erschreckend...

jesus schrieb:
worüber sie aber nicht grossartig herumquaken ist, dass auch die unschädlichkeit nicht nachgewiesen ist......
...unwahrscheinlich clever. Kann mir hier irgendwer die Unschädlichkeit nicht-manipulierter Nahrungsmittel nachweisen?
 
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jesus schrieb:
ICH aber sage euch, der unbewusste mensch hat während der letzten sechstausend jahre absolut nichts gelernt
...immerhin hat er gelernt, sich in Diskussionen einer adäquaten Wortwahl zu bedienen.

aus tiefster unbewusstheit geborene akt der atomkernspaltung ist
...einfach lächerlich, jesus. DU maßt Dir an, solche Sprüche zu klopfen? DU meinst, Dich lustig machen zu können, über Menschen, die Dir intellektuell haushoch überlegen waren?
 
Weizen in der Wüste?

Davon könnten insbesondere solche Länder profitieren, in denen die Böden so schlecht und die Temperaturen so extrem kalt oder heiß sind, dass man dort normalerweise keine Landwirtschaft betreiben kann. Gentechniker forschen bereits heute an Getreide-Sorten, die selbst in der Wüste wachsen sollen. Es ist aber noch nicht absehbar, ob und wann es einmal Obst- und Gemüsesorten geben wird, die karge Landschaften tatsächlich in blühende Oasen verwandeln können.

Das Internationale Reisforschungsinstitut in Zürich hat einen weiteren Vorteil von genetisch veränderten Lebensmitteln aufgezeigt. Dort ist es Forschern gelungen, eine Reissorte so zu verändern, dass die Körner das lebenswichtige Vitamin A enthalten. In einigen Regionen Asiens, in denen sich die Menschen fast ausschließlich von normalem Reis ohne dieses Vitamin ernähren, leiden viele Kinder an Mangelerkrankungen. Nach Aussage der Wissenschaftler wäre dieses Problem gelöst, wenn man den neuen Reis dort anbauen würde.

http://www.helles-koepfchen.de/beitrag_nojavascript.asp?id=1461
 
In den kommenden hundert Jahren wird die Menschheit Armut und Hungersnöte auf neue Art bekämpfen können - durch die Fortschritte in der Gen- oder Biotechnologie. Kritiker der Methode warnen davor, dass genetisch veränderte Organismen (GVO) der Umwelt Schaden zufügen und Lebensmittel vergiften könnten. Durch derartige Organismen ließe sich aber auch die Nahrungsmittelproduktion erhöhen und die Verwendung von Pestiziden und Herbiziden einschränken, wodurch Lebensmittel gesünder und kontrollierter produziert werden könnten. Solche Fortschritte wären ein entscheidender Durchbruch - bereits heute leiden 1,5 Milliarden Menschen an Hunger, Fehl- und Unterernährung. Diese Zahl wird sich, bei einer wachsenden Weltbevölkerung, in den nächsten fünfzig Jahren, sollte alles beim Alten bleiben, noch weiter erhöhen.

Häufig wird diese Behauptung leichtfertig als reine Propaganda der bio-chemischen Großkonzerne abgetan. Tatsächlich erhöhen die meisten bislang schon kommerziell angebauten genetisch modifizierten Pflanzen die Erträge nur geringfügig. Zudem stehen diese Pflanzen fast nur Landwirten in den Industrienationen zur Verfügung. Bisher haben die Verbraucher - und vor allem die Verbraucher in Entwicklungsländern - nur wenig von diesen Neuentwicklungen profitiert. Beschränkt sich die Kritik aber auf den Status quo, übersieht sie, dass bereits heute eine Reihe genetisch veränderter Pflanzen auch in der Dritten Welt angebaut werden und dass eine große Anzahl sehr viel versprechender Nutzpflanzen zur Zeit gerade entwickelt werden.

In Mexiko werden genetisch verbesserte Tomaten und Kartoffeln kultiviert, in Argentinien und Uruguay gentechnisch optimierte Sojabohnen. In beiden Fällen werden die Erzeugnisse vor allem exportiert. Die Zukunft der Biotechnologie liegt jedoch in der Entwicklung von Pflanzen, die speziell an die Bedürfnisse in Entwicklungsländern angepasst sind. In den letzten Jahren gelang es Wissenschaftlern, eine Reihe von Genen zu bestimmen, die gegen Pflanzenkrankheiten der Tropen und der gemäßigten Zonen resistent machen. Weiterhin wurden Gene identifiziert, die Pflanzen Resistenz gegen Trockenheit, gegen den hohen Salzgehalt der Böden sowie gegen eine Reihe von Schädlingen verleihen. In vielen Fällen gelang es bereits, diese resistent machenden Gene auf Nutzpflanzen zu übertragen. Einige dieser neuen Sorten werden gerade eingeführt oder stehen kurz davor. Sobald solche neuen Sorten den Landwirten der ärmeren Ländern zu vernünftigen Konditionen zur Verfügung stehen, wird sich dort die Produktivität der Landwirtschaft erheblich erhöhen.

"Bis jetzt", sagt Dr. Ariel Alvarez-Morales, Mikrobiologe am "Center for Research and Advanced Studies" in Irapuato in Mexiko, "haben wir neue Sorten nur für den Export angebaut. Mittlerweile verfügen wir aber über die Technologie, nützliche Gene auch auf diejenigen Pflanzenarten zu übertragen, die die Kleinbauern hier anbauen."

Genetisch verbesserte Pflanzen können den Nährwert vieler Nutzarten um einiges erhöhen. Eine der aufregendsten Neuerungen in diesem Bereich ist der so genannte "Goldene Reis", eine Sorte, die einen höheren Eisengehalt aufweist und mehr Beta-Karotin enthält (das der Körper zu Vitamin A verarbeitet). Drei Milliarden Menschen weltweit sind heute noch auf Nutzpflanzen angewiesen, die zu wenig Minerale und Vitamine enthalten, um den tatsächlich notwendigen Bedarf decken zu können. Mangel an diesen Substanzen kann zu Blutarmut, Blindheit, geistiger Mangelentwicklung und auch zum Tode führen. Trotz zahlreicher Forschungsprojekte nationaler und internationaler Organisationen fehlen bislang die Mittel, diesem Mangel auf simple, kostengünstige Art abzuhelfen. Heute, nach zehn Jahren der Forschung, eröffnet der Goldene Reis eine realistische Perspektive, diesem Defizit effektiv zu begegnen. Die Forschung für die Entwicklung des Goldenen Reises wurde von der New Yorker Rockefeller Stiftung unterstützt, und die beteiligten Parteien einschließlich der Agarkonzerne haben zugesichert, dass die neuen Sorten den Bauern in der Dritten Welt umsonst zur Verfügung gestellt werden sollen.

Der Goldene Reis ist kein Einzelfall. Derzeit entwickeln Wissenschaftler sowie öffentliche oder gemeinnützige Forschungszentren beispielsweise auch Süßkartoffeln mit höherem Proteingehalt, Cassava und Papayas, die gentechnisch gegen bestimmte Viruserkrankungen resistent gemacht wurden, Reissorten, die Sonnenlicht und Kohlendioxid effektiver aufnehmen und verarbeiten können, sowie Kartoffeln, die einen Impfstoff gegen Hepatitis B und Bananen, die einen Impfstoff gegen Cholera enthalten. Und das sind nur einige der Neuerungen. Alle diese gentechnisch veränderten Nutzpflanzen werden speziell für den Anbau in Entwicklungsländern gezüchtet.

Einige Kritiker behaupten zynisch, diese Produkte würden von internationalen Biochemie-Konzernen nur zu dem Zwecke entwickelt, ihr Image zu verbessern. Das ist aus zweierlei Gründen falsch: Zum einen werden die meisten derartigen Forschungsprojekte von öffentlichen oder gemeinnützigen Institutionen vorangetrieben - zumindest sind sie federführend involviert. Konzerne spielen dabei keine große Rolle. Zum anderen wurden die meisten der genannten Projekte schon vor Jahren begonnen - bevor die Kritik an Gentechnik in den Ländern des Westens zum großen Thema wurde.

Oft wurde darauf hingewiesen, dass Hunger und Mangelernährung ihre Ursache nicht in einem tatsächlichen, weltweiten Nahrungsmangel hätten. Auf dem heutigen Niveau der Weltnahrungsproduktion könnte jeder der sechs Milliarden Menschen täglich 2.500 Kalorien erhalten. Im 20. Jahrhundert waren die Hauptursachen für Hungersnöte Kriege, Bürgerkriege, korrupte Regierungen, schlechte Infrastruktur und Armut. Alle diese Probleme müssen gelöst werden, wenn wir den Hunger weltweit besiegen wollen.

Die Ernährung von acht bis neun Milliarden Menschen - und das ist eine zurückhaltende Schätzung für die Bevölkerungszahl im Jahre 2050 - wird sich aber nicht nur durch Umverteilung sichern lassen. Wächst die Bevölkerung, muss die Landwirtschaft, um sie ernähren zu können, mehr Nahrung auf weniger Land anbauen. Anderenfalls müssten Millionen Hektar von jetzt noch ungenutztem Land unter den Pflug genommen werden - und das wäre wahrscheinlich eine größere Umweltbedrohung als alles, was sich Kritiker der Gentechnik in ihren Horrorphantasien ausmalen können.

Selbstverständlich sind genetisch veränderte Pflanzen nicht die Lösung all dieser Probleme. Aber das behaupten die Verfechter der Gentechnik auch gar nicht. Dennoch bieten diese verbesserten Pflanzen Bauern gerade auch in Entwicklungsländern die Chance, ihre Produktivität - und damit ihren Wohlstand - zu verbessern. In einem im Juli 2000 gemeinsam veröffentlichten Bericht der "Royal Society of London", von Nationalen Wissenschaftsakademien aus Brasilien, China, Indien, Mexiko, den USA und der "Third World Academy of Science", wurde die "grüne Gentechnik" (die gentechnische Verbesserung von Pflanzen) eindeutig begrüßt und betont, dass durch diese Methode sowohl die Nahrungsversorgung gesichert als auch eine nachhaltige Landwirtschaft aufgebaut werden könne. In dem Bericht heißt es: "Es ist dabei von entscheidender Bedeutung, dass die Chancen der Gentechnik gerade den sich entwickelnden Ländern zugute kommen."

Die Komplexität biologischer Systeme bringt es mit sich, dass viele Entwicklungen der Gentechnik nur langsam vorankommen und dass bis zu ihrer Massenanwendung oft lange Jahre vergehen. Die größte Gefahr droht den verbesserten Pflanzen und ihren Möglichkeiten aber nicht durch diese Schwierigkeiten, sondern durch die überwiegend unbegründeten Umwelt- und Gesundheitsängste vor den neuen Technologien, die vor allem in den reichen Ländern des Westens wachsen. Viele Regierungen der Industriestaaten haben bereits dem Druck der Biotechnologiegegner nachgegeben und die Erforschung und Erprobung gentechnisch veränderter Organismen erheblich eingeschränkt.

Beispielhaft ist der Fall einer gentechnisch veränderten Maissorte, die gegen bestimmte Schädlinge resistent ist. Im Frühjahr 2000 zog die damalige Gesundheitsministerin Andrea Fischer (Bündnis 90/Die GRÜNEN) die zuvor erteilte Unbedenklichkeitserklärung für den Anbau dieser Sorte zurück - und das nur einen Tag, bevor das beim Landwirtschaftsministerium angesiedelte Bundessortenamt die Freigabe für kommerzielle Feldversuche erteilen wollte. Die Gesundheitsministerin begründete diese Entscheidung mit einem Bericht des Freiburger Öko-Instituts, in dem die Durchführung weiterer Unbedenklichkeitstests gefordert worden war. Das Bundessortenamt hingegen hatte alle bis dahin durchgeführten Tests ausgewertet und war zu dem Schluss gekommen, alle Bedenken seien ausgeräumt worden. Auch die Zentrale Kommission für Biologische Sicherheit (ZKBS), ein wissenschaftliches Beratergremium der Bundesregierung, hatte die Freigabe befürwortet. Dessen ungeachtet berief sich Fischer auf den Grundsatz, dass alle nur irgendwie möglichen Bedenken ausgeräumt werden müssten, bevor eine Freigabe erteilt werden könne. Die ZKBS bezeichnete diese Entscheidung als "bar jeder wissenschaftlichen Grundlage".

Selbst in den USA, denen europäische Gentechnikgegner oft vorwerfen, sie würden bedenkenlos gentechnisch veränderte Organismen entwickeln, sind die Hürden inzwischen so hoch, dass viele kommerzielle und universitäre Forschungsprojekte auf der Stelle treten. Auch hier werden nach zahlreichen Tests immer weitere, immer absurdere Nachweise verlangt. Auch die amerikanische Regierung ist heute kaum noch bereit, gentechnisch erzeugte Pflanzen freizugeben, und das selbst, nachdem sie Tausende von Tests unbeanstandet absolviert haben.

Man könnte einwenden, dies alles sei nicht so tragisch, da es in den USA und Deutschland ja keinen Mangel an Getreide gäbe. Tatsächlich mögen die Produktivitätssteigerungen, die sich durch neue, transgene Pflanzen erzielen lassen, für Europäer und Nordamerikaner zweitrangig sein. Wird aber die Entwicklung dieser Pflanzen verhindert, wird es auch die zweite Generation gentechnisch veränderter Pflanzen nicht geben, solche Pflanzen nämlich, die einen erheblich höheren Gehalt an Nährstoffen haben, sich länger lagern und selbst unter schwierigeren Bedingungen anbauen lassen. Und damit schwinden auch die Chancen für die Entwicklung robuster und billiger Pflanzen, die vor allem den Bauern und der Bevölkerung in der Dritten Welt zugute kommen würden.

Wissenschaftlich unbegründete und übertriebene Sicherheitsbestimmungen erhöhen die Entwicklungskosten beträchtlich. Gegner der Gentechnik beschwören immer die Gefahr, die Produktion gentechnisch veränderter Pflanzen könnte dazu führen, dass das technische Wissen und der Besitz der neuen Pflanzen von wenigen multinationalen Konzernen monopolisiert wird. Die Kostenexplosion, die durch die ständig wachsenden Sicherheitsbestimmungen ausgelöst wird, fördert eine solche Entwicklung aber eher. Aufwendige, langjährige Genehmigungsverfahren können große Konzerne im Allgemeinen besser bewältigen als kleine, unabhängige Labors oder gemeinnützige Institutionen.

Die Sorgen der Gentechnik-Gegner sind nicht völlig grundlos. Wie bei jeder neuen Technologie gibt es gewisse Risiken, die vor einer Einführung ausgelotet und abgeschätzt werden müssen. Im Gegensatz zu den Horrorszenarien der Gentechnik-Gegner sind sich aber die Forscher der möglichen Risiken der neuen Technologie durchaus bewusst; entsprechend gewissenhaft sind die Tests. Blickt man bei der Gentechnik jedoch auf jedes nur erdenkliche Risiko - und "jedes erdenkliche Risiko" lässt sich nie und nirgendwo im Leben ausräumen -, verhält man sich wie das Kaninchen vor der Schlange: Gebannt starrt man auf eine angenommene Gefahr, übersieht dabei aber ganz die Probleme, die entstehen, sollten die Möglichkeiten der Gentechnik ungenutzt bleiben. Kritiker der Biotechnologie (sie kommen einem mitunter vor wie verhinderte Science-Fiction-Autoren) entwerfen Szenarien, bei denen sich gentechnisch verändertes Getreide zur Killerpflanze entwickelt. Als mageren Beleg dafür führen sie an, es sei schon einmal beobachtet worden, dass gentechnisch veränderte Pflanzen zum Verschwinden einiger Schmetterlinge geführt haben. Wenig scheint sie hingegen zu kümmern, dass, werden diese verbesserten Pflanzen nicht entwickelt und eingeführt, weiterhin Hunderte Millionen von Menschen an Mangelernährung und Hunger leiden müssen.

Gesunde Skepsis ist gut. Häufig ist sie die Wurzel wichtiger Erkenntnisse. Im Falle der Gentechnik-Gegner handelt es sich aber selten um begründete und gesunde Skepsis, sondern vielmehr um quasi religiöse Dogmen. Viele Pflanzenwissenschaftler aus Ländern der Dritten Welt wie zum Beispiel Florence Wambugu von der Eggerton Universität in Kenia haben westlichen Umweltorganisationen bereits vorgeworfen, ihre Kritik der Gentechnik sei arrogant. In ihren Worten: "Viele Lobbygruppen aus Ländern des Westens wollen Afrikanern einreden, sie würden Opfer bösartiger Biotechnologien, da sie selbst eben nicht dazu in der Lage wären, zu unterscheiden, was ihnen nützt oder schadet."

Übervorsichtige Vorschriften führen dazu, dass die grüne Gentechnik nur langsam vorankommt. Die Kosten für Forschung und Entwicklung steigen beträchtlich, und dies könnte nicht wenige Leben fordern. Keine Frage: Neue Erfindungen müssen getestet werden, da sie immer wieder neben Vorteilen auch Nachteile mit sich bringen - zum Teil unmittelbar, zum Teil besteht zumindest die Möglichkeit. Wollen wir aber wissenschaftlichen Fortschritt zum Wohle der Menschen, dann müssen wir uns fragen, wie viel Vorsicht jeweils angebracht ist. Die Beantwortung dieser Frage erfordert eine Abwägung möglicher Risiken und Vorteile einer neuen Technologie gegen die Konsequenzen ihrer Nicht-Einführung. Sich nur immer neue, mögliche Risiken auszudenken und deshalb Innovationen abzulehnen, ist unaufrichtig.

http://www.novo-magazin.de/50/novo5054.htm
 
Hallo Déguórén

Déguórén schrieb:
...opti, ich bin kein Jurist, finde es aber wenig verantwortungsvoll, die ohnehin weit verbreitete Politik- und Demokratieverdrossenheit noch durch solch verzerrte Darstellungen zu fördern. Die qualifizierte Mehrheit konstituierte sich meines Wissens aus dem Bestreben, sowohl Nationalstaatsinteressen als auch Handlungsfähigkeit in einer immer komplexer werdenden Union unter einen demokratischen Hut zu bringen, was durch die eigentlich vorgesehene EINSTIMMIGKEIT nicht realisiert werden konnte.

Ich bitte auch darum, nicht ständig den Eindruck von der EU als willfährigem Handlanger des Großkapitals zu propagieren. Spätestens die Verabschiedung der Chemikalienrichtlinie - gegen den Widerstand der äußerst mächtigen Chemieindustrie - hat gezeigt, wie absurd dieser Mythos ist.

Dass du zum zweiten Mal nicht auf meine Frage eingehst, ob du du in irgendeiner Verbindung zu gentechnischen Produkten hast, lässt in mir den Verdacht aufkommen, dass dies der Fall sein könnte

Leider hast du dich auch nicht dazu geäußert, dass Fleisch, Eier, Butter und Milch, die durch Verfütterung von gentechnischen Pflanzen produziert wurden, bis heute keiner Kennzeichnungspflicht unterliegen. Und das finde ich empörend. Wo bleibt da der Verbraucherschutz. Schon seit Jahren wird die Kennzeichnung gefordert. Die EU kümmert sich aber nicht darum. Warum wohl nicht?

Und dann frage ich mich, welch ein eigenartiges Demokratieverständnis du hast. Vielleicht hast du denn Text in der Eile auch einfach zu schnell überflogen. Aber die Entscheidungen der EU-Kommission würde ich als demokratisch betrachten, wenn es eine gewisse Mindestanzahl von Stimmen gibt, die sich für das jeweilige Gesetz oder gentechnische Erzeugnis ausspricht. Denn sonst wird das Gesetz von vornherein als gültig anerkannt, selbst wenn sich 2/3 der Mehrheit dagegen ausspricht. Was hat das mit Demokratie zu tun? Da werden eindeutig die Interessen der Gentechnik bevorteilt.

Entschuldige, Déguórén, aber du biegst dir die Wahrheit so hin, wie du sie gerne haben möchtest. Und ich kann mir das nur dadurch erklären, dass du ganz bestimmte Interessen vertrittst. Als neutral kann ich dich jedenfalls nicht betrachten.
 
Hallo Déguórén

Erst einmal geht der Artikel offensichtlich davon aus, dass das weitere Wachstum der Menschheit sinnvoll und erstrebenswert ist. Das würde ich grundsätzlich verneinen. Anstatt darüber nachzudenken, gentechnische Erzeugnisse herzustellen, die am Ende gar 10 Milliarden Menschen oder noch mehr, mit genmanipulierten Lebensmitteln zu versorgen, sollten wir lieber darüber nachdenken, wie wir die das weitere Bevölkerungswachstum stoppen und zurückschrauben können.

Der Artikel geht also schon einmal von ganz falschen Vorrausetzungen aus und baut darauf eine gentechnologiefreundliche Ideologie auf, ohne auf die Gefahren der Gentechnik hinzuweisen. Wenn der Artikel behauptet, dass durch gentechnisch manipulierte Mikroorganismen die Pestizide und Herbizide einschränkt, und dadurch die Lebensmittel gesünder würden, so entspricht das überhaupt nicht der Realität. Hier werden die Tatsachen einfach auf den Kopf gestellt.

Der Anbau hat bisher ganz eindeutig zu einem immer stärkeren Einsatz von Herbiziden und Pestiziden geführt, da die gentechnisch manipulierten Pflanzen sich sehr schnell an die "Pflanzenschutzmittel" gewöhnt haben. Das führte dazu, dass die Landwirte immer abhängiger von den erforderlichen Pflanzenschutzmitteln wurden. Durch den erhöhten Einsatz von Pestiziden etc. wurde der Erdboden mit seinen Mikroorganismen zerstört, die normalerweise von Natur aus die Pflanze mit den Elementen versorgen, die sie für ein gesundes Wachstum braucht. Aber es wurde nicht nur der Erdboden nachhaltig vergiftet, sondern gleich die ganze Nahrungskette mit.

Dieser Artikel ist so verlogen, dass ich ehrlich gesagt, keine Lust mehr habe, weiter darauf einzugehen. Darum allgemein einmal meine Frage in die Runde: Wer verbirgt sich hinter der Zeitschrift "Novo-Magazin". Könnte es sein, dass sich da die Neoliberalen das Mäntelchen des Humanismus umhängen?
 
Genau so unverhohlen, wie das Novo-Magazin sich für die Gentechnologie einsetzt, setzt es sich übrigens für die Kernenergie ein:

"Die Kernenergie ist die sicherste und effektivste Form der Energiegewinnung und vor allem dann empfehlenswert, wenn man natürliche Ressourcen schonen will."

novo-magazin.de
 
Hallo Déguórén

Déguórén schrieb:
Genetisch verbesserte Pflanzen können den Nährwert vieler Nutzarten um einiges erhöhen. Eine der aufregendsten Neuerungen in diesem Bereich ist der so genannte "Goldene Reis", eine Sorte, die einen höheren Eisengehalt aufweist und mehr Beta-Karotin enthält (das der Körper zu Vitamin A verarbeitet). Drei Milliarden Menschen weltweit sind heute noch auf Nutzpflanzen angewiesen, die zu wenig Minerale und Vitamine enthalten, um den tatsächlich notwendigen Bedarf decken zu können. Mangel an diesen Substanzen kann zu Blutarmut, Blindheit, geistiger Mangelentwicklung und auch zum Tode führen. Trotz zahlreicher Forschungsprojekte nationaler und internationaler Organisationen fehlen bislang die Mittel, diesem Mangel auf simple, kostengünstige Art abzuhelfen. Heute, nach zehn Jahren der Forschung, eröffnet der Goldene Reis eine realistische Perspektive, diesem Defizit effektiv zu begegnen. Die Forschung für die Entwicklung des Goldenen Reises wurde von der New Yorker Rockefeller Stiftung unterstützt, und die beteiligten Parteien einschließlich der Agarkonzerne haben zugesichert, dass die neuen Sorten den Bauern in der Dritten Welt umsonst zur Verfügung gestellt werden sollen.

Ein paar Worte zu dem von dir hochgelobten "Goldenen Reis". Sie sollen aufzeigen, wie verlogen die Argumente der Gentechnikbefürworter, deren Argumente du ja so vehement vertrittst, sind. Mir kommt es mittlerweile fast so vor, als gehörst du zur Industrielobby.

Genmanipulierter Reis nicht wirksam und überflüssig

Genmanipulierter Reis mit einem erhöhten Gehalt an Vitamin A kann Vitamin A-Mangelerkrankungen in den Ländern des Südens nicht bekämpfen. Das zeigen heute von Greenpeace veröffentlichte Studien. Es ist sogar zu befürchten, dass Projekte, die den Vitamin A-Mangel bereits erfolgreich bekämpfen, nicht mehr die nötige Unterstützung finden, da mit dem so genannten Goldenen Reis weit überzogene Erwartungen geschürt werden. Gezeigt wird auch, dass dieser Reis ein erhebliches Risiko für Mensch und Umwelt birgt. Dagegen haben Wissenschaftler schon für April 2005 neue Veröffentlichungen über den Gen-Reis angekündigt, der jetzt eine bis zu zehnmal höhere Menge an Provitamin-A enthalten soll.

Tatsächlich konnte Vitamin A-Mangel in den letzten Jahren mit Vitamin A-Präparaten und Ernährungsprogrammen deutlich verringert werden. Beta-Carotin ist zum Beispiel in Karotten, grünem Blattgemüse, Süßkartoffeln, Mango und Papaya enthalten. In Ländern wie Bangladesh wurde inzwischen die Gefahr für Kinder, wegen Vitamin-A-Mangel zu erblinden, nahezu vollständig gebannt. Zudem fanden Wissenschaftler wie Professor Becker auch traditionelle Reissorten, die nicht nur Spuren von Beta-Carotin aufweisen, sondern auch Inhaltsstoffe wie Eisen, hochwertiges Protein und Fette, die nötig sind, um Beta-Carotin aufnehmen zu können.

Goldener Reis

Golden Rice: Propaganda der Genindusrie

Kennen Sie Golden Rice? Das scheint der neueste Hoffnungsträger der Gentechnik-Industrie zu werden. Der erste Schritt dazu erfolgte am Freitag: Ingo Potrykus, der Erfinder des Gen-Reises, erklärte auf einer Konferenz in Zürich, dass eine neue Generation der Gen-Pflanze bis zu zehnmal mehr Pro-Vitamin A enthalten solle als die vor fünf Jahren präsentierte erste Generation. Greenpeace sieht darin den Versuch des Gentechnik-Konzerns Syngenta, der den Goldenen Reis finanziert, durch geschickte Desinformation die Aktzeptanz für Gen-Pflanzen in der Öffentlichkeit zu erreichen.

Wie wenig der Nutzen für Not leidende Menschen die Forscher und die Gentechnik-Industrie interessiert, kann man an Folgendem ersehen: Auch nach fünf Jahren intensiver Forschung an dem Reis konnte niemand sagen, wie viel Pro-Vitamin A nach dem Kochen des Gen-Reises noch übrig bleibt. Geschweige denn, wie viel des Pro-Vitamins vom menschlichen Körper überhaupt aufgenommen wird. Und - ganz im Sinne Potrykus' - es fehlt jegliche Risikoabschätzung.

Golden Rice

Reisskandal in China

In China wurde genmanipulierter Reis illegal angebaut und in den Handel gebracht. Das belegen Laboruntersuchungen, deren Ergebnisse Greenpeace heute in Peking veröffentlicht. Der Gen-Reis wurde vom chinesischen Landwirtschaftsministerium weder auf gesundheitliche noch auf ökologische Risiken geprüft und ist für den menschlichen Verzehr nicht zugelassen.

Reisskandal in China

Genreis breitet sich unkontrolliert in China aus.

Und hier geht es richtig ums Geld:

Syngenta: Weltweites-Monopol auf Reis-Saaten. Chemiekonzern beantragt Patente in mehr als hundert Ländern

Weitere Artikel über Genreis
 
Hallo opti,

also zum Gesetzgebungsverfahren in der EU:

auswaertiges-amt.de schrieb:
Die Kommission als Hüterin des Gemeinschaftsinteresses verfügt über ein Initiativrecht für alle Gesetzgebungsvorschläge, die nur zu Richtlinien und Verordnungen werden, wenn die erforderlichen Mehrheiten in Rat und Europäischem Parlament gegeben sind. Die qualifizierte Mehrheit ist heute der Regelfall, die Erfordernis der Einstimmigkeit die Ausnahme.

(...)

In besonders wichtigen Fragen, wie bei Vertragsänderungen oder Entscheidungen über den Beitritt neuer Mitgliedstaaten, ist im Rat ein einstimmiger Beschluss vorgesehen, so dass Beschlüsse auch am Widerstand eines einzigen Mitgliedstaates scheitern können.

In der EG fasst der Rat heute schon Beschlüsse mit qualifizierter Mehrheit. Dabei hat jedes Mitglied in Anlehnung an seine Größe eine bestimmte Anzahl von Stimmen (z. B. Deutschland 29, Belgien 12 und Estland 4). Für eine qualifizierte Mehrheit sind 232 der insgesamt 321 Stimmen erforderlich. Beschlüsse auf Vorschlag der Kommission kommen zustande, wenn sie die qualifizierte Mehrheit der Stimmen und die Zustimmung der Mehrheit der Mitglieder des Rates auf sich vereinigen. Andere Beschlüsse erfordern neben der qualifizierten Mehrheit der Stimmen die Zustimmung von zwei Dritteln der Mitglieder des Rates. In beiden Fällen wird auf Antrag eines Mitglieds des Rates überprüft, ob die Mitgliedstaaten, die die qualifizierte Mehrheit bilden, mindestens 62 % der Gesamtbevölkerung der Union repräsentieren. Wenn diese Bedingung dann nicht erfüllt ist, kommt der betreffende Beschluss nicht zustande.
...entspricht es denn nicht der Wahrheit, dass auch im von Dir angesprochenen Vorgang genau diese Regelungen eingehalten wurden? Sprich: die Kommission brachte einen Genehmigungsantrag ein, der - trotz der 13 Staaten - eine qualifizierte Mehrheit erreichte.

Da dieses Verfahren gang und gäbe ist, kann man es zwar kritisieren, aber die Behauptung, es sei quasi zur Durchprügelung unliebsamer Anträge eingeführt worden, ist nicht korrekt.

Entschuldige, Déguórén, aber du biegst dir die Wahrheit so hin,
...da ist eine Entschuldigung tatsächlich angebracht, opti. Ich möchte, dass Du exakt aufzeigst, wo ich dies tat - dann bin ich auch bereit ein solches Statement zurück zu ziehen, ansonsten ist diese Art der Argumentation schlicht unfair.

Erst einmal geht der Artikel offensichtlich davon aus, dass das weitere Wachstum der Menschheit sinnvoll und erstrebenswert ist.
...das stimmt nicht. In dem Artikel steht ganz eindeutig:

novo schrieb:
Diese Zahl wird sich, bei einer wachsenden Weltbevölkerung, in den nächsten fünfzig Jahren, sollte alles beim Alten bleiben, noch weiter erhöhen.

Anstatt darüber nachzudenken, gentechnische Erzeugnisse herzustellen, die am Ende gar 10 Milliarden Menschen oder noch mehr, mit genmanipulierten Lebensmitteln zu versorgen, sollten wir lieber darüber nachdenken, wie wir die das weitere Bevölkerungswachstum stoppen und zurückschrauben können.
...da bevorzuge ich wiederum das "sowohl, als auch".

Der Artikel geht also schon einmal von ganz falschen Vorrausetzungen aus und baut darauf eine gentechnologiefreundliche Ideologie auf, ohne auf die Gefahren der Gentechnik hinzuweisen.
...das stimmt ebenfalls nicht:

novo schrieb:
Die Sorgen der Gentechnik-Gegner sind nicht völlig grundlos. Wie bei jeder neuen Technologie gibt es gewisse Risiken, die vor einer Einführung ausgelotet und abgeschätzt werden müssen. Im Gegensatz zu den Horrorszenarien der Gentechnik-Gegner sind sich aber die Forscher der möglichen Risiken der neuen Technologie durchaus bewusst; entsprechend gewissenhaft sind die Tests.

(...)

Gesunde Skepsis ist gut. Häufig ist sie die Wurzel wichtiger Erkenntnisse.

Wenn der Artikel behauptet, dass durch gentechnisch manipulierte Mikroorganismen die Pestizide und Herbizide einschränkt, und dadurch die Lebensmittel gesünder würden, so entspricht das überhaupt nicht der Realität.
...aber es steht doch alles im Konjunktiv.

Wer verbirgt sich hinter der Zeitschrift "Novo-Magazin". Könnte es sein, dass sich da die Neoliberalen das Mäntelchen des Humanismus umhängen?
...die Antwort gibt Novo selbst:

novo schrieb:
NOVO liefert Analysen für Zukunftsdenker. Wir leben in einer Zeit der Risikoscheu und des Kulturpessimismus. Anpasslertum und Konformismus prägen die öffentliche Meinung und die Medien ebenso wie das universitäre Milieu und die Wissenschaft. Radikale Kritik an den gängigen Wahrnehmungsmustern wird entweder als interessanter "Hype" vereinnahmt oder als extremistische Position verunglimpft. Versuche, etwas Neues zu wagen - ob es nun auf institutionelle Veränderungen oder soziale Haltungen zielt - werden als Gefahr, Bedrohung oder Verantwortungslosigkeit gebrandmarkt. Warner und Bedenkenträger haben Konjunktur - sie passen in ein Klima der Ängstlichkeit, dessen strukturell regressive Tendenz auf Reduktion der Erwartungen, auf mehr Kontrolle und Überwachung und mehr Regulierung der gesellschaftlichen Prozesse hinsteuert.

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NOVO mischt sich ein, will inspirieren und Horizonte erweitern. Pessimismus und Abwehrdenken gegen Zukunftsentwürfe paralysieren viele Menschen in ihrem Denken und Handeln. Die Gesellschaft braucht gerade heute mutige und zur Mündigkeit bereite Individuen, die auf sich selbst vertrauen und anderen mit Offenheit und Neugierde begegnen.

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NOVO ist ein unabhängiges Projekt und versteht sich als publizistischer Ort des unvoreingenommenen Diskurses. Wer dazu etwas beizutragen hat, sollte sich bei uns melden.

LG
 
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Hallo Déguórén

Ich empfinde den Artikel aus dem Novo-Magazin als ziemlich einseitig. Auf mich wirkt er nicht sehr überzeugend. Und wenn du es nötig hast, solche Artikel zu zitieren, dann wirft das kein gutes Licht auf dich.
 
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