Es gibt Nichts ...

Werbung:
Je älter man wird, desto mehr wird man mit dem Tod konfrontiert, bei Familie, bei Freunden, bei Bekannten und bei einem Selbst. :(
Ja das stimmt.

Mein eigener Tod würde mir weniger Sorge machen. Aber das Wie schon.

Ich war schonmal 3 Tage und 3 Nächte oben an der Himmelstür und erinnere noch genau, dass ich nicht mehr zurück wollte in meinen Körper im KH Bett..

Aber der Tod Anderer, die einem nahestanden, der tut eben sehr weh....und auch wenn sich der Kreis der so lange vertrauten Menschen mehr und mehr lichtet....

Meine Mutter hat sich auch immer gewünscht, wenn ihre Zeit um ist, einfach umzufallen und weg zu sein. Und genauso ist es für sie auch gekommen.

Für uns als Rest der FAmilie brach aber die Welt zusammen und der Boden unter den Füssen ging uns allen erstmal weg.
 
Tja, da kommt man nicht weiter ohne Reinkarnation oder eine anders geartete Hoffnung auf ein Wiedersehen.
Das Herz begreift einfach keinen endgültigen Abschied in solchen Fällen, das ist so.
Bei uns im Westen allerdings gilt das Herz zwar als irgendwie wertvoll, aber letztlich eben doch als
emotional und diesem Sinne dumm.
Der Verstand weiß das ja alles besser.
Würde man auf das Herz hören, wüsste man, es gibt keinen für immer Abschied von einem geliebten Menschen.
Daher gibt es auch Kulturen, die mit Tod und Trauer um Angehörige und andere geliebte Menschen in sehr kurzer
Zeit fertig werden, schrieb neulich sogar eine Trauerforscherin in der "ZEIT".
Aber wir sind natürlich viel schlauer als diese dummen, gläubigen Kulturen....mit unserer Psychologie, Trauerforschung, 5-Phasen-Theorien- von denen sich das Herz trotzdem nicht im Geringsten beeinflussen lässt,
wenn es wirklich hart auf hart kommt. Wir versuchen, es da reinzupressen - und es wird nicht funktionieren.

Mir tun alle Menschen leid, die diese Gewissheit über das Wiedersehen nicht finden können.
Oder wenigstens einen Glauben daran finden..
Ich habe sie Gott sei Dank, und es gibt ehrlich kaum etwas, worüber ich mehr froh als darüber.
 
Ein lieber Freund von uns ist mit 43 gestorben. Ein plötzlicher Herztod beim Möbelschleppen.
Es war der Einzug seiner neuen Freundin in sein Haus. Monate später meinte ich, ihn unten im
U-Bahntunnel zwischen den vielen Menschen zu sehen: "da hinten der große Blonde mit den
Locken, das ist ja Tom!", freute ich mich. Im nächsten Moment fiel mir wieder ein: "ach nein,
er ist ja tot." Das hat so eine Wucht, eine so endgültige knallharte Wahrheit ohne ein Zurück.
 
Ich hab keine Antwort darauf, wenn ich ehrlich bin.
Auf jeden Fall heilt die Zeit nicht alle Wunden, wie man immer gesagt bekommt.
Aber "sie lehrt uns, mit dem Unbegreiflichen zu leben "
Aber nach einem langen Leben bin ich in einem Stadium, wo meine Festplatte voll ist. Da hat nichts mehr Platz an Schmerzen.
Manchmal meine ich, man beginnt bei Schlag auf Schlag nacheinander, seinen eigenen persönlichen Bestand von Schmerz-Fässern oder "Büchsen der Pandora" zu erstellen, in die man etwas hineinverfrachtet, weil man zunächst auch gar nicht anders kann, es noch nicht richtig verarbeiten kann. Wo man etwas hinein verfrachtet, man etwas abdeckelt, was dann somit erstmal von der Oberfläche verschwunden ist...

Aber trotzdem kann bei einer Wiederholung dann auch schnell der Deckel wieder hochfliegen.

NIcht alles kann man heilen oder heilen lassen, bei manchem bleibt einem eher nur die Akzeptanz, dass es da war, so geschehen ist und Teil des eigenen Lebens war und das auch bleiben wird. Nur der Abstand dazu vergrössert sich mit fortschreitendem Alter. Und vllt. verändert sich auch der Blickwinkel, mit/aus dem man darauf schaut.
 
Ein lieber Freund von uns ist mit 43 gestorben. Ein plötzlicher Herztod beim Möbelschleppen.
Es war der Einzug seiner neuen Freundin in sein Haus.
auch heavy.... so jung noch

Monate später meinte ich, ihn unten im
U-Bahntunnel zwischen den vielen Menschen zu sehen: "da hinten der große Blonde mit den
Locken, das ist ja Tom!", freute ich mich. Im nächsten Moment fiel mir wieder ein: "ach nein,
er ist ja tot." Das hat so eine Wucht, eine so endgültige knallharte Wahrheit ohne ein Zurück.
Ja, so etwas kenne ich auch.
 
Manchmal meine ich, man beginnt bei Schlag auf Schlag nacheinander, seinen eigenen persönlichen Bestand von Schmerz-Fässern oder "Büchsen der Pandora" zu erstellen, in die man etwas hineinverfrachtet, weil man zunächst auch gar nicht anders kann, es noch nicht richtig verarbeiten kann. Wo man etwas hinein verfrachtet, man etwas abdeckelt, was dann somit erstmal von der Oberfläche verschwunden ist...

Aber trotzdem kann bei einer Wiederholung dann auch schnell der Deckel wieder hochfliegen.

NIcht alles kann man heilen oder heilen lassen, bei manchem bleibt einem eher nur die Akzeptanz, dass es da war, so geschehen ist und Teil des eigenen Lebens war und das auch bleiben wird. Nur der Abstand dazu vergrössert sich mit fortschreitendem Alter. Und vllt. verändert sich auch der Blickwinkel, mit/aus dem man darauf schaut.
Deine Worte erinnern mich an eine befreundete Therapeutin, die das zu mir gesagt hat.
Sie meinte, bei mir wüsste sie gar nicht wo anfangen und es wäre besser, den Deckel drauf zu lassen.
Manches hab ich ganz bestimmt abgespalten, sonst würde ich es gar nicht überlebt haben.

Und einiges fliegt natürlich phasenweise hoch, das lässt sich gar nicht verhindern.

Ich war jahrelang einfach gezwungen, zu funktionieren. Hab mich von früh bis spät in den Job geschmissen. Zum Verarbeiten blieb gar keine Zeit.

Als ich in Rente ging und viel Zeit zum Nachdenken hatte, sah ich keine andere Möglichkeit, als den Wohnort zu wechseln, weil mich an jeder Ecke die Vergangenheit eingeholt hat und mich ständig Flashbacks heimsuchten.

Hier gehts mir sehr viel besser. Natürlich kommt auch noch einiges hoch, aber wie Du richtig sagst, mit dem Abstand und mit dem Alter verändert sich auch der Blickwinkel.
 
Werbung:
Zurück
Oben