Mein Leben ist wirklich recht ungewöhnlich ..
Seit 10 Jahren bin ich quasi nurnoch extrem passiver Teilnehmer an unserer Gesellschaft , lebe bei meinen Eltern und versuche mich irgendwie freizukämpfen ..
Jetzt bin ich bald 25 und ... ich habe Angst ...
Es fühlt sich so komisch an ... es fühlt sich echt wie ein Gefängnis an und ich weiß nicht wie ich ausbrechen soll ...
Ich brauche einen ruhigen Ort .. etwas Natur .. etwas gutes und gesundes zu Essen ..
Ich glaub ich spar auf einen Wohnwagen .. dann brauch ich noch eine Frau und dann hau ich ab ..
1 - So wirklich recht ungewöhnlich ist das nicht. Das wirklich Ungewohnte daran ist, dass diese Art des Ausbrechen Wollens und des tatsächlichen Ausbruchs öffentlich wird und es anfangs noch keine Kenntnisse von anderen Ausbrüchen gibt. (Du bist und warst nie eine Seltenheit mit dieser Art Gedanken)
2 - Oh ja, ich kenne dieses Lied.
3 - Ich hatte Angst zu "bleiben", sonst hätte ich "ihn" womöglich doch noch "erschlagen". Meine wenigen schwachen Aktivversuche blieben fruchtlos, selbst der Medikamentenkaffee, an den ich mich noch erinnern kann. Ich war dann schließlich 15 und bin abgehauen. (Damit Oma nix bemerkte, stopfte ich wenige Kleidung in eine Reisetasche, in der ich sonst Altpapier zum Container brachte, legte einige alten Zeitungen obendrauf, dann etwas später, ich musste warten, bis es dunkel wurde, warf ich die Reisetasche aus dem oberen Stock aus dem Fenster. Es war ca 4 Uhr morgens als ich dann türmte.) Das große Ausreißen, weg aus der Gegend kam dann 1 Jahr später, nach dem ich 2 Pflegefamilien und ein Jugendheimdorf hinter mich brachte.
4 - Hätte ich auf den ruhigen Ort und gesundes Essen, sowie Frau und Wohnwagen gewartet, wäre ich ebenfalls nie abgehauen. Ich hätte dann immer einen Grund gefunden, es doch nicht zu tun. Es war mir schnurz, was jene dachten, denen ich sowieso nicht im Herzen liege. Nur Oma und Opa taten mir leid. Doch sie konnten nichts gegen diesen Tyrannosaurus unternehmen. Da er von seinem Großvater stahlerzogen wurde und sein eigener Vater (Opa) nie etwas zu melden hatte, waren wir ein kleiner heimlicher Verbund, doch ich war zu schwach, um es bis zum Schluss auszuhalten.
Wenn ich darauf geachtet hätte, Leuten nicht weh zu tun, die mir ständig weh taten, wäre auch dies ein weiterer Aspekt, nie fort gegangen zu sein. Was die Zukunft bringt? Das zeigt die Zukunft. Auf Wünsche warten? Nein. Wenn es nicht geht, muss ich weg.
Du bist jetzt 25 Jahre alt, 10 Jahre älter als ich es war. Du wirst weitere Gründe finden, nicht zu gehen. Warum? Weil du tief in dir gar nicht gehen willst, du wünschst dir tiefherzlich, dass deine Familie dich versteht und akzeptiert wie du bist. Dass ihr eine echte Familie werdet. Und: Du scheinst deine Familie zu "lieben", auch wenn du es dir nicht so groß eingestehen kannst. Das hindert dich am gehen, sonst würdest du dir nicht um etwas Sorgen machen, das dir gar nichts gibt. (Hoffende Hörigkeit zum glaubenden Ideal)
5 - Ich wünsche dir, dass du den Absprung schaffst, jedoch auch dass du nicht die Perspektive verlierst, wie es mir passiert ist.