Erzählt eure Geschichte: Deswegen esse ich kein Fleisch...

Hallo Tor, vielen Dank für das Teilen Deiner Erinnerungen.

Ich habe zu danken außerdem hast mich grad am *falschen* Fuß erwischt :D

Einiges davon erinnert mich auch an meine Zeit auf dem kleinen Hof, er liegt einsam in einem Tal zwischen zwei Dörfern. Ich hab in einem uralten Holzhaus am Berg am Waldrand oberhalb des Hofes gewohnt. Die Rehe und Füchse kamen bis zur Tür und durch das Tal hallte das Röhren der Hirsche in der Brunftzeit.

Cool . Man kann sich das irgendwie heute schon fast gar nicht mehr vorstellen . Und diese alten Hölzhäuser ich mochte und mag diesen eigenartigen Geruch den diese Häuser haben .


Für den Winter gab es einen Holzofen und gekocht wurde auf einer alten Küchenhexe.

:D Am morgen erst mal die kalten Glieder strecken Holz holen spalten ...

Die Arbeit hat mir richtig Spaß gemacht, die Kühe wurden jeden Morgen auf die Wiese getrieben und abends wieder in den Stall, der "Hofopa" vorneweg immer wieder "kommte alle kommt" rufend und die "Hofkinder" und ich hinterher. Die Schweine und Hühner hatten einen großen Freilauf mit Wiese, nicht alles verschlammt.

Meine Oma lies auch immer die Hennen und den Scheiß Hahn raus .
Das Vieh macht mir heute noch in meinen Gedanken Angst .
Das war so n richtig großer Brocken der es mit Vorliebe auf mich abgesehen hat .

Das geilste fand ich Trekkerfahren (ein uralter Deutz), Pflügen, Eggen, Heuschneiden und -wenden, Ballenpressen, Heu und Stroheinfahren, selbst das langweilig erscheinende Silofestfahren mit dem Trekker fand ich klasse. Das alles mit alten Maschienen, die es heute nicht mehr gibt und mit einem hölzernen Leiterwagen zum Einfahren.

Wir hatten einen Ford . Die Leiterwagen ja an die kann ich mich gut erinnern
scheiße wars halt wennst den Berg ab damit gefahren bist :D

Die Einsamkeit und das wohldosierte Kennenlernen meiner "Landsleute" hat mir beim Einleben in Deutschland sehr geholfen.
Aufgewachsen bin ich in Asien am Südchinesischen Meer in einem Fischerdorf.
Dort ist mir zuerst das töten von Tieren "auf den Magen geschlagen". Ich erinnere mich an zwei Ereignisse als ob sie gestern geschehen wären. Ich war 6 Jahre alt und bin mit einem Freund ins Dorf gekundschaftet, wir kamen auf den Fischmarkt, wo in der Mitte auf steinernen Tischen die besten Fänge ausgestellt waren. Auf einem lag ein Fisch, der Länge nach aufgeschlitzt, und man konnte die freigelegten Schwimmblasen pumpen sehen. Er war aufgeschlitzt und lebte noch. Zufällig kam unser Koch vorbei und kaufte genau diesen Fisch, den gab es dann zu mittag, ich konnte nichts davon essen. Das andere Erlebnis war das Schlachten von Hühnern auf einem kleinen Platz, ihnen wurde einfach der Kopf mit einem großen Messer im stehen abgeschlagen, worauf sie noch eine Weile blutspritzend unter dem Gelächter der einheimischen Dorfkinder umherliefen. Da war für mich das essen von Geflügel auch vorbei und nicht viel später der Verzehr von anderen Tieren auch.
Trotzdem, es war eine geile Zeit (auch damals so empfunden) und dort ist eigentlich immer noch meine "Heimat".

Wow . wusste ich gar nicht das du derart weit gereist bist .
Hast du vor da wieder hinzuziehen oder fährst du regelmäßig dahin ? Ich verstehe es ( jetzt besser) das dir nach derartigen Anblicken die Lust auf Fleisch vergangen ist . Ehrlich .
Ich hatte dazu einen anderen Zugang ich erlebte das Schlachten als Teil eines notwendigen Prozesses und ja ich half mit dabei ich behandle mein Essen mit allergrößter Dankbarkeit so oder so
und ich esse mit Genuss und nicht als zwingende Notwendigkeit .



Das geht mir auch so.

Echt ? ich dachte ich bin einer der wenigen dems so geht .

Aber zurück zu dem Beitrag auf dessen Komentar Deinerseits ich reagiert habe.
Dieser hier:

Ich finde da nichts großartig Anstößiges daran.
Es ist die Rede von "meist" und nicht von "alle", also es wird keineswegs die ganze Bauernschaft verunglimpft. Auserdem ist es der Bericht einer Erfahrung und ich denke, diese Erfahrung kann man in Deutschland durchaus machen. Ich hab sehr viele "Bauern" damals kennengelernt und ich muss sagen, sehr viele von denen waren wirklich roh, einfach gestrickt und ungebildet. Was nicht heißt, das sie nicht Empathie in ihrer eigenen Familie gezeigt haben, aber einigen würde ich selbst das absprechen.
Natürlich gibt es da Ausnahmen, gerade in der heutigen Zeit mehr als damals, aber das ist immer noch die Minderheit.
Und dass ein Veganer es roh findet, Tiere aufzuziehen, um sie dann zu schlachten und verspeisen, ist doch kein Wunder, Oder?


Schau :

Der Bauer wird von den großen Konzernen gezwungen seine Milch biligst zu verkaufen . Massentierhaltung wird ihm aufgezwungen und die Produktion von Genmais ist bei uns in Ö auch schon am anlaufen durch diverse Zuckerl genannt Subventionen .
D.h er kämpft nicht nur gegen Land und Wetter sondernauch gegen diverse Gesetze und Verordnungen , und den großen Betrieben .

Und wenn dann einfach jemand meint viele sind rückständig usw dann finde ich das einfach nicht in Ordnung . Hier handelt es sich um einen kompletten Wirtschaftszweig der bauer kann sich alleine versorgen das ist Arbeit mit den Händen wissen mündlich weitergegeben und davor habe ich Achtung .


Da empfinde ich Statements wie diese völlig daneben.

Ja war meine impulsive Art dennoch ist es in meinen Augen unverschämt zu meinen man habe jezt die Allheil formel gefunden und wenn sich diese Bevölkerungsgruppe nicht daran hält na dann ist sie roh und rückständig .
Das ist zu einfach .

mfg
 
Zuletzt bearbeitet:
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... außerdem hast mich grad am *falschen* Fuß erwischt :D
Das freut mich, hast mich auch erwischt, sonst hätt ich wahrscheinlich nicht erzählt
Cool . Man kann sich das irgendwie heute schon fast gar nicht mehr vorstellen . Und diese alten Hölzhäuser ich mochte und mag diesen eigenartigen Geruch den diese Häuser haben .

:D Am morgen erst mal die kalten Glieder strecken Holz holen spalten ...

Meine Oma lies auch immer die Hennen und den Scheiß Hahn raus .
Das Vieh macht mir heute noch in meinen Gedanken Angst .
Das war so n richtig großer Brocken der es mit Vorliebe auf mich abgesehen hat .

Wir hatten einen Ford . Die Leiterwagen ja an die kann ich mich gut erinnern
scheiße wars halt wennst den Berg ab damit gefahren bist :D
Ja, ja, ja, ja...
Wow . wusste ich gar nicht das du derart weit gereist bist .
Woher auch, hab bisher nur von einem Slum in Indien erzählt... :D
Ich geh mal davon aus, dass ich viele Dinge von Dir auch nicht weiß, noch, hehehe
Hast du vor da wieder hinzuziehen oder fährst du regelmäßig dahin ?
Ich war ca. 24 Jahre später im Rucksackurlaub noch mal da. Es war sehr merkwürdig. Vielleicht kennst Du das, die Ecken, die ich als Kind gut kannte erschienen viel kleiner als in der Erinnerung. Das Dorf existierte nur noch als touristischer 5-Häuser Komplex, die Umgebung war mittlerweile von Wohnsilos chinese style beherrscht und die kleine Dorfstrasse war zu einer 4-spurigen Ampelstrasse mutiert. Der kleine (früher großartige) Strand war verdreckt und mit Betonstrandhäusern gepflastert, im Meer schwam die Scheisse aus der Abwasserpipeline... usw.
Nee, da zieh ich sicher nicht wieder hin, es war ein Albtraum.
Es gibt ein kurzes Sprichwort nicht nur unter "Auslandsdeutschen": "never go back".
Ich verstehe es ( jetzt besser) das dir nach derartigen Anblicken die Lust auf Fleisch vergangen ist . Ehrlich .
Danke
Ich hatte dazu einen anderen Zugang ich erlebte das Schlachten als Teil eines notwendigen Prozesses und ja ich half mit dabei ich behandle mein Essen mit allergrößter Dankbarkeit so oder so
und ich esse mit Genuss und nicht als zwingende Notwendigkeit .
Auf "meinem" Hof hat der Bauer auch selbst geschlachtet. Bei den Schweinen sah das so aus: Das Schwein wurde an den Hinterfüssen gefesselt bei vollem Bewusstsein an dem Scheunentor aufgehängt und dann mit einem kurzen Messerschnitt die Kehle durchgeschnitten. Also geschächtet und es zappelte und das Blut lief in Strömen auf den Boden (die Hunde habens dann aufgeleckt), dann das übliche Aufschlitzen und Ausweiden. Da gab es den Brauch, das erste Blut in einem Glas aufzufangen und die Beteiligten nahmen alle einen Schluck vom Ersten...
Auch alles im Sinne eines notwendigen Prozesses... mit Genuss verzehrt... dem heiligen "Herrn" gedankt...
Es hat mich eigentlich nur angewidert, obwohl ich es damals als "normal" hingenommen habe.
Echt ? ich dachte ich bin einer der wenigen dems so geht .
Ist das ein Zeichen des schmerzlichen Verlustes .. :D
Schau :

Der Bauer wird von den großen Konzernen gezwungen seine Milch biligst zu verkaufen . Massentierhaltung wird ihm aufgezwungen und die Produktion von Genmais ist bei uns in Ö auch schon am anlaufen durch diverse Zuckerl genannt Subventionen .
D.h er kämpft nicht nur gegen Land und Wetter sondernauch gegen diverse Gesetze und Verordnungen , und den großen Betrieben .
Ja das ist wohl so, das ändert aber nichts an der artungerechten Haltung und am sinnlosen töten...
Wirtschaftliche Zwänge rechtfertigen dies in meinen Augen nicht.

Achtung hab ich vor Menschen wie Deine Grossmutter (good old style...) oder Leuten, die zB Galloways artgerecht halten, obwohl ich einen Freund, der Galloways hat, nicht wirklich verstehen kann, er fährt sie einzeln persönlich in den Schlachthof seines Vertrauens, bleibt bis zum "Ende" bei dem Tier und weint jedem Einzelnen noch eine Träne nach. ...Jesus Christ sei unser Gast und segne, was Du uns bescheret hast...
Es geht auch ohne Tier auf dem Teller und ich achte die Landwirte am meisten, die sich der nutztierfreien Bewirtschaftung ihres Landes verschrieben haben.
Und wenn dann einfach jemand meint viele sind rückständig usw dann finde ich das einfach nicht in Ordnung
Wieso? Wenn es doch so ist.
Es ist wohl auch eine Frage des Standpunktes. Wenn Du Dich dem Veganismus (warum auch immer) verschrieben hast, erscheinen viele alte Ernährungsgewohnheiten und damit verbundene Handlungsweisen extremer als wenn Du Tieresserei als normal empfindest :)
Ja war meine impulsive Art...
Bist halt ein Rotzlöffel... ich kann damit leben, finds sogar sympathisch, dennoch....
... dennoch ist es in meinen Augen unverschämt zu meinen man habe jezt die Allheil formel gefunden und wenn sich diese Bevölkerungsgruppe nicht daran hält na dann ist sie roh und rückständig .
Das ist zu einfach .
Ja, das wäre zu einfach.
Allerdings sehe ich im Veganismus keine Allheilsformel, es ist nur ein Teilaspekt einer viel umfassenderen Sicht der globalen Misstände :D
Und wenn ein Teil der bäuerlichen Bevölkerungsgruppe eben "roh und rückständig" ist, dann ist das leider so und nicht weil sie sich nicht an irgendwas hält.

Bleib cool, ich muss es ein wenig überspitzen .... obwohl eigentlich bin ich viel zu gnädig :D
 
Ich hab meine halbe Jugend mit Menschen verbracht die Tiere nur als Nutzen gehalten haben,entweder zur Fleischproduktion,Eierproduktion,oder Renn/Reitpferde die ebenfalls als Geldquelle dienten,daher kann ich mir sehr wohl ein Urteil bilden und kann behaupten die meisten Menschen die ich da kennengelernt habe waren nunmal sehr einfach gestrickt da gabs keine Empathie dem Tier gegenüber da fehlte absolutes Verständnis und Einfühlungsvermögen und das obwohl sich die Leute selbst sogar als Tierfreunde bezeichnet hatten.
Im übrigen muss "einfach gestrickt" gar nicht unbedingt negativ gemeint sein,solche Leute leben oft ein sehr viel unbeschwerteres Leben als Leute die sich mehr Gedanken machen ;)
Und wenn ich Bauer wäre und mir nicht gefällt was mir vorgegeben wird würde ich meinen Beruf ändern,fertig. Aber das tun die meisten Bauern nicht,die wollen selbst möglichst viel verdienen und das auf Kosten der Tiere. Bauern hätten ja die Möglichkeit wie auch andere Bauern es schon tun auf kleinere Betriebe umzustellen,weg von der Massentierhaltung,tun die meisten aber nicht. Natürlich gibt es in Deutschland auch ein paar Bauernhöfe wo es noch wie früher zugeht aber das ist nicht die Regel,im Gegenteil es werden immer mehr Massentierhaltungshöfe aufgezogen.
Und zu dem "roh" nochmal, wie gesagt mir ist es lieber jemand schlachtet selbst,bekommt es mit wie das Tier um sein Leben kämpft und mit sicherheit nicht freiwillig für 5 Min. Gaumengenuss stirbt als Leute die im Supermarkt abgepacktes kaufen und gar kein Bewusstsein mehr dafür haben dass das Fleisch mal gelebt hat. Aaaber trotzdem halte ich diese Leute für roh denn anders kann ich es mir nicht erklären wie man Tiere töten kann. Müsste jeder sein Tier selbst töten dass er essen will,ich denke es gäbe sehr viel mehr Veganer :)
 
Soweit ich weiß hat jeder Mensch einen freien Willen und entscheidet was er tut oder nicht tut. Man kann die Verantwortung nicht immer auf alles andere (Industrie und Co.) schieben sondern muss einfach zu dem stehn was man tut oder man tut es einfach nicht,so einfach ist das ;)
Ich selbst würde auch in keinem Pelzladen oder Metzgerei arbeiten,jeder hat die Wahl.
 
Soweit ich weiß hat jeder Mensch einen freien Willen und entscheidet was er tut oder nicht tut. Man kann die Verantwortung nicht immer auf alles andere (Industrie und Co.) schieben sondern muss einfach zu dem stehn was man tut oder man tut es einfach nicht,so einfach ist das ;)
Ich selbst würde auch in keinem Pelzladen oder Metzgerei arbeiten,jeder hat die Wahl.

Seh ich eigentlich auch so.
Und sollte ich mal einen riesigen Mastbetrieb erben, wird er zur Kakteenzucht umgebaut, oder so... :D
 
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Soweit ich weiß hat jeder Mensch einen freien Willen und entscheidet was er tut oder nicht tut.

Dann fehlt es dir eindeutig an erfahrung .


Man kann die Verantwortung nicht immer auf alles andere (Industrie und Co.) schieben

Der Bauer trägt immer die Verantwortung . Versagt er bei der Ernte haben viele schwere Probleme ..

sondern muss einfach zu dem stehn was man tut

Was der Bauer auch macht .

oder man tut es einfach nicht,so einfach ist das ;)

Klar wenn man auf dem Sessel sitzen kann ist alles simpel . ;)

Ich selbst würde auch in keinem Pelzladen oder Metzgerei arbeiten,jeder hat die Wahl.


Das ist alleine DEINE sache ,
 
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