Faydit's Love & Pain

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Zweifel-Haft

Zweifel, die an sich selbst verzweifeln:
Krise

Zweifel, die sich selbst vergessen:
Liebe

Vergesst euch!
 
Vollkommen

Vor ein paar hundert Jahren wurde einmal in einer einsamen Gegend irgendwo in heutigen Algerien, schätze ich, ein Mann überfallen. Irgendwo in der Wüste, ausgeraubt, verletzt blieb er liegen, blutend, unfähig, alleine aufzustehen. Ein Nomade, der in der Nähe mit seinem Kamel vorbeikam fand ihn, gab ihm Wasser, nahm ihn mit. Der Mann war schwer verletzt, der Nomade, vielmehr seine Tochter plegte ihn, versorgte seine Wunden.

Irgendwann erwachte der Mann wieder. Und natürlich verliebte er sich unsterblich in die Frau, die er da neben sich erblickte.
Und wie's bei Märchen so ist, sie sich in ihn. Seine Genesung schritt fort, und schließlich fasste der Mann sich ein Herz und bat den Nomaden um Erlaubnis, seine Tochter heiraten zu dürfen. Der hätte ja eigentlich nichts dagegen gehabt, jedoch, so erklärte er dem Mann, schließlich hegte er selbst Sympathie für ihn, dass das nicht so einfach ginge. Schließlich wollte er ja das Beste für seine Tochter, also sollte ihr Gemahl schon auch ein wenig wohlhabend sein. Der Mann jedoch war arm. Besaß nichts mehr außer den Kleidern auf seinem Leib, und die gehörten eigentlich dem Nomaden.
Als die Zeit kam, da der Mann genesen war, und sich der Mann auch von der Tochter verabschiedete, gestand er ihr seine Liebe und fragte sie, ob sie, wenn er innerhalb eines Jahres zurückkäme, auf ihn warten wolle. Sie nickte nur und sah ihn an, mit diesen eigenartig tiefen Augen, denen er heillos verfallen war.

Wie es der "Zufall" so wollte, begegnete der Mann, nun vom Nomaden gut ausgerüstet, dem Trupp wieder, der ihn angegriffen und ausgeraubt hatte. Diesmal war er vorsichtiger. Der Mann war im Grunde genommen tiefgläubig, und wusste, was er vorhatte, war eigentlich zwar gerechtfertigt, erst recht nach dem Gesetz der Wüste, dennoch betete er und erbat Gottes' Segen. Denn andererseits ging es auch um sowas wie Rache. Und plötzlich sah er eine Sternschnuppe am Himmel, ziemlich hell. Also bedankte er sich und begann.

Was er tat, tut wenig zur Sache, letztlich ritt er, bepackt mit der gesamten Beute davon, und hinterließ ein paar verdutzte Männer, die versuchten, ein paar Kamele einzufangen, wobei sich allerdings gewisse unerwartete Darmprobleme als eher hinderlich herausstellten.

Die Beute verkaufte er in der nächsten Stadt, versorgte sich mit allem Nötigen und es blieb ihm genug übrig, also ritt er, gut ausgerüstet zurück zu dem Nomaden, der ihn gerettet hatte. Der, noch mehr seine Tochter waren durchaus überrascht, ihn so bald wiederzusehen. Die Überraschung wich noch viel mehr der Freude, als er zu erzählen begann. Bald darauf fand die Hochzeit statt. Allerdings, was eigentlich unüblich war, bleib der Mann mit seiner Frau bei dem Nomaden, zog mit ihm gemeinsam weiter. Und der alte Mann erzählte ihm viel, lehrte in so einiges. Die Ehe mit dessen Tochter war jedoch das schönste Geschenk. Kinder wuchsen heran, schließlich Enkelkinder, irgendwie war alles, was sie taten, gesegnet, glückte. Und die Liebe blieb.

Schließlich, als das Paar schon sehr alt war, bereits Urenkel durch das Zeltlager tollten, beschlossen beide, es wäre wohl nun an der Zeit, zu gehen. Gemeinsam. Einfach, weil alles getan war. Genug getan war.

Also verabschiedeten sie sich von allen ihren Lieben, wohl auch unter vielen Tränen, und verließen langsam das Lager. Stiegen auf einen nahegelegenen Berg. Dort, im Schatten eines Felsens setzten sie sich hin, saßen einander gegenüber, lächelten sich an und sahen sich in die Augen.

Sie sahen noch einmal ihr eigenes Leben, ihre Liebe, die noch immer Liebe war, und traten gemeinsam diese andere große Reise an.

Weil hier nichts mehr übrig war, zu tun tun war, außer, diese Liebe mitzunehmen. In aller Klarheit, Bewusstheit, in aller Liebe selbst. Sich selbst im anderen erblickend gingen sie beide gemeinsam, in selbem Moment. Miteinander. Die Köpfe neigten sich ein wenig vor, berührten sich, bis die zwei Körper langsam in den Sand fielen.

Die Jahre vergingen, irgendwann fanden andere Nomaden die zwei, inzwischen nur mehr zu Skeletten verwesten Körper. Als sie sich ihnen nähern wollten, bekamen sie Angst und liefen davon. Denn von diesen zwei Körpern ging eine Ruhe, ein Frieden, eine Stille aus, die ihnen unheimlich vorkam. Sie ertrugen es nicht. Also mieden sie diese Stelle, wenn sie in diese Gegend kamen, fortan.

Die Jahrhunderte vergingen, und in einer ganz anderen Gegend, auf ganz andere Weise, begegneten sich zwei Seelen wieder (einmal). Berührten einander.

Aber das ist wohl wieder eine ganz andere Geschichte…
 
Verletzbar

Zuerst kommt die Show
Große Klappe große Töne

Dann die Pause
Den Beginn des 2. Akts ein wenig übersehen

Auftritt der Schmerz
Wunden brechen auf

3. Akt Zerbrechlichkeit
lugt ganz vorsichtig hinter dem Vorhang hervor

und erhält doch
den ganz großen Schlussapplaus

wir vergessen so leicht
dass Mauern zwar schützen

aber auch die schützende Hand
über unserer Verletzbarkeit von uns fernhalten

das Heilige
 
AngstLiebe

Zähne klappern
Knie schlottern
der Bauch zieht
wie feig du bist

Wenn da nur nicht
diese Augen wären
die einen dann doch
springen lassen.

In blindem Vertrauen

Wohin?
 
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