Esoteriker sind Kaufleute

tulip schrieb:
zum esoteriker würde er werden, wenn er sich von den beobachtungen löst und schlüsse zieht, die sich nicht mehr begründen lassen. wie zum beispiel die ausdeutung einiger hier im forum, daß sich aus dem nichtvorhersehbaren verhalten subatomarer teilchen ergibt, daß alles möglich ist und telekinese, teleportation und eine unzahl anderer paranormaler phänomene ableiten lassen.
damit beschäftigt sich zur zeit univ.-prof. dr. zeillinger am institut für experimentalphysik in wien...
http://science.orf.at/science/news/121998

sind es nicht oft gerade die auf den ersten blick abstrus erscheinenden schlüsse, die den mutigen dann zu innovativen erkenntnissen und taten verhelfen? wie war das doch mit columbus? if you can't dream it, you can't do it...

alles liebe, jake
 
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tulip schrieb:
jede schlußfolgerung, ob engel, geistenergie oder globales bewußtsein, ist absolut gleichwertig, hat aber für den rationalisten keine relevanz, weil der bereich der ratio hier verlassen wird und es keine möglichkeit gibt, die eine oder andere möglichkeit zu verifizieren.
der esoteriker aber zieht die wahrheit aus seinem inneren und sch***t auf die ratio. (wobei natürlich beide perspektive in einem menschen platz haben sollten)
Genau hier scheidet sich bei den Wissenschaftlern die Spreu vom Weizen: Der eine Wissenschaftler erkennt einen Zusammenhang und erkennt auch, dass er ihn nicht hinreichend erklären kann - jedenfalls nicht, ohne die gängigen Paradigmen zu sprengen. Also sucht er nach neuen Paradigmen, und tritt damit unweigerlich seinen alteingesessenen Kollegen auf den Kopf. In der Geschichte tausendmal passiert: Die Einstein'sche Relativitätstheorie, das heliozentrische Weltbild, die Darwin'sche Evoluitionstheorie (die noch immer sehr unvollständig ist) etc.

Der andere Wissenschaftler erkennt ebenfalls einen Zusammenhang. Da er sich aber von seinen Paradigmen nicht lösen kann oder will, zwängt er das erkannte Phänomen mit äusserster Gewalt so in sein Weltbild, dass er dadurch dem Phänomen nie und nimmer gerecht werden kann. In der Geschichte nicht bloss tausendmal, sondern ungefähr hunderttausendmal passiert: Die Weigerung der Anerkennung des heliozentrischen Weltbildes, das Leugnen der Darwin'schen Evolutionstheorie durch die Kreationisten (welche dann obendrein noch versuchen, die nach dem Muster vorgehen: Wenn wir nur genügend Einwände gegen die Theorie vorgebracht haben, dann haben wir nicht bloss bewiesen, dass sie falsch ist, sondern sie implizieren obendrein noch, dass ihre eigene Theorie "Schöpfung durch Gott" richtig sei). Etc.

In meinen Augen hat Ken Wilber - wieder einmal - einen äusserst geistreichen Beitrag zum Thema Wissenschaftstheorie gemacht, indem er die "drei Stränge der Erkenntnis" auseinanderhält. Nachzulesen in Kurzform zum Beispiel hier (auf --> Grundlagenkonzepte --> Erkenntnisgewinnung klicken).
aus der existenz dieser beoachtbaren phänomene auf etwas höheres als ursache zu schließen ist esoterisch, da man hier als das 'höhere' alles mögliche und unmögliche annehmen kann.
Mit dieser Aussage musst du allerdings vorsichtig sein: Es gibt in fast allen Fällen grundsätzlich zwei Möglichkeiten, in welche Richtung ein Einfluss ausgeübt werden kann, entweder "bottom-up" oder "top-down". Nehmen wir als Beispiel eine Magenverstimmung. Was ist die Ursache der Magenverstimmung (falls es eine solche klar auszumachende Ursache überhaupt gibt)? Falls es sich um eine Bottom-up-Ursache handelt, so ist zu vermuten, dass eine Person durch den Genuss von verdorbenen Lebensmittel sich die Magenverstimmung eingehandelt hat. Es könnte sich aber auch um eine Top-Down-Ursache handeln, beispielsweise war die Person über lange Zeit Dauerstress ausgesetzt, und die Psyche als "höhere Ebene" hat ihren Einfluss auf den Magen als die niedrigere Ebene.

Gerade wenn es um Paranormales geht, so besteht die Tendenz dahin, dass man ausschliesslich nach Bottom-Up-Ursachen sucht, im Stil von: Wenn Telekinese funktioniert, so muss es sich automatisch um ein Phänomen auf der Quantenebene handeln. Das ist aber nicht unbedingt einleuchtend - hier wird vergessen, dass es sich grundsätzlich ebenfalls um eine Top-Down-Ursache handeln könnte. Wie diese im Detail aussieht, wäre erst noch zu klären, es wäre ein Modell anzufertigen, das diese These prüft. Dann wären die beiden Modelle der Bottom-Up-Ursache und der Top-Down-Ursache einander gegenüberzustellen. Dasjenige Modell, was experimentell "mehr hergibt", müsste dann als das bewährtere akzeptiert werden (bis jemand kommt, und ein NOCH besseres Modell findet).

In diesem Sinne hast du zwar sicher recht: Gerade in der Esoterik wird unsäglicher Blödsinn verzapft von wegen "Engelenergie" und ähnliches. Gleichzeitig aber könnte es eben doch sein, dass es sich um ein Phänomen handelt, wo eine höhere Ebene ihren Einfluss auf eine niedrigere Ebene ausübt, das nicht richtig verstanden wurde, weil diese "höheren Ebenen" einfach weitgehend unbekannt sind.
 
Nachtrag: Darum kann eben auch der Placebo-Effekt auf in zwei Richtungen hin untersucht werden: Entweder handelt es sich um einen Bottom-Up-Effekt oder einen Top-Down-Effekt. Aus dem Zusammenhang ergibt sich, dass es sich offenbar nicht um einen Bottom-Up-Effekt handeln kann (denn in den dem Patienten gegebenen Pillen ist kein Wirkstoff drin, und es ist rational auzuschliessen, dass das Material, aus welchem die Pillen sind, einen wirksamen, d.h. medikamentösen Einfluss auf den Patienten ausüben). Folglich muss es sich hier um einen Top-Down-Einfluss handeln, wo tatsächlich die Psyche alleine eine äusserst starke Wirkung auf das gesundheitliche Geschehen handelt. Dieses Phänomen ist allerdings noch längst nicht hinreichend erforscht!

Wenn wir uns nun der Homöopathie zuwenden, so könnte es sich hier in der Wirkungsweise eben um einen Doppeleffekt von BEIDEN Seiten handeln: Einen - vermutlich eher schwachen - medikamentösen Bottom-Up-Effekt in Kombination mit einem starken Top-Down-Placebo-Effekt. Es wäre erst hinreichend zu prüfen, welcher Effekt wann wie überwiegt. Was aber die Kritiker immer wieder machen, ist einfach die eine oder andere Einflussrichtung einfach zu leugnen. "Bottom-Up gibt es hier nicht." Oder oft auch anders formuliert: "Es handelt sich um einen reinen Top-Down-Einfluss." (Man beachte, dass beide Formulierungen nicht dieselben Möglichkeiten offenlassen. Es handelt sich hier eben NICHT um zweiwertige, sondern um wenn schon um höherwertige formale Logik.) Es wird versucht, ein eindimensionales Erklärungsmuster heranzuziehen - nur um das eigene paradigmatische Weltbild zu retten und sich nicht mit einer komplexen Welt verschiedener Einflussebenen auseinandersetzen zu müssen.

Genauso werden auch in unserer Gesellschaft jene behandelt, die sich mit Paranormalem auseinandersetzen. Dummerweise haben jene oft, sorry, nicht die nötige Intelligenz, sich beispielsweise gegen unsinnige Versuchsanordnungen zu wehren (etwa wenn im Rahmen einer Fernsehshow ein Geistheiler eine krebskranke Patientin in 45 Minuten restlos heilen soll.) Da sind diese Geistheiler selbst mitschuldig, wenn sie die Sache so darlegen, dass sie dazu in der Lage seien. Und es ist noch ärger, wenn es dann jene gierigen Scharlatane gibt, welche Wunderheilmittelkuren verkaufen, die angeblich jede Krankheit heilen können. Insgesamt kommen da mehrere Lager zusammen, die absurderweise alle dieselbe Anstrengung unternehmen, Geistheilung - auch wenn sie möglicherweise funktioniert, und zwar ELEGANT funktioniert, und darauf gibt es immerhin einige Hinweise - zu bankrottieren. Nicht zuletzt gehören am Ende viele Geistheiler auch in dieses Lager.
 
Noch ein Nachtrag: Es ist bezüglich des Gesagten auch interessant zu sehen, dass ein dreischichtiges Modell der Psyche, welches das Unterbewusstsein, das Bewusstsein und das Überbewusstsein einschliesst oft einfach eingewalzt wird in ein zweidimensionales Modell des Bewussten und des Unbewussten. Das Unbewusste muss dann gleichzeitig zwei Ebenen aufnehmen, die eigentlich gar nicht zusammengehören.
Das ist nichts als die typische Reaktion: Um das eigene Schwarz-Weiss-Denken zu retten, welches nur zwei Zustände zulässt (A oder Nicht-A), wird aus einem relativ komplizierten Modell ein einfaches geschmiedet.

Ein netter Artikel über die prä/trans-Verwechslung findet sich hier.
 
Hallo,

jake schrieb:
als ich in einem anderen thread vor kurzem meine zweifel an der sinnhaftigkeit der etikettierung mittels "esoterik" und "exoterik" anmeldete, wies mich ein notorischer skeptiker zurecht und meinte, ich müsse doch auch tag und nacht anerkennen. eine wunderbare antwort :-) ... als wären tag und nacht nicht gemeinsam ein tag. den wald vor lauter bäumen nicht sehen...

Ein anderes Beispiel ist vielleicht eher geneigt, es auch Dir verständlich zu machen, jake:

Iss die äußere Hülle einer reifen naturbelassenen Banane, und dazu im Kontrast das Innere.

Schmeckt Dir das Äußere nicht?

Warum nicht? Es gehört doch alles zur Banane.

Vielleicht hast Du es ja nun verstanden, und vielleicht erkennst Du ja nun auch Deinen Trugschluss.

Gruß,
lazpel
 
Hallo,

jake schrieb:
@tulip: wie erklärst du dir, dass univ.-prof. fritz-albert popp die meridiane fotografieren konnte? hat er gläubige apparate verwendet? mehr darüber unter
http://www.shiatsu-austria.at/einfuehrung/forschung_19.htm
http://med.biophotonik.de/meridians.pdf

Und hier eines dieser lustigen "Beweis"-Fotos, die hinter jakes erstem Link zu finden sind:

f19a.jpg


Und hier im Kontrast dazu das Wärmebild eines Hauses:

renovierer_haus.jpg


Das Haus, wie das Foto eindeutig beweist, hat Meridiane rund um seine Fenster. D. h.: Wer sein Haus mit Akupunktur behandeln will, bringt die Nadeln am besten direkt an den Fensterrahmen an.

Hinweis: Häuser fallen normalerweise nicht auf den Plazebo-Effekt herein.

Ein weiterer Beweis für Meridiane findet sich auch bei Autos:

auto1_ir.jpg


Für Akupunktur scheint sich hier insbesondere die Motorhaube zu eignen, laufen doch ganz offensichtlich Meridiane die Motorhaube entlang.

Und mal wieder etwas weniger sarkastisch: Wärmebilder sind keine Beweise für Meridianbildung. Ansonsten hätten auch Gegenstände bei gleicher Wärmeintensität klar und deutlich Lebensenergie-Kanäle.

Der Placebo-Effekt wurde im übrigen inzwischen nachgewiesen, siehe:

http://science.orf.at/science/news/139460

http://science.orf.at/science/news/139460 schrieb:
Placebo-Effekt biochemisch nachgewiesen
Scheinmedikamente (Placebos) regen im Gehirn die Ausschüttung von körpereigenen Schmerzmitteln an. Das widerspreche der weit verbreiteten Annahme, dass der Placebo-Effekt rein psychologisch sei.

Dies berichtet Jon-Kar Zubieta von der Universität Michigan in Ann Arbor in einer aktuellen Studie.

Placebo regt Endorphin-Ausschüttung an

Das Team um Zubieta untersuchte zwei Gruppen gesunder Versuchspersonen, denen Schmerzen zugefügt wurden. Sieben Menschen erhielten bei dem Versuch kein Medikament. Ebenso viele erwarteten ein wirksames Schmerzmittel, bekamen aber tatsächlich nur ein Scheinmedikament gespritzt.

Per Handzeichen übermittelten sie, wie stark sie die Schmerzen spürten, während sie in der Röhre des Positronen-Emissions-Tomographen (PET) lagen. Die PET-Untersuchung machte den Hirnstoffwechsel sichtbar.

Die Versuchspersonen der Placebo-Gruppe empfanden weniger Schmerzen als Menschen der Vergleichsgruppe. Die PET-Bilder der Placebo-Gruppe zeigten, dass im Gehirn Endorphine ausgeschüttet wurden, die als körpereigene Schmerzhemmer wirken.

Erwartungswert von hoher Bedeutung

Der Placebo-Effekt in der Medizin ist seit langem bekannt. Nicht nur Scheinmedikamente, sondern sogar Scheinoperationen können Beschwerden lindern. Warum Placebos wirken, ist umstritten. Bisher gingen viele Wissenschafter von hauptsächlich psychologischen Effekten aus.

Erst im Juni hatte ein Team um Predrag Petrovic nachgewiesen, dass Placebos auch die Hirnaktivität zur Vermeidung unangenehmer Gefühle steigern können. Von besonders hoher Bedeutung sei dabei die jeweilige Erwartungshaltung der Testpersonen gewesen (Neuron 46, S. 957).

Siehe dazu auch:

http://www.jneurosci.org/cgi/content/abstract/25/34/7754

Gruß,
lazpel
 
ach lazpel... gegen gewisse psychische formationen ist wohl kein kraut gewachsen... du rennst mit deinen wärmebildchen offene türen ein. wenn du den popp-artikel gelesen und verstanden hättest, dann hättest du kapiert, dass die thermofotografie nix sensationelles ist und ja auch nix mit der von popp & co entwickelten theorie zu tun hat, dass die meridiane physiologische strukturen sein könnten, entlang denen die informations/energie-übertragung weder elektrisch noch biochemisch, sondern biophotonisch abläuft.
die thermobildchen illustrieren nur, dass meridiane keine fata morgana sind ... es braucht schon eine extrem kurzschlüssige betrachtungsweise, um zu übersehen, dass ein bild allein nichts aussagt. der witz, um den es geht, ist: wird ein sensibler punkt angeregt, ergibt sich ein thermographisch darstellbarer effekt, der dann nicht auftritt, wenn der punkt nicht angeregt wird. das ist wie beim haus: wenn geheizt wird, gibt es entlang bestimmter zonen wärmeverluste, die abbildbar sind. wenn nicht geheizt wird, sieht das bild vom haus anders aus. also, nochmal ganz langsam und zum mitschreiben: die bilder zeigen, dass bei der reizung eines akupunkturpunktes körperzonen, die als meridiane beschrieben werden, thermographisch auffällig werden. ein reproduzierbarer und klar darstellbarer effekt, der der theorie entspricht. sagt aber nur, dass die meridiane tatsächlich und beobachtbar vorhanden sind ... wie sie organisiert sein könnten, da gibt es als eine von etlichen die naturwissenschaftlichen kriterien genügende theorie von f.a. popp, der ja kein esoteriker, sondern akademischer wissenschaftler ist.

was die banane angeht: eine banane ist eine banane ist eine banane (um mal eine anleihe bei duchamps zu nehmen). selbstverständlich ist das eine einheit, und nur weil ich die schale nicht esse, ist es doch nicht so, dass sie nicht zum holon "banane" gehören würde. anderswo werden banenschalen getrocknet und als heizmaterial oder zur wärmedämmung benutzt, und einem wegen getriebeölverlust fast gestrandeten 2CV dienten sie mal als notschmierung bis zur nächsten werkstatt. ist nur unsere schlechte angewohnheit, dass wir die schalen zum (hoffentlich: bio-)müll werfen. ich nehme aber zur kenntnis, dass du aus ganzheitlichen dingen gern nur das herauspickst, was dir schmeckt, und den rest als müll betrachtest. mahlzeit...

und dann noch zum placebo: na bestens... dann wird es allerhöchste zeit, dass die ärzte die anwendung von placebos erlernen und als erste wahl einsetzen, bevor andere mittel ihre (neben)wirkungen entfalten müssen.

dass der von dir zitierte artikel bereits im zweiten satz einen beweis nonchalanter journalistischer sorglosigkeit aufweist, hast du wohl überlesen. da wird tatsächlich der umstand, dass bei verabreichung eines placebos das gehirn endorphine ausschütte, als beweise GEGEN die psychische wirkung von placebos angeführt... dümmer geht's nicht. was bringt denn das gehirn zu solcher reaktion? zuckerwasser? was damit wirklich nachgewiesen wurde, ist: bei dem test wirkten die placebos besser als die allopathischen schmerzmittel. weil die psyche den körper zur produktion von selbstheilungskräften (und das kann allemal auch ein ankurbeln der inneren chemie sein) anregt. wenn das kein psychisch angeregter vorgang ist, heiß ich zvatoplug...

jake
 
@zvatoplug:
Es verwundert mich noch immer, obwohl es eigentlich nicht sollte. Da schreibe ich ellenlange Beiträge wie diesen hier:
fckw schrieb:
Es ist bezüglich des Gesagten auch interessant zu sehen, dass ein dreischichtiges Modell der Psyche, welches das Unterbewusstsein, das Bewusstsein und das Überbewusstsein einschliesst oft einfach eingewalzt wird in ein zweidimensionales Modell des Bewussten und des Unbewussten. Das Unbewusste muss dann gleichzeitig zwei Ebenen aufnehmen, die eigentlich gar nicht zusammengehören.
Das ist nichts als die typische Reaktion: Um das eigene Schwarz-Weiss-Denken zu retten, welches nur zwei Zustände zulässt (A oder Nicht-A), wird aus einem relativ komplizierten Modell ein einfaches geschmiedet.
Und dann kommt ein Wissenschaftler in bester Manier und sagt:
Placebo-Effekt biochemisch nachgewiesen
Alleine schon, wenn ich sowas lese, dann könnte ich laut schreien. Offenbar wurde hier etwas gaaaaanz einfaches noch immer nicht verstanden - und genau das deucht mich so erstaunlich. Wie kann es, nachdem ich nun seit 2003 hier meine immerhin einleuchtenden Einwände gegen einen monistischen Flachland-Paradigmatismus reinschreibe, immer noch sein, dass diese Argumente offenbar nicht mal zur Kenntnis genommen werden? Habe ich es vielleicht nicht deutlich genug gesagt? Habe ich mich zu wenig bemüht? Oder ist die Sturheit wirklich auf der andern Seite?

Ich wiederhole, und zwar explizit, damit es wirklich jeder verstehen kann: Jeder, der sagt "Schmerz gibt es nicht - ist einzig eine biochemische Reaktion im Körper" ist ein Dummkopf. Warum? Das teste man selbst mal aus, indem man sich mit dem Hammer eins auf den Daumen haue - aber kräftig! -und das Resultat als eine biochemische Reaktion des Körpers erkläre.
Nun ersetze man das Wort "Schmerz" in meinem Satz durch das Wort "Placebo-Effekt". Na? Verstehn'se? (Und selbst wenn, selbst sogar dann noch bietet meine Argumentation genügend Angriffsfläche, die jemand, der die Argumente wirklich verstanden hätte, benutzen könnte, um alle meine Argumente ratzeputz kahlzumachen. Aber bitte, bitte nicht auf diese kindische Weise von wegen "Ätschbätsch, eine Psyche, die gibt es gar nicht, ist alles nur Biochemie!")

Ich wünsche jedenfalls einen schönen Abend.

ps: Die Fotos des menschlichen Körpers sind, leiderleider, durchaus nicht sehr überzeugend. Aber wir wissen ja, dadurch haben wir bereits widerlegt, dass es Körperenergie gibt. Es handelt sich nämlich nur um einen biochemischen Vorgang, aber gar nicht um Körperenergie.
 
Hallo zvatoplug,

zvatoplug schrieb:
die thermobildchen illustrieren nur, dass meridiane keine fata morgana sind ... es braucht schon eine extrem kurzschlüssige betrachtungsweise, um zu übersehen, dass ein bild allein nichts aussagt. der witz, um den es geht, ist: wird ein sensibler punkt angeregt, ergibt sich ein thermographisch darstellbarer effekt, der dann nicht auftritt, wenn der punkt nicht angeregt wird. das ist wie beim haus: wenn geheizt wird, gibt es entlang bestimmter zonen wärmeverluste, die abbildbar sind.

Und was genau hat das mit Meridianen zu tun? Das Ohrläppchen erhitzt sich auch, wenn es penetriert wird. Und der Außenarm. Und die Bauch-Oberhaut. Ganz egal, ob dort nach altem Chi-Irrglauben Meridiane vermutet werden, oder nicht.

Und genau das zeigen meine Fotos auch. Mit Wärme oder Energie versorgte Regionen zeigen nunmal Wärmeentwicklung.

Es ist äußerst dämlich und zudem dreist, einen Beweis für Meridiane ableiten zu wollen, wenn man genau die Regionen penetriert, die Meridiane aufweisen sollen.

zvatoplug schrieb:
also, nochmal ganz langsam und zum mitschreiben: die bilder zeigen, dass bei der reizung eines akupunkturpunktes körperzonen, die als meridiane beschrieben werden, thermographisch auffällig werden.

.. wie jede andere Körperregion auch. Die Bilder sind kein Beweis für die Existenz von Meridianen.

Hat ein Auto Meridiane, Zvatoplug? Ein Haus?

Ich meine, ich habe schon viele billige Beweise für alle möglichen Irrlehren gesehen, aber dieser Wärmefoto-Beweis setzt dem ganzen die Eselsmütze auf.

zvatoplug schrieb:
wie sie organisiert sein könnten, da gibt es als eine von etlichen die naturwissenschaftlichen kriterien genügende theorie von f.a. popp, der ja kein esoteriker, sondern akademischer wissenschaftler ist.

So wie Sheldrake ("Mr. morphogenetisches Feld") ? Oder Wilhelm Reich ("Mr. Orgon")?

zvatoplug schrieb:
ich nehme aber zur kenntnis, dass du aus ganzheitlichen dingen gern nur das herauspickst, was dir schmeckt, und den rest als müll betrachtest. mahlzeit...

Es freut mich, daß Du fähig bist, unterschiedliche Attribute von Teilen des Ganzen zu erkennen.

Ich picke mir von der von Dir als intersubjekt auch für mich nicht zu existierenden Trennung in außen und innen lieber die inneren Erkenntnisse heraus. Äußere Erkenntnisse prüfe ich genauestens.

Ob Du keine Trennung zwischen Äußerem und Innerem erkennst, wird sich zeigen, wenn Du die Banane als holistisches Nahrungsmittel ansiehst. Ich wünsche Dir viel Spaß beim Verzehr der Bananenschale.

zvatoplug schrieb:
dass der von dir zitierte artikel bereits im zweiten satz einen beweis nonchalanter journalistischer sorglosigkeit aufweist, hast du wohl überlesen. da wird tatsächlich der umstand, dass bei verabreichung eines placebos das gehirn endorphine ausschütte, als beweise GEGEN die psychische wirkung von placebos angeführt... dümmer geht's nicht.

Stimmt. Gegen die rein psychiche Wirkung. Denn psychisch wäre es, wenn es nur die Wirkung hätte, daß der Patient nur glaubt, er würde keine Schmerzen empfinden. Defakto erzeugt aber ein Plazebo chemische Effekte, die also nicht nur rein psychologische Effekte sind.

Du solltest Deinen Blickwinkel ein wenig erweitern, Zvatoplug.

zvatoplug schrieb:
wenn das kein psychisch angeregter vorgang ist, heiß ich zvatoplug...

Der Schmerzrückgang, und um den geht es, ist endorphin-gesteuert, diese Endorphine sind chemische Reaktionen.

Ich hoffe, Du magst Deinen neuen Namen, Zvatoplug.

Gruß,
lazpel
 
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Hallo fckw,

fckw schrieb:
Ich wiederhole, und zwar explizit, damit es wirklich jeder verstehen kann: Jeder, der sagt "Schmerz gibt es nicht - ist einzig eine biochemische Reaktion im Körper" ist ein Dummkopf. Warum? Das teste man selbst mal aus, indem man sich mit dem Hammer eins auf den Daumen haue - aber kräftig!

Sowas. Ernennt fckw einfach Menschen zu Dummköpfen, die nicht seinem "Da-gibt-es-noch-mehr-als-Chemie"-Glauben folgen.

Gut. Dann ist jeder, der neurophysiologische Prozesse als Auslöser der Verarbeitung von Gedanken im Gehirn nicht anerkennt, ein realitätsfremder Idealist mit suboptimalem Intellekt.

Ich hoffe, wir haben uns verstanden!

Gruß,
lazpel
 
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