SELBSTMÖRDER
"Tabakkonsum ist nach Bluthochdruck weltweit die zweithäufigste Ursache für Todesfälle und in den industrialisierten Ländern für den höchsten Anteil der durch Krankheiten verlorenen Lebensjahre (DALY) verantwortlich (Ezzati et al., 2002). Zu den am
häufigsten zum Tode führenden tabakbedingten Krankheiten gehört Lungenkrebs, der in Staaten mit jahrzehntelang verbreitetem Tabakkonsum zu 90 % auf das Rauchen zurückzuführen ist (International Agency for Research on Cancer, 2004; Doll & Peto, 1981).
Rauchen ist weiterhin verantwortlich für die meisten Krebserkrankungen in Mund-, Nasen- und Rachenraum, zu einem geringeren Anteil für Krebserkrankungen von Magen, Bauchspeicheldrüse, Leber, Niere, Harnblase und Gebärmutterhals (Becker, 2001; Boyle,
1997) und steht in Zusammenhang mit Herz-Kreislauferkrankungen, zerebrovaskulären Erkrankungen, Hypertonie, Arteriosklerose, Lungenentzündung und chronischer Bronchitis (Doll, [...]"
MÖRDER:
"Tabakkonsum stellt aber auch ein erhebliches gesundheitliches Risiko für Nichtraucher dar. Elterlicher Tabakkonsum kann prä- und postnatal zu langfristigen und potenziell irreversiblen Schäden des Fötus bzw. des Säuglings führen (Berkey, Ware, Dockery, Ferris & Speizer, 1986; Mannino, Homa & Redd, 2002). Studien zum plötzlichen Kindstod konnten zeigen, dass bis zu zwei Drittel der Fälle durch mütterliches Rauchen verursacht wurden (Arnestad, Andersen, Vege & Rognum, 2001, Mitchell et al., 1993). Eine ursächliche Beteiligung des Passivrauchens an Krankheit und Tod wurde unter anderem bei Lungenkrebs (Boffetta et al., 1998), akuten und chronischen Herzkrankheiten (Glantz & Parmley, 1991), Schlaganfällen (Bonita, Duncan, Truelsen, Jackson & Beaglehole, 1999) sowie akuten und chronischen respiratorischen Symptomen bei Erwachsenen und Kindern (Janson et al., 2001) festgestellt. Es ist davon auszugehen, dass etwa 50 % der Kinder in Deutschland regelmäßig Passivrauchen ausgesetzt sind (Helmert & Lang, 1997). Als Folge des [...]"
= DOI 10.1463/2004.07.02