ganz normal oder (un)erklärliches phänomen?

Yojo

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21. April 2004
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327
Ort
Nähe Nienburg/Weser
Hallo ihr lieben,

"Es ist aerodynamisch bewiesen, daß eine Hummel nicht fliegen kann", wurde vor kurzem hier geschrieben,
"Ein Hund kann keinen Wurstvorrat anlegen",
ist ein oft benutztes Sprichwort von meinem Vater.

Gestern hat uns die Mutter meiner Seelenschwester besucht, und aus ihrer Fleischerei wie immer was zum Grillen und Wurst mitgebracht.
Beim Abendessen bemerkte die Tochter, daß die Mettwurst alle ist (sie ißt gerne Mettwurst), und ihre Oma meinte, ja, sie hatte eigentlich daran gedacht, Mettwurst mitzubringen, habe es aber dann doch vergessen.

Nachdem alle ins Bett gegangen waren, setzten sich mein Schwesterlein und ich nochmal vor die Türe auf die Bank, und unser Hund Bär kam natürlich mit raus. Bär verschwand alsbald in die Dunkelheit. (Wohnen auf einem Bauernhof mit viel Land direkt ums Haus). Wir unterhielten uns, und nach so 10 minuten tauchte Bär aus dem schwarz wieder auf (Bär ist selbst auch schwarz), ganz langsam, den Kopf gesenkt, und hatte, wie so oft, einen Knüppel im Maul. Als er dann in den schwachen Schein der Lampe eintrat, entpuppte sich aber dieser Knüppel als eine riesige Mettwurst. Bär ging langsam auf sein Frauchen zu, und legte die Mettwurst ganz behutsam auf ihren Schoß. Nichtmahl seine Zähne hatten darin Spuren hinterlassen...

Und normalerweise kennt Bär nicht die Spur von Gnade wenn es um Wurst geht. Wenn er Gelegenheit hat, klaut er, verzieht sich und futtert alles auf.

Mich würde nun brennen interessieren, was glaubt ihr: Sind wir so innig in der Seele mit allem verbunden, daß der Hund gegen seine mächtigsten Triebe handelt, die Wurst zu fressen? Oder ist es ein ganz normales Verhalten, was ihr auch schon beobachtet habt?

Ich kann es überhaupt nicht fassen was da passiert ist...

Vielen Dank für eure Antworten/Gedanken.

Alles Liebe von Yojo
 
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Waaaaas, ihr habt die Wurst gegessen, nachdem der Hund sie in der Schnauze gehabt hat? :3puke:
Oder willst Du uns hier ein Bärchen aufbinden.

Holbe
 
Es tut mir leid, daß ich hier einen empfindlichen Nerv in dir getroffen habe. Wie ich bereits schrieb, gab es an der Mettwurst keinerlei Spuren von Zähnen, so vorsichtig hatte Bärchen die Wurst gebracht.
Darüberhinaus hat eine Mettwurst eine Plastikhülle, die abwaschbar ist, und selbstverständlich haben wir die Wurst gewachen und desinfiziert, schon alleine deshalb, weil sie ja im Vorgarten gelegen hatte. Und darüberhinaus macht man besagte Plastikschale ab, bevor man sie ißt. Ich hoffe sehr, hiermit deinen empfindlichen Magen etwas beruhigt zu haben.
Andererseits sehe ich diese Dinge nicht ganz so "eng". Ich trinke auch Milch die in einer Kuh war oder esse die Eier die aus meiner Gans gekommen sind, oder aus meinen Enten oder Hühnern. Es fällt mir auch nicht ganz leicht, auf dem Bauernhof lebend, mich in die sterile Welt der Stadtmenschen hineinzuversetzen, denn du wohnst sicherlich nicht auf dem Lande sondern eben in der Stadt. Tübingen, meine ich. Kenn ich, ist schön dort.

Vielleicht ist dir aufgefallen, daß der Thread eigentlich ein anderes Thema hat als "keimfreie Ernährung" verfolgt...

Um das nochmal in den Vordergrund zu rücken, geht es darum, daß der Hund, der normalerweise für sein Leben gerne Wurst frißt, plötzlich eine wirklich große Wurst, vollkommen unversehrt, zu seinem Frauchen bringt. Und ich habe diesen Thread deshalb hier geschrieben, um zu sehen, ob vielleicht andere auch Erfahrungen gemacht haben mit Tieren, die außerhalb dessen liegen, was das Tier "normalerweise" machen würde. So außerhalb, daß es mich sehr nachdenklich werden läßt.

In diesem Sinne,

Yojo
 
naja ich würde sagen tiere wissen genau wie kinder ganz genau wenn sie was machen, was sie nicht dürfen. aber wieso er die wurst zurückbringt versteh ich auch nicht so ganz. hat meine katze aber auch mal gemacht. allerdings war das eine offene thunfischdose. den thunfisch hab ich dann nicht mehr gegessen, weil ich keine ahnung hatte wo der vorher war und thunfisch abwaschen doch nicht so erstrebeswert ist (schmeckt dann eh nimma gut).

finds recht seltsam hab aber nie mehr hineininterpretiert als die eigenart einer katze - oder in deinem fall die eigenart eines hundes.
 
zu allererst hatte ich mir auch nichts dabei gedacht, außer erstauntsein, aber dann habe ich doch mehr darin gesehen.
Ich hatte von einer Indianerin die Bedeutung der Raubvögel gelernt. Wenn du sie siehst, bist du beschützt, geht in Erfüllung, was du möchtest. Das ist nun fast 20 Jahre her. Und seitdem gehören diese Vögel zu meinem Leben wie arbeiten, essen und trinken. Und es stimmt immer. Und dann hab ich angefangen, mich zu fragen, wie das passiert. Es ist so unfaßbar schön, zu erleben, daß alles so zusammenhängt.
An dem Tag nämlich, als Bär die Wurst gebracht hat, da ist es mir gelungen, etwas ganz besonderes im Leben zum Ausdruck zu bringen. Und für mich war das wie eine Bestätigung vom Himmel. Quasi, eine "Schwelle" zu überschreiten, in eine "neue Wirklichkeit" des Lebens. Ein Meilenstein, sozusagen, in der Entwicklung. Und als Antwort, oder Begleiterscheinung, tritt die "Natur" über die Grenze.
Ich glaube daß sich alles ineinander spiegelt. Die Traumwelt in der Wachwelt, die Natur in der Menschenwelt, der Himmel in der Menschenwelt, und umgekehrt. Es ist so geheimnisvoll.
Aber viele Dinge, glaub ich auch, die können wir nur voll Dankbarkeit erfahren und erleben, und brauchen vielleicht keine Hoffnung haben, auf dieser Erde, dieses einmal wirklich zu verstehen, wie es geht.

Alles Liebe von Yojo
 
hallo Yoyo,

ich hab eigentlich nur eine -vielleicht dumme- frage: woher hatte der hund die wurst ? das ist mir bei deinem beitrag irgendwie nicht klargeworden

danke,

maktub :rolleyes:
 
Also wenn ich mich mal zu Wort melden darf.....
....Ich habe es schon oft erlebt, dass Tiere genau das wissen, was man gerne möchte...also es kann sehr gut sein, dass der Hund wusste, "frauchen möchte so gerne Mettwurst".....diese Beziehung der beiden, also Hund Frauchen, ist dann so innig, das der Hund seine Instinke vergessen hat um Frauchen eine Mettwurst zu bringen.
Das ist durchaus möglich und ich habe so etwas schon des öfteren erlebt.

Wenn ich mal ein Beispiel nennen darf:
Meine Mutter hat an ihrem kleinen Teich gesessen mit den schönen Seerosen, ihr Hund war auch dabei.
Sie sagte zum Hund, dass die Rosen doch richtig schön sind und sie so gerne bei den Rosen ist.
Der Hund hat das aufgenommen, und seit dem Abend hat er ihr jeden Abend eine Rose aus dem Teich gebracht, bis keine mehr da waren.
Die Rosen waren übrigens ohne gegliche Spur von Zähnen oder ähnlichem, er hat sie mit größter Sorgfalt seinem Frauchen gebracht.

Sie hat sich zum einen natürlich geärgert, dass die schönen Rosen aus dem Teich raus sind, aber es hat ihr um so mehr Freude bereitet, das ihr Hund ihr so schöne Präsente macht, ein Zeichen der Zuneigung des Hundes.

Lieben Gruß
Frank
 
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:danke:

Das ist wirklich eine sehr rührende Geschichte, die mit den Teichrosen. Und jeden abend eine, faszinierend!

Vielleicht hast du Recht. Die Sache ist halt die, daß Bär normalerweise Wurst klaut, wenn er kann. Und er weiß, daß Frauchen das überhaupt nicht mag.

Das war am Freitag gewesen, mit der Wurst. Und am Wochenende war ich ja immer hier. Was mir dann aufgefallen ist, gestern und heute, als ich von der Arbeit nach Hause kam, da hat Bär mich über 5 Minuten lang in einer Tour freudig begrüßt. Ich weiß auch nicht, aber die letzten Wochen war das eher kurz, nach dem Motto, "hey, - ach du bist's". Werd mal die nächsten Tage sehen, wie sich das "entwickelt".

Alles Liebe von Yojo
 
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