In der Meditationshaltung stelle ich mir ne rote Kugel vor, auf der ich sitze. Die versuche ich, so richtig körperlich zu spüren und meine Sitzhöcker auf der Kugel zurecht zu schieben, die Pobacken zu kramen und so weiter, damit ich richtig schön sitzen kann auf dieser Kugel.
Und dann stelle ich mir eine Linie in mir vor, weiß, ein Kanal, durch den Energie von oben in mich hinein fliesst. Herrliche weisse Energie. Und die fällt dann plutsch durch mich hindurch in die rote Kugel hinein - wie ein Blitz, der aber bleibt, so daß ich von innendrin heraus strahle, lächele und mich aufrichte und fröhlich bin. Naturfröhlich, sozusagen, wegen der roten Kugel und dem weissen Blitz. (Ich mag's halt kindlich und optisch-visuell.)
Wenn ich dann so sitze und vor mich hinstrahle bemerke ich über kurz oder lang:
"oh, ich sitze ja auf der Erde." ..... "ich befinde mich ja gar nicht in diesem illusionären Himmelsreich, in das ich mich hineinträumte und in dem ich auf einer roten Kugel saß und einen Blitz in mir hatte" - ganz wie wenn ich erleuchtet wäre oder es wollen würde.
"Mist" , denke ich dann oft. "Jetzt sitz' ich hier in meinem Körper auf der Erde rum."
Und meistens weiß ich dann: ich persönlich muß für Erdung eher weniger tun. Sie geschieht mir augenblicklich, wenn ich in meinem Körper bewusst werde und meinen geistigen Zinnober ruhen lasse und in die Welt hinausblicke, die real und wirklich ist. Jedoch sollte ich versuchen, mich nicht so sehr von der Erde bewegen zu lassen, denn sonst könnte ich meine Präsenz verlieren. Und das ist ganz schön schwierig, denn die Erde dreht sich, die Sterne drehen sich um sie herum und sie sich um sie - es zieht also laufend irgendwer in einem an einem, weil sich der Magen gerade freut, daß der Mars so nah bei der Venus angekommen ist und weil die Niere gerade mit Neptun um Pluto ringt, während die Sonne innendrin einen Wirbelsturm veranstaltet. Es ist ein einziges Chaos, dieses Universum, sag ich Euch. Deshalb meditiert man dann halt besser weiter und wartet ab bis zum Tod.
lg