Die Minderwertigkeitsgefühle sind die Ursache für das ich-kauf-dich.
Weil ein gravierender Unterschied besteht zwischen sich-selbst-(hin)geben und Dinge-geben. Wenn Dinge gegeben werden, verstecken Menschen üblicherweise einen Teil von sich hinter der Gabe: liebe-mich-trotz-meiner-Schwäche, guck-dir-lieber-das-hier-an-statt-mich. Blendwerk. Oder ein konkreter Manipulationsversuch, Kuhhandel.
Das interpretierst Du so negativ hinein, etwas geben kann genauso eine Form von Liebe sein.
Wenn ich meinem Partner ein Geschenk mache, dann weil ich ihm eine Freude machen will, da ist doch kein Minderwertigkeitsgefühl der Grund, sondern Liebe. Er genauso, und ich freue mich, wie zum Beispiel gestern über das Eis, zu dem er mich eingeladen hat, am Donnerstag hab ich ihn zu einem Eis eingeladen und da hat er sich gefreut. Das heißt doch nicht, dass wir uns gegenseitig gekauft haben.
Und für Menschen, die sich sehr schwer tun mit Gefühle zeigen, sind Geschenke oft ganz wichtig, bei meinen Großeltern war es so, zu sehr traumatisiert vom Krieg, also haben sie uns beschenkt, und in jedem einzelnen Spielzeug war die Liebe spürbar, sie brauchte den Umweg, aber das Ziel hat sie erreicht.
Liebe bedeutet auch, den anderen so zu nehmen wie er ist, auch seine Art, Liebe zu zeigen. Ich liebe meine Großeltern, hab ich immer getan.