Hallo liebe Mara,
weißt Du, was ich schön finde? Dass jemand, also Du, das Thema so feinfühlig und, ja, auch ernsthaft angeht.
also ich für meinen teil denke mir mal, dass menschen (wie ich auch) ja nicht ein lebenlang enthaltsam leben und sich was dabei denken, wenn sie sich dazu entscheiden ... und gerade wenn man (wie ich

) sich diese liebe zum ziel gemacht hat, dann mag man irgendwann keinen ersatz mehr. that´s it.
Das ist ein sehr hohes Ziel! Es ist wohl ein Ideal, das man anstrebt. Da ich ein idealistischer Mensch bin, kann ich gut nachvollziehen, was es heißt, das "Höchste" (der Gefühle) zu suchen. Ich meine, Enthaltsamkeit ist etwas, was jeder für sich selbst entscheiden muss, wenn es nicht anderweitige, z.B. gesundheitliche Gründe dafür gibt. Was ich nur wichtige finde, ist, bei all der Sehnsucht und es ist eine Sehnsucht, die "große Liebe" zu finden, sollte man den Bodenkontakt nicht verlieren.
Die Ersatzfrage, also, zu meinen, es wird niemals wieder einen Menschen geben, den man so lieben kann wie den Vorgänger, die ist doch auch durch viele romantische Geschichten widerlegt... oder? Ich meine, Menschen, die tief und echt lieben können und die solch einen Partner haben und ihn irgendwann verlieren, durch Tod oder sonstige Schicksalsschläge, die sind auch in der Lage, wieder auf diese innige Art und Weise zu lieben. Liebe ist etwas, was aus dem Innern kommt und wenn man weiß, dass man lieben kann, dann weiß man auch, dass der gegangene Partner einverstanden wäre, wenn man sich auf's neue so innig verliebt und quasi dann einen Ersatz gefunden hat. Liebe fordert ja nicht, sie fordert auch keine Enthaltsamkeit! Das große Problem in unserer Gesellschaft ist, das viele Menschen Angst davor haben, geliebt zu werden und lieber von einem Bett ins nächste hüpfen, anstatt sich einzulassen. Aber das ist keine Wertung, jeder kann und wird das tun, was ihm am nähsten ist.
zweiteres habe ich festgestellt, dass viel dazugehört, diese liebe - wenn man sie denn getroffen hat - auch zu halten, annehmen zu können. ich denke, wenn man jeder kleinen regung nachgibt, wenn man von einer beziehung in die andere hüpft mit dem dazugehörigen bett, dann hat man eine grundeinstellung, die einen die herausforderung dieser großen liebe nicht annehmen läßt.
Es ist eine große Aufgabe, den, den man liebt beständig zu lieben. Lieben ist etwas Bewegliches, sie wird jeden Tag neu, jedes Jahr anders. Sie wandelt sich in der Form, wie wir uns selbst als Mensch wandeln. Sobald wir sie aber festhalten und bestimmen wollen, spielt die freie Liebe nicht mehr mit, dann schränken wir uns und den Partner ein. Wie ich schon sagt, die Bedhopper, die können die große Liebe so nicht finden, weil sie keine Zeit haben zu fühlen, wer und was gut für sie ist, wobei nie auszuschließen, dass sie eines Tages in das Bett desjenigen hüpfen, der sie komplett verwandeln wird, in Einstellung, Gefühlen, Empfinden und allem was dazu gehört.
liebe braucht pflege und zeit, heißt es so schön und eine liebe, die mit einer tiefen verbundenheit einhergeht, die braucht sehr viel geduld, ausdauer, wille auch und auch beherrschung. klarheit ist sehr von vorteil und zu wissen, was man will und auch die mittel zu kennen, wie man es erreichen kann ...
Ja, das erlebe ich täglich und es geht nicht ohne, dass man den anderen gewähren lässt so zu sein, wie er ist. Dass man ihm beisteht, wenn er in unseren Augen Unsinn macht, wenn man meint er sei total durchgeknallt oder wenn man fühlt, dass er schwach wird usw. Offenheit ist wichtig, nicht gleich weglaufen, wenn der andere mal weniger Liebe entgegenbringt, als man gerne hätte. Liebe in Beziehungen ist Arbeit, aber man muss Spass an dieser Arbeit haben. Es gibt Arbeitstage, da klappt gar nix und an anderen ist man erfolgreich... Liebe zu einem anderen Menschen ist ein Abenteuer, ein Abenteuer, das man nicht mit Wille oder Macht beeinflussen kann, sondern nur mit annehmender Liebe.
wenn man immer wieder beziehungen eingeht, scheitert und sofort die nächste sucht, dann hat man keine kraft und energie in sich selbst zu schauen, sondern man bearbeitet sich immer weiter am partner und weiß im grunde gar nicht, wie einem geschieht ...
Da gebe ich Dir uneingeschränkt recht. Und Enthaltsamkeit für eine Zeitlang, nach einer gescheiterten Beziehung, die ist sicherlich gesund!
so eine tiefe verbindung hat auch viel mit karma zu tun, mit höherem wissen und dem kennenlernen einer höheren liebe. dafür muss man bereit sein opfer zu bringen, ein opfer zu bringen heißt auch, bereit sein auf etwas zu verzichten, zu lernen ...
Ja, hat sie, wenn man an Karma glaubt oder wie ich einfach an die Kraft der Liebe. Opfer ist immer so ein wenig negativ behaftet, es sollte kein Opfer sein, jemanden zu lieben, es sollte fließen, ja, man muss auch mal verzichten sich zurücknehmen... aber die Basis für alles ist Offenheit dem Partner gegenüber und die Einsicht, dass wir uns nur gegenseitig geben können, was wir brauchen, wenn wir wissen, was wir selbst und der andere braucht.
Liebe Grüße
Kayamea