Frauen wollen Bad Boys

Werbung:
Das sich opfern ist ja eine religiöse Haltung oder liegt das in der Natur des Menschen?
in der natur vielleicht nicht unbedingt, eher in der lebens- und familiengeschichte. ganz unabhängig davon ob religiös oder nicht. religiosität ist ja oft selbst eher ein symptom bzw. eine ausdrucksform.
 
Zuletzt bearbeitet:
naja, ich bin der Meinung, dass man da nicht zufällig rein rutscht, ich hatte ja auch das Vergnügen und ich muss sagen, dass ich auf diese Erfahrung nicht verzichten möchte :)

Echt? Also ich hätte sehr gern darauf verzichtet. Jahrelange Angst zerfrisst einen mit der Zeit. Und dann die Dinge, die ich alle verloren habe. Daran hab ich am meisten zu kämpfen gehabt und wirklich geschafft ist es noch lange nicht. :unsure:
 
Echt? Also ich hätte sehr gern darauf verzichtet. Jahrelange Angst zerfrisst einen mit der Zeit. Und dann die Dinge, die ich alle verloren habe. Daran hab ich am meisten zu kämpfen gehabt und wirklich geschafft ist es noch lange nicht. :unsure:

ja, ich kenne Deine Geschichte nicht, was meinst Du mit "verloren hast".....

wenn Du mit "geschafft" meinst, dass ER es geschafft hat, ja da ist oft kein Ende in Sicht, aber bei der Coabhängigkeit geht es vorallem darum, dass man selber diese ablegen kann, dann ist es geschafft und ein wichtiger Schritt gemacht.....wenn man dem anderen zutraut, dass er sein Schicksal tragen kann, das hilft ihm zur Selbsthilfe.....und wenn man selber alles getan hat was möglich war, was sollte man dann noch tun.?
 
Das kommt wohl darauf an, wie abstraktionsfähig man selber ist.
Ich weiß z.B., dass alle meine Empfindungen nur elektrochemische Signalmuster in meinem Kopf sind. Trotzdem kann ich mich an positiven Gefühlen erfreuen. Dazu muss ich die Wahrheit nicht leugnen.

Auch wenn die Antwort nicht an mich ging: Dass das so nicht stimmen kann, liegt doch auf der Hand.

Erst kommt das Ereignis was der Mensch erlebt, und dann ziehen Psyche und Körper nach. Wenn du mit deiner Freundin ein paar schöne Stunden erlebst, wird dein Körper andere Botenstoffe produzieren, als wenn du in einer Gefahrensituation bist und dich wehren oder flüchten musst.

Wenn du dir grauenhafte Kriegsbilder anschaust, werden andere Areale in deinem Hirn befeuert, als wenn du Musik hörst, die du liebst.

Sonst würde ja der Körper sinnlos falsche Signale senden, egal in welcher Situation man sich befindet. Erst wird die Seele berührt, dann folgen die entprechenden Reaktionen.

Die "Geschäftssprache" verwende ich nur, weil sie passend ist zu erklären, was los ist. Ich bin kein Freund davon, Dinge irgendwie umständlich zu verpacken, wenn man sie auch direkt ansprechen kann.

Zu Fromm: Ich habe immer das Gefühl, dass ich das, was er zu sagen hat, eigentlich schon längst weiß. Das ging mir auch so, als ich mit 14 "Haben oder Sein" gelesen hab. Aber Fromm hat so eine extrem klare Sprache, dass einem dieses Wissen nochmal richtig bewusst wird und man darauf aufbauen kann. Das find ich toll. Ich hab zur unst des Liebes gegriffen, weil ich mit meiner jetzigen Beziehung auf einem Level der Ernsthaftigkeit bin, das ich vorher noch niemals erreicht hatte. Also wir leben zusammen und die Beziehung wirkt sich ganz grundsätzlich auf mein Leben aus. Das hat mich erst etwas verwirrt, und dann fasziniert. Und wenn ich dann Fromm lese, nicke ich innerlich mit dem Kopf und denke mir "genau, genau das hab ich mir auch gedacht", und ab und an kommen ein paar neue Gedanken und Perspektiven dazu, die das ganze noch in den richtigen Rahmen setzen, sodass es rund wird. Die Erkenntnisse waren also schon vorher da, aber Fromm hat sie nochmal schriftlich verpackt und mir externe Bestätigung gegeben in dem, was ich empfinde - also dass auch andere Leute das so empfinden.

Das klingt für mich gut und damit kann ich auch was anfangen.
 
Werbung:
Loop, ich finde es bewundernswert, wie sehr du dich um deinen Bruder gekümmert hast. Und es ist ein Segen, dass es Menschen wie dich gibt.

Ich unterscheide bei meiner Hilfsbereitschaft zwischen Bedürftigen, die tiefsitzende innere Probleme haben und Narzissten, die andere zerstören wollen, was ja in Richtung Soziopathie geht.

Einem Menschen der leidet, würde ich auch jederzeit helfen, erst recht, wenn ich mit ihm emotional verbunden bin.

Der Narzisst hat zwar auch große Probleme aber keinen Leidensdruck oder gar Krankheitseinsicht. Es zerstört sich nicht selber, sondern richtet seinen Zerstörungswillen gegen andere. Und ihm ist auch nicht zu helfen. Diese Unterscheidung finde ich schon sehr wichtig.

Ich sehe es auch so: Wenn man liebt, lässt man den anderen nicht einfach so fallen.

Edit: Allerdings muss man auch hier selbstverständlich auf seine Grenzen achten. Wenn beide in den Abrund fallen, ist auch niemandem geholfen.

Mein Bruder hatte aber auch keine Krankheitseinsicht, er hat auch sein Leid nicht als etwas gesehen, was er beenden kann, sondern alle anderen hatten Schuld daran, er überhaupt nicht.

Ja, es bringt nichts, wenn beide in den Abgrund fallen. Aber manchmal schafft man es nicht.
 
Zurück
Oben