Esoteriker und ihre Abhängigkeit u. Sucht

Hallo Grinser, hallo Fist,
ich finde Eure Beiträge absolut super! Das schlimme ist, dass ich mich ein bißchen selber darin wiederfinde...Erst in der Übertreibung erkennt man manchmal die Wahrheit...
Seit einigen Jahren bin ich echt Karten-süchtig, meistens gebe ich bis zu 300,-€ im Monat aus, um mir irgendwelche tröstenen Worte abzuholen von möglichen positiven Ereignissen, die dann sowieso nicht eintreffen oder sich verzögern (weil ich nicht bereit war, ha,ha...)
Angefangen hat alles mit meiner Lärmempfindlichkeit und der falschen Wohnung. Ständig hab ich angerufen, ob wohl der Nachbar bald auszieht und wann. Eine Kartenlegerin (damals noch persönlich eine Dame in Berlin)hat mir dann geraten, umzuziehen und mir eine Wohnung ziemlich weit draußen in einem Rentnerparadies empfohlen. Bei der Wohnungsbegehung hatte ich ein schlechtes Gefühl, sogar Beklemmungen. Ich hab sie auf ihr Anraten sogar GEKAUFT! Nach einem komplizierten Umbau, den man auch nicht gesehen hatte, habe ich seit meinem Einzug Ärger mit einer alten Dame, die unter mir wohnt. Sie ist hyperaktiv und findet nachts keine Ruhe und ihr rumpeln, kramen, Türen knallen überträgt sich über die dünnen Wände. Nun sitze ich hier, mittlerweile schon depressiv, schlafe meist in der Küche auf einer Matratze und rufe immer noch, inzwischen bei einigen bevorzugten Kartenlegern einer Hotline an und hoffe, dass die Alte bald auszieht, weil ich mittlerweile pleite bin. Macht sie aber nicht, sie ist topfit und ihre Bösartigkeit hält sie richtig gut am Leben. Hab dann mehrmals wöchentlich Tituale gemacht, geräuchert, Affirmationen gemurmelt, total krank alles...Meine HP hat mir dann eine Heilerin empfohlen, die mich energetisch von der Alten trennen sollte. Wir hatten natürlich eine karmische Verbindung, ebenso mit dem eckeligen Nachbarn rechts von mir...Für ein paar Wochen hat es auch wirklich funktioniert, ich hab sie nicht mehr gehört, irgendwann war der Zustand wieder der alte. Ich weiß, dass ich mich nur selbst aus dieser Situation befreien kann, lass mich aber im Moment zu sehr hängen und greife bequem auf die alten Muster zurück. Also Leute, aufpassen! Es ist unheilich bequem, die eigene Verantwortung abzugeben, auf Dauer schießt man sich wirklich ins Aus. Ich hoffe nur, dass ich so langsam die Kurve kriege, bin sonst ein ziemlich bodenständiger Mensch.
Toi, toi, toi...
 
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Ich bin nicht süchtig nach Hilsmitteln. Ich nutze auch keine. Kein Feng Shui, kein Horoskop, kein Ritual. Magische Rituale, Steine, Lehren ect. sind sehr dienliche Stimuli für den Kopf. Ich selbst habe ein bißchen Aura Soma hier und habe mich am Anfang mit Steinen beschäftigt. Gut, ich lege Karten. Allerdings nicht für mich. Viele Menschen brauchen Hilfsmittel für den Kopf - ich tu da was, also passiert da was. Wenn dann was passiert, war man es m.E. aber selbst. Hilfsmittel dienen auf polarer Ebenene; Schöpfung geschieht aber unpolar, aus sich heraus. Meine Aura Soma Sachen zum Beispiel find ich einfach schön anzusehen und sie fühlen sich gut an. Das ist aber doch nicht verwerflich; ein Urlaub in der Karibik z.B. ist total unnötig, finden aber viele schön. Schöne Schuhe braucht man nicht, auch häßliche verrichten ihren Dienst. Es ist aber nett, etwas zu haben oder zu machen, was schön ist. Das darf man. Man sollte es sogar. Was dabei schön ist oder dienlich, ist individuell. Sogar die Entscheidung fürs Leid oder den Zorn oder die Verzweiflung kann schön und dienlich sein. Fakt ist für mich: Kreation kommt aus mir. Dazu brauche ich kein Seminar und keine Kristalle. Aber bin ich der Nabel der Welt? Nein. Wer das will, bitte. Solange keine massive Abhängigkeit besteht, ist es doch ok. Wer mit dem Kopf arbeiten will, der soll. Nötig ist nur, was ich als nötig empfinde - wenn ich noch nötig empfinde. Wenn allerdings eine totale Abhängigkeit entsteht, ist es natürlich blöd für denjenigen. Da muß nun jeder selbst ent-scheiden. Eigenverantwortung ist für mich das Schlüsselwort: alles ist Entscheidung, jede Sekunde. Wenn ich auf der Arbeit sitze, sitze ich dort aus Entscheidung. In jeder Sekunde. In der nächsten könnte ich aufstehen und gehen. Mein Kopf allerdings entscheidet, ich muß dort sitzen, weil Geld und ect. Aber theorethisch müsste ich nicht. Dann aber Konsequenzen tragen. So ist es auch mit der Wahl der Mittel. Zusammenhänge stellt her, wer sie will. Nicht mehr und nicht weniger. Auch Form oder Quantität. Und wer keine herstellt, der stellt halt keine her. Ich habe nicht mehr viele Zusammenhänge. Und fühl mich wohl. Und wer halt noch zum Seminar fährt - soll er fahren. Wenn es glücklich macht. Solange es glücklich macht.
Den Ansatz, dass alles ist Augenwischerei, finde ich haltlos. Im Prinzip mag es das sein, denn wie gesagt: ich erschaffe. Ich. ES. Und es erschafft sich aus mir. Bis dahin war aber ein steiniger Weg. Und wem will man vorwerfen, einen anderen zu gehen? Ich bin frei, so ist es jeder andere auch. Wer Freiheit in der Enge empfindet, der soll damit glückselig sein. Vielleicht sieht er es irgendwann anders. Vielleicht auch nicht. Das ist ja seine Entscheidung. Und solange die mich nicht verletzt - ist es mir ehrlich gesagt, wurscht. Jeder, wie er will. Ist eh alles gleich-wertig.
 
Hallo Grinser, hallo Fist,
ich finde Eure Beiträge absolut super! Das schlimme ist, dass ich mich ein bißchen selber darin wiederfinde...Erst in der Übertreibung erkennt man manchmal die Wahrheit...
Seit einigen Jahren bin ich echt Karten-süchtig, meistens gebe ich bis zu 300,-€ im Monat aus, um mir irgendwelche tröstenen Worte abzuholen von möglichen positiven Ereignissen, die dann sowieso nicht eintreffen oder sich verzögern (weil ich nicht bereit war, ha,ha...)
Angefangen hat alles mit meiner Lärmempfindlichkeit und der falschen Wohnung. Ständig hab ich angerufen, ob wohl der Nachbar bald auszieht und wann. Eine Kartenlegerin (damals noch persönlich eine Dame in Berlin)hat mir dann geraten, umzuziehen und mir eine Wohnung ziemlich weit draußen in einem Rentnerparadies empfohlen. Bei der Wohnungsbegehung hatte ich ein schlechtes Gefühl, sogar Beklemmungen. Ich hab sie auf ihr Anraten sogar GEKAUFT! Nach einem komplizierten Umbau, den man auch nicht gesehen hatte, habe ich seit meinem Einzug Ärger mit einer alten Dame, die unter mir wohnt. Sie ist hyperaktiv und findet nachts keine Ruhe und ihr rumpeln, kramen, Türen knallen überträgt sich über die dünnen Wände. Nun sitze ich hier, mittlerweile schon depressiv, schlafe meist in der Küche auf einer Matratze und rufe immer noch, inzwischen bei einigen bevorzugten Kartenlegern einer Hotline an und hoffe, dass die Alte bald auszieht, weil ich mittlerweile pleite bin. Macht sie aber nicht, sie ist topfit und ihre Bösartigkeit hält sie richtig gut am Leben. Hab dann mehrmals wöchentlich Tituale gemacht, geräuchert, Affirmationen gemurmelt, total krank alles...Meine HP hat mir dann eine Heilerin empfohlen, die mich energetisch von der Alten trennen sollte. Wir hatten natürlich eine karmische Verbindung, ebenso mit dem eckeligen Nachbarn rechts von mir...Für ein paar Wochen hat es auch wirklich funktioniert, ich hab sie nicht mehr gehört, irgendwann war der Zustand wieder der alte. Ich weiß, dass ich mich nur selbst aus dieser Situation befreien kann, lass mich aber im Moment zu sehr hängen und greife bequem auf die alten Muster zurück. Also Leute, aufpassen! Es ist unheilich bequem, die eigene Verantwortung abzugeben, auf Dauer schießt man sich wirklich ins Aus. Ich hoffe nur, dass ich so langsam die Kurve kriege, bin sonst ein ziemlich bodenständiger Mensch.
Toi, toi, toi...

Finde ich super, das du so ehrlich u. offen darüber sprichst. Vielleicht hilft es anderen, die in ähnlicher lage sind, auszusteigen aus diesen Dilemma..

:danke:

und ich bedanke mich nicht dafür, das dir mein Beitrag so gefällt, sondern für deine Offenheit.

Alles Gute dir!
 
Besser als so mancher ungesiebte Esokram.. Und es gibt nicht nur gesiebte Geschichten.

........

Nicht aus der Bibel , nicht aus Büchern weiss ich das, sondern aus mir, mit dem gleichen Recht, wie jemand Channels annimmt.

Alles klar? ;)

Und ???? ......... Brillenputztuch mal rübergebe und mal die Suchfunktion empfehle.

Ich schreibe immer davon, Gott ist in mir,
....... denn es ist kein persiflierter alter Mann auf der Wolke, wie es quasi der Glaube vorgibt.

Ein Glaube auf gefilterte Vorgaben, wo die Frage sich aufdrängt, was überhaupt aus der Bibel stimmt. Vielleicht ja die Seitenzahlen :D
 
Grinser schrieb:
Einfach überzeugung, u. Christus macht frei, und ich sage eben, das Christus uns frei machen will, unseren Geist frei machen will, von dieser Abhängigkeit von diversen Äusseren Hilfsmittel.

Tja, wenn ich ein zynischer Mensch wäre, könnte ich jetzt abermals anführen, warum denn ein auf dem Wasser wandelnder Zimmermannssohn "frei machen sollte", aber Tarotkarten z.B. nicht? Das muß man sich erst einmal zu Gemüte führen. Quasi wird ein göttliches Märchen als wahr und stimmig angesehen, andere Hilfsmittel hingegen - um das Göttliche anzurufen - aber konsequent abgelehnt. Das gibt mir zu denken. Ja wirklich.


Es steht ja hier nicht eben mein Glaube zur Debatte, hm..

Doch, es steht der Glaube zur Debatte, welcher ist ja irrelevant.



Die abhängigkeit von der Esoteriker von ihren Ritualen und Hilfsmittel.

Na ja, die (kath.) Christen sind doch auch von ihren Hilfsmitteln abhängig: Sie brauchen einen Priester, der ihnen ihre Sünden vergibt, sie brauchen einen Tempel (Kirche), um vor einem Kreuz niederzuknien, sie brauchen einen Rosenkranz, um damit zu beten, sie brauchen Weihrauch und Myhre, um diese einzuatmen. Alles Rituale, die auch einem Esoteriker vertraut sein dürften. Ich erkenne da keine Unterschiede. Die Gegenstände für die Rituale sind austauschbar. Aber sonst ist alles gleich.

und im gleichen Atemzug erfährt man dann wie sich doch einige dieser Menschen von Talismännern, Geweihten Amulettenm, Räucherungen abhängig machen. Aber ist ja eben was anderes... ich verstehs halt nur nicht, den ich bin ja noch nicht soweit.

Na ja, vielleicht verstehst Du es ja jetzt, weil es Dir als Christ genauso geht?


hoffe, das ich deine nicht ganz ehrliche Frage zur deiner zufriedenheit beantwortet habe. Kleiner Schelm.


Oh, ich bin gern ein Schelm. Im Tarot z.B. ist der Narr einer der angesehensten Karten überhaupt. By the way: und warum hielt Till Eulenspiegel wohl immer einen Spiegel in der Hand?;)


LG
Urajup
 
so ein Pech aber auch, wenn du genau hingeschaut hättest, dann wüsstest du , das ich mit dem Katholizismus nicht viel gemein habe, u. genauso die Anbetung von Holzkreuzen usw. anprangere..
Na was sagste jetzt.. ach, einem Schelm fällt immer etwas ein.. und wenn er nur wie till eulenspiegel den Spiegel in der Hand hält, selbst reinschaut u. denkt "Huch, der da vor mir ist aber ein komischer Typ"...

lg
 
Grinser, eine Frage: du sagst, Christus macht uns frei, also Gott. Das ist der Weg. Wie unterscheidet sich denn der von dir angeführte Zusammenhang von dem Zusammenhang des klassischen, hilfsmittelorientierten Esoterikers? Zusammenhang ist Zusammenhang. Ich sage, man braucht nichts, ausser sich selbst und Gott in sich. Da stimme ich dir zu. Aber: kann man diese Ansicht verallgemeinern und inwiefern ist es besser zu sagen, Hilfsmittel sind schlecht, nur das ist gut? Ist es nicht genau dasselbe, nur mit anderem Etikett? Wo bleibt da das Sein-lassen?
 
Grinser, eine Frage: du sagst, Christus macht uns frei, also Gott. Das ist der Weg. Wie unterscheidet sich denn der von dir angeführte Zusammenhang von dem Zusammenhang des klassischen, hilfsmittelorientierten Esoterikers? Zusammenhang ist Zusammenhang. Ich sage, man braucht nichts, ausser sich selbst und Gott in sich. Da stimme ich dir zu. Aber: kann man diese Ansicht verallgemeinern und inwiefern ist es besser zu sagen, Hilfsmittel sind schlecht, nur das ist gut? Ist es nicht genau dasselbe, nur mit anderem Etikett? Wo bleibt da das Sein-lassen?

ach du fantastischer Fisch..

auch auf die Gefahr, das ich mich wiederhole: Das Thema Abhängigkeit u. Sucht ist mir eingefallen, weil ich immer wieder von verschiedenen Esoterikern Lese, wie sie die sogenannten Abhängigkeiten u. co-abhängigkeiten auf schärfste verurteilen, so als wäre das der Teufel persönlich - selbst aber eben von genannten sich das Leben so abhängig machen, das ohne Tenkakel ähm Orakelspruch, usw. kaum mehr was tut. Und bei jeder Entscheidung.. Orakel , Rituale. etc.

So, jetzt möcht ich von dir wissen, wenn dein Kind anstatt dich zu fragen, irgenwelche hilfsmittel herrnimmt u. nun glaubt, von dir die antworten zu erhalten?
Würdest du dich nicht auch fragen "Ja, was hat mein Kind, warum redet es anstatt mit mir, mit meiner Jacke? wie soll ich ihm dann helfen, ihm antworten?"
und stell dir vor, der Bruder geht nun hin u. sagt seinem Geschwister "Lieber Bruder, warum redest du nicht mit dem Vater selbst, der kann dir doch sicher mehr helfen als die Jacke?" und dein Brüderlein würde ganz bös, und scheltet dich einen Narren, was du dir wohl einbildest, warum du ihm nicht seine Freiheit lässt?
Ich hoffe, du verstehst das Bild

Und siehe, genauso ist es bei Gott, dem Vater.
 
Ich frage mich gerade spontan, ob das Bild von "Gott dem Vater" Ausdruck patriarchialer Prägung ist...

...ich kenne auch den Ausdruck "Vater Staat"...

Warum braucht man Autorität (Vater) und was sagt das über die eigene Bereitschaft aus, Verantwortung zu übernehmen?

Grinser, bist du in deinem Gleichnis das Geschwisterteil (Bruder, nicht Brüderlein), dass, Es bereits besser wissend, auf den Vater verweist, gleichwohl selbst noch ein Kind?
 
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Grinser, eine Frage: du sagst, Christus macht uns frei, also Gott. Das ist der Weg. Wie unterscheidet sich denn der von dir angeführte Zusammenhang von dem Zusammenhang des klassischen, hilfsmittelorientierten Esoterikers? Zusammenhang ist Zusammenhang. Ich sage, man braucht nichts, ausser sich selbst und Gott in sich. Da stimme ich dir zu. Aber: kann man diese Ansicht verallgemeinern und inwiefern ist es besser zu sagen, Hilfsmittel sind schlecht, nur das ist gut? Ist es nicht genau dasselbe, nur mit anderem Etikett? Wo bleibt da das Sein-lassen?

Gute Fragestellung, schon gleich mit richtungsweisenden Vorgaben. :danke:

Gegenfrage, wo macht Christus, bzw. ein vorgegebener Glaube frei?
Jeglicher Glaube engt ein, außer der Glaube an sich selbst. Jeglicher Glaube basiert auf Vorgaben und auch diese engen ein, vernebeln die klare Sicht auf den eigenen Glauben.

Übrigens vollkommen menschlich natürlich und auch vollkommen übertragbar auf die Esoterik, wie auf alles. Das ist ja in sich die Problematik.

Mit Hilfsmittel = Krücken genauso, einige brauchen das, am besten so teuer wie sonst was und dem anderen reicht ein Bruchstein für ein paar cent in der Tasche und der nächste braucht das alles nicht.

Soweit wäre das auch alles gut und jeder kann machen wie er will, jeden sein-lassen.

Nur, die Menschen haben ein wunderbares Problem, sie wollen manipulieren können, in die Zukunft blicken können, heilen können usw. usw. usw.
Jeder nach seinem Dünken.
Leider auch naturgegeben, nur, im Zusammenspiel mit der Geschäftemacherei um die Esoterik, höchstbedenklich, da genau die Esoterik diese Ansprüche eventuell erfüllen könnte. Aber auch wieder nicht für jeden alles, nur jeder glaubt wieder die Vorgaben ...... sie/er könnte.

Womit wir wieder beim Problem sind, man glaubt zu können und wenn man doch nicht können kann, kommt das nächste und das nächste und das nächste ..... und einige können trotzdem. Was fürn Murks wieder! :D ;)
 
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