Der Tor von Gor
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Hallo Tor, vielen Dank für das Teilen Deiner Erinnerungen.
Ich habe zu danken außerdem hast mich grad am *falschen* Fuß erwischt
Einiges davon erinnert mich auch an meine Zeit auf dem kleinen Hof, er liegt einsam in einem Tal zwischen zwei Dörfern. Ich hab in einem uralten Holzhaus am Berg am Waldrand oberhalb des Hofes gewohnt. Die Rehe und Füchse kamen bis zur Tür und durch das Tal hallte das Röhren der Hirsche in der Brunftzeit.
Cool . Man kann sich das irgendwie heute schon fast gar nicht mehr vorstellen . Und diese alten Hölzhäuser ich mochte und mag diesen eigenartigen Geruch den diese Häuser haben .
Für den Winter gab es einen Holzofen und gekocht wurde auf einer alten Küchenhexe.
Die Arbeit hat mir richtig Spaß gemacht, die Kühe wurden jeden Morgen auf die Wiese getrieben und abends wieder in den Stall, der "Hofopa" vorneweg immer wieder "kommte alle kommt" rufend und die "Hofkinder" und ich hinterher. Die Schweine und Hühner hatten einen großen Freilauf mit Wiese, nicht alles verschlammt.
Meine Oma lies auch immer die Hennen und den Scheiß Hahn raus .
Das Vieh macht mir heute noch in meinen Gedanken Angst .
Das war so n richtig großer Brocken der es mit Vorliebe auf mich abgesehen hat .
Das geilste fand ich Trekkerfahren (ein uralter Deutz), Pflügen, Eggen, Heuschneiden und -wenden, Ballenpressen, Heu und Stroheinfahren, selbst das langweilig erscheinende Silofestfahren mit dem Trekker fand ich klasse. Das alles mit alten Maschienen, die es heute nicht mehr gibt und mit einem hölzernen Leiterwagen zum Einfahren.
Wir hatten einen Ford . Die Leiterwagen ja an die kann ich mich gut erinnern
scheiße wars halt wennst den Berg ab damit gefahren bist
Die Einsamkeit und das wohldosierte Kennenlernen meiner "Landsleute" hat mir beim Einleben in Deutschland sehr geholfen.
Aufgewachsen bin ich in Asien am Südchinesischen Meer in einem Fischerdorf.
Dort ist mir zuerst das töten von Tieren "auf den Magen geschlagen". Ich erinnere mich an zwei Ereignisse als ob sie gestern geschehen wären. Ich war 6 Jahre alt und bin mit einem Freund ins Dorf gekundschaftet, wir kamen auf den Fischmarkt, wo in der Mitte auf steinernen Tischen die besten Fänge ausgestellt waren. Auf einem lag ein Fisch, der Länge nach aufgeschlitzt, und man konnte die freigelegten Schwimmblasen pumpen sehen. Er war aufgeschlitzt und lebte noch. Zufällig kam unser Koch vorbei und kaufte genau diesen Fisch, den gab es dann zu mittag, ich konnte nichts davon essen. Das andere Erlebnis war das Schlachten von Hühnern auf einem kleinen Platz, ihnen wurde einfach der Kopf mit einem großen Messer im stehen abgeschlagen, worauf sie noch eine Weile blutspritzend unter dem Gelächter der einheimischen Dorfkinder umherliefen. Da war für mich das essen von Geflügel auch vorbei und nicht viel später der Verzehr von anderen Tieren auch.
Trotzdem, es war eine geile Zeit (auch damals so empfunden) und dort ist eigentlich immer noch meine "Heimat".
Wow . wusste ich gar nicht das du derart weit gereist bist .
Hast du vor da wieder hinzuziehen oder fährst du regelmäßig dahin ? Ich verstehe es ( jetzt besser) das dir nach derartigen Anblicken die Lust auf Fleisch vergangen ist . Ehrlich .
Ich hatte dazu einen anderen Zugang ich erlebte das Schlachten als Teil eines notwendigen Prozesses und ja ich half mit dabei ich behandle mein Essen mit allergrößter Dankbarkeit so oder so
und ich esse mit Genuss und nicht als zwingende Notwendigkeit .
Das geht mir auch so.
Echt ? ich dachte ich bin einer der wenigen dems so geht .
Aber zurück zu dem Beitrag auf dessen Komentar Deinerseits ich reagiert habe.
Dieser hier:
Ich finde da nichts großartig Anstößiges daran.
Es ist die Rede von "meist" und nicht von "alle", also es wird keineswegs die ganze Bauernschaft verunglimpft. Auserdem ist es der Bericht einer Erfahrung und ich denke, diese Erfahrung kann man in Deutschland durchaus machen. Ich hab sehr viele "Bauern" damals kennengelernt und ich muss sagen, sehr viele von denen waren wirklich roh, einfach gestrickt und ungebildet. Was nicht heißt, das sie nicht Empathie in ihrer eigenen Familie gezeigt haben, aber einigen würde ich selbst das absprechen.
Natürlich gibt es da Ausnahmen, gerade in der heutigen Zeit mehr als damals, aber das ist immer noch die Minderheit.
Und dass ein Veganer es roh findet, Tiere aufzuziehen, um sie dann zu schlachten und verspeisen, ist doch kein Wunder, Oder?
Schau :
Der Bauer wird von den großen Konzernen gezwungen seine Milch biligst zu verkaufen . Massentierhaltung wird ihm aufgezwungen und die Produktion von Genmais ist bei uns in Ö auch schon am anlaufen durch diverse Zuckerl genannt Subventionen .
D.h er kämpft nicht nur gegen Land und Wetter sondernauch gegen diverse Gesetze und Verordnungen , und den großen Betrieben .
Und wenn dann einfach jemand meint viele sind rückständig usw dann finde ich das einfach nicht in Ordnung . Hier handelt es sich um einen kompletten Wirtschaftszweig der bauer kann sich alleine versorgen das ist Arbeit mit den Händen wissen mündlich weitergegeben und davor habe ich Achtung .
Da empfinde ich Statements wie diese völlig daneben.
Ja war meine impulsive Art dennoch ist es in meinen Augen unverschämt zu meinen man habe jezt die Allheil formel gefunden und wenn sich diese Bevölkerungsgruppe nicht daran hält na dann ist sie roh und rückständig .
Das ist zu einfach .
mfg
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