Das was Religion und Glaubensgemeinschaft bedeutet zeigt uns sehr schön der ägyptische Vergangenheitskult.
War der Herrscher der Dominierende, dann wurde er groß dargestellt und die Götter klein, wie etwa in Abu Simbel die Gestalt von Ramses II und im Gegensatz dazu Horus.
Ganz anders in Karnak, als die Priester das Vorherrschende gewesen sind, sogar auf dem Weg zum Tempel ist der Widdergott Chnum grandioser dargestellt, und der Pharao dagegen in seiner Obhut ganz klein.
Solche Statuen sind bestimmt keine Kleinigkeit und verursachen gar nicht so geringe Kosten.
Darum meine ich, kann man das nicht genug oft betonen.
Aber das sind nur die Struktur und die Wirkung in unserem weltlichen Erscheinungsbild.
Es steckt doch wesentlich mehr dahinter, wenn wir von Religionen sprechen.
Oft ist es der letzte Strohalm oder das letzte Schilfrohr an dem man sich klammern möchte.
Dann wenn alle anderen Stricke gerissen sind.
Eine Scheinwelt dürfte besser sein, als gar keine Welt,
und wenn man keine andere besitzt, dann nimmt man eben diese.
Wiederholt man aber immer wieder wie beim lernen eines Theatertextes eine Aussage, dann wird sie dadurch nicht an Wahrheit gewinnen. Ein Roman in Prosa oder Lyrik, bleibt Phantasie. Selbst dann wenn mehrer daran gehen von einem ursprünglichen Text verschiedene Versionen im Umlauf bringen, und erneut mit den Wiederholungen beginnen, ändert das nichts an der falschen Struktur, der Wert verbessert sich nicht dadurch.
Das liegt aber an der Trennung und Entwicklung der Persönlichkeitsstruktur im menschlichen Wesen selbst. War einst noch in der Lebensform sowohl das weibliche als auch das männliche Element in einem Körper enthalten, wie wir es heute noch bei einigen Baumarten finden, so haben wir heute diese Isolierung. In der einige Suchende sogar den Kern der Vollkommenheit zu finden hoffen. Es ist doch schön Frau zu sein, und es ist herrlich ein Mann zu sein, wie müsste das sein, wenn sich beide für immer vereinen, so wie es gewesen ist
Das ist aber nur die Illusion in unserer Umwelt, in unserem Denken. Verursacht von Programmen die sich immer weiterentwickeln und steigern.
Darin besteht nun die eigentliche Schwierigkeit, nicht in ein vergangenes Denken zurückzufallen, und dennoch die einende menschliche Gemeinsamkeit zu erkennen und danach zu handeln. Dazu gehört dann auch nicht das grobe und einfache Eliminieren von bestehenden Werten, sondern diese behutsam aufzunehmen und weiter zu erhalten, bis sich eventuell ein entsprechender vollwertiger Ersatz dafür gefunden hat.
Denn es ist einfacher eine bestehende falsche Gestaltung in eine richtige umzuformen,
als eine brachliegende Befindlichkeit zu mobilisieren und auf dieser Basis dann die entsprechenden Werte greifen zu lassen.
Darum meine ich, man sollte alle Religionen zusammenfassen, auf einer weiterentwickelten menschlichen Basis gestellt, und im Einzelfall sollte man es tunlichst vermeiden religiöse Grundwerte einfach zu streichen, ohne dabei nicht gleichzeitig ein entsprechendes Ersatzangebot anzubieten, dem sich der Betreffende aber offen und verständlich zeigen sollte, sonst wird das nichts mit der menschlichen Gemeinschaft in einer sehr langen Distanz gerechnet.
Also ich neige da eher in die wissenschaftlich unterstützte Richtung.
und ein
