Joey
Sehr aktives Mitglied
(...) Wenn man auch noch ein Multiversum annimmt, wird die Evolutionstheorie sogar ziemlich wahrscheinlich.![]()
Das Universum alleine ist schon groß genug dafür.
Genau, deshalb kann man auch nicht behaupten, die Kreationisten würden mit Beobachtungen schlechter umgehen als die Physiker. Es ist lediglich eine andere Art
Nein, es ist tatsächlich eine schlechtere Art. Physiker sind ja auf der Suche nach Experimenten - nach Möglichkeiten, die bisherige Theorien kippen können. Das machen Krwationisten nicht.
Vielleicht eine Analogie zum Schach-Spiel: Ein Wissenschaftler überlegt zu einem Zug: "Warum ist der Zug gut? Warum könnte der Zug schlecht sein?" Ein kreationist sucht nur nach Möglichkeiten, warum es ein guter Zug ist... auch, wenn es nach einem schlechten Zug aussieht.
Wenn man sich auf einem Gebiet bewegt, wo man nicht mehr uneingeschränkt an den Zufall glauben kann oder diesen sogar gänzlich ablehnt, ist es nicht mehr möglich, sich randomisierte Experimente auszudenken, um Hypothesen zu prüfen. Im Bereich ohne Zufälle bzw. mit einer höheren Intelligenz, die auch Experimente stören kann, braucht es andere Methoden und Vorgehensweisen.
Mit solchen Prämissen sind sinnvolle Methoden und Vorgehensweisen undenkbar.
Nehmen wir z.B. mal Gebetsheilung. Angenommen, wir haben einen Gott, der gebete erhört, aber nicht entdeckt werden will. Der sieht jetzt, dass da ein Experiment veranstaltet wird - eine Vergleichsstudie. Es werden also kranke Menschen randomisiert in zwei Gruppen aufgeteilt, eine Gruppe wird "bebetet", die andere Gruppe nicht etc. Dieser Gott will mindestens ein paar der Gebete erhören, wird also in der Versuchsgruppe ein paar menschen gesunden lassen. Nun will er auch nicht entdeckt werden... also wird er auch in der Kontrollgruppe ein paar Menschen gesunden lassen, um sein Wirken eben zu verschleiern. Wenn er richtig fies drauf ist, könnte er in der Kontrollgruppe sogar ein klein wenig - gerade soviel, dass es nicht statistisch signifikant ist - mehr Menschen gesunden lassen.
Durchaus ein "denkbares" Szenario. Aber, was spricht dafür? Warum sollte man diese Möglichkeit - im falle eines negativen Expeiments dieser Art - groß im Hinterkopf behalten?
Wenn man den Anspruch hat, sich vor diesen Effekten zu schützen, muss man sich auf ein Weltbild beschränken, in denen es Zufälle gibt, aber keine höhere Intelligenz (oder zumindest keine, welche in Experimente hineinfunkt). Manche Personen wollen aber auch die andere Hälfte der möglichen Weltbilder ausloten.
Als Gedankenspiel durchaus interessant und wichtig - und es zeigt eben auf, dass es sowas wie absolute Gewissheit nicht gibt. Für den Erkenntnisgewinn selbst nicht sinnvoll.
(...) Es ist auch unbewiesen, dass es Zufälle gibt.
Es gibt so einige Dinge, die sehr gut den mathematischen Regeln, die durch logisches Denken aus der Zufallsprämisse herausextrahiert werden können, gehorchen. Das spricht schon sehr stark für die Existenz von Zufall. Desweiteren gibt es ja auch viele verschiedene Arten von Zufall. Unser "Alltagszufall" beruht halt darauf, wenn ein Ergebnis sehr empfindlich auf Anfangsbedingungen reagiert, und wir diese Anfangsbedingungen nicht gut genug kennen und/oder beeinflussen können.