esoterix
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Frohe Weihnachten euch allen! 
Ja, dass du da etwas anders denkst, weiß ich. Dass das Ich nicht existiert, glaube ich nicht, denn das wäre fatal. Was bliebe denn dann, um sich selbst definieren und abgrenzen zu können vom Rest? Nichts, oder? Sicher, mit dem Ego ist es so eine Sache. Es ist Software, klar - es kann stark ausgeprägt sein oder eher nicht. Für manche Menschen ist es der einzige Bezugspunkt, für andere nicht. Dann ist es ständigem Wandel unterworfen, womit ich jetzt nicht seine Entwicklung durch neue Erfahrungen meine, sondern die Tagesform, also von eingeschränkter Selbstwahrnehmung bis hin zu Bewusstseinszuständen, die man voher nicht für möglich gehalten hatte.
Nein, ich halte es nicht für eine zweckfreie Gedankenspielerei, sondern für eminent wichtig zu definieren, wer man ist, als Individuum und als Teil vom Ganzen. Denn nur dann sind wir handlungsfähig, aber auch verantwortlich, eben nicht ferngesteuert oder programmiert und in der Lage uns richtig einzuordnen in dem Gefüge. Dass die Wenigsten ihre Möglichkeiten zeitlebens erkennen und auch nuzen, das sehe ich auch. Zu mächtig sind die von dir genannten Mechanismen, jedenfalls so lange, bis man sie erkennt und entmachtet. Dabei sind wir uns doch sicher einig, dass es sehr viele Fakten gibt, die als unstrittig gelten. Durch die individuell geprägte Wahrnehmung gibt es aber praktisch so viele Realitäten, wie es Menschen gibt. In meine Realität geht m.E. viel mehr ein, als nur das, was ich gerade denke, nämlich auch meine ganze Lebenserfahrung. Sie bestimmt doch, wie ich jede momentane Situation einschätze und wie ich emotional darauf reagiere.
Den von dir genannten Zweck der Leidminderung sehe auch ich als Hauptmotiv für die allermeisten Aktivitäten. Meist wird allerdings der Zweck verfehlt und oft das Leid noch verstärkt. Für mich gibt es so etwas, wie eine optimale Geisteshaltung, in der nichts als unumstößlich gilt, sondern nur so lange, bis es als falsch erkannt wird, Gültigkeit besitzt. Ihr nähert man sich auf einem langen, verschlungenen Weg und trifft sich dann auf einem höheren Niveau mit Anderen, die aus einer völlig anderen Richtung kommen. Die Wahrheit, oder auch nur meine, gibt es nicht, wohl aber Wahrhaftigkeit. Und das ist, wie ich glaube, entscheidend. Das Ego sehe ich als die Rolle an, die wir spielen, geprägt von Wünschen, Erwartungen und (u.U. falscher) Selbsteinschätzung. Das wahre Ich, oder die Seele, weiß es freilich besser.
Wo liegt jetzt eigentlich der Widerspruch? Ich gehe mit dir völlig einig, dass wir selten die Person sind, die wir zu sein glauben, einfach deshalb, weil wir uns selbst nicht gut genug kennen. Dass wir keine eigenständigen Wesen sind, kann ich nicht sehen. Ich begreife mich als Mensch gewordenes Leben, eine Einheit aus Körper und Geist, dessen Existenzgrundlage als eben solches der physiche Körper ist, auch wenn Teile davon ohne ihn existieren können. Hier sehe ich einen häufig gemachten Denkfehler, der oft in Aussagen mündet, wie: "Den Tod gibt es nicht". Auch wenn ich mir sicher bin, dass das Leben damit nicht endet, das Wesen, das jetzt diese Zeilen schreibt, wird es dann nicht mehr geben - und auch das ist gut so.
lg esoterix
so, jetzt muss ich feiern.....

Ich würde mich da nicht so festlegen. Vor kurzem... erst ein paar Tage her, da habe ich einfach nur mal dieses "Ich-Gefühl" versucht im Fokus zu behalten. Ich habe sehr viel darüber gelesen, rein theoretisch ist das Thema für mich nichts Neues und mein Standpunkt war bisher, das je nach Definition man von einer Illusion sprechen kann oder auch nicht... aber für mich... gibt es mich. Nur: Vor ein paar Tagen, als ich dieses "Ich" mal genauer anschaute, gab es einen Moment wo mir sehr klar war, das es tatsächlich nicht existiert. Und damit meine ich wirklich: Es ist NICHT existent. Es ist eher so, als sei es eine Idee, die sozusagen als Traum umgesetzt wird. Und alles andere ebenfalls. Warum man sagen kann, das nichts wirklich ist, liegt daran das tatsächlich alles, jede Erfahrung, vollkommen leere Luftspiegelungen sind und das was all das begründet sind Ideen von "Niemand". Das ist nämlich der wesentliche Punkt dabei: Ein Bewusstsein, und das ist wohl wirklich, und das bist Du, wie auch ich und jeder... denkt sich den ganzen Kram aus. Aber es ist nicht direkt ein Wesen. Nicht so wie wir uns für Wesen halten. Es ist fast ein Mechanismus. Ich finde, man kann es mit einem unpersönlichen Computerprogramm vergleichen, das sich selbst ständig weiterschreibt und dabei so verrückte Dinge wie Persönlichkeiten und Welten als Traumspiegelungen kreiert.
Was ich damit sagen will: Klar kann man sagen das alles wirklich ist. Aber es wird der Zeitpunkt kommen, wo jeder einzelne sich selbst als Idee erkennen wird, als Fakt begreifen wird das er nicht das ist, was er zu sein dachte... Nicht die Persönlichkeit, nicht mal annäherend.
Ja, dass du da etwas anders denkst, weiß ich. Dass das Ich nicht existiert, glaube ich nicht, denn das wäre fatal. Was bliebe denn dann, um sich selbst definieren und abgrenzen zu können vom Rest? Nichts, oder? Sicher, mit dem Ego ist es so eine Sache. Es ist Software, klar - es kann stark ausgeprägt sein oder eher nicht. Für manche Menschen ist es der einzige Bezugspunkt, für andere nicht. Dann ist es ständigem Wandel unterworfen, womit ich jetzt nicht seine Entwicklung durch neue Erfahrungen meine, sondern die Tagesform, also von eingeschränkter Selbstwahrnehmung bis hin zu Bewusstseinszuständen, die man voher nicht für möglich gehalten hatte.
Ich finde Deine Frage und die letzten beiden Sätze entscheidend. Du hältst das für Gedankenspielerei, ohne einen Zweck zu erfüllen... was nicht unverständlich ist. Aber ich sehe es umgekehrt. Jeder Zweck, der zu erfüllen wäre und gut wäre, liefe darauf hinaus in irgendeiner Form Leid zu mindern. Und ich weiß nicht, ob es Leid mindert wenn man sich mit diesem Thema auseinandersetzt, aber das Gegenteil mehr es, verursacht Leid. Je mehr man von der Illusion gefangen wird, desto mehr leidet man. Man muss es nicht Illusion nennen... der wesentliche Punkt dabei ist: Du nimmst die Realität wahr. Und je objektiver sie für Dich zu sein scheint, desto reaktiver bist Du. Dadurch ergibt sich eine Art Feedback-Schleife, deren Opfer Du selbst bist... Alles Leid hat dort seinen Ursprung, in der Verwechslung von Ursache und Wirkung, in dem Glauben, die Realität sei objektiv und entfalte objektive Wirkungen, habe in welcher Form auch immer Macht über einen selbst. Im Extremfall entspricht das dann einer vollkommen "fernsteuerung" auf der Basis von eingefahrenen Mustern, Überzeugungen, und das Verrückte ist das die als absolut wahr angesehen werden, das eigene Handeln als absolut richtig und ohne Alternative. Das ist letztlich Fanatismus und das Prinzip kann man sehr gut an religiösen Fanatikern sehen. Wie auch immer... Der Weg hinaus ist, sich bewusst zu werden, das diese Realität und man selbst, nicht diese objektive Wahrheit ist wie es zu sein scheint. Die Realität ist in jedem einzelnen Moment das, was Du von ihr denkst. Das ist vielleicht der wichtigste Satz den Du je lesen wirst. Ich weiß, das hört sich etwas hochmütig an und dieser Satz kommt Dir möglicherweise vollkommen verrückt vor. Aber es ist wahr... in jedem einzelnen Moment denkst Du eine "Wahrheit"... denkst Du den Moment. Im nächsten Moment wieder... und wieder... Und das bildet die/Deine Realität, das ist Deine Realität. Und das was zu Leid führt ist, wenn diese Gedanken rein reaktiv sind... Du nimmst etwas wahr und reagierst mit "Wissen"... legst die Dinge fest, weil Du annimmst das sie festgelegt sind. Sehr sehr oft mit der Wirkung selbst darunter zu leiden. Und man muss überhaupt mit den Gedanken, das es anders sein könnte, das es so sein könnte wie ich es hier behaupte, in Berührung kommen. Die wenigsten die sich vorher nie mit dem Thema befasst haben werden dem was ich hier schreibe wirklich aufgeschlossen begegnen können, denn da laufen dann diese reaktiven Muster ab, Reaktionen wie "Wie kann man nur so einen Quatsch erzählen?" Aber nur damit in Berührung zu kommen erzielt schon eine gewisse Wirkung und letztlich ist das für jeden selbst wichtig, weil man erkennen wird dass das worunter man leidet der eigenen Verantwortung unterliegt und nichts anderem.
VG,
C.
Nein, ich halte es nicht für eine zweckfreie Gedankenspielerei, sondern für eminent wichtig zu definieren, wer man ist, als Individuum und als Teil vom Ganzen. Denn nur dann sind wir handlungsfähig, aber auch verantwortlich, eben nicht ferngesteuert oder programmiert und in der Lage uns richtig einzuordnen in dem Gefüge. Dass die Wenigsten ihre Möglichkeiten zeitlebens erkennen und auch nuzen, das sehe ich auch. Zu mächtig sind die von dir genannten Mechanismen, jedenfalls so lange, bis man sie erkennt und entmachtet. Dabei sind wir uns doch sicher einig, dass es sehr viele Fakten gibt, die als unstrittig gelten. Durch die individuell geprägte Wahrnehmung gibt es aber praktisch so viele Realitäten, wie es Menschen gibt. In meine Realität geht m.E. viel mehr ein, als nur das, was ich gerade denke, nämlich auch meine ganze Lebenserfahrung. Sie bestimmt doch, wie ich jede momentane Situation einschätze und wie ich emotional darauf reagiere.
Den von dir genannten Zweck der Leidminderung sehe auch ich als Hauptmotiv für die allermeisten Aktivitäten. Meist wird allerdings der Zweck verfehlt und oft das Leid noch verstärkt. Für mich gibt es so etwas, wie eine optimale Geisteshaltung, in der nichts als unumstößlich gilt, sondern nur so lange, bis es als falsch erkannt wird, Gültigkeit besitzt. Ihr nähert man sich auf einem langen, verschlungenen Weg und trifft sich dann auf einem höheren Niveau mit Anderen, die aus einer völlig anderen Richtung kommen. Die Wahrheit, oder auch nur meine, gibt es nicht, wohl aber Wahrhaftigkeit. Und das ist, wie ich glaube, entscheidend. Das Ego sehe ich als die Rolle an, die wir spielen, geprägt von Wünschen, Erwartungen und (u.U. falscher) Selbsteinschätzung. Das wahre Ich, oder die Seele, weiß es freilich besser.
Wo liegt jetzt eigentlich der Widerspruch? Ich gehe mit dir völlig einig, dass wir selten die Person sind, die wir zu sein glauben, einfach deshalb, weil wir uns selbst nicht gut genug kennen. Dass wir keine eigenständigen Wesen sind, kann ich nicht sehen. Ich begreife mich als Mensch gewordenes Leben, eine Einheit aus Körper und Geist, dessen Existenzgrundlage als eben solches der physiche Körper ist, auch wenn Teile davon ohne ihn existieren können. Hier sehe ich einen häufig gemachten Denkfehler, der oft in Aussagen mündet, wie: "Den Tod gibt es nicht". Auch wenn ich mir sicher bin, dass das Leben damit nicht endet, das Wesen, das jetzt diese Zeilen schreibt, wird es dann nicht mehr geben - und auch das ist gut so.
lg esoterix
so, jetzt muss ich feiern.....