Gabi0405
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Ja, das kann wohl niemand bestreiten, dass in der Vergangenheit von westlichen Nationen viele Fehler gemacht wurden.Was Du so alles von anderen erwartest. Wie unesoterisch!
Bei Deinen LuL-Gedanken für Deutschland vergisst Du, dass JETZT reiche Länder eben wie Deutschland in ärmeren Ländern Ressourcen ausbeuten, billige Arbeitskräfte von Firmen unterhalten, damit wir hier Kleidung und andere Dinge schön günstig erhalten. Und nicht zu vergessen, die wunderbaren, liebevollen Geschäfte mit dem Waffenhandel, der dann unter anderem sowas verursacht, was in Syrien passiert oder eben auch in anderen Ländern. Wir brauchen gar nicht in die Vergangenheit zu schauen, JETZT verursachen wir das alles mit, profitieren davon ganz gemütlich, haben deshalb die Zeit und die Muße, uns mit esoterischen LuL-Gedanken zu beschäftigen und können uns toll überlegen und hochdntwickelt fühlen! So in etwa dachtest Du das, nicht wahr? Bloss nicht gestört werden, damit Du Dich und Deutschland lieben kannst!![]()
Ich denke, da stecken sowohl die reichen Länder wie auch die armen Länder in einem Entwicklungsprozess. In erster Linie gehts doch darum, Erkenntnisse aus den Fehlern zu ziehen. Es ist doch nicht damit getan, wenn der Verbraucher ab sofort keine Billigwaren bei KIK mehr kauft. Damit schadet er nicht zuletzt den Menschen in den armen Ländern, denen damit die Arbeitsgrundlage entzogen wird. Selbst teure Kleidung kommt meist nicht aus Europa sondern wird in den armen Ländern genäht. Die Gewinne daraus kommen bei den Nähern nur leider nicht an.
Und damit sind wir bei der Wirtschaft, die auf Kosten der armen Bevölkerung in Bangladesh noch reicher wird. Und wer ist die "Wirtschaftschaft" am Ende. Ein paar reiche Unternehmer, Vorstandsvorsitzende und Manager. Das sind die 10%, die 90% des Reichtums der Welt besitzen.
Und da nutzt es auch nix, wenn ich teure Fair-Kaffeeplörre trinke, während diese 10% ihr Geld in Briefkästen auf Panama verstecken.
Die Armen dieser Gesellschaft, die selbst kaum über die Runden kommen, sollen dann auch noch die Armen in Asien durch Kauf von teuren Fair-Produkten unterstützen.
Die wirklich Reichen hier außen vor zu lassen, und auf die bösen Verbraucher die Billigwaren kaufen (müssen, weil sonst das Geld nicht bis zum Monatsende reicht) ist m.E. keine befriedigende Lösung, der weltweit ungerechten Verteilung von Reichtum den Kampf anzusagen.
Und zu den ausgebeuteten Menschen in Asien, die für einen Hungerlohn arbeiten /nähen müssen, möchte ich zu bedenken geben, dass auch die in einem Entwicklungsprozess stecken, der ihnen nicht abgenommen werden kann. Die Menschen dort müssen lernen für ihre Rechte, für mehr Lohn und bessere Arbeitsbedingungen zu kämpfen. Von selbst ändert sich sonst nichts. Das war in Europa nicht anders. Aber sie müssen es selbst machen.