Hallo Lucia!
Zitat von Lucia
hallo erwin franz,
ich warte immer noch auf deine antwort, was der geistige heilsgeschichtliche sinn hinter der aufforderung schwangere aufzuschlitzen ist.
das hast du wohl vergessen...
wenn du magst, kannst du natürlich auch gleich jeweils den geistig heilsgeschichtlichen sinn zu den aufforderungen, alle männlichen kinder zu töten, erklären. auch zu den aufforderungen die alle zu töten bis auf die weiblichen kinder, die noch keinen mann erkannt haben und sie zu versklaven bin ich auf deine erklärung gespannt.
den rest frag ich dann nach, wenn du mir das alles schlüssig erklärt hast.
...
Um auf diese Fragen noch konkret einzugehen:
Der heilsgeschichtliche Sinn dieser Texte ist so zu verstehen:
Gott entzieht sich dem Menschen, der der Sünde verhaftet ist, und nicht bereut, und überläßt diesen Menschen sich selbst.
Dann "isst" dieser Mensch gleichsam vom "Baum der Erkenntnis", was bedeutet, daß der/diejenige sich selbst an die Stelle Gottes setzen will.
Gott läßt dies zu.
Und dann geschehen die von Dir genannten "schrecklichen Dinge", die nicht Gott, sondern der Mensch zu verantworten hat: Gott läßt dem Menschen seine Willensfreiheit.
Gott will den Menschen nicht durch Kapitulation, sondern durch Liebe gewinnen.
Gott vergewaltigt den Menschen nicht zum Guten.
Gott läßt das Böse zu, das aber nicht von IHM, sondern von Satan und den diesem verfallenen Menschen kommt.
Aus Offenbarung ist bekannt daß aber Gott das Böse begrenzt: Gott sagt "halt", wann es genug ist.
Also anders gewendet:
Die von Dir erwähnten Texte offenbaren die Grausamkeit jener Menschen, die sich von Gott abgewendet haben. Aufgrund der Willensfreiheit läßt Gott eine gewisse Zeit das Böse zu, dann sagt ER "halt". Und der Mensch wird zur Rechenschaft gezogen im Jüngsten Gericht.
Im frühen Israel kannte man noch kein jenseitiges Gericht, daher wurde das Gericht sprachlich ins Diesseits vorverlagert in den Symbolen des Krieges, des Schwertes. Es handelt sich um eine Antizipation ( zeitlicher Vorausgriff !)
Es ist also eine metaphysische Philosophie nötig, die das empirisch Gegebene ( Gesagte ) zu transzendieren vermag.