Einheit des Erlebten

Da es sich beim Bewusstsein um nichts Physikalisches handelt, bedarf selbiges auch keines physikalischen Raums. Diese Phänomen tritt übrigens sogar bei energetischen Teilchen auf, denn auch Photonen benötigen beispielsweise keinen Raum.



Wie stehst du eigentlich zu Tieren?
Haben diese ein Bewusstsein?
Haben kleinere Lebewesen ein Bewusstsein?

Werden Insekten mehr durch die Seele oder mehr durch Reize gesteuert? Unterschied zum Menschen?

(Und mit Bewusstsein meine ich jetzt einfach phänomenales Erleben.)
 
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Wie stehst du eigentlich zu Tieren? Haben diese ein Bewusstsein?

Ich denke, bezüglich dieser Frage ist es unausweichlich, die diversen Tierspezies differenziert zu analysieren. Dass Säugetiere über ein phänomenales Bewusstsein verfügen, halte ich für wahrscheinlich. Höherevolvierte Säugetiere wie Schimpansen, Delphine, Elefanten besitzen eventuell sogar ein primitives Reflexionspotenzial, da die mit diesen Tierarten durchgeführten Spiegeltests auf die Präsenz eines Ich-Bewusstseins hinweisen. Bei Rabenvögeln liegen ebenfalls entsprechende Indizien vor.

Haben kleinere Lebewesen ein Bewusstsein?

Ich ziehe in Zweifel, dass Organismen mit einem metameren Nervensystem eine Qualia haben. Lebewesen mit einem Strickleiternervensystem (z. B. Regenwürmer) empfinden meines Wissens nicht einmal Schmerzzustände. Regenwürmer lassen sich beispielsweise zerschneiden, ohne dass sie dabei etwas spüren. Mit einem zentralisierten Nervensystem ausgestattete Tiere nehmen jedoch mit hoher Wahrscheinlichkeit eine subjektive Erlebniswelt wahr.

Werden Insekten mehr durch die Seele oder mehr durch Reize gesteuert? Unterschied zum Menschen?

Es gibt sicherlich Tiere, die ausschließlich instinktiv, triebgebunden und reflexartig reagieren. Deren Verhaltensmuster werden vor allem von biologischen Automatismen diktiert. Dies betrifft vermutlich primär Tiere, die des Reflektierens und rationalen Erwägens unfähig sind.
 
Schneide Dich nicht... Ockhams Rasiermesser ist ein epistemologisches Kriterium (Sparsamkeitsprinzip), aber keine Erklärung!

Deine durch nichts bewiesene Zusatzhypothese lautet, dass das zentrale Nervensystem - die Materie - in der Lage ist, Qualia und Reflexivität zu generieren. Sobald Du empirische Evidenzen bzw. wissenschaftliche Explikationsansätze vorweisen kannst, können wir weiter hierüber diskutieren.

Warte mal, ich habe doch die Zusatzhypothese es gäbe Qualia nicht aufgestellt, richtig?
Im Gegenteil habe ich geschrieben, dass das "Erleben" nichts anderes als eine ökonomische Illusion des Gehirns ist.

Und jetzt würde ich durch ganz gerne an Deinen eigenen Ansprüchen messen, die da wären:
Empirische Evidenzen

Zusatzhypothese (Qualia, Einheitliches Erleben, etc.)

Demnach, und da gebe ich dir sehr Recht, hast Du Unrecht....
 
Warte mal, ich habe doch die Zusatzhypothese es gäbe Qualia nicht aufgestellt, richtig?

Die Qualia ist keine Zusatzhypothese, sondern eine Realität, die jeder erlebt, einschließlich spezieller Tiere.

Im Gegenteil habe ich geschrieben, dass das "Erleben" nichts anderes als eine ökonomische Illusion des Gehirns ist.

Wtf. Viel Vergnügen beim Belegen. Und selbst, wenn es sich bei der einheitlichen Erfahrung, die jeder Gesunde macht, um etwas Illusorisches handelt (warum das auch immer so sein sollte), musst Du erklären, WIE das Gehirn diese angebliche Illusion induziert. Behaupten kann man alles.

Zusatzhypothese (Qualia, Einheitliches Erleben, etc.)

Noch einmal: Das sind keine Zusatzhypothesen. Oder ist die Nässe des Wassers auch eine Zusatzhypothese?

Photonen benötigen keinen Raum? Wer sagt denn so etwas?

Für Photonen vergeht keine Zeit bzw. sie besitzen keine Eigenzeit. Also können Photonen auch keinen Raum beanspruchen, da sie ansonsten räumliche Wege zurücklegten. Das wäre absurd.
 
Da es sich beim Bewusstsein um nichts Physikalisches handelt, bedarf selbiges auch keines physikalischen Raums. Diese Phänomen tritt übrigens sogar bei energetischen Teilchen auf, denn auch Photonen benötigen beispielsweise keinen Raum.

Ja, es ist einfach ein unerklärliches Mysterium und gleichzeitig das Offenkundigste überhaupt.
 
pieks mal nen Regenwurm leicht mit nem Stück Holz.

:rolleyes:

Nixnutz... Wenn man einen Fisch in der Pfanne brät, soll es auch vorkommen, dass selbiger zuweilen "emporspringt"... Möchtest Du hier auch eine Empfindung unterstellen? Nein? Wieso nicht? Weil Du weißt, dass jener Fisch bereits seines Lebens beraubt wurde und daher keinerlei Reize mehr wahrnehmen kann.

Ja, der Regenwurm reagiert tatsächlich auf externe Reize. Wieso impliziert dies aber eine erlebte Empfindung seinerseits? Wasser reagiert auch, werfe ich einen Stein hinein. Aus meiner Perspektive unterliegst Du hier einem Interpretationsfehler. Die Biologie des Regenwurms reagiert, wenn Du selbigen mit einem Stückchen Holz stichst oder ihn mit einem Angelhaken durchbohrst.

PS: Selbst dekortizierte Säuger zeigen noch die typischen physiologischen Reaktionen, wenn man sie mittels spezifischer Reize stimuliert, obgleich ihnen die beiden Großhirnhemisphären chirurgisch entfernt wurden und sie demzufolge absolut nichts mehr spüren können.
 
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es hätte nicht eines so langen Textes bedurft Bella.

Ein Regenwurm *spürt* was, wenn man ihn piekst, sonst würde er nämlich nicht reagieren.

Was er genau empfindet wissen wir nicht.

so einfach ist das.

Du hast meinen "langen" Text inhaltlich offenbar nicht verstanden. Eine externen Reizen folgende, physiologische Reaktion setzt eben kein Spüren bzw. Wahrnehmen voraus. Ich kann auch muskuläre Fasern mittels elektrischer Impulse innervieren, ohne dass es dabei zu Empfindungen kommt.
 
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