Erkrankung Durch Familienaufstellung

Das find ich interessant - gottseidank ist mir das noch nie passiert, sonst würd ich mich jedes Mal, wenn ich als Repräsentant steh unter Höllenqualen winden.

Was mir allerdings immer wieder passiert ist, dass ich etwas empfinde, was für den Klienten den Anschein erweckt, als ob ich wirklich die Symptome dessen hätte, für den ich stehe.

Praktisches Beispiel - ich stand als Mutter der Klientin - schaute beim Fenster raus - und irgendwie wurde mir schwindelig. Also stand ich irgendwie verkampft da und mir schlief der linke Fuß ein.

Als mich dann der Aufstellungsleiter bat, in den Kreis zurück zu kommen kribbelte es ganz fürchterlich im Fuß und ich *hinkte* bissale, einfach, weil ich nciht auftreten wollte.

Naja, nach Ende der Aufstellung kam die Klientin zu mir und gratulierte mir, weil ich die Symptome ihrer Mutter hervorragend dargestellt hätte. Nachdem ich allerdings keine Ahnung hatte, woran ihre Mutter litt, fragte ich nach und erfuhr, dass sie linksseitig gelähmt war und den Fuß immer nach zog.

Bin ich froh, dass ich nicht wirklich das Gefühl einer Lähmung hatte - oder auch bei manch anderen *heftigen* Rollen die entsprechenden Empfindungen. Aber ich war ja in den letzten 7 Jahren erst als Reräsentantin bei hunderten von Aufstellungen dabei, vielleicht passierts mir ja auch noch mal :)

Weißt, mir gefällt das langsam, wenn großteils von dem ausgegangen wird, was wer gesagt hat, was er angeblich empfunden hat - noch dazu behauptet, dies 100 % autentisch erfahren zu haben - und das vielleicht auch noch bei Großeltern, die man nimma fragen kann, obs wirklich so ist, wie es sich darstellt.

Aber auf jeden Fall würd ich dir von einer eigenen Erfahrung abraten - bei deiner Panik davor wirst du sicher alles Böse anziehen, was man bei Aufstellungen nur erleben kann - und alle Familienangehörigen ins Verderben stossen.

Das hat allerdings nichts mit Aufstellungen zu tun, sondern rein mit selbsterfüllenden Prophezeihungen. Viel Spaß noch hier.

:escape:



Hi Christina,


hast Dich offenbar ein wenig verlesen "ggg" kann ja vorkommen,
von Panik keine Rede " gggg " bloß ein wenig, na ja würd sagen "Neugierde".
Tut Leid "for you" das manche gleich auf Konfrontation geh`n müssen, vielleicht sollst Dir mal nee g`schaite Aufstellung genehmigen, bloß nee Idee"ggg".
Nimm`s nicht so ernst!!

Gruß
Eleonor
 
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Hallo, woher kommt denn eigentlich dieses authentische Empfinden mit der aufgestellten Person, wodurch kann es erzeugt werden?
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Hallo Eleonor,

Diese Frage wurde hier schon öfter besprochen. Sie geht ja auch in die Richtung : "Wie funktionieren Familienaufstellungen". Lies einfach den oben angepin-ten Thread "Tips und Hinweise" und Threads mit Titeln wie "Wie funktioniert Aufstellungsarbeit".

Sinnvolle Stichwörter zur Textsuche sind zB.: morphogenetisches Feld, wissendes Feld, seelisches Feld etc.

Gawyrd

PS.: Du wurdest übrigens mehrfach gefragt, wie Du auf die Idee gekommen bist, dass "durch eine Familienaufstellung eine Erkrankung bei einem in der Ferne lebenden Familienmitglied hervorgerufen" werden könnte ?
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woher kommt denn eigentlich dieses authentische Empfinden mit der aufgestellten Person , wodurch kann es erzeugt werden?
M. Varga von Kibed spricht in diesem Zusammenhang von "repräsentierender Wahrnehmung" - StellvertreterInnen im "wissenden Feld" einer Aufstellung erleben Empfindungen, die im Aufstellungskontext eine Bedeutung bekommen - es macht wenig Sinn, von authentischer Empfindung zu sprechen, weil eben die repräsentierte Person ja nicht genau jetzt und genau in dieser Situation steht und daher auch niemand wissen kann, wie sie empfinden würde.

Dass manchmal zB körperliche Empfindungen ganz ähnlich aussehen oder verspürt werden wie bei den Personen, für die ich stehe, das hab ich durchaus schon erlebt - da bekam ich mal ein Ohrenklingeln bei einem, der taub war, und spürte ein anderes Mal ein Stechen in den Handgelenken, als ich für ein früh verstorbenes Kind stand, und erfuhr dann, dass es zum Schluss nur noch an Infusionen gehangen hatte. Bloß: wichtig ist das nicht. In der Mehrzahl von Stellvertretungen gab es solche äußerlichen Übereinstimmungen überhaupt nicht, und die Dynamik der Aufstellung war um nichts weniger kraftvoll und stimmig. Es ist nichts weiter als ein kleiner Beleg dafür, dass RepräsentantInnen im Feld der Aufstellung nicht X-Beliebiges, sondern eindeutig Spezifisches empfinden.

Warum das so ist? Wie das erzeugt wird? Steve de Shazer meinte mal (in einem anderen Zusammenhang) auf die Frage, wie er denn seinen anerkannt guten Rapport mit seinen KlientInnen erzeuge, lakonisch: "Just don't disturb it!" --- Es gibt noch keine allgemein anerkannte Erklärung, wie dieses "wissende Feld" entsteht und was es eigentlich ist. Es gibt verschiedene Konstrukte von Erklärung, die allesamt nur auf der Basis bestimmter Glaubenssätze plausibel sind. Mein persönlicher Eindruck ist: So ohne weiteres erzeugt werden kann so ein Feld kaum. Es braucht die offene Bereitschaft der Teilnehmenden, es braucht ein Minimum an Sammlung, es braucht einen Kreis (so lächerlich das klingen mag...) - dann kann und wird das entstehen, was eine gute Aufstellung bewegen und tragen kann. Wenn es zugelassen wird, wenn es nicht gestört wird. Und das ist m.E. letztlich auch für die Wirkung einer Aufstellung entscheidend: Dass sie zugelassen und nicht gestört wird. Erzeugen lassen sich Psychopharmaka...

Alles Liebe,
Jake
 
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Hallo Eleonor,

Diese Frage wurde hier schon öfter besprochen. Sie geht ja auch in die Richtung : "Wie funktionieren Familienaufstellungen". Lies einfach den oben angepin-ten Thread "Tips und Hinweise" und Threads mit Titeln wie "Wie funktioniert Aufstellungsarbeit".

Sinnvolle Stichwörter zur Textsuche sind zB.: morphogenetisches Feld, wissendes Feld, seelisches Feld etc.

Gawyrd

PS.: Du wurdest übrigens mehrfach gefragt, wie Du auf die Idee gekommen bist, dass "durch eine Familienaufstellung eine Erkrankung bei einem in der Ferne lebenden Familienmitglied hervorgerufen" werden könnte ?
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Hallo Gawyrd,



ich möchte mal die Prinzipien der Familienaufstellung näher kennenlernen und vor allem deren mögliche Konsequenzen.
Über das morphogenetische Feld (formgebend und wissend) habe ich einiges bereits gelesen.
Der Grund weshalb ich mich damit auseinandersetze, ist bloße Neugierde!


Liebe Grüße
Eleonor
 
M. Varga von Kibed spricht in diesem Zusammenhang von "repräsentierender Wahrnehmung" - StellvertreterInnen im "wissenden Feld" einer Aufstellung erleben Empfindungen, die im Aufstellungskontext eine Bedeutung bekommen - es macht wenig Sinn, von authentischer Empfindung zu sprechen, weil eben die repräsentierte Person ja nicht genau jetzt und genau in dieser Situation steht und daher auch niemand wissen kann, wie sie empfinden würde.

Dass manchmal zB körperliche Empfindungen ganz ähnlich aussehen oder verspürt werden wie bei den Personen, für die ich stehe, das hab ich durchaus schon erlebt - da bekam ich mal ein Ohrenklingeln bei einem, der taub war, und spürte ein anderes Mal ein Stechen in den Handgelenken, als ich für ein früh verstorbenes Kind stand, und erfuhr dann, dass es zum Schluss nur noch an Infusionen gehangen hatte. Bloß: wichtig ist das nicht. In der Mehrzahl von Stellvertretungen gab es solche äußerlichen Übereinstimmungen überhaupt nicht, und die Dynamik der Aufstellung war um nichts weniger kraftvoll und stimmig. Es ist nichts weiter als ein kleiner Beleg dafür, dass RepräsentantInnen im Feld der Aufstellung nicht X-Beliebiges, sondern eindeutig Spezifisches empfinden.

Warum das so ist? Wie das erzeugt wird? Steve de Shazer meinte mal (in einem anderen Zusammenhang) auf die Frage, wie er denn seinen anerkannt guten Rapport mit seinen KlientInnen erzeuge, lakonisch: "Just don't disturb it!" --- Es gibt noch keine allgemein anerkannte Erklärung, wie dieses "wissende Feld" entsteht und was es eigentlich ist. Es gibt verschiedene Konstrukte von Erklärung, die allesamt nur auf der Basis bestimmter Glaubenssätze plausibel sind. Mein persönlicher Eindruck ist: So ohne weiteres erzeugt werden kann so ein Feld kaum. Es braucht die offene Bereitschaft der Teilnehmenden, es braucht ein Minimum an Sammlung, es braucht einen Kreis (so lächerlich das klingen mag...) - dann kann und wird das entstehen, was eine gute Aufstellung bewegen und tragen kann. Wenn es zugelassen wird, wenn es nicht gestört wird. Und das ist m.E. letztlich auch für die Wirkung einer Aufstellung entscheidend: Dass sie zugelassen und nicht gestört wird. Erzeugen lassen sich Psychopharmaka...

Alles Liebe,
Jake



Hallo Jake,



man müsste mal Rupert Sheldrake mit Bert Hellinger auf einem Tisch zusammenbringen!
Wäre sicher eine sehr ergibige Diskussion.

Liebe Grüße
Eleonor
 
...
man müsste mal Rupert Sheldrake mit Bert Hellinger auf einem Tisch zusammenbringen!
Wäre sicher eine sehr ergibige Diskussion.
Liebe Grüße
Eleonor

Hallo Eleonor,

interessierte Menschen könnten auch auf der HP von Hellinger stöbern. Es liesse sich da durchaus die eine oder andere interessante Information finden. Zum Beispiel:

Podiumsgespräch vom 14.04.99 in Wiesloch

Teilnehmer: Rupert Sheldrake ; Anne Ancelin Schützenberger ; Bert Hellinger


have a nice day :)

Maribou
 
Zumindest greift die Familienaufstellung in den Ist-Zustand eines Wirkungszusammenhangs ein und verändert ihn. - Aber natürlich ändern auch andere Arten von Handlungen Wirkungszusammenhänge! Nicht nur die Familienaufstellung. So kann es durchaus sein, dass durch das Familienstellen als Auslöser eine Krankheit zum Vorschein bzw. Ausbruch kommt, die latent vorhanden war und irgendwann vielleicht sowieso ausgebrochen wäre. Insofern finde ich Melodie's Konstruktion eines Zusammenhangs genauso interessant wie die Erwiderung von Gawyrd. Einen Widerspruch sehe ich da eigentlich nicht.
LG
MM
 
Hallo Melodie,

Da wäre ich sehr vorsichtig mit der Zuschreibung von Zusammenhängen. Es werden ja immer wieder Familienmitglieder krank. Wenn ein Familienmitglied zB. am Montag einen Herzinfarkt bekommt, wenn ich ein Wochenende mit Gartenarbeit, Waschen und Bügeln verbracht habe, werde ich bestimmt nicht an einen Zusammenhang denken. Wenn ich an diesem Wochenende eine Familienaufstellung gemacht habe - dann eher.

Es gibt auch die "auswählende Beobachtung". Als ich seinerzeit noch keinen Citroen-BX hatte, fiel mir im Straßenverkehr kaum mal einer auf. Als ich selbst einen fuhr, begegnete ich plötzlich dauernd anderen BX (obwohl sich die Gesamtzahl dieser Autos bestimmt nicht verändert hatte.)

Jake hat schon darauf verwiesen, dass man mit der Konstruktion von (Kausalitäts-)Zusammenhängen sehr vorsichtig sein muss. Ein Zusammenhang könnte auch so aussehen, dass man unbewusst spürt, dass zB. der Ex-Partner lebensgefährlich bedroht ist - und man sich deswegen bemüht, zB. durch eine Aufstellung mit ihm ins Reine zu kommen.

Gawyrd


Nun, Gawyrd,
da hast du ganz zweifellos recht wenn du feststellst:
1. Es gibt auswählende Beobachtung.
2. Mit der Konstruktion von Kausalitätszusammenhängen muss man vorsichtig sein.

Natürlich könnte alles, was Klienten nach einer Aufstellung wahrnehmen, auswählende Beobachtung oder konstruierter Kausalzusammenhang sein.
Wenn wir aber davon ausgehen, dass Aufstellungen wirken, dann können wir generell nicht ausschliessen, dass Veränderungen auch darin bestehen, dass Krankheitssymptome auftauchen, die vorher nicht da waren.
Dass ich irgendwo unvorsichtige Behauptungen aufgestellt hätte, kannst du, bei aufmerksamer Lektüre meines Beitrages ja ohnehin nicht angenommen haben. Insofern war diese deine Feststellung zwar unnötig aber durchaus nicht falsch.
Lieber Gruß,
Eva
 
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Hallo Melodie,

Wenn wir aber davon ausgehen, dass Aufstellungen wirken, dann können wir generell nicht ausschliessen, dass Veränderungen auch darin bestehen, dass Krankheitssymptome auftauchen, die vorher nicht da waren.

Anfang letzten Jahres war meine Tochter bei einer Familienaufstellung. Seit dem ist sie hoch aggressiv in bestimmten Situationen. Heute kamen wir darauf, dass wahrscheinlich das Symptom, wegen dessen sie damals zur FA hingegangen war, die schon damals vorhandene Aggressivität verdeckte und diese dann zum Vorschein kam.

Ich halte es also für möglich, dass Symptome erscheinen können und dass auch in den FA darauf hingewiesen gehört, dass dann eine Nachbetreuung notwendig ist.

Liebe Grüße pluto
 
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