Fleischskandale – laufende Chronik

Im Zusammenhang mit quälen von Lebewesen?

Überall gibt es die gewissen Asozialen, Psychopathen und pathologischen Narzissten. Lässt sich das wirklich auf irgendwas reduzieren? Der Bürohans kann genauso sardisch sein, wie ein Metzger ein herzensguter Mensch sein kann.

Nur juckt es echt niemanden was mach gestörter Mensch mit seinen Mitmenschen so treiben. Da wird nämlich meisten weggesehen.
 
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Ich finde es eher pathologisch alles über einen Kamm zu scherern. Es gibt solche und solche. Allerdings habe ich noch keinen Jäger erlebt, so wie du das hier darstellst. Und genau das ist es, was sogenannte Veganer eben gebersmühlenartig predigen.

Ich könnte genauso gut behaupten, es gibt kranke Menschen und welche die sich da gerne hineinsteigern, weil sie damit irgendwas kompensieren müssen.
Erstens scherst Du hier selbst über einen Kam (Veganer), zweitens habe ich hier niemanden über einen Kamm geschert. Ich habe nur die Behauptung, dass es oben genannte Fälle nicht gäbe, widerlegt.
Wenn psychisch kranke Menschen töten müssen, um etwas zu kompensieren, läuten jedenfalls bei mir erst recht die Alarmglocken.

Es wird immer wieder Menschen geben, die seltsam gestrickt sind.
Doch ich denke mal, dass der Beruf des Metzgers nicht nur aus Schlachten besteht. Da gibt es ja noch viele andere Aufgaben, die darunter fallen.
Eine Berufssparte nun allgemein fehlende Empathie oder Sadismus überzustülpen, ist reinstes Berufsbashing und das haben sich bestimmt viele, die diesen Beruf verantwortungsvoll ausüben, nicht verdient.

Sadisten gibt es in allen möglichen Berufssparten.
Ich habe mich aufs "gerne Schlachter sein" bezogen. Wer andere Berufe wählen könnte und ausgerechnet Schlachter wird oder sich ärgert, dass in seiner Metzger-Lehre das Schlachten nicht mehr gelehrt wird, scheint jedenfalls teilweise etwas an toten Tieren zu finden (und nicht nur an der lecker Bratwurst, denn dann täte es auch der ebenfalls traditionelle Beruf Koch). Zum Töten, v.a. wenn es nicht dem Überleben (oder dem Wohl des Getöteten) dient, benötigt man nun mal eine gewisse Härte. Wenn man "gerne Schlachter sein" allerdings nicht auf die Handlungen selbst im Beruf bezieht, sondern auf eine Überzeugung, dann gibt es vielleicht manche, die es insofern "gerne" machen, als dass sie denken, ich machs lieber gscheit und im kleinen Rahmen, bevor die Tiere in schlimmere Schlachthöfe kommen, weil sie der Ansicht sind, dass die Menschen das Tier so oder so töten und essen würden und ihr Schlachten den Tieren da quasi "entgegenkäme". Ich habe in einem anderen Beitrag ja bereits das Angeln angesprochen, wo ich diese Erfahrung machte (wenn auch ich persönlich auch die nicht mehr brauche). Auch beim Angeln gibt es allerdings Angler, die aus purer Lust am "Angelsport" angeln, und das oft noch recht grausam.
Ich weiß nicht, warum es als Verallgemeinerung gilt, wenn man auf vorhandene Missstände hinweist. Die habe ich mir nicht ausgedacht, die sind halt so. Und zwar eher regulär als die Ausnahme, weil Tiere wie eine Ware gehandelt werden und man damit noch immer die Tatsache ignoriert, dass zumindest höhere Säugetiere 1:1 wie Menschen wahrnehmen. Vor allem Schweine. Bis zu einem gewissen Grad aber natürlich auch andere "Nutz"-Tiere. Das ist zoologisch und veterinärmedizinisch längst erforscht, nur die Wirtschaft fährt da drüber und die Tradition oftmals eben auch.

Und ja, Sadisten gibt es in allen Berufssparten. Es gibt aber Berufe, wo sich Menschen mit speziellen Persönlichkeitsmerkmalen vermehrt tummeln können (nicht nur in der Fleischbranche). Und wo sehr, sehr Vieles geschieht, das nicht ohne Grund von der breiten Bevölkerung abgeschottet wird, mit Kameras, Stacheldraht, und sonstige Sicherheitsmaßnahmen vor den Schlachtbetrieben und Intensivtierhaltungsbetrieben.
 
Überall gibt es die gewissen Asozialen, Psychopathen und pathologischen Narzissten. Lässt sich das wirklich auf irgendwas reduzieren? Der Bürohans kann genauso sardisch sein, wie ein Metzger ein herzensguter Mensch sein kann.

Nur juckt es echt niemanden was mach gestörter Mensch mit seinen Mitmenschen so treiben. Da wird nämlich meisten weggesehen.
Nur um das mal klarzustellen: Ich sehe auch vor "gestörten Menschen" bzw. deren Opfern nicht weg, die andere Mitmenschen quälen. Genau aus diesem Grund habe ich mich nämlich schon lange mit dem Thema Psychopathie, Tötungsbereitschaft, Verdrängung u.ä. befasst. Und genau deshalb finde ich es ein bisschen weltfremd, wenn man behauptet, es gäbe keinen Metzger, der gerne schlachten würde. Immerhin ist hier das Töten sogar gesellschaftlich legitimiert und wird nicht geahndet.
 
Und genau deshalb finde ich es ein bisschen weltfremd, wenn man behauptet, es gäbe keinen Metzger, der gerne schlachten würde. Immerhin ist hier das Töten sogar gesellschaftlich legitimiert und wird nicht geahndet.

Ich finde es merkwürdig zu meinen, man macht etwas entweder gerne oder nicht gerne. Irgendwas zu tun, weil es einfach getan werden muss, kommt da gar nicht in den Sinn.
 
Und wo sehr, sehr Vieles geschieht, das nicht ohne Grund von der breiten Bevölkerung abgeschottet wird, mit Kameras, Stacheldraht, und sonstige Sicherheitsmaßnahmen vor den Schlachtbetrieben und Intensivtierhaltungsbetrieben.

Danke, dass du das noch erwähnst. In meiner neuen alten Heimat werden derzeit Tierwirte gesucht für die Schweineaufzucht (Babystation). Hab eine Sekunde überlegt ob ich mich bewerbe, nur um zu gucken. Bringt ja nix, weils an der Situation der Sauen und Ferkel nichts ändert. Immer wenn ich da lang spazierte, kam ich mir vor, als ginge ich an einem Hochsicherheitsgefängnis vorbei. Ewig hohe Zäune, Stacheldraht und Kameras. Man hört und sieht nix. Man riecht es nur.

Wenn sie nix zu verbergen hätten, dann wäre das ganze einsichtiger, einladender... Aber es sieht nach Knast aus. Beton, grau, abgeschottet.
 
Ich finde es merkwürdig zu meinen, man macht etwas entweder gerne oder nicht gerne. Irgendwas zu tun, weil es einfach getan werden muss, kommt da gar nicht in den Sinn.
Mir schon, habe ich ja mehrfach erwähnt. Es ging hier ursprünglich um die Aussage, dass ein Schlachter gerne seinen Beruf machen sollte.
 
Mir schon, habe ich ja mehrfach erwähnt. Es ging hier ursprünglich um die Aussage, dass ein Schlachter gerne seinen Beruf machen sollte.

Eben! Weil es ein traditioneller Beruf ist. Weil dieser Beruf, genauso wie die Jagd Verantwortung mit sich bringt.

Weil der Mensch nunmal kein reiner Herbivore ist. Und schon immer gejagt und Fleisch gegessen hat. Das ist so und wird sich auch nicht ändern. Weder durch Fanatismus, Ideologien oder einfach durch die Panik, Fleisch würde krank machen.
 
Danke, dass du das noch erwähnst. In meiner neuen alten Heimat werden derzeit Tierwirte gesucht für die Schweineaufzucht (Babystation). Hab eine Sekunde überlegt ob ich mich bewerbe, nur um zu gucken. Bringt ja nix, weils an der Situation der Sauen und Ferkel nichts ändert. Immer wenn ich da lang spazierte, kam ich mir vor, als ginge ich an einem Hochsicherheitsgefängnis vorbei. Ewig hohe Zäune, Stacheldraht und Kameras. Man hört und sieht nix. Man riecht es nur.

Wenn sie nix zu verbergen hätten, dann wäre das ganze einsichtiger, einladender... Aber es sieht nach Knast aus. Beton, grau, abgeschottet.
Na ja, ich glaube, Schweine spüren das vielleicht trotzdem, wer sie mag und - so gut es in diesem verachtenden System halt geht - gut behandelt, und wer eben emotionsfrei die Arbeit verrichtet. Andererseits, wenn sich niemand bewirbt, unterstützt man das System auch nicht.
Bei uns aufm Land gibts das ebenfalls (die erwähnte Intensivtierhaltung samt "Sicherheitsvorkehrungen"). Eine gute Freundin wohnt genau neben einem solchen Bodenhaltungs-Hühnerstall. Schon als wir noch Kinder waren, wollte sie nie dorthin Eier holen, weil ihr die Hühner darin so leid taten.

Eben! Weil es ein traditioneller Beruf ist. Weil dieser Beruf, genauso wie die Jagd Verantwortung mit sich bringt.

Weil der Mensch nunmal kein reiner Herbivore ist. Und schon immer gejagt und Fleisch gegessen hat. Das ist so und wird sich auch nicht ändern. Weder durch Fanatismus, Ideologien oder einfach durch die Panik, Fleisch würde krank machen.
Zum Beruf hab ich echt schon alles aus 50 Perspektiven differenziert erläutert. Wir drehen uns ihm Kreis. Die darin existierenden Orgasmen, Parallelen zu sexuellen Trieben, Folter aus Spaß, Mutproben, mögliche Traumata, usw. kann man halt nicht völlig leugnen. Und es stimmt, das ist fanatisch und ideologisch und die Panik bricht dann vor allem erst mal bei den betroffenen Tieren aus (unter Umständen auch bei manch eingeschüchterten Hilfsarbeitern).

Der Mensch ist omnivor. Das heißt, er ist bis zu einem gewissen Grad anpassungsfähig (manche können, je nach individueller Konstitution völlig vegan leben, manche vegetarisch, andere eher nicht (ich kenne zB einen Diabetiker mit schwerer Darmkrankheit, der tut sich halt mit Hülsenfrüchten und Co. dann doch schwer und verträgt Hähnchen dann eben offenbar besser, kann dazu aber aus med. Sicht nichts sagen)). In einigen Kulturen wurde über Jahrhunderte weg kaum Fleisch gegessen, vor allem in asiatischen Kulturen. So etwas gab es in Teilen Asiens früher schlicht nicht. Tofu ist ja keine Erfindung der Moderne. Irgendwann kamen dann die Missionare aus dem Westen und haben kulinarische Gewohnheiten nach Asien gebracht. Der massive Fleischkonsum, zB in Korea oder in China, aber zeitweise auch in Japan, war nicht immer vorhanden. In Indien wiederum sind selbst heutzutage noch immer 30-40 Prozent der Menschen Vegetarier und es gibt Jahrhunderte (oder Jahrtausende?) alte Religionen, in denen Menschen auch ohne Fleisch gut überleben - bis heute. Zum Beispiel im Jainismus und in ethnischen indischen Kulturen, in denen die Menschen nicht nur vegetarisch leben, sondern sich auch für den Erhalt der Natur und dem Schutz der Tiere einsetzen; schließlich ist die Natur ihre Lebensgrundlage. Auch in Israel ist Vegetarismus sehr stark verbreitet (ich habe nicht genaue Zahlen im Kopf, es sind wohl so an die 15 Prozent Veganer und Vegetarier). Und übrigens gibt es derartige Traditionen natürlich auch im Westen, ich glaube, v.a. die Quaker, bin mir jetzt aber nicht sicher, plus neureligiöse Bewegungen, die sich aus älteren Traditionen entwickelten. Und wenn man weiter zurückschaut, beispielsweise auch bei Pythagoras, deren Anhänger (Pythagoräer) ebenfalls vegetarisch leb(t)en.
Es stimmt also nicht, dass "der Mensch" schon immer gejagt und Fleisch gegessen hat. Millionen leben es bis heute anders vor, ob in Industrieländern oder in Entwicklungsländern, ob arm oder reich, ob mit oder ohne "Fleischersatz". Je nach Kultur, Infrastruktur, sozialem Gefüge, Ethik, Religion und Verträglichkeit. Und vor allem letztere ist individuell, wobei rotes und insbesondere verarbeitetes Fleisch eher selten konsumiert werden sollte - aus rein gesundheitlichen Gründen.
 
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Immer wenn ich da lang spazierte, kam ich mir vor, als ginge ich an einem Hochsicherheitsgefängnis vorbei. Ewig hohe Zäune, Stacheldraht und Kameras. Man hört und sieht nix. Man riecht es nur.

Wenn sie nix zu verbergen hätten, dann wäre das ganze einsichtiger, einladender... Aber es sieht nach Knast aus. Beton, grau, abgeschottet.

Der Stacheldraht des schlechten Gewissens. Aber besser ein schlechtes Gewissen als gar keins. Die germanische Vorsilbe ge- bedeutet mit, analog zur lateinischen Vorsilbe kon-.
Gewissen bedeutet also Mit-Wissen.
Die Leute, die solche Zäune errichtet haben, wissen also, dass sie was Falsches gemacht haben, wenn auch nur unterbewusst.
Wenn sie wirkliche Berserker, also Natural Born Berserker in Reinkultur wären, würden sie die Schlachtungen öffentlich zur Schau stellen und damit prahlen. Das tun sie aber nicht, sondern sie schämen sich sogar dafür, wenn auch bisher nur unterbewusst.
 
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Der Stacheldraht des schlechten Gewissens. Aber besser ein schlechtes Gewissen als gar keins. Die germanische Vorsilbe ge- bedeutet mit, analog zur lateinischen Vorsilbe kon-.
Gewissen bedeutet also Mit-Wissen.
Die Leute, die solche Zäune errichtet haben, wissen also, dass sie was Falsches gemacht haben, wenn auch nur unterbewusst.
Wenn sie wirkliche Berserker, also Natural Born Berserker in Reinkultur wären, würden sie die Schlachtungen öffentlich zur Schau stellen und damit prahlen. Das tun sie aber nicht, sondern sie schämen sich sogar dafür, wenn auch bisher nur unterbewusst.
Das ist ja fast schon ein etwas "versöhnlicherer" (mir fällt grad kein besseres Wort ein) Gedanke (ein ziemlich spannender übrigens).
Ich selbst hab bislang einfach nur vermutet, dass Stacheldraht und Co. dazu dienen, bloß keine Einblicke zu schaffen, um keinen Boykott, keinen Aufschrei und keine sonstigen wirtschaftlichen Folgen befürchten zu müssen. Dass diese Menschen sich, wenn auch nur unbewusst, im Unrecht fühlen könnten, war da wiederum mir nicht wirklich bewusst.
 
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