Ja, es geschieht auch oft, dass Fans diverser "alternativer Heilmethoden" bei vereinzelt auftauchenden positiven Studien schon von "Beweis" reden. In diesen vereinzelten Studien findet man hingegen dann oftmals methodische Mängel - so gravierend, dass die ausufernden Neupostulate etc. nicht als Interpretation mehr gerechtfertigt sind. Und z.B. eine Studie ohne Kontrollgruppe durchzuführen, und das schon als Beleg für irgendeine Wirkung von "alternativer Methode XYZ" heranziehen zu wollen, ist ein SEHR STARKER methodischer Mangel.
Es gibt daneben allerdings auch Studien, die sauber geführt wurden, und die ein statistisch signifikant posotives Ergebnis für die Methode haben. DAS ist auch immernoch kein Beweis. Denn zum einen ist die Reproduzierbarkeit auch dann imemrnoch ein wichiges Kriterium. Und desweiteren muss man sich dazu die Messlatte für "statistisch signifikant" genauer anschauen. Meist findet dabei der sog. p-Wert Anwendung: Er gibt die Wahrscheinlichkeit an, dass das Ergebnis (oder ein besseres) unter der Annahme der Nullhypothese erzielt wurde. D.h. bei einem geforderten p-Wertt von 0.05 liefern 5% aller Studien zu einem Nicht-Effekt ein falsch-positives Ergebnis. Das wird oftmals - auch in den etablierten Wissenschaften - mit der Wahrscheinlichkeit verwechselt, dass das Ergebnis Zufall ist. Und DAS ist falsch. (siehe z.B.
http://www.spektrum.de/magazin/der-fluch-des-p-werts/1303092 - ganzer Artikel in der entsprechenden Heft-Ausgabe) Diese Messlatte gibt unplausiblen Behauptungen einen Vorteil.
Mögliche methodische Mängel und Überinterpretation von "statistisch signifikant" als "Beweis" sind zwei von vielen Gründen, warum vereinzelte positive Studien noch lange keinen "Beweis" machen.