Eltern - und andere Lebensgefahren

Liebe Luckysun,

lass dir mal bitte von mir kurz die Koordinaten zurecht rücken, denn du bist mal wieder mitten im Thema und wähnst dich woanders :D

Wieder in die Kraft kommen bedeutet, auch "schlecht" sein zu können und zu dürfen!
Gibt es Konzepte, Regeln, wann etwas verarbeitet sein muss?
Dürfte ja wohl viel Extremes passiert sein, wenn ich recht schlussfolgere..
Und dahinter liegt ja noch was Altes.

Sind das nicht vielleicht Türen, die du dort finden könntest?

Herzliche Grüße,
Eva

ps
Natürlich! Am liebsten hier weiter :umarmen:

War mir schon klar, daß ich mitten im Thema bin...
nur werde ich dann oft so ausschweifend ausführlich...:rolleyes:

Ich glaube, ich muß da trotzdem mal eben was erklären,
bevor hier Mißverständnisse entstehen...über meine Rolle
Hatte erst überlegt, dazu nen eigenen thread zu eröffnen...
aber irgendwie gehörts ja auch hierzu...
(falls du das lieber dann ausgelagert haben magst, Kinni, ist das auch ok, läßt sich ja vom Moderator dann sicher einrichten)

Ich komme jetzt mal auf das Thema Opfer/Täter...

Meiner mittlerweile sicheren Überzeugung nach ist man IMMER beides...:D


Will heißen: Auch das (vermeintliche) Opfer ist gleichzeitig Täter am Täter...
und der Täter ist auch immer gleichzeitig Opfer des Opfers...
Wie ich darauf komme???
Also gehe ich jetzt mal in die Offensive und offenbare hier mal noch ein wenig mehr von der "armen" Luckysun, die ja eigentlich ein Opfer ist???

Ich war VOR der letzten Beziehung (in der ICH u.a. geschlagen wurde)... also zuvor in meiner Ehe sicherlich in die Riege der Täter einzuteilen...
ICH habe meinen Mann geschlagen, ihm sogar mal 2 Rippen gebrochen, einen Stuhl auf ihm kaputt geschlagen, einmal habe ich ihn sogar zusammengetreten und als er am Boden lag gewürgt und ihm gedroht ihn zu töten, wenn er mir nicht sofort sagt, wo meine Tochter ist...
Ich habe ihn jahrelang beschimpft, gedemütigt, beleidigt...kurz: ihn dominiert...ICH musste sämtliche Entscheidungen treffen, egal um was es ging...ICH ging arbeiten und brachte das Geld nach Hause...ICH prügelte mich als Bedienung in einer Kneipe die ich leitete zur Not sogar mit Bikern...und ging nach 3 Jahren Ehe das erste Mal fremd...weil auch das nicht funktionierte bei uns...
logisch, wenn einer permanent voll ist...:rolleyes:

GESCHOCKT????:lachen:
Das dachte ich mir fast...:D

Nun aber die Kehrseite der Medaille, kommen wir zum vermeintlichen Opfer, meinem Ex-Mann...(ich werde nun mal absichtlich sehr provozierend, bitte erst zu Ende lesen)

Er war Alkoholiker...heute weiß ich daß es in seiner Familie eine Mißbrauchsgeschichte gibt...er war ein weinerlicher Waschlappen... das perfekte Opfer für mich dominantes Weibsbild ...

Aaaber: Erst fühlte ich mich immer schuldig...jeder sah in mir die "Böse" ...
zum Schluß machte mich das einfach nur noch wütend...dieses passive Aushalten...Streitgespäche waren mit ihm nicht möglich, wenn ich mal diskuttieren wollte über irgendwelche Themen, kam nur: Was soll ich denn dazu sagen??? Ich habe doch eh nix zu sagen...
ich habe ihm auf jede nur erdenkliche Art versucht zu vermitteln, er möge sich doch bitte mal wehren, mir nicht immer diese Rolle zuteilen, daß ICH entscheiden muß, daß ICH alle Verantwortung alleine habe...NULL, NADA...

Er plünderte immer wieder unser Konto, versoff das Geld mit seinen Kumpels, verlor ständig jede Arbeit deswegen...er soff auch, wenn er mit unserem Kind alleine war...einmal hätte er sich und das Kind fast umgebracht, weil er besoffen eine Pizza in den Backofen schob...die Flammen schlugen schon aus dem Herd, die ganze Wohnung war voller Qualm...glücklicherweise habe ich den Laden an dem Abend eher zu gemacht als sonst und bin direkt nach Hause...sonst wären beide heute tot...solche Stories gab es zu Hauf, das ist nur ein kleiner Auszug aus den 7 Jahren...

Das Beste kommt aber noch:
Als meine Tochter 5 Jahre alt war, ließ ich mich scheiden, weil mich dieser ständig nach Bier stinkende Hampelmann, der nur log, unser Geld versoff und null Verantwortungsgefühl besaß, einfach nur noch anwiderte...bzw. mir auch nur noch leid tat...

Als ich endlich getrennt lebte und auf die Scheidung wartete, wurde meine tochter plötzlich extrem verhaltensauffällig, was ja erstmal nicht ganz ungewöhnlich ist...ungewöhnlich war aber die Art und Weise ...nämlich hochgradig sexualisiert auffällig, will heißen, sie präsentierte im Kindergarten oder wenn ich mit ihr im Café saß, plötzlich ihre Scheide, faßte andere an eindeutigen Stellen an, steckte die Zunge ins Ohr oder noch Schlimmeres... usw. usw...Ich gehe jetzt nicht näher auf Details ein...

Die Therapeutin, zu der mich der Kinderpsychiater schickte, war spezialisiert auf Mißbrauch...er war sich bereits nach dem ersten Termin bei ihm sicher, was da los ist...

Um zur Täter/Opfer Frage zurück zu kommen:
WER war denn hier nun eindeutig Opfer (von meiner Tochter mal abgesehen, sondern auf die Beziehung Mann/Frau bezogen?)

Erwähnen möchte ich noch, daß dies vor fast 11 Jahren passierte...
die Folgezeit war eine Zeit der bitteren Selbsterkenntnis darüber, wie ich mich schuldig gemacht hatte durch meinen Lebenswandel... durch mein Tätertum...1 Nervenzusammenbruch, 1 Selbstmordversuch, Zusammenbruch meines ganzen sozialen Umfeldes, Depressionen, Panikattacken und über 2 Jahre Therapie waren die direkten Folgen...die indirekte Folge, die mir noch nicht allzu lange klar ist, war: ich wollte nie wieder so dominant und unweiblich sein, ich wollte mich ändern...und geriet auf diese Weise an einen Mann, der dann MICH jahrelang zum Opfer (wirklich nur Opfer?) machte, bis der Knoten in meinem Hürn dann platzte...und ich dann endgültig aus diesem Opfer/Täter-Karussel ausstieg...

Ich kenne also BEIDE Seiten der Medaille, sowohl die Rolle des Täters, als auch die des Opfers...aus eigenem Erleben...und BEIDE Rollen sind nicht prickelnd...und verdienen Verständnis und Respekt...das wollte ich hier nochmal zum Ausdruck bringen...

Als Denkanstoß:
ein Opfer dominiert in der Regel genauso wie der Täter eine Beziehung...
durch seine ständige Opferhaltung schiebt er dem Täter immer die Verantwortung, bzw. den schwarzen Peter zu...um sich selber als der "Gute" fühlen zu können, als das arme Opfer halt...:D

So, nun muß ich erstmal wieder meine Lütte vom Kiga abholen und der Nachmittag gehört dann eh meinen beiden Kindern...

also bis heute abend...
 
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Ich glaube, ich muß da trotzdem mal eben was erklären,
bevor hier Mißverständnisse entstehen...über meine Rolle
Hatte erst überlegt, dazu nen eigenen thread zu eröffnen...
aber irgendwie gehörts ja auch hierzu...
(falls du das lieber dann ausgelagert haben magst, Kinni, ist das auch ok, läßt sich ja vom Moderator dann sicher einrichten)

Ich komme jetzt mal auf das Thema Opfer/Täter...

Meiner mittlerweile sicheren Überzeugung nach ist man IMMER beides...:D
...

Liebe Luckysun,

ja nein das möchte ich überhaupt nicht ausgelagert haben. Das ist eine gewaltige Baustelle von mir.

Wo und wie bin ich denn selbst zur Täterin geworden. *grummel* Da schau ich aber überhaupt nicht gern hin *grmpfl*. :D

Eure
soeben nachdenklich einen etwas schleißig gewordenen
und somit offenbar ausgedient habenden Heiligenschein betrachtende
Kinny
:)
 
PS: Ich empfinde es übrigens durchaus als Spam, wenn in einem Thema immer wieder Inhalte thematisiert werden, die mit dem ursprünglichen Anliegen nichts zu tun haben. Und es ist mir diesbezüglich auch vollkommen egal, wie dramatisch diese Inhalte sein mögen. Im Klartext: ja, ich habe Magdalenas Versuch, ihr persönliches Drama hier in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu rücken, als Spam empfunden. Trotzdem hat mir das eine sehr hilfreiche Erkenntnis eingebracht ;


Einspruch. Das hat sie definitiv NICHT.
Sag mal, wie unaufmerksam lest ihr eigentlich, wenns ausnahmsweise mal NICHT um euch selbst geht ^^?

Sie hat nur mal ne Korrektur angebracht (nachdem sich bereits einiges "verdreht" hatte und verschiedenste unzutreffende Vermutungen öffentlich angestellt wurden) und es in diesem Zusammenhang auch hier klargestellt und erwähnt.

Ihr anderen alle hier seid es doch mindestens genauso, die sich durch ihre persönlichen Dramen in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stellen.
Das ist ein FAKT.
Das ist ja nicht zuletzt auch Thema dieses Threads und es wird immer persönlicher und immer "mittelpunktmäßiger" - aber deswegen ist es nicht weniger wahr: Ihr stellt euch mit euren persönlichen Dramen hier in den Mittelpunkt.

Merkst du eigentlich noch, was du anderen vorwirfst?
Es ist nur dein ureigenes Interesse und Procedere , was dir plötzlich bei anderen ein "Dorn im Auge" ist?

Beschämend all das.
 
Meine Theorie ist:


Daß in Foren wie diesem hier viel, viel mehr psychische und seelische Verletzungen und Schäden zugefügt als geheilt werden. Die Gründe dafür sind derer sehr viele. Und heilen kannste hier sowieso nichts - also virtuell.

Ich habe nur sporadisch gelesen und bin auch schon wieder weg.

:morgen:
 
Liebe Luckysun,

vielen Dank für diesen Post!


Erschüttert von dem, was du erlebt hast. Beeindruckt von deiner Kraft und deinem Mut.

Ich kenne also BEIDE Seiten der Medaille, sowohl die Rolle des Täters, als auch die des Opfers...aus eigenem Erleben...und BEIDE Rollen sind nicht prickelnd...und verdienen Verständnis und Respekt...das wollte ich hier nochmal zum Ausdruck bringen...


Als Denkanstoß:
ein Opfer dominiert in der Regel genauso wie der Täter eine Beziehung...
durch seine ständige Opferhaltung schiebt er dem Täter immer die Verantwortung, bzw. den schwarzen Peter zu...um sich selber als der "Gute" fühlen zu können, als das arme Opfer halt...:D

Das stimmt.
In mir arbeitet es gerade sehr.
Bis heute abend dann,
Alles Liebe,
Eva
 
"Rächer der Gegerbten"

Lieber Gruß,
Eva

Im Moment hast du es wohl immer noch nicht so ganz, wie es scheint.
Das Wort Rächen kommt von Rache. Und wer sollte sich rächen ausser ein immer NOCH Opfer?:confused:
Jemand, der mit sich ist, rächt sich nicht. Er verbessert sich, aber nicht andere.:)
Er verulkt auch nicht andere Ansichten, sondern lässt sie so stehen... einfach, weil er das KANN. Es belastet ihn nicht einmal. Er sieht *Leid* und lässt es als solches stehen (indem er es so annimmt wie es ist) , da er weiss: alles im Leben hat seine Zeit.:umarmen:

Wie lange hier noch das Opferdasein gebraucht wird, schaue ich mir von nun an von der Zuschauertribüne aus an. Kann ja ein Eis essen oder einen Cappu schlürfen. Die Hoffnung stirbt zuletzt, heisst es ja immer so schön.;)

Sayalla
 
Da du sicherlich mich meinst, wundere ich mich, wieso Scham??? WER hat das bei dir wirklich und wahrhaftig in Gang gesetzt- ich?
Ist doch absolut und völlig ok zu mit zu trauern und auch ebenfalls, es nicht zu tun.
Die Freiheit der Entscheidung dazu und zu anderen Dingen liegt doch bei jedem selbst.
Keiner ist besser oder schlechter, weil er sich etwas anschaut oder eben wegschaut.

Ich schaue mir auch ganz oft BEWUSST Dinge nicht an.

Was mich traurig macht, sind die ewigen Projektionen... dass Gefühle von Menschen nicht so stehen gelassen werden. Es wird auf ihnen herum gehackt. DAS kanns meiner Ansicht nach nicht sein. So kommt niemand in die Freiheit für sich zu entscheiden, was er grad braucht.

Ich habe mir die Freiheit genommen, auf Magdalenas derzeitige Situation .. und wie sie sie wahrscheinlich erlebt ... einzugehen... und als Antwort darauf einfach nur eine Kerze anzuzünden. Weiter nichts. Eine Kerze! ...und stelle dann hier fest, dass es doch tatsächlich Menschen gibt, die mir das verbieten wollen.
Kannst du dir das vorstellen? Da will einem doch tatsächlich jemand etwas vorschreiben. Unglaublich... das entsetzt mich!


Sayalla :)



Hallo Sayalla!


Wenn du nochmal liest, wirst du feststellen, dass ich dir nichts vorschreibe! Ich hab lediglich geäußert, was in mir ausgelöst wurde!
Zumindest war das meine Intention!
Und ja, es ist genauso okay, sich was NICHT anzugucken!
Aber ich fände es respektvoll, wenn du dann die, die es wollen, lässt, ohne das zu bewerten!
Dass wir nicht mehr projizieren, wäre der Idealzustand. Wer hat den schon erreicht? Also lass es du deinerseits stehen, wenn wir uns mit unseren Projektionen auseinandersetzen, sprich mit den Gefühlen, die durch sie freigesetzt werden! Niemand zwingt dich, da mitzumachen!


LG

believe
 
Hallo Sayalla!


Wenn du nochmal liest, wirst du feststellen, dass ich dir nichts vorschreibe!

LG

believe

Oh, sry, ich habe nicht dich persönlich gemeint. Tut mir wirklich leid, believe. Habe mich da unklar ausgedrückt.
Ich meinte den *allgemeinen* Tenor des Vorschreiben wollens.
Danke, dass du mich darauf aufmerksam gemacht hast! :kiss4:
 
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Ich komme jetzt mal auf das Thema Opfer/Täter...

Meiner mittlerweile sicheren Überzeugung nach ist man IMMER beides...:D


Will heißen: Auch das (vermeintliche) Opfer ist gleichzeitig Täter am Täter...
und der Täter ist auch immer gleichzeitig Opfer des Opfers...

also bis heute abend...

Hallo Luckysun,

sehr schön geschrieben und auch ich bin dieser Überzeugung.
Kann ich unterschreiben....

LG
flimm
 
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