EU-Aufklärungspflicht für Deutsche AstrologInnen

Aaaalso -- die Deklarierung ist doch völlig zahnlos -- kein Arzt z.B. kann irgendwas verbindlich versprechen, und dann reicht es völlig, wenn sich Astrologen z.B. die Deklaration der Psychiater/Psychologen/… reinziehen und fertig. Bei keiner Leistung, die auf die Wahrnehmung, Fähigkeiten und Möglichkeiten des Kunden abstellt, kann eine verbindliche Garantie für irgendwas abgegeben werden. Das gilt nicht bloß für Astrologen, Psychiater/Psychologen, Chiropraktiker oder Heilmasseure, sondern auch für Anwälte, Berater aller Art (Finanz-, Lebens-, Anlage- …), Produzenten von Inhalten, die auf die Wahrnehmung der Rezipienten abstellen, etc. …*

Ein kleiner Hinweis: auch Software unterliegt dieser Deklarationspflicht - -und wer die Microsoft® EULA schon mal gelesen hat, weiß eh schon alles: da wird bloß garantiert, dass nach Installation weniger Platz auf der Festplatte zur Verfügung steht, sonst nix. Einfach abschreiben…
 
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Aaaalso -- die Deklarierung ist doch völlig zahnlos -- kein Arzt z.B. kann irgendwas verbindlich versprechen, und dann reicht es völlig, wenn sich Astrologen z.B. die Deklaration der Psychiater/Psychologen/… reinziehen und fertig. Bei keiner Leistung, die auf die Wahrnehmung, Fähigkeiten und Möglichkeiten des Kunden abstellt, kann eine verbindliche Garantie für irgendwas abgegeben werden. Das gilt nicht bloß für Astrologen, Psychiater/Psychologen, Chiropraktiker oder Heilmasseure, sondern auch für Anwälte, Berater aller Art (Finanz-, Lebens-, Anlage- …), Produzenten von Inhalten, die auf die Wahrnehmung der Rezipienten abstellen, etc. …*

Ein kleiner Hinweis: auch Software unterliegt dieser Deklarationspflicht - -und wer die Microsoft® EULA schon mal gelesen hat, weiß eh schon alles: da wird bloß garantiert, dass nach Installation weniger Platz auf der Festplatte zur Verfügung steht, sonst nix. Einfach abschreiben…

Genau! Und ich setz noch ein drauf: "Deklaration von Lebensmitteln" - auch wenn auf einer Dose "Ravioli" draufsteht, ist doch nur Matschepampe "an" Tomatensoße drin. :tongue:
 
Hallo Forum.

Also habe mir jetzt auch mal so Galileo Mystery angesehen.

Da ging es um das Cold Reading.


Man macht sich die verschiedenen Lebensphasen zu nutze. Die eigentlich bei jeden Menschen so gut wie gleich ablaufen.

Und man fragt die Menschen so geschickt aus, das die Personen die Informationen von sich aus schon ausgeben und danach schiebt man sie dann wieder zurück und die Person meint, man hätte es dann irgendwie gesehen.

Also mit einer gewissen Technik ist es wohl schon möglich, die Menschen zu verblüffen.


Wenn man jetzt ganz ehrlich akzeptiert, das es so etwas gibt wie Cold Reading, was heißt das für die Astrologie?

Sagen wir mal, ich kann aus der Person schon so sehr viel herauslesen. Ich weiß schon so, in welcher Lebensphase sie sich befindet? Wo kann nun die Astrologie helfen?


Viele Grüße

Jonas
 
Hi 2 u, Jonas.

Also habe mir jetzt auch mal so Galileo Mystery angesehen.
Warnung des Gesundheitsministers: Das Sehen von Galileo Mystery kann Ihre Hirnleistung ernsthaft beeinträchtigen.

Und man fragt die Menschen so geschickt aus, das die Personen die Informationen von sich aus schon ausgeben und danach schiebt man sie dann wieder zurück und die Person meint, man hätte es dann irgendwie gesehen.
…
Wenn man jetzt ganz ehrlich akzeptiert, das es so etwas gibt wie Cold Reading, was heißt das für die Astrologie?
Seriöse Astrologie passiert ja nicht "im vorbei gehen", sprich: man wird sich wohl vorbereiten, bevor man mit irgendwem spricht. Damit sollte das "Cold Reading" schon weniger ein Problem sein. Und dann ist ja immer die Frage, wie man Astrologie überhaupt betreibt. Als "Orakel", das dem Kunden erzählt, was gefunden wurde, oder wie ein Begleiter, der den Kunden dabei führt, sich selbst zu finden. "Verblüffen" sollte jedenfalls ganz oben auf der "no go list" stehen -- wenn's passiert, bitte, aber drauf anlegen halte ich für bedenklich.

Aber wie das jeder einzelne handhabt, ist individuell und daher auch global kaum zu beantworten…
 
Sagen wir mal, ich kann aus der Person schon so sehr viel herauslesen. Ich weiß schon so, in welcher Lebensphase sie sich befindet? Wo kann nun die Astrologie helfen?

Um "lesen" zu können, muss mal erstmal verstanden haben. Die Astrologie zeichnet ein Bild dessen, was war und ist und wohin die Reise tendenziell gehen könnte. Letztlich ist das nix anderes als das, was Therapeuten auch machen. Mit der A. hat man jedoch viel schönere Metaphern an der Hand und kann dem Klienten vielleicht besser erklären, worum es geht. Aber dazu sollte man sowohl die A. beherrschen und auch verantwortungsvoll genug sein, um zu wissen, dass man letztlich "nur" Lebenshilfe anbietet.

Das ist aber nur die eine Seite der Astrologie. Hab ich mich mit ihr aufs Wetter spezialisiert, auf Börsenkurse oder was auch immer, dann muss man nicht so zimperlich sein. Einen Menschen kann ich durchaus beeinflussen, mit dem, was ich sage, das Wetter wohl kaum :rolleyes:

Jeder, der ein Mittel zum Zweck in der Hand hält, kann es sowohl zum Nutzen, als auch zum Schaden anwenden. Da nützt keine Vorschrift dieser Welt was.

LG.
 
Hallo hi2u.

Gut, ein Psychologe der bombadiert einen auch öfters mit Fragebögen und kann dann daraus viel erkennen. Aber auch er ist natürlich von meinen Aussagen abhängig.

Astrologie als Begleiter, ist das finanziell überhaupt möglich? Vielleicht dann eher unabhängig von einen Astrologen, indem man das Werkzeug selber zur Hand nimmt.


Sonne-Saturn Aspekt: Ernsthaftigkeit, Ängste... Aber für wen stimmt das nicht.

Und dann sind da noch andere Aspekte die dagegen sprechen. Also mal so und mal so. Mal ernsthaft und mal fröhlich, weil ein anderer Aspekt dagegen spricht.


Vielleicht liegt es auch daran, das die Sprache so begrenzt ist. Also was ist an einer Sonne-Saturn Konstellation ernsthafter.

Was fehlt einer ernsthaften Person, die diese Konstellation nicht hat und auch nicht irgendwelche Auslösungen hat oder so?


Viele Grüße

Jonas
 
Hallo Schrödingers Katze.

Also ich finde die ganzen Zuordnungen die von den Planeten abgeleitet werden können recht inspirierend und für kreative Impulse anregend.


Viele Grüße

Jonas
 
Gut, ein Psychologe der bombadiert einen auch öfters mit Fragebögen und kann dann daraus viel erkennen.

Ja, Jonas. Und so soll das auch sein. Und genauso sollte es auch in der Astrologie sein. Es kommt doch niemand ohne Grund zu jemanden, der helfen soll. Das klingt beinahe so, als würdest du auch meinen, Astrologen seien mehr sowas wie "Hellseher" - und dem ist mitnichten so.

Ein Psychologe ist eher im Hintertreffen, denn durch die Astrologie hat man einen komplexeren Einblick, wie der andere tickt. Funktionieren tut das aber in der Astrologie (genauso wie in der Psychologie) nur durch Interaktion mit dem Klienten - weil es eben sowas wie "Bewusstseinsstufen" :D gibt. Erstmal abklopfen...was völlig normal und legitim ist.
Und in dem Fall bin ich durchaus für soetwas wie eine "Aufklärung" - jedoch sollte das eigentlich für jeden ernsthaft paktizierenden Astrologen selbstverständlich sein.

Im Gegensatz zum Astrologen, kriegt ein Psychologe schon mal Patienten, die sich völig sperren. Wer zum Astrologen geht, macht das zu 99,9% freiwillig.

Ein anderer Gedanke, der mir beim Schreiben grad kam: wie hoch wird wohl die Dunkelziffer :rolleyes: der Astrologen sein, die in den finstren Hinterzimmern von Psychopraxen, Polizeistationen, Firmen...arbeiten? Das würde mich wirklich mal interessieren. :)
 
Ja, Jonas. Und so soll das auch sein. Und genauso sollte es auch in der Astrologie sein. Es kommt doch niemand ohne Grund zu jemanden, der helfen soll. Das klingt beinahe so, als würdest du auch meinen, Astrologen seien mehr sowas wie "Hellseher" - und dem ist mitnichten so.

Nun das ist umstritten. Sobald es auch um Prognostisches geht - was nicht jeder ausschliesst, egal in welcher Form, ob nun als Experimentierfeld betrachtet, als Wahrscheinlichkeiten, Tendenzen formuliert oder fixe Aussagen.

Über die mögliche Motivation Astrologen aufzusuchen, kann ich mich nicht aus einer Praxis heraus äussern, da ich nicht als beratende Astrologin tätig war oder bin. Jedoch sind auch Motive der Neugier, des Ableuchtens usw denkbar. Einen Vertrauensvorschuss im Sinne von Blanko-Vollmacht halte ich persönlich gar nicht für so glücklich. Sicher ist eine Gesprächsentwicklung authentischer, wenn sich beide Seiten öffnen. Jedoch sollte sich ein Klient seine Autonomie wahren. Darum ist eine Zerstörung des Glaubens meiner Ansicht nach eine faire Voraussetzung für den Klienten.

Ein Psychologe ist eher im Hintertreffen, denn durch die Astrologie hat man einen komplexeren Einblick, wie der andere tickt. Funktionieren tut das aber in der Astrologie (genauso wie in der Psychologie) nur durch Interaktion mit dem Klienten - weil es eben sowas wie "Bewusstseinsstufen" gibt. Erstmal abklopfen...was völlig normal und legitim ist.
Und in dem Fall bin ich durchaus für soetwas wie eine "Aufklärung" - jedoch sollte das eigentlich für jeden ernsthaft paktizierenden Astrologen selbstverständlich sein.

Die ´Bewusstseinsstufen´ können genauso gut eine faule Ausrede sein, wenn etwas an zugewiesenen Eigenschaften nicht passt. Siehe Schlucke´s Einwurf. Mich intressiert jetzt nicht, warum und wieso Schlucke persönlich den Antipol in Esoforen anbietet, sondern ich betrachte seine Argumente losgelöst, für sich. Genauso sehe ich auch Sendungen wie ´Galileo´. Auch wenn mir etwas tendenziös oder oberflächlich erscheinen sollte. Es bietet im Dargesstellten doch Anregung, mitunter Neues. Jemand kann grundsätzlich dogmatisch sein, trotzdem Wertvolles liefern. Nein, Weltbild oder jeweilige Anschauung sehe ich nicht verabsolutiert. Gedanken sind im Prozess. Veränderlich, frei. Vielleicht gibt es Auffassungen darin, zu denen ich häufiger zurückkehre, vielleicht gibt es welche, die ich völlig ablege oder umkrempele.

Jedoch hat ja bis dato wer1 noch nicht geantwortet. Den zitierten EU-Richtlinien-Wust über ´unlauteren Wettbewerb´ würde ich in Richtung ´Prognose, Heilversprechungen, zutreffende Charakter-Analysen etc.´ interpretieren. Da gibt es schon Unterschiede zu meinetwegen Psychologen mit universitärem Studiengang, die auf wissenschaftlich anerkannter bzw. respektierter Grundlage arbeiten, Psychiatern mit meist eher naturwissenschaftlichem Background und irgendwie-Astrologen.

Darum mein Credo. Warum diese Bereiche nicht frei als Experimentierfelder deklarieren mit Unterhaltungswert? - Den Einsatz von NLP, Suggestions-Verfahren, Cold Reading usw kann sowieso keiner prüfen und unterbinden, da zum Beispiel im Verkauf damit bewusst operiert wird. Psychiater, andere Therapeuten verstehen sich mitunter auf solche Verfahren. Und setzen sie im Sinne eines status quo ihrer jeweiligen Behandlungs-Konzepte und -Dogmen ein. Diese Techniken sind auch nichts vom Himmel gefallenes, sondern finden ständig unbewusst, halbbewusst usw statt. Es sind Ettiketten, was sich sonst manchmal unter Menschenkenntnis, Ausstrahlung, subtilen Interaktionen, Empathieprozessen usw findet. Es kann nicht schaden sich damit zu befassen, um ihr Wirkspektrum zu verstehen. Ich bin da selbst kein Profi, lediglich neugierig. Es kann kritischer, schwerer manipulierbar machen. Und ein Therapeut egal welcher Spezies - der offiziell anerkannteren Ligen oder der übrigen - sollte sich ein Bewusstsein schaffen, wann, er wie interveniert, wirkt usw. Auf welcher geistigen Grundlage, auf welchen Glaubenssätzen, Dogmen er fusst. Transparenz kann nützen. Aufgeschlossenheit, Lernbereitschaft, geistige Frische als Therapeut - wieder egal welcher Spezies - Prozesse beleben, paritätischer gestalten und Sinn machen. Sie sind mit drin im System, auch bei systemischer Betrachtung. So ´neutral´ wie sich viele sehen, sind sie häufig mitnichten.

LG eris
 
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