Nein. Wenn es um Kolonialisierung geht war es ja nicht die NATO und auch nicht alle aktuellen Kriege sind Nato-Kriege und selbst in Afghanistan waren nicht alle Nato-Staaten beteiligt (glaub ich). Das ist nicht der Punkt um den es mir geht. Die Nato ist einfach eine Art Interessengemeinschaft, v.a. was militärische Situationen angeht die ja auch einen Zweck haben. Und Du hattest ja gefragt was "der Westen" sei. Und man kann da nicht so klare Grenzen ziehen weil "der Westen" mehr ist als nur die USA und auch mehr als nur USA und EU, gleichzeitig kann es aber eben variieren. Es braucht nur irgendwelche Begriffe. Denn ich kann nicht einfach "USA" sagen, denn es ist mehr als USA. Ich kann auch nicht nur USA+EU sagen, denn erstens ist nicht jedes EU-Land dabei, zweitens sind Länder außerhalb der EU sehr involviert.
Insofern hat jeder Begriff Schwächen, aber es braucht ja irgendeinen. "Der Westen" ist dann nicht präzise aber es ist eben eine Beschreibung von Verbündeten bzw. einer Interessengemeinschaft.
Ja sehr richtig und gerade Aufgrund deiner schönen Aufschließung und gerade deshalb, finde ich, kann man doch nicht von
einem bösen Westen oder überhaupt
Westen pauschal sprechen. Wenn, dann muß man die einzelnen Konflikte, Interessen und etc. konkret einzeln benennen. Deshalb gehen mir diese Diskussionen hier total aufn Geist (nicht jetzt mit dir, aber was da oft so abgelassen wird in den div. Threads, von Leuts, die auf der anderen Seite von sich behaupten niemals zu pauschalisieren und immer gegen Pauschalisierungen zu wettern und sich auch die Fahne schreiben, diese aufdecken und zu benennen, wie zb. kürzlich auch
@Siriuskind , die dann auf der anderen Seite wieder eben von einem, in meinen Augen, ominösen bösen Westen schwaffeln).
Der Westen ist pauschaliseirte Sippenhaftung aller Staaten westlich, ja wovon eigentlich? Das ist doch absurd. So kann man nicht argumentieren."
Der Westen hat überfallen und deswegen geschieht
dem Westen recht und das hat
der Westen nun davon, *pfrläää, Zungerausstreck"! Ich seh das als ein dummes kindisches Totschlagargument. Is jetzt nicht mal überspitzt dargestellt, da Viele hier so dümmlich argumentieren. Aber auch in nem halbwegs intelligenten Austausch/Diskussion finde ich dieses pauschale Westen nicht unbedingt aufschlußreich.
Da sind so viele Staaten und so viele verschiedene Interessen, Angriffe, usw. das man das einfach nicht pauschalisieren kann. Schon allein, wenn man sich die Liste der Militärinterventionen der USA anschaut, kann man nicht mal behaupten, dass die immer nur der Aggressor sind. Die wurden oft genug gerufen.
Ich sagte weder der Westen sei "böse", noch sagte ich alle Staaten hätten islamische Länder angegriffen. Worum es mir geht ist das die Verantwortung für die Situation des nahen Ostens nicht nur in den Ländern des nahen Ostens zu finden sind. Als Extrembeispiel reicht doch im Grunde schon der Irak-Krieg der unglaublich viele Opfer gefordert hat, manche sagen bis zu 1 Mio, und der mit Lügen begonnen wurde. Das wird auch nirgends mehr bestritten. Manche sagen nur "Ja, aber... war trotzdem richtig". Argumente dafür kenne ich keine. Und es geht ja nicht nur um den Irak. Es geht letztlich sogar um Länder die nicht angegriffen wurden. Sehr viel dreht sich etwa um den Iran, von Anfang an. Der ist nur gleichzeitig sehr stark und sehr friedlich im Vergleich. Da gibt es wenige Ansatzpunkte. Aber das Assad weg soll ist z.B. vor allem auch gegen den Iran gerichtet. Der Iran soll insgesamt isoliert werden.
Nur: Es ist so wahnsinnig komplex, ich bezweifle das es irgendwer darstellen könnte und wenn, dann würden auch 100 Bücher nicht ausreichen.
Jou, da bin ich derselben Ansicht.
Ich fand auch gar nicht, dass du jetzt so gegen den ominösen Westen wetterst, es geht mir nur aufn Kecks, weil das immer wieder als PauschalArgu hergenommen wird, wo immer ein wirkliches Argu fehlt (auch wieder nicht auf dich bezogen).
Wie gesagt: Ich habe das nicht behauptet.
Wie gesagt, ich erwähn es nochmal: ich mein nicht dich.
Und die Argumentation, da würde demokratisch abgestimmt ob in den Krieg gezogen wird - das ist kein Argument. Was soll es denn einem Iraker helfen dass die USA demokratisch abgestimmt haben dass sie den Irak bombardieren und Iraker ermorden. Und was hilft es denn abstimmenden Abgeordneten wenn sie auf der Basis von Propaganda und Lügen abstimmen. Was im Vorfeld stattfand war doch die größte Propaganda-Show die diese Welt je gesehen hat. Und dieses Muster gibt es doch bei all diesen Kriegen.
Natürlich ist eine demokratische Abstimmung keine Rechtfertigung um gegen irgendein Land in den Krieg zu ziehen. Seh ich ebenso.
Mit "Krieg gegen Terror" kann man alles rechtfertigen und genau das wird auch getan. Die Frage ist ja, inwiefern es Terror-Potential mindert wenn Unschuldige getötet werden oder ob das nicht eher Menschen zu Terroristen macht. Stell Dir einfach mal vor, dass Du mit Deiner Familie auf einer Feier bist und da sind dann noch 50 Menschen. Einer der Gäste oder wegen mir auch drei dieser Gäste sind Terroristen. Auf einmal schießt eine Drohe ihr "Feuerwerk" ab und das trifft alle. Dort sind dann Kinder die verbrennen und/oder ihre Eltern verlieren, Menschen die ihre Beine verlieren, Menschen die ihre Angehörigen verlieren usw. Und es betrifft doch auch nicht "nur" jene die dort sind. Jeder der dort war hat Familie und Freunde und alle werden mindestens psychologisch getroffen. Das kann in die Tausende gehen. Durch einen einzigen Angriff. Und solche Angriffe gab es massenweise.
Und jetzt stell Dir vor, Du warst dort und hast das überlebt und das ganze Leid gesehen. Würdest Du dann sagen: Okay, die wollten eben diese 3 Terroristen erwischen, also war das schon irgendwie gerechtfertigt. Das muss man eben aushalten und hinnehmen und so schlimm es auch war die Kinder verbrennen zu sehen - man muss einfach sehen: Krieg gegen den Terror.
Wer könnte das so sehen? Es wäre doch unmenschlich wenn es nur irgendeiner könnte.
Du hast mich da ein wenig missverstanden. Ich rechtfertige solche Operationen nicht. Ich finde sie auch nicht gut. Und wie soll man der Terroristen, die sich zwischen Zivilisten verstecken, die feigen Hunde, habhaft werden? Auf der anderen Seite kann man dann als Beispiel anführen, dass diese drei Terroristen, die man nicht umgebracht hat, da man keine Zivilisten gefährden wollte, nun einen Anschlag in Frankreich verübten und dabei 180 Menschen töteten. So , und nu? Wer ist jetzt dann derdie Böse und wer hat recht? Das ist echt nicht einfach, wie ich finde.
Und das da natürlich auch jede Menge irwelcher anderer Interessen auch noch ne Rolle spielen können, ist mir dabei sehr bewußt.
Ich spreche insgesamt von der Zeit nach 9/11. Das war der Startpunkt für den Krieg gegen den Terror und damit wurde Afghanistan begründet und zuerst mal wurden auch Lügen verbreitet Saddam Hussein sei verstrickt und erst später wurden andere Lügen gebracht. Auch der Iran wurde beschuldigt, während Beweise gegen Saudi Arabien zurückgehalten wurden - denn die gibt es. Aber Saudi Arabien ist Verbündeter.
Ich kann es wirklich nicht jetzt erklären. Es ist zu komplex.
Ist auch für mich nicht nötig, ich hab mich damit selbst beschäftigt. Ja, ich seh das.
Es geht mir grundlegend um eine verantwortungsvolle Sicht der Dinge. Mit Verantwortung meine ich nicht sich für Unrecht verantwortlich zu fühlen, sondern eher auf die eigenen Reaktionen bezogen. Das man z.B. auch die andere Perspektive im Auge behält und nicht zu vorschnell urteilt. Das ist ja etwas worauf ich hinweise was Islam und Muslime betrifft und auch was Pegida und Wutbürger etc. betrifft. Es hat einfach Gründe warum Menschen zu Terroristen werden und es hat auch Gründe warum Menschen zu Ausländerfeinden werden und/oder AfD wählen etc.
Die Innereren Konflikte (Österreich, Deutschland, oder auch dieses Forum) sind ja zum großen Teil das Resultate dieser extrem schnellen und massiven Urteile und das sich jede Seite total im Recht fühlt. Für die einen sind Flüchtlinge im Grunde so etwas wie Feinde. Für die anderen sind alle die das Flüchtlingsthema sehr kritisch sehen oft eben "Hetzer" und "rechts" etc. Damit ist dann eigentlich jede Debatte schon sinnlos obwohl gerade kontroverse Diskussion ja ein Mittel sein könnte Wahrheiten herauskristallisieren zu lassen die in ihrer Tiefe keine Einzelperson kennt.
Das ist einfach destruktiv und es verschleiert die wirklichen Ursachen die eben weit komplexer sind.
Ja schon, ich seh aber auch die Seite der fundmentalistischen Muslime, die nicht nur auf Angriffe und Ungerechtigkeiten zurückzuführen ist. Und auch das muß benannt werden dürfen. Schau dir mal Afrika an. Da gehen Islamanhänger auf alles los was nicht bei drei ausm Land fliehen kann und keiner kann behaupten, dass die Afrikaner den Nahen Osten, Irak und etc. angegriffen hätten. Nee, da is es genau andersrum. Da greifen die fundamentalistischen Muslime an.
Wie soll sich da, deiner Ansicht nach, die Nato dazu positionieren? Soll man jetzt den Muslimbrüdern und den anderen mordenden Gruppierungen Afrika einfach überrollen lassen? Und wenn ja, dann sagen die Afrikaner irwannmal: ihr habt uns im Stich gelassen, und wenn sie die Nato, USA und etc. um Hilfe bitten, heißt es dann wieder: Der böse Westen hat da wieder interveniert und die armen Muslime angegriffen......