Emotion der Eltern übernommen - wie zurück geben?

Was nix anderes als ein unbewußtes Muster ist, welches von und in der Familie gelebt/weitergegeben wird. Muß aber auch nicht sein. Es gibt Familienmitglieder welche sich einem Familienmuster leichter entziehen können (es ist ihnen bewußt) und welche die das nicht können (ist ihnen unbewußt) und es als Fremdbestimmung wahrnehmen. Es kann sich zwar wie ein "übernommenes Gefühl" anfühlen, ist es aber nicht.

Hier gibts nur den Weg: Sich selbst erkennen, Muster erkennen und unförderliche Muster ablegen/ändern.

Jep, aber es geht nicht ausschließlich um Familien, eher um alle Systeme, in denen sich ein Mensch befinden kann.
Die Grundaussage ist, daß ein "Patient" niemals isoliert von seinem Umfeld betrachtet werden kann - jede noch so "kranke" Verhaltensweise kann für einen Menschen in einem "kranken" System durchaus Sinn machen und es kann kotraproduktiv sein, diese Verhaltensweise "wegzutherapieren" ohne das betreffende System anzuschauen.
Leider war das jahrzehntelang gängige Praxis ... und man wunderte sich, warum Therapieerfolge nicht anhielten ... ;).

Dein Link ist super!

(der Begriff "Selbsterkenntnis" verursacht mir mulmige Gefühle, aber ich gehe davon aus, daß Du ihn nicht so meintest, wie er "mainstream" interpretiert wird - :-) )
 
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Sie nimmt nach kognitiv-verhaltenstherapeutischen Verfahren einen immer größeren Stellenwert in der Psychotherapielandschaft ein, hat sich aus dem, was viele noch als "Familientherapie" kennen, entwickelt und basiert auf dem Konzept des radikalen Konstruktivismus.
Die Kernaussage ist somit, daß es keine einzige, allgemeingültige Wahrheit gibt, nur viele sehr individuelle Wahrheiten.

Das ist ja das grundlegende Problem an systemischen Ansätzen.

Nämlich erstens der zurundeliegende Denkfehler der Subjektivität, der individuellen Wahrheit als alleinigem Maßstab.
Und zweitens, dass jemand wie Watzlawick, der es doch wissen musste, selbst in einem Interview zugab, dass damit lediglich Symptome verschoben werden können.

Als in einigem durchaus praktikable und rasch einsetzbare Alltagsalternative, wenn sich jemand innerhalb seiner Subjektivität verlaufen haben mag, die allerdings eben die Ursache selbst weder berücksichtig noch bearbeitet, mag das ja zumindest zum Teil erstmal funktionieren. Aber letzlich wird bloß Oberflächenkosmetik betrieben, wie bei NLP oder ähnlichem auch. Was dazu führt, dass die Probleme an anderer Stelle wieder, wenn auch anders in Erscheinung treten werden.

Was Subjektivität als Maßstab natürlich automatisch in Frage stellt. Wie relevant kann die sein, wenn sie selbst diese Irrtümer erzeugt? Also treibe ich sozusagen den Teufel mit Beelzebub aus. Ich covere einen Irrtum durch einen anderen.
 
Lieber als von Einzelpersonen verfaßte Definitionen sind mir entpersonalisierte Begriffsklärungen übergeordneter Instanzen

http://de.wikipedia.org/wiki/Systemische_Therapie

Familienstellen ist eine Richtung der systemischen Therapie.

Du beharrst jetzt nur aufs Recht haben wollen;) und ich denke, da kannst du dann nicht dazulernen. Aber vllt. magst du ja auch nicht. Du mußt auch nicht. Doch das du unrecht hast ist eine Tatsache. Is aber wieder etwas anderes.

Das Wiki ist nicht unirrbar, da schreiben auch nur Menschen hinein. Und das hier stimmt exakt so, wie Ireland es formulierte: Es gibt aber einige "Verfahren", die "auf den Zug" aufspringen möchten, mit ähnlichen Begrifflichkeiten arbeiten und dem Laien da allerlei verkaufen möchten.

Und ich ergänze: Auf den Zug aufgesprungen sind und daraus ihres kreiert haben.

Was steht denn da genau in Wiki?

Aufstellungsarbeit

Familienaufstellung bzw. Systemaufstellung sind als weiterentwickelte Methoden der Familienskulptur nach Virginia Satir heute in der Systemischen Therapie im deutschen Sprachraum weit verbreitet und werden u. a. von Insa Sparrer, Matthias Varga von Kibéd und Gunthard Weber propagiert. Heftig umstritten jedoch ist die Variante des Familienstellens nach Bert Hellinger, der durch direktiven Duktus und apodiktische Aussagen die systemische Community in Deutschland seit mehr als einem Jahrzehnt stark polarisiert.


Und da steht nirgends, dass die Systemische Theraphie grundsätzlich etwas mit der Familienaufstellung nach B.H. zu tun hatte, sondern nur dass B.H. sich daraus seine eigene Therapieform kreiiert hat. So lese ich das zumindest. Dazu muß man sich aber erst mal mit Systemischer Therapie auseinander gesetzt haben um diesen Unterschied klar erkennen zu können.
 
Jep, aber es geht nicht ausschließlich um Familien, eher um alle Systeme, in denen sich ein Mensch befinden kann.
Die Grundaussage ist, daß ein "Patient" niemals isoliert von seinem Umfeld betrachtet werden kann - jede noch so "kranke" Verhaltensweise kann für einen Menschen in einem "kranken" System durchaus Sinn machen und es kann kotraproduktiv sein, diese Verhaltensweise "wegzutherapieren" ohne das betreffende System anzuschauen.
Leider war das jahrzehntelang gängige Praxis ... und man wunderte sich, warum Therapieerfolge nicht anhielten ... ;).

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(der Begriff "Selbsterkenntnis" verursacht mir mulmige Gefühle, aber ich gehe davon aus, daß Du ihn nicht so meintest, wie er "mainstream" interpretiert wird - :-) )

Seh ich haargenauso wie du.

Wie wird der Begriff Selbsterkenntnis, deiner Meinung nach, "mainstream"-artig interpretiert? Bitte beantworte mir das, damit ich weiß ob ich das tue oder nicht tue. Ich weiß es nicht. (mein ich jetzt ernst).
 
Das ist ja das grundlegende Problem an systemischen Ansätzen.


Ich sehe diese Problem nur bei Familienstellungen nach B.H und ähnlichen Verfahren.

Systemische Therapie zielt auf die Muster: Familienmuster, Umgebungsmuster, Gesellschafsmuster, Volksmuster (alle in Mehrzahl vorhanden).......und die jeweiligen individuellen Muster des Einzelnen damit umzugehen/darauf einzugehen. Welche Strategien/Sichtweisen sind förderlich und welche kontraproduktiv in welcher Situation und warum.
 
Hallo Zusammen,

ich hätte eine Frage, wie kann eine übernommene Emotion der Eltern "zurückgeben" werden?

Ich kann diese Emotion nicht lösen, da sie nicht "meine" ist (ich arbeite mit meiner Kinesiologin daran) habe diese Emotion aber in meine (Gedanken-)Muster in all den Jahren sehr verinnerlicht.

Hat jemand Erfahrung damit? Kann mir wer einen Tipp geben?


Mach eine Psychotherapie.

Daß man von den Eltern übernommene Denkstrukturen nicht per Kineseologie loswerden kann sollte eigentlich klar sein.

Und ja, auch wenn du sie von deinen Elltern übernommen und erlernt hast sind es DEINE Emotionen.
 
Virginia Satir

Familienskulptur - Familienrekonstruktion - Aufstellungen für Familien


Die Familienskulptur ist eine von Virginia Satir entwickelte Technik in der Familientherapie. Klienten entwickeln dabei ein systemisches Verständnis über sich selbst, die Beziehungen zu anderen Menschen und über ihre Familienkonstellation. Beziehungen und Verhalten von Familienmitgliedern zueinander werden symbolisch dargestellt. Die „Familienskulpturen“ sind als Familienrekonstruktion ein Bestandteil der Ausbildung von Familientherapeuten. Indem man seine Herkunftsfamilie stellt, werden unsichtbare Bindungen und "festgefahrene" Kommunikationsabläufe sichtbar. Beziehungskonflikte und krankmachende Bindungen können erkannt und gelöst werden.




Die Familienskulptur ist von der äußeren Form her leicht zu verwechseln mit dem "Familienstellen" nach Bert Hellinger. Beide Arbeitsweisen unterscheiden sich jedoch sowohl im Vorgehen wie auch in den Grundannahmen. Vor allem Hellingers Annahme sozialer Rangfolgen decke sich mit Satirs Annahmen nicht.

http://de.wikipedia.org/wiki/Virginia_Satir
 
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Das ist ja das grundlegende Problem an systemischen Ansätzen.

Nämlich erstens der zurundeliegende Denkfehler der Subjektivität, der individuellen Wahrheit als alleinigem Maßstab.
Und zweitens, dass jemand wie Watzlawick, der es doch wissen musste, selbst in einem Interview zugab, dass damit lediglich Symptome verschoben werden können.

Als in einigem durchaus praktikable und rasch einsetzbare Alltagsalternative, wenn sich jemand innerhalb seiner Subjektivität verlaufen haben mag, die allerdings eben die Ursache selbst weder berücksichtig noch bearbeitet, mag das ja zumindest zum Teil erstmal funktionieren. Aber letzlich wird bloß Oberflächenkosmetik betrieben, wie bei NLP oder ähnlichem auch. Was dazu führt, dass die Probleme an anderer Stelle wieder, wenn auch anders in Erscheinung treten werden.

Was Subjektivität als Maßstab natürlich automatisch in Frage stellt. Wie relevant kann die sein, wenn sie selbst diese Irrtümer erzeugt? Also treibe ich sozusagen den Teufel mit Beelzebub aus. Ich covere einen Irrtum durch einen anderen.

:thumbup:

Das funzt alleine deswegen schon nicht,
weil das Grundgerüst der Psyche und ihrer Funktionen
bei JEDEM Menschen gleich sind...
nur die Inhalte, die dieses Gerüst füllen, sind individuell...

Also kann nur eine Mischung aus allgemeingültigen psychischen Gesetzmäßigkeiten
und individueller Subjektivität zu einer Lösung führen...

Gruß, Luckysun
 
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