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Mist... Die Panik, die du spüren könntest, hat einen Grund. Und es ist gut, dass wir uns nicht umarmt haben, nicht physisch nahe standen.

Ich hatte gestern Kontakt mit einer auf positiv getesteten Person. Meiner Haushaltshilfe.

Heute Morgen der Anruf, es kommt gleich Jemand, der uns testet. Meine Kinder sind komplett aufgeregt. Und ich habe ihnen nicht mal gesagt, dass Corona bei mir wahrscheinlich schlimm verlaufen wird.

Warum? Weil ich nicht ohne Grund Pflegegrad 3 habe. Nicht, weil es mich in irgendeiner Weise im Alltag behindert, sondern weil ich durch eine Mitochondriale Myopathie ein geschädigtes Immunsystem habe. Ich bekomme nicht mal Fieber, was jede Erkältung gefährlich und langwierig macht.

Ich habe also zurecht angst und befürchte das Schlimmste. Sollte also mein Gefühl richtig sein und du schaust hin und wieder hier rein, um mich zu verstehen, dann weißt du gerade, was du spürst.

Aber... Es wird schon... Es wird schon...

Es wird gleich Jemand vermummtes kommen. Dann weiß ich mehr.

Nein. Das ist leider kein Scherz.
Warum gehst du nicht vom Guten aus? Vom positiven. Warum hast du noch keinen Impftermin?

Du bist doch deiner Haushaltshilfe nicht so nahe, dass sie dich anstecken kann, oder?

Ich gehe davon aus, dass nichts ist. Trotzdem wünsche ich dir alles Gute.(y)
 
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Wir sind befreundet und den Rest vom Kontakt, erwähne ich hier besser nicht. Das ist ja das Problem.
 
Ja... Ist es auch. Sind alle 3 Negativ. Also meine Kinder und ich. Gerade getestet worden, mit einem Schnelltest.

Aber stell dir das mal vor. Mein Sohn, der ja viel mehr Probleme mit Berührungen hat, musste auch getestet werden. Das war ein ziemlicher Akt. Denn so ein Ding in der Nase, ist für ihn eine intime Berührung, wenn man das mal so beschreiben darf. Er ist da noch etwas anders. Ich bin erwachsen und komme damit klar.

Der Mann hat sich sehr gewundert, da eine andere Klientin bereits positiv getestet wurde. Heute Morgen. Nur (glücklicherweise), wir nicht. Es hatte also einen nennbaren, sehr greifbaren Grund.

Trotzdem, muss ich mich jetzt echt erholen von dem Schock... Weil, es war schon irgendwie sehr wahrscheinlich. Für mich ist allein nur die Vorstellung, ziemlich schlimm. Aus oben genannten Gründen. Ich weiß, wie normale Erkältungen bei mir verlaufen, ohne Fieber. Fieber ist wichtig, um so etwas auch physisch zu bekämpfen.

Mein Seelchen kennt meine Erkrankung. Es ist also nichts intimes, was ich hier verraten habe. Ich lebe damit schon lange. Ist auch alles gut, solange nicht so etwas an mich dran kommt.

Ich laufe jetzt nur noch mit Mundschutz rum. Das war mir eine Lehre.

(Nein, das war kein Witz. Nach Witzen ist mir gerade nicht zumute).
 
Ich schaue immer noch auf die Teste. Ist ja wie mit einem Schwangerschaftstest. Nur eben, mit keiner guten Nachricht, beim zweiten Strich. Die liegen da, wie ein Mahnmal. Bäääh!
 
Ich halte mich mal an meine Lyrik. Poeten brauchen zumindest hier ein Publikum und hoffen nach wie vor, von der richtigen Stelle gelesen zu werden. Ich muss auch nicht verstanden werden. Das ist gar nicht mein Anspruch, denn der Thread heißt immer noch „aufgeschrieben“.

Man muss auch nicht über Gefühle diskutieren. Sie sind nun mal da. Genauso, wie ein Gemälde genommen werden muss. Es polarisiert, doch gibt dem Künstler niemand den Rat, dass er dafür mehr Blau oder Rot verwenden soll.

Führen wir es doch auf diese Art weiter. Kunst, die nicht für jeden Kunst bedeutet. Weil sie Geschmacksache bleibt...

Viele hier malen Bilder. Ich male auch. Mit Worten. Worte, die auch ihre Farben haben.

Kampf der Gefühle

Es scheint, als wäre das halbe Dorf um dich herum.
Sie gehen bei dir ein und aus.
Du bist so freundlich, so nett.
Für jeden hast du ein offenes Ohr.
Everybodys Darling.
Dabei bist du das gar nicht.
Denn ich kenne deine Abgründe.
Genauso wie du meine.

Nur mich. Mich bittest du nicht herein.
Ich muss draußen bleiben.
Mich schaust du nur an, mit Schmerz.
Von weitem. Unruhig. Nervös.
Ja, du suchst meine Nähe.
Hast mit Kreide gemalt. Da wo ich immer sitze.
Doch sagst du nicht das zu mir, was du ihr gesagt hast.
„Komm doch einfach rein, in den Garten“.

Versteh mich nicht falsch.
Ich bin nicht eifersüchtig.
Im herkömmlichen Sinne.
Dazu habe ich kein Recht.
Ehrlich nicht.
Doch heute hab ich mir gewünscht,
Ich wäre sie. Diese Frau.
Die einfach so locker zu dir kann.
Jemand den du nicht mit Traurigkeit anschaust.
Ein Mensch, der ohne dumme Gerüchte, bei dir sein kann.
Ohne diese Schwere, die da zwischen uns ist.

Ich wünschte, ich wäre jetzt sie.
Und nicht ich.
Denn ich darf nicht bei dir sein.
Muss draußen bleiben.
Und fühle mich damit wie Jemand,
der ich nicht sein möchte.
Ausgesetzt, ausgeschlossen.

Und es bleibt ein Kampf der Gefühle.
 
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Dann ist es keine Kunst....

Ja, auch das ist Ansichtssache und okay. Ich steh manchmal auch in Galerien und frag mich „was soll das“. Letztendlich sind es aber doch die Gefühle des Malers, die da gemalt wurden. Malen kann ich nicht. Mir würde es nie gelingen, meine Gefühle in Farben und Formen zu bringen. Das kannst du wiederum sehr schön. Was ich bewundere. Aber mit dem Schreiben hab ich das Gefühl, sie für mich greifbarer zu machen. Sie werden farbig, vor meinen Augen, wenn ich sie noch mal lese.
 
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