Hallo Reinhard!
Ich bleibe mal bei Deinem Vater. Wie Du es beschreibst, ist einfach seine Seele noch da. Das muss kein Problem sein ! Da ist es sinnvoll, die Seele zu fragen, ob sie etwas braucht - und warum sie dageblieben ist. Vielleicht passt es für sie noch gar nicht, "ins Licht zu gehen". Vielleicht muss oder möchte sie noch etwas erledigen ? Vielleicht ist sie einfach noch gerne bei Deiner Mutter und / oder bei den Kindern ? Es gibt auch Seelen, die dableiben, um der Familie zu helfen (machmal über Generationen). Vielleicht weiß sie auch gar nicht, dass sie tot ist ? Viele vielleicht ...
Worum es hier geht : dass nicht Du über das Schicksal der Seele Deines Vaters zu entscheiden versuchst (das ist es höchstwahrscheinlich, was hier Unbehagen verursacht) - sondern dass man selbstverständlich auf die Seele hört, sie sich mitteilen kann und ihre Entscheidung respektiert und sie dabei (wenn notwendig) unterstützt.
Ok, das kann ich gut nachvollziehen. Und es stimmt, meine dahingehende Handlungsweise war auch wirklich, daß es MIR besser geht. Ich wußte/weiß hier ja auch nicht genau, was ich tu(n soll).
Der Schleier - von dem Du sprichst - klingt tatsächlich nach der Anwesenheit einer Fremdseele. Nun ist es manchmal so, dass hinter Selbstmorden Besetzungen durch Fremdseelen stehen - die Menschen in den Tod treiben. Und wenn sie es bei einem "geschafft" haben, können sie auf weitere Familienmitglieder überwechseln. Das gehört angeschaut, ob die Dynamik hinter dem (anscheinend sehr harten) Selbstmord Deines Vaters noch weiterwirkt.
Genau das sagte auch die Schamanin bei ihrer ersten Reise. Mein Vater hätte eine Türe geöffnet... Bei der zweiten (ca. 1 Jahr später) sagte sie, daß der Einfluß aus der Ahnenreihe kommt, was sich ja nicht ausschließt. Da die Schamanin mir dem Traum erzählte, welche sie in der Nacht vor meinem Besuch bekam, erkannte ich eindeutig, daß es sich um meinen Albtraum handelte, den ich jahrzehntelang hatte. Es ging dabei um ein Wesen, welches mir zutiefst Angst machte.
Das muss jetzt nicht stimmen - sondern ist mein Eindruck : Du scheinst einzelne Problemfelder getrennt bei verschiedenen TherapeutInnen zu behandeln. Was mir fehlt ist die Zusammenschau, der große Bogen - sozusagen das Gesamtbild der vielen kleinen Mosaiksteinchen, die gemeinsame Wurzel all dieser vielen Leiderfahrungen (zB. Deine chronische Erkrankung, die wir ja nicht kennen.)
Die verschiedenen Therapien waren eigentlich eher zeitlich hintereinander. Aber ich empfinde es auch so, daß ich ständig einzelne Mosaiksteinchen finde, aber der große Bogen, der rote Faden, fehlt mir.
Da scheint grundsätzlich eine "Generalsanierung" wünschenswert, und zwar in EINER therapeutischen Hand. (Wenn man viele TherapeutInnen "beschäftigt" liegt das oft daran, dass man die Kontrolle nicht aus der Hand geben will - und so dem ZENTRALEN Punkt ausweicht.)
Was bedeutet das genau, daß man die Kontrolle nicht aus der Hand geben möchte. Die Kontrolle über was?
Natürlich kann es sinnvoll und notwendig sein, verschiedene therapeutische Methoden zu nützen - aber es wäre gut, wenn es EINE Person gibt, mit der zusammen man den roten Faden verfolgt.
Das ist ein bißchen schwierig. Seit knapp 2 Jahren bin ich bei einem Homöopathen in Behandlung, dessen Frau die Schamanin ist. Wir arbeiten uns langsam immer einen Schritt vorwärts, und dann kommt oft wieder ein Rückfall. Daneben geh ich auch noch zu einer speziellen, auch sehr feinfühligen Masseurin, mit welcher ich die verschiedenen Themen auch erörtere. In beiden Therapien werden mir immer wieder Dinge bewusst, aber der hartnäckige Kern wurde bisher noch nicht faßbar.
Es gibt übrigens auch die Möglichkeit einer "Heilmittel-Aufstellung" ("Heilmittel" umfassend verstanden : hilfreiche Personen und Methoden und eigene Vorgangsweisen), in der man sich und das Ziel aufstellt und schaut wer / was die Erreichung des Zieles unterstützt und ermöglicht.
Da Du für Wiedergeburt offen bist : es kann sein, dass Du in diesem Leben noch nicht ALLES löst, sondern von dem Berg ein paar Steine abträgst - und in einem weiteren Leben wieder ein paar Steine und so weiter. Manches dauert eben länger (wobei das auch eine eigene Entscheidung ist, sich länger dafür Zeit zu nehmen).
Liebe Grüße, Reinhard
PS.: Wenn die Probleme vielfältig und kompliziert scheinen, muss das nicht heißen, dass auch die Lösung kompliziert ist - die kann oft sehr einfach sein. Sie ist vor allem dann einfach, wenn man sie mit ganzem Herzen wünscht und für sie offen ist.
Das macht mir Mut, danke.
Was wäre denn am sinnvollsten für die erste Aufstellung? Ich schwanke zwischen Ursache der Krankheit und der Vatergeschichte.
Danke nochmals für Deine klaren und verständlichen Zeilen.
Liebe Grüße
Sonne33