Was soll dann eine Seelenverbindung?
Es gibt diese Seelenverbindung, wie wir sie hier beschreiben - nicht!
Bitte nicht sofort Tomaten werfen, wartet bis später !!!
Selbstverständlich sind wir alle eins - "all-eins" und darum auch alle verbunden. Aber das ist eine total andere Ebene, die wir in Ihrer Grösse wahrscheinlich gar nicht wirklich "begreifen" können.
Aber der Rest, das sind nur wir selbst. Wir haben in uns sehr viele Anteile. Auch diese Anteile sind derartig vielschichtig, dass wir wahrscheinlich nur ganz wenige Anteile bewußt wahrnehmen. - Bewußt nehmen wir diese Anteile aber erst wahr, wenn wir mit anderen Menschen in Kontakt kommen.
Wir reagieren meist auf ein Gegenüber mit speziellen Merkmalen sehr intensiv und meinen dann, es wäre Liebe. - Es ist natürlich erstmal ein tiefes Gefühl, eine tiefe Verbundenheit, die sich im ersten Moment schön anfühlt. Dann sagen wir, wir haben einen Seelengefährten gefunden. Ja/nein - natürlich kennen wir diese Seele möglicherweise von anderen Zeiten, aber auch darum geht es erstmal nicht.
Es geht zuerst um uns Selbst. Was zeigt uns der Gegenüber auf. Ich sage immer, das, was mich am anderen am meisten nervt, scheint in mir noch ein Heilungspotenzial zu haben.
Und so sollte "man" eigentlich an jede Begegnung, an jeden Menschen idealerweise rangehen. Sich also die konkrete Frage stellen, was darf ich in dieser Begegnung lernen.
Und idealerweise wäre es geschickt, wenn wir unseren "inneren Bewerter" mal auschalten und uns im Gefühl ganz auf den Menschen einlassen, in der Frage, was passiert mit mir, was löst er in mir aus, wie fühle ich mich, was ist da und was gilt es möglicherweise anzuschauen, zu heilen.
Wenn ich dann dieses mit PErson A geheilt habe, kommt Person B, die vielleicht nochmal dasselbe oder tiefere Schichten in mir auslöst, spiegelt. Und dann mache ich es wieder so.
Aber ich bleibe bei mir, bei meinen Gefühlen. Was passiert mit mir?
Es sollte mir idealerweise egal sein, ob er mir hilft oder nicht hilft, ob er Zeit hat oder keine Zeit hat. Ich bin die Herrin im Haus, ich entscheide, was ich erlaube und wo meine Grenzen sind.
Das hört sich nun etwas pragmatisch, wenig liebevoll an, aber Liebe ist auch nicht, wenn wir am anderen festkleben. Liebe ist, wenn wir uns zu uns hinwenden, die Sprache unserer Seele hören und unseren Gegenüber als Spieglein an der Wand in Dankbarkeit anerkennen, achten.
Aber frei lassen. - Nur dann bin auch ich frei.
Ich stimme dahingehend zu, dass wir gerne "den Seelengefährten" als "den Stern" am Himmel darstellen. Aber aus meinem eigenen Weg habe ich gelernt, dass die Sterne wechseln können, beliebig oft, aber das was in mir an Heilungspotenzial da ist solange vor mir stehen bleibt, bis ich es zu mir genommen, angenommen und verarbeitet habe.
Daher ist der "Wunsch nach "dem" Seelengefährten", der "Dualseele", der "Zwillingsseele", der was auch immer ein Ammenmärchen, das aus den Büchern gestrichen werden sollte.
Wenn wir uns selbst erkannt haben, "brauchen" wir diesen Seelengefährten nicht mehr, dann können wir mit jedem Menschen frei Liebe LEBEN.
Leider sind nur die wenigsten von uns ganz innerlich frei - kleben zu sehr an HabenWollen und sind zuwenig im SeinLassen.
Und das SeinLassen, das hat´s ganz schön in sich...
Martina