Hallo panta rhei,
schadenfreude ist unangebracht.
bei all der panik und hektik, ich sage es wieder und wieder:
es ist eine inszenierung. eine show. alles läuft nach plan. sich über den untergang des kapitalismus zu freuen ist kurzsichtig.
Schadenfreude ist etwas, das ich im normalen Leben nicht kenne, es ist das erste Mal seit unzähligen Jahren, dass ich dieses Gefühl bei mir entdecke. Und ich gebe es auch offen zu. Es ist eine Inszenierung, da hast du recht, allerdings mit Einschränkungen. Es ist eine Show, die unsere sog. Volksvertreter abziehen, klar. Allerdings hätten sie die Macht, diesen Zustand zu beenden, wenn sie es wollten. Aber sie wollen nicht, noch nicht. Das werden sie erst, wenn sie keine andere Wahl mehr haben. Ja, sie haben sich schuldig gemacht, indem sie zuließen, dass sich wenige im System wirkende die Regeln so ändern konnten, dass sie selbst automatisch bevorteiligt werden. Sie ließen es nicht nur zu, sondern begaben sich auch noch sehenden Auges in die wirtschaftliche Abhängigkeit eben dieser Leute. Heute sind sie von einander abhängig, ko-abhängig sogar. Dennoch: die höhere Gewalt geht noch immer vom Staat aus; noch haben Konzerne und Banken keine Kanonen.
die grundlagen für ein neues system wurden vor jahren gelegt und jetzt, im chaos, werden details verabschiedet, integriert, durchgewunken.
schritte, welche in einem "normalen" umfeld niemals möglich wären.
und es ist eigentlich für jeden ersichtlich: das was unserem derzeitigen system folgen wird hat andere dimensionen als der "unfaire", "kranke" kapitalismus.
Das organisierte Chaos auf nationaler, wie kontinentaler Ebene ist nicht überlebensfähig, eine Missgeburt, die künstlich am Leben gehalten wird. Der von dir geschilderte Plan ist zwar korrekt, aber er existiert nur in den Köpfen weniger, heute lebender Imperialisten. Gut, sie sitzen in der Fed, in Brüssel und anderen Organisationen, die durchaus mächtig sind. Global betrachtet, sind sie aber nur ein paar, wenn auch gefährliche, Zocker. Eine brisante Mischung aus persönlich motivierter Großmanns-Sucht und hoher öffentlicher Funktion. Wir stehe heute an einem Punkt, der die Chance bietet, grundlegend etwas zu ändern, in die eine, wie auch die andere Richtung. Gnade uns Gott, wenn auch sie (wie viele andere zuvor) ungenutzt bleibt.
die strippenzieher haben die strippen fester denn je in den händen und sitzen fester denn je im sattel. denn wir sehen nur die puppen, welche sie tanzen lassen und empfinden schadenfreude...
genauso wie es sein soll...
die letzten jahre wollte es niemand sehen, weil ja anscheinend alles in ordnung war.
jetzt ist plötzlich für jeden klar, dass es ja so kommen musste.
und es will trotzdem niemand sehen, weil nun die show einfach zu pompös ist.
Das sehe ich nicht so. Noch nie wurden sie derart bloßgestellt und öffentlich benannt. Immer mehr Menschen begreifen! Gut, wenn man Flachwichsern wie unserem Außenminister die Geschicke anvertraut, dann kann man auch nichts anderes erwarten. Schon viel zu lange haben sie sich mit Geld Ruhe im Land gekauft. Jetzt kommen sie nicht damit hinterher, die Täter zu retten, wollen mit Benzin das Feuer löschen, Schuldenprobleme mit neuen Schulden lösen. Das ist so absurd, dass ich am Geisteszustand unserer Führungskräfte zweileln muss. Die sind nicht mehr ganz klar in der Birne. Der Crash kommt - bald. Und dann müssen wir höllisch aufpassen.
übrigens: unser Staat an sich ist nicht schlecht. Wie beim Fisch stinkt er vom Kopf her. Die allermeisten Schuppen sind noch nicht verfault.