Klar, mache ich doch gerne
Beim mischen der Karten viel direkt der Anker raus. Damit ist für mich glasklar, dass du dich mit deiner alten Wohnung so verankert hattest/hast, dass es nun schwer ist, den tief vergrabenen Anker wieder aus der Erde zu ziehen.
Die Whg war regelrecht dein Heimathafen.
Gelegt habe ich dann:
Ruten - Buch - Schiff
Fuchs - Störche - Dame
Fische - Blumen - Haus.
Haus ist auch bei mir übrigens von alleine gefallen, ebenso wie die Dame.
Ich fange mal in der letzten Reihe an. Das Haus liegt in den Blumen, verdeckt das Kind.
Die alte Whg war wie ein Geschenk für dich, was dir aber erst im nachhinein so richtig bewußt wurde. Das verdeckte Kind könnte die Theorie von
@OhneFlügel unterstreichen, nämlich, dass die whg dich an etwas aus deiner Kindheit erinnert. Dir etwas positives daraus gegeben hat.
Zugleich hattest du ja geschrieben, dass du dort 20 Jahre gelebt hast. Du bist also mit ihr gewachsen, hast vieles erlebt dort, hast sie entwickelt, heimisch gemacht, gepflegt und “versorgt“.
Es war nicht nur eine Wohnung, nein, es war ein Heim, ein Zuhause.
Direkt daneben im Sarg die Blumen, verdeckt die Störche.
Der Umzug, der sich vielleicht zu Beginn noch wie ein Geschenk angefühlt haben mag ist in Kummer umgeschlagen. Du trauerst regelrecht dem Geschenk hinterher.
Die Whg war symbolisch wie ein Strauß Blumen entgegen der neuen whg, die sich wie ein Sarg anfühlt. Du fühlst dich begraben und eingesperrt.
Du selber liegst im Haus der Wolken, verdeckt der Anker. Zugleich liegst du über dem Haus.
Du fühlst dich fast schuldig, dass du selber dafür verantwortlich warst, dass du dir die Verankerung genommen hast. Du die alte whg mit Füßen getreten hast, indem du auszogst, zugleich aber deine aktuelle whg ebenfalls mit Füßen trittst, weil du ihr nie wirklich die Gelegenheit gegeben hast zu einem neuen Heim zu werden. Mag sein, dass äußere Umstände, die du nicht beeinflussen kannst, mit hinein spielen. Aber du hast der whg auch anscheinend nicht die Möglichkeit gegeben, wachsen (Kind) zu dürfen. Du hälst sie ständig klein und sie nervt dich, wie es Kleinkinder manchmal schaffen mit ihrem “geplärre“ ;-)
Das Schiff im Haus Haus, verdeckt die Schlange. Wie passend! Nach der alten whg sehnst du dich zurück, die Neue erfüllt nicht deine Sehnsüchte. Und du kannst die alte Haut einfach nicht abstreifen und somit auch keine neue erhalten.
Der Fuchs im Baum, verdeckt den Turm, gerösselt auf das Haus als auch auf das Schiff.
Du denkst, dass du eine falsche Entscheidung getroffen hast mit dem Umzug, denn dadurch hast du dich regelrecht in den Turm gesperrt. Dicke Mauern um dich rum. Mauern, die sich kalt anfühlen und dich isolieren. Du kannst einfach in der neuen whg keine Wurzeln schlagen. Aber du willst es auch nicht, denn es kommt dir falsch vor.
Die Fische in der Schlange, verdeckt den Baum, rösseln auf die Dame.
Zum einem zeigt es deine tiefe, emotionale Belastung wegen des Dilemmas sich nicht wohl zu fühlen. Aber irgendwie erscheint es mir so eine Art Suchtcharakter zu haben, immer wieder an die alte whg zu denken und dich hin zu wünschen.
Du beschriebst es ja so schön....andere hängen noch an einem Mann, dem sie hinterher trauen, du eben an der whg.
Dann natürlich auch der finanzielle Aspekt, der es kompliziert machen könnte und wovor du dich fürchtest. Deshalb auch u.a. noch nicht der gerade Weg.
Das Buch im Schiff, verdeckt die Dame.
Du kannst weder das alte Kapitel abschließen, noch ein neues schreiben. Das ist die Misere!
Du verschließt dich dem Neuen
Die Störche im Reiter, verdeckt der Hund.
Der Umzug ist ja vor einem Jahr nicht ohne Grund passiert. Es gab durch ihn eine gravierende Veränderung, durch die du dir Anfangs auch was positives erhofft hattest. Wolltest darauf vertrauen.
Doch das Vertrauen ist ins Gegenteil umgeschlagen, nämlich in eine Form von Untreue und Verrat.
Du kannst nicht loslassen weil du es irgendwie unterbewußt als Treulosigkeit und Verrat ansiehst. Nicht nur an dem geliebten altem Heim, sondern auch an dir selbst.
Es ist wie...20 Jahre an der Seite eines Mannes. Dann verlässt man ihn für einen jüngeren. Das fühlt sich anfangs toll an, aber nach einer gewissen Zeit sehnt man sich doch wieder nach dem alt vertrautem. Da vermisst man mitunter auch die schlechten und nervigen Macken des alten Partners.
Zusammenfassend gesagt: Die alte whg war dein Heimathafen. Dann flogst du aus dem Nest, wenn auch freiwillig, konntest aber in der neuen whg nicht landen und somit auch kein neues Nest bauen.
Du hast nie wirklich losgelassen. So lange du das nicht kannst, wird der neue Samen im Keim erstickt bleiben.
Liebe Grüße