Hihi, DEN Saboteur, den kenn ich auch ganz gut. Der heißt bei mir Frau Grübelmeister.
Weil sie immer dann in Erscheinung tritt, wenns grade was zum Nachdenken gäbe und ich will aber lieber Action statt Grübeleien.
Das sind so die Hänger, die ich spüre und die verhindern, dass ich aktiv bin. Weil irgendwas nicht wirklich passt, noch was offen ist im Moment, das zuerst bearbeitet werden müsste.
Das kenne ich gut. Es macht manchmal keinen Sinn, etwas zu beginnen, bevor nicht etwas Anderes erledigt ist. Eigentlich ist das sogar sehr oft so.
Wenn ich so gar nicht nachdenken mag, dann mach ich Ersatzhandlungen, ich räum auf, ich bring wieder Licht und Luft ins Haus und wenn dann alles so halbwegs "geordnet" ist, dann fühl ich mich auch wieder aufgeräumter in mir selbst.
Ein gewisses Maß an Ordnung im Außen ist für mich die Grundlage für Ordnung im Inneren. Wenn ich laufend noch "Dinge zu tun habe", weil ich die Angewohnheit habe, Dinge zu viel aufzuschieben, dann hänge ich fest. Ist klar. Dabei ist es eigentlich egal, ob es sich um innere oder äussere Ordnung handelt. Ist diese nicht da, kann das Leben m.E. nicht geordnet verlaufen, es fühlt sich dann chaotisch an, man hat nicht mehr die Kontrolle über das eigene Leben und das ist unangenehm.
Denn oft bemerke ich dann dabei, dass ich während des Ordnens auch meine Gedanken ein wenig geordnet habe.
Also hast Du doch gedacht, während Du gearbeitet hast. Oder wie ist es dann zu der Klärung gekommen? Vielleicht spielt ja auch das besser Feng Shui nach dem Aufräumen eine Rolle? Daß die Energien klarer sind. Man kann in Aufgeräumter Umgebung sich selber besser aufräumen als in Unordnung.
Genau. Deshalb kannst Du auch an der Wohnung eines Menschen erahnen, wie es in seinem Inneren aussieht. Einen Messi, der sich mit seiner Vergangenheit positiv auseinandergesetzt hätte und sie losgelassen und entsorgt hätte, kenne ich persönlich z.B. nicht. Sonst jemand? Eben.
Ist nicht umsonst, dass wenn Beziehungen verändert werden müssten, man oft symbolisch agiert, d.h. die Wohnung ändert, mit Umstellen, mit neuen Möbeln oder das "alte rauswirft".
Oh ja. Ich habe noch immer keine Lust, das ehemalige gemeinsame Schlafzimmer wieder zu verwenden, der Raum ist meine Kleiderkammer geworden. Obwohl's schon ein Jahr her ist - aber ich muß den Raum von Grund auf renovieren, sonst fühle ich mich da nicht, sondern dann fühle ich den Ex. Und das war einmal, daß ich das wollte.... aber nicht bekam.
Wenn man alte Verhaltensweisen nicht mehr braucht, muss oft der Kleiderkasten herhalten, da fliegen dann kistenweise auch alte Klamotten raus.
Was bei mir auch hilft ist das Neusortieren von Büchern. Wenn die bei mir anders stehen, dann wirkt sich das auf mich aus. Schließlich sehe ich sie ja jeden Tag in dieser oder in jener Ordnung, und sie repräsentieren ja zum Teil mein Wissen. Ich stelle mir immer vor, daß Ordnung im Bücherregal auch Ordnung im Hirnstübli bedeutet und manchmal wirkt es.
Kommt oft vor, dass frau während einer Therapie ihre ganzen grauen Kleidungsstücke rausschmeisst und sich was Knallrotes kauft. Als Zeichen für Mut, für neues Selbst-Wertgefühl.
Oh, das ist nicht auf Frauen beschränkt. Das machen Männer in der gleichen Situation oft genauso.
Meistens (erlebe ich wenigstens so) haben sie sich aber nicht so sehr "gehen lassen" und sind eher so geblieben, wie sie sind. Ich schiebe das auf die andere Erziehung von Jungen und Mädchen. Den Jungen wird beigebracht, so zu sein, wie sie sind, und sich durchzusetzen. Den Mädchen wird beigebracht, sich anzupassen und im Inneren Dinge zu bewegen, die sie eigentlich genauso wie die Männer längst im Außen bewegen müssten. Nun ja, aber das wird hoffentlich von Generation zu Generation besser.
Ich hab mal in einem Artikel gelesen, dass Männlein und Weiblein da unterschiedlich reagieren *schubladeauf*:
Jou, aber dicke Schublade. Die Beobachtung von Gegebenheiten macht noch keine Aussage, daß dieser Unterschied wirklich zwischen Mann und Frau besteht. Die meisten Unterschiede bestehen m.E. aufgrund des anerzogenen Rollenverhaltens. So wie die Rolle ist, so muß ich ja auch die Dramen lösen, die in ihr entstehen. Daher sind m.E die Lösungsmechanismen der Psyche bei Männern und Frauen heute oft unterschiedlich. Aber niemand hat bisher irgendwo ein Anzeichen dafür entdeckt, daß viele Unterschiede zwischen Männern und Frauen nicht ganz einfach nur kulturell bedingt sind und mit dem eigentlichen "Mann" und der eigentlichen "Frau" nicht viel zu tun haben.
Männlein sehen ihre Grenzen bei ihrem Körper, Weiblein beziehen die Wohnung/das Haus mitein.
Ich glaube daran erkennt man schon, wie hirnrissig das ist. Und auf welchem Weltbild diese Beobachtung beruht. Die Frau als Schöpferin des Heims, und der Mann als der Ganze, der das Haus verläßt und die Familie ernährt. Ich halte das für einen obsoleten Spuk aus der Vergangenheit, daß immer wieder diese angenommenen abstrusen Unterschiede so betont werden. In realiter wären die ohne die ungleiche Erziehung und ohne dieses merkwürdige kulturelle Blickwinkelchen auf das, was Frau und Mann sind, vielleicht gar nicht vorhanden.
Wenn sie in sich Ordnung bringen wollen, dehnen sie diese inneren Tätigkeiten gerne auf ihren äußeren Bereich aus, ihre Grenzen sind erweitert.
*schiel* das heißt die Frau ist nicht in Ordnung und kümmert sich daher lieber um Haus und Herd und um die Kinder. Und der Mann bleibt bei sich, dehnt sich nicht aus, und darf daher schon in der großen Welt mitmischen?
Ich frage mich immer, wenn ich solche Artikel lese, was für ein Menschenbild mich da eigentlich treffen will. Und das, was Du von dem Artikel bisher berichtest ist mir unsympathisch.
Das Bedürfnis, Umzubauen, etwas anders zu gestalten, Ordnung reinzubringen, Licht, Luft, Frische ins Leben zu bringen, äußert sich auch in allem, was die Frau umgibt. Klamotten, Wohnung, oft Garten.
äääh und beim Mann nicht? Wo ist denn jetzt da der Unterschied, der nicht einfach nur an den Lebensbedingungen liegt, welche Mann und Frau unterscheiden? Alle diese Bedürfnisse hat ein Mann auch und er übt sie so aus, wie die Zeit es ihm gestattet bzw. wie er es individuell vermag. Genau wie die Frau, würde ich denken. Also wenigestens habe ich es so kennengelernt.
(Wenn einer sitzen bleibt und die Andere aktiv erscheint, dann ist das ja das Ergebnis einer anerzogenen Rolle und nicht etwa eine Besonderheit der Frau oder des Mannes als Solches.)
Angeblich erklärt sich das aus der sozialen Rolle der Frau schon aus frühesten Zeiten: Der Mann außer Haus als Jäger und Einzelkämpfer (das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum Männer niemals jemanden um den Weg fragen wollen: Ein Mann muss selbst den Weg in der Wildnis finden

), im Kampf um die Nahrungssuche muss er seinen Körper schützen - die Grenze ist bei seiner Haut. Die Frau als Beschützerin ihres erweiterten Ichs: der Kinder und des möglichst sicheren und harmonischen Umfeldes. *schubladezu*
Ja, endlich ist sie zu. Meine Güte.... *lach*
Bei solchen Hängern und Tätigkeiten, die so dies und das bedeuten, bringt frau jedoch auch einiges weiter, denke ich. Denn das ganze ist irgendwie vice versa - verändert sich etwas im Außen, verändert sich auch etwas im Inneren.
Drum ist mir die Frau Grübelmeister gar nicht mal soo unsympathisch.
Hm.

Frau Grübelmeister hängt aber auch gerne mal fest irgendwo, oder? In archaischen Gedanken?
Hat sie keine moderneren Gedanken?
Kinny, Gratulation zum "Heast Oida" (mei, bin ich froh, dass ich mal in Wien gelebt habe

), kann mir gut vorstellen, wie er verdattert geguckt haben muss *grins*
Liebe Grüße
Suena
Der arme Mann....
