Evy, Eva und die Fünfziger.....

  • Ersteller Ersteller evy52
  • Erstellt am Erstellt am
Halli hallo,

die Zeit der Jugend wird oft verklärt, anderseits höre ich immer von Menschen, die ungern altern, wie schlecht die heutige Junggeneration hat und bisweilen auch noch extremer, daß das Ende naht, es kann nur noch schlimmer werden.
Jede Zeit hat ihre gute und schlechte Seiten, das Rad wird immer wieder neu erfunden und ich freue mich darüber, daß die Ulme vor meinen Fenstern gerade so schön ergrünt.
 
Werbung:
Wie auch immer, du pauschalisierst die 50er in großem Maße, für meine Urgrossmutter, meine Grossmutter und ihren beiden Brüdern war es kein Spaß, die 50er. Meine Oma hatte als einziges Spielzeug eine Fetzenpuppe, die ihr ihre eigene Großmutter nähte aus Stoffresten. Als Trümmerfrau war man körperlich bald ziemlich kaputt. Und wenn Menschen 16 Stunden am Tag schufften, kaum noch Kraft für ihre eigene Kinder haben, wenn sie nach Hause kommen, wo kann man da noch viel MENSCHLICHKEIT leben??
Genau das hab ich gemeint. - Weder meine Großmutter noch meine Urgroßmutter haben jemals dem "tollen" Wiederaufbau des zerbombten Wien auch nur eine einzige Träne nachgeweint. Sondern sich gefreut, daß sie das endlich überstanden hatten und gehofft, daß sie sowas nie wieder erleben müssen... und wie die glückliche Kindheit der Kinder aus diesen hart arbeiten müssenden Familien ausgesehen hat, das wurde mir auch erzählt. Klingt aus der Ferne wesentlich romantischer als wenn man mittendrinsteht.
 
Zitat von bergfee
Ja, ich meine das ernst! Du bist mir voll sympathisch.:move1:
Ist kein Spaß, ist nicht ironisch!

Schönen Abend wünscht dir Gabrielle



Dann will ich mich der Höflichkeit halber noch einmal bei Dir bedanken, Gabrielle.
Bissl spät - aber doch - ich bin zurzeit nicht viel im Haus - ist viel zu schön draußen im Garten - mit den Kindern....

Alles Liebe zu Dir und ein schönes Wochenende

Evy
:flower2::winken5:

Übrigens - wär nett, wenn Du mir mal eine PN schickst:schnl:
 
Und schau, was haben die heutigen 68er zusammengebracht? (Mit den 68er meine ich diejenigen, die heute Einfluss haben) Noch mehr verlogenheit! Bravo, bravo!

Hi Niviene,

nicht alle aus dem Jahrgang von 1940 - 1950 haben sich der Studenrevolte angeschlossen. Nach wie vor gab es damals sehr konservative Kommilitonen darunter, die genau wie ihre Eltern eingestellt waren...Und wer weiß, in welchen Gremien die heute sitzen?

Fakt bleibt aber, dass die deutsche Studentenrevolution damals maßgeblich daran beteiligt war, dass sich die Deutschen endgültig von der Tradition der autoritär-romantischen Staatlichkeit verabschiedet haben. Da wurde das unterste zu oberst gekehrt und zum ersten mal benannt, wie sehr selbst die eigenen Professoren oder gar Richter in den Nazi-Sumpf verstrickt waren.
Die 68iger waren auch maßgeblich an der Gleichstellung Aller und ihr Recht auf Bildung beteiligt, denn wer besuchte denn vorher die Unis? Das waren doch meistens nur die Kinder aus Akademikerkreisen....
Auch die Gleichstellung der Geschlechter ging daraus hervor (Frauenbewegung), sowie weltübergreifend der Protest gegen den Vietnamkrieg.....

Ich finde, für eine Generation haben die 68iger ganz schön viel bewegt und verändert. Vielleicht sollte jetzt mal diese Generation ihren Ar.....aufheben und gegen die Missstände von heute protestieren. Aber da kommt nüscht. Die Pomm-Frites-Generation hats gerne bequem, wartet ab und meckert lieber.....




LG
Urajup
 
Meine Eltern sind in den 50gern und 60gern jung gewesen und hatten eine schöne Zeit. Obwohl sie kaum Geld in den Familien hatten, obwohl es nicht immer warm i.d. Wohnung war, obwohl obwohl obwohl .... Aber sie hatten menschlich eine wundervolle Zeit. Sie hatten den Rock n Roll, Tanztees und sie hatten sich kennengelernt, geheiratet .... SIE HATTEN eine schöne Zeit, trotz der ganzen obwohl und abers. Das kann man ihnen doch nicht absprechen!! Ihre Erinnerung ist genau so.

Und selbst meine Oma, die Flucht, Krieg und viel Kummer erleben mußte, fand die Zeit schön in den 50iger. Obwohl sie geschuftet hat ohne Ende. Die Zeit war lt. Erzählungen anscheinend menschlicher - zwischenmenschlicher - wärmer.


Ich bin auf einem Gutshof aufgewachsen - nicht unser eigener - aber die Leute hatten ja nicht viel und der Gutsherr hat die Gesindewohnungen vermietet.
Dort hab ich meine schönste Kindheit verbracht - die Nachbarn haben sich verstanden und gegenseitig geholfen.
Mal hat sich eine Nachbarin ein Ei ausgeborgt - die andere etwas Zucker oder Salz - was auch immer - man hat sich gegenseitig geholfen.
Abends sind sie beisammen gesessen und haben gesungen oder Karten gespielt - die Älteren erzählten Geschichten - und wir Kinder waren immer dabei.

Ich denke gerne an diese Zeit zurück - für mich ist es - Nostalgie´....

:schnl:
 
Ich bin in den späten 80ern auf die Welt gekommen. Und ich finde du hast recht. Teilweise.

Es war eine schöne Zeit, man hatte viel Natur, man war mehr oder weniger glücklich mit dem einfachen.

Jedoch, man musste mit Verwandten zusammenleben, die man nicht mochte. Ich geniesse in der heutigen Zeit die unabhängigkeit. Die Möglichkeit ungustiösen Personen aus dem Weg gehen zu können. (zB Schwiegermutter) Oder das uns Frauen einige Türen geöffnet wurden. (Leider nicht alle)

Nichtsdestotrotz, die einfachheit, die Natur.. fasziniert mich immer wieder auf neue.

Und mir fiel ein... es war was besonderes ins Kino oder zu Tanzveranstaltungen zu gehen.. einmal alle paar monate.. heute ist es nichts besonderes mehr... es ist ... "alltäglich"

Der erste Film den ich im Kino gesehen hab war ,Windjammer´- mein Vater hat mich zum ersten Mal ins Kino mitgenommen - und anschließend gab´s in der benachbarten Bäckerei ein leckeres Eis.
Ein wahres Abenteuer war das für mich, denn so ein riesengroßes Schiff hatte ich Leben noch nicht gesehen - und ich war so aufgeregt, dass ich dachte, aus dieser riesigen Wand dort oben kommt gleich das ganze Wasser über uns - mitsamt dem Schiff......

Das Zusammenwohnen war damals nicht so schwierig wie heute - die Leute waren nicht so egoistisch und eifersüchtig aufeinander - da ja keiner was hatte - und vor allem waren die Achtung und der Respekt vor den Älteren größer....
Ja - auf die Tanzveranstaltungen freute man sich das ganze Jahr - da gab es im Sommer den Kirtag und im Winter die Bälle - von denen höchtens einer besucht wurde - aber das ganze Jahr vorher wurden die Kleider (natürlich) selbst genäht - und die Freude auf das neues Ballkleid war unbeschreiblich...
Ich war fünfzehn als mich der Cousin meines Vaters zum ersten Mal zum Tanzen aufforderte - natürlich am Kirtagsnachmittag - und ich vergesse nie, wie meine Knie gezittert haben.
Obwohl ich schon sehr gut tanzen konnte - meine Eltern haben es mir schon sehr früh beigebracht .....

Du hast recht - heute ist das gar nichts mehr - weil das alles zu einer Selbstverständlichkeit geworden ist - und das wird leider nicht mehr geschätzt....

:schnl:
 
Zitat von Kira
Vergangenheit ist aus und vorbei, wir sollten in die Zukunft schauen und das Beste daraus machen.


Aber man hat ja gelebt in der Vergangenheit - und daraus gelernt und Erfahrungen gesammelt - ohne die man eben keine Zukunft hat - oder wenigstens keine aussichtsreiche - oder löschst Du die Vergangenheit aus Deinen Gedanken?

Sorry- ich versteh Dein Argument nicht wirklich :confused:
 
Werbung:
Hallo Evy
Auch ich bin in dieser Zeit groß geworden (Jahrgang 46) und bin Gottfroh, dass sie vorbei ist. Zunächst als Flüchtlingsfamilie in Lagern, dann im Dorf wo man nicht akzeptiert wurde. Margarinebrot und die abgelegten Kleider und Schuhe der großen Schwestern. Lehrer die einen schlagen durften, vor jedem Depp einen Knicks machen!! Wenn Du sagst, die Kinder hätten heute keinen Respeckt mehr vor den Alten, so bin ich der Meinung, dass daran nicht die Jungen schuldig sind, sondern ihre Eltern. Achtung vor dem Gegenüber lernt man im Elternhaus. Wenn wir mal ehrlich sind, früher gabs auch ganz schöne Rüpel. Aber vermutlich ist es so wie heutzutage auch, das Umfeld in dem ein Kind aufwachsen durfte früher, so wie heute auch, formt den Menschen und verklärt oder entwertet die Erinnerung.
Ich genieße die heutige Zeit es ist die beste die es je gab. Ich danke Gott jeden Morgen für alles was ich habe. In einem hast Du natürlich recht.
Hochachtung vor den Leistungen, die die Menschen nach dem Krieg erbrachten. Was auch unbedingt bedacht werden sollte, dass man den jungen Menschen sagen muss, seit dankbar für alles was ihr habt, es ist NICHT selbstverständlich und wenn sie es hören wollen, erzählen wie es früher war.
catwomen







catwomen
 
Zurück
Oben