ja insgesamt die Rolle des Einzelnen und der einzelnen Familie kaum reflektiert wurde.
Etwa 1955-80 haben diese Kriegskinder eigene Kinder bekommen und haben diese "Muttergene", wie der Nationalsozialismus sie den Ariern zuschrieb, an ihre eigenen Kinder wiederum weitergegeben.
Deren Kinder jedoch waren nicht traumatisiert, sondern konnten sich wenigstens potentiell mit ihren eigenen Gefühlen auseinander setzen und mit der Auswirkung ihrer Gefühle auf sie selbst.
In dieser dritten Generation besteht also häufig in einzelnen Menschen die Wahrnehmung, mit Gefühlen nicht adäquat umgehen zu können. Daher ist die Auseinandersetzung mit der nationalsozialistischen Mutterrolle eine Voraussetzung dafür, das eigene Gefühl zu entlarven, bzw. die eigene Unfähigkeit, mit Gefühlen umzugehen und über sie zu sprechen und sie gesund in das Leben einzubringen.
Das ungesunde nationalsozialistische Muttergefühl beinhaltete also gerade die "Fähigkeit", "alles" fühlen zu können.
Das ist aber nicht Empathie.
lg
P.s.: Danke für's Nachfragen, das ermöglichte das Antworten.