Ein weiterer Schritt Richtung Diktatur

griechenland wird einfach nur platt gemacht... jeder chart, jede statistik, die man finden kann, zeigt das auf...

es gibt nichts, nichts, nichts, nichts was durch die maßnahmen der letzten jahre besser geworden ist.... nichts, nichts, gar nichts..... null....

retten durch töten... ausschlachten...

ich hasse neusprech...

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@Panta: Aussagekräftiger Überblick... Aber Griechenland wird doch jetzt gerettet... und ganz Europa nebenbei. ;)
 
Ein paar Leserkommentare aus dem Spiegel-Online-Forum, zum Thema spanischer Banken und deren zukünftiger Zugriff auf den Rettungsschirm (und ich habe da bisher keinen Kommentar gefunden, der einen anderen Tenor anschlägt im Sinne von... "ist schon richtig so":

Ich glaube, ich muss mich übergeben. So wird Europapolitik in Europa gemacht. Man macht Verträge mit Deutschland mit ein paar schönen Bedingungen, damit das Parlament auch schön zustimmen kann. Und dann kippt man den ganzen Mist einfach in die Kloake. Und schon hat man die dummen Deutschen ausgetrickst. Wenn mich jemand so bescheißen will, dann ist er nicht mehr mein Freund. Pfui. Wenn unsere Regierung das zuläßt, dann muss ich wohl die "Keine Ahnung von nix"-Piraten wählen. Weil so geht es ja nicht weiter. Oder gibt es eine andere wählbare Alternative?
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schon wieder der wahnwitz, dass man marode banken retten müsse, anstatt sie zum schließen und die vorstände in die privathaftung zum nehmen. die vergabe von steuergelder an banken gibts nur im kommunismus, in der freien marktwirtschaft ist dafür kein platz. wer nicht wirtschaften kann, geht bankrott und am markt nimmt ein besserer seinen platz ein. wenn man sich daran nicht mehr hält, dann muss man alle banken sofort verstaatlichen, damit es nichct mehr zu solchen krisen kommen kann. der staat hat keine unternehmen zum retten.
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warum regt mich diese mitteilung eigenlich nicht auf - weil absehbar und vorhersehbar. die finanzindustrie hat europa fest im würgegriff und quetscht bei bedarf einfach die mittel heraus, die für ihre gewinnmaximierung oder zur verschleierung von unterschlagungen nötig sind. und wir werden zahlen - wie immer alternativlos. wenn der esm erst mal in kraft ist, werden wir gnadenlos zahlen bis nix mehr zu holen ist. professor hankel hat die jetzt eintretenden szenarien bereits vor jahren genauestens beschrieben und vorhergesagt - hörenswert sein vortrag - es war einmal der euro - aber die deutschen hören ja lieber auf merkel und schäuble, zwei finanzpolitische nieten par exzellance. und das volk jubelt ihnen zu - noch...
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War doch, für fast jeden außer unserer Politiker, abzusehen...
"Ist der Schirm erst installiert, wird er geplündert, ganz ungeniert."
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Wer stoppt diesen Wahnsinn? Hier wird ein System aufgebaut, bei dem die Steuerzahler immer skrupelloser Geld an privatwirtschaftliche Unternehmen verteilt wird. Bisher lief es noch über den Umweg der Staatshaushalte, nun wir aber eine direkte Finanzspritze in das Bankensystem gepumpt. Unter dem Deckmantel der Systemrelevanz müssen wir alles hinnehmen und bezahlen. Sollte mit dem Geld nicht besser eine geordnete Marktbereinigung mit Schutz der Kleinanleger erfolgen? Alle sonstigen Beteiligten sind doch angebliche Fachleute und sollten für die Fehler der Vergangenheit (oder war es absichtliches Handeln?) nach allgemeinen Marktregeln die Konsequenzen tragen. Hätten wir uns doch damals bei Griechenland an die Grundlage des Euro gehalten "keiner tritt für die Schulden des anderen ein", dann hätten wir mit dem bisherigen Geldern die schlimmsten Folgen eines kurzen Kraches abgefangen, aber das System wäre von diesem Wahnsinn geheilt worden. Wo soll es mit uns in Zukunft hingehen? Werden wir bald jeden ins straucheln geratenen Manager stützen müssen? Was ist aus den Begriffen Verantwortung, Risikobewusstsein und Konsequenz geworden? Scheinbar sind diese Worte ab einer bestimmten Größe nicht mehr gleichbedeutend mit unserm Verständniss.
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Und warum wundert das mich nun gar nicht mehr?
Die Banken zocken fleißig weiter und wenn es schief geht, erledigt das der Steuerzahler.
Und dass Deutschland dagegen ist, halte ich für ein Gerücht.

Schluss mit der Schonung der Banken! Sie sollen sich endlich den normalen Mechanismen des von den Neoliberalen so viel gepriesenen Marktes unterordnen. Wer nicht richtig wirtschaften kann, geht pleite. Basta! So ergeht es jedem kleinen Handwerker, der zu hohes Risiko eingeht und Aufträge für Kunden erledigt, die nicht zahlen.

Und wenn alle maroden Banken pleite sind, werden die leistungsfähigsten eben übrig bleiben. Das ist das Gesetz des Marktes. Achja, da waren noch die Arbeitsplätze. Aber wer fragt nach den Mitarbeitern des kleinen Handwerkers, wenn die im Falle der Pleite ihren Job los sind.

Okay, die haben es besser, finden wieder Arbeit, weil Handwerker irgendwie immer gebraucht werden. Aber wer braucht schon arbeitslose Banker? Die lassen sich wahrscheinlich schlechter einer neuen Verwendung zuführen, uzm mal in Röslers Jargon zu labern. Dann haben sie eben Pech gehabt - wie die Schleckerfrauen, die von der FDP im Stich gelassen wurden.
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Tja, wie von sehr Vielen von Anfang an vermutet.
Aber was will man von abhängigen Politikern auch anderes erwarten.
So kommen dann wenigstens auch britische Banken in den Genuss europäischer Hilfen.



http://forum.spiegel.de/f22/spanien...ll-nun-doch-marode-banken-stuetzen-59694.html
 
Auch ein Punkt, warum vermutlich am Artikel 93 (betrifft das Bundesverfassungsgericht) herumgeschraubt werden soll:

Ex-Justizministerin klagt gegen Euro-Rettungsschirm


Das Bundesverfassungsgericht soll den Euro-Rettungsschirm ESM und den EU-Fiskalpakt stoppen: Die frühere SPD-Bundesjustizministerin Herta Däubler-Gmelin hat Verfassungsbeschwerde gegen die Instrumente zur Euro-Rettung angekündigt.

(...)

Am Fiskalpakt kritisierte die einstige Justizministerin der Regierung Schröder zwei Punkte: "Der eine ist, dass er nicht gekündigt werden kann", sagte Däubler-Gmelin. "Der andere ist, dass EU-Kommission und -Ministerrat weitgehende Kontrollbefugnisse über die nationalen Haushalte erlangen, ohne dass das Europäische Parlament oder die nationalen Parlamente daran mitwirken." Dies gefährde aber die gesellschaftliche Akzeptanz solcher Entscheidungen, zumal wenn sie Einschnitte in so sensiblen Bereichen wie der Sozialpolitik bedeuteten.

Auch Gauweiler und Linke wollen klagen

Beim dauerhaften Rettungsschirm ESM sieht die Juristin das Haushaltsrecht des Bundestages verletzt. Zwar seien zusätzliche Beiträge für den 700-Milliarden-Euro-Fonds nicht ausdrücklich vorgesehen, sagte Däubler-Gmelin. Wenn die Finanzkrise aber solche Ausmaße annehme, dass die Deckungssumme nicht mehr ausreiche, werde es ohne Nachschusspflicht nicht gehen. Wenn der Bundestag über den ESM abstimme, könne er daher nicht abschätzen, welche Haftungssummen er eigentlich bewillige.


"Ich bin sehr für Europa, aber nicht für ein Europa, das nur von den Regierungseliten bestimmt wird", sagte die einstige Justizministerin der Regierung Schröder. "Es kann nicht sein, dass Europa die Rechte der nationalen Parlamente wegnimmt, ohne das Europaparlament und die Beteiligungsrechte der Bürger entsprechend zu stärken. Europa muss demokratisch sein."

Däubler-Gmelin sieht deshalb mit den EU-Plänen "eine rote Linie überschritten". Sie zeigte sich überzeugt davon, mit ihrer Beschwerde "sehr gute Chancen" bei den Verfassungsrichtern in Karlsruhe zu haben. Auch die Linkspartei und der CSU-Politiker Peter Gauweiler planen Verfassungsbeschwerden gegen die Instrumente zur Euro-Rettung.

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,827028,00.html

Ich wüsste zu gerne, ob es auch nur irgendein fundiertes Gegenargument dazu gibt.
 
Es beginnt schon bei Einstiegsverträgen für EU-Länder - im Grunde kein Ausstiegsszenario möglich. Ein BlancoCheck.
 
Das hier ist mir jetzt ein bisschen zuviel Dünnbrettbohrerei... Und es ist schon Hammer-naiv. Nur noch eine Frage: Glaubst Du, dass der momentane Weg tatsächlich funktionieren und aus der Krise führen wird?
Das wars? Was ist daran Dünnbrettbohrerei?
Was ich hier aufgezählt hab, sind die Gründe, warum Griechenland in der Scheiße sitzt. Man kann nicht alles über einen Kamm scheren. Spanien hat prinzipiell keine fundamentalen Probleme (die hatten vor der Krise mal sagenhafte 38% Verschuldung!), die hat einfach die Finanzkrise stark getroffen, da liegt das Problem (Irland das gleiche, btw). Bei Griechenland war die Finanzkrise der Tropfen, der das Fass überlaufen ließ - deren Verschuldung war aber auch VOR der Krise schon über 100% und ist nur um ein paar Prozent angestiegen. Griechenland hat fundamentale Probleme, die politischer und konstitutioneller Natur sind. Bei Italien ist die Krise auch nur der "Kicker" und nicht die Ursache. Die finanziellen Probleme sind dabei nur eine logische Konsequenz. Weder ein Schuldenschnitt, noch der Ausstieg aus der Eurozone helfen Griechenland bei der Ursachenbekämpfung - das können sie nur durch politische Reformen dauerhaft lösen. Griechenland braucht das, was Mario Monti jetzt für Italien macht - konsequent aufräumen und Platz machen für eine saubere Zukunft. Jede rein finanzielle "Lösung" (Hilfspakete, Schuldenschnitt, Austritt aus dem Euro) ist nichts als Symptombekämpfung.
 
Das wars? Was ist daran Dünnbrettbohrerei?
Du lässt ganz vieles komplett außen vor und dann ratterst Du Überschriften herunter, die einfach oberflächlich naiv sind. Denn was doch vor allem anderen getan wird ist: Das Land wird kaputtgespart! Es wird einfach am Leben erhalten, um Zeit für eine gigantische Umverteilung zu haben. Wenn Du das anders siehst... bitte, ich hätte da gerne ein paar Gegenargumente!


Man kann ohne Geld gar nichts reformieren. Ich gebe Dir ein ziemlich irres Beispiel, von dem ich heute erst las (und das ist auch ne Meldung von heute):

Was wie ein schlechter Witz klingt, ist Realität: Die Wahl in Griechenland ist in Gefahr, weil das Geld für Wahlzettel fehlt....
Geldmangel und Organisationsfehler: Griechenland fehlt das Papier für die Wahlzettel


In Griechenland stellt laut Gesetz der Staat das Papier für die Wahlzettel. Die Parteien müssen die Zettel drucken und bis Mitternacht am Freitag, 27. April, bei den zentralen Sammelpunkten des Landes abgeben. Wer nicht rechtzeitig liefert, wird von der Wahl ausgeschlossen.

(...)

Etablierte Parteien haben sich noch schnell bedient

Auf so ein Glücksspiel will sich lieber niemand verlassen. Folglich mussten die Parteien zur Fristenwahrung bereits vor der staatlichen Papierlieferung Druckaufträge erteilen und das Papier selbst kaufen. Bei einigen Parteien könnte das wegen der eigenen Finanznot nicht klappen. Das wäre für sie das Aus bei der Wahl.

Kleinere, vor allem außerparlamentarische Parteien fühlen sich deshalb auch angesichts der jüngst erfolgten üppigen staatlichen Parteienfinanzierung für etablierte Parteien benachteiligt. „Es besteht die Gefahr, dass wir unsere Wahllisten nicht rechtzeitig drucken können“, meinte der Spitzenkandidat der im Europaparlament vertretenen Grünen/Ökologen, Angelos Traianos. Die in Stadtparlamenten vertretende Linksautonome Gruppe Antarysa (eine Abkürzung, die lautmalerisch Revolution bedeutet) beklagt, dass auf diese Weise de facto ein Ausschluss von ökonomisch schwacher Parteien praktiziert werde.

Regierungsparteien greifen in Staatsschatulle

Pikanterweise sind davon vor allem linke oder sparkurskritische Parteien betroffen. Antarysa sieht ebenso wie viele andere Parteien die Verfassung hinsichtlich der Chancengleichheit politischer Parteien gebrochen. Denn kurz vor der Wahl genehmigten sich ausgerechnet die kaputt gewirtschafteten Regierungsparteien einen tiefen Griff in die Staatsschatulle. Das Anfang April ausgezahlte Geld für die auf Wahlergebnissen basierende Parteienfinanzierung wurde bis einschließlich Juni komplett ausgezahlt.

Die Regierungsparteien Nea Dimokratia und Pasok, die beide zusammen mehr als 250 Millionen Euro Schulden haben, haben einen parlamentarischen Eilbeschluss durchgesetzt, der diese Gelder vor Pfändungen schützt. Für die Regierungsparteien ging es dabei um knapp 30 Millionen Euro. Griechenlands Parlamentsparteien erhalten zehn Euro pro Jahr und Stimme, während in Deutschland der vergleichbare Satz bei 0,7 bis 0,85 Euro liegt.

Was kann man daran sehen?

1. Wie blank muss ein Land sein, damit Geld für das Papier von Wahlzetteln fehlt?
2. Keine Systemänderung in Sicht. Denn genau dieses Problem hilft genau den etablierten Parteien und kickt andere raus. Es wird ausgenutzt.
3. Und das (Punkt 2) ist ein Prinzip, dass auf viel breiterer Basis zutrifft.

Fazit: Wo kann man überhaupt erkennen, das Griechenland "gerettet" wird?

Und was mich bei Deiner Aufzählung am meisten stört ist, dass Du Dich irgendwie komplett weigerst, mal nachzusehen wo denn wirklich die Verantwortung liegt. Der griechische Staat ist marode und korrupt... klar. Aber das die überhaupt in den Euro durften, war nur mit Hilfe machbar. Und das war ja kein Versehen! Der Euro wurde zu einem Mittel um Griechenland richtig in die Scheiße zu reiten, und glänzend daran zu verdienen. Die korrupte Regierung wurde dabei als Erfüllungsgehilfe genutzt. Sobald sich das Rad aber überdreht und es für die Banken, die damit richtig Kasse machten, gefährlich wurde... werden sie staatlich gerettet (Steuerzahler), was sich jetzt auf eine gemeinschaftliche Haftung intensiviert hat.


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Mach Dir das doch mal klar: Auch Du zahlst mit Geld, dass Du noch gar nicht verdient hast, dafür, dass dieses ganze korrupte System weiterlaufen kann.


Wie kann man das als Marktliberaler einfach übersehen? Wie kann man das gutheißen?
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Und zu guter letzt: Ich fragte mehrmals, warum nicht die griechische Währung wieder einführen und abwerten. Warum nicht eine wirkliche Insolvenz? Und dann auch durchaus mit Hilfe... Du nanntest Argentinien als Beispiel. Warum nicht ein Beispiel an Argentinien nehmen, aber die massive Härte der Bevölkerung mit europäischen Hilfen abmildern?



Was ich hier aufgezählt hab, sind die Gründe, warum Griechenland in der Scheiße sitzt. Man kann nicht alles über einen Kamm scheren. Spanien hat prinzipiell keine fundamentalen Probleme (die hatten vor der Krise mal sagenhafte 38% Verschuldung!), die hat einfach die Finanzkrise stark getroffen, da liegt das Problem (Irland das gleiche, btw). Bei Griechenland war die Finanzkrise der Tropfen, der das Fass überlaufen ließ - deren Verschuldung war aber auch VOR der Krise schon über 100% und ist nur um ein paar Prozent angestiegen.
Simple Frage: Gäbe es diese Krise in Griechenland, Irland, Spanien, Italien etc. wenn die Banken vernünftig gewirtschaftet hätten?


Griechenland hat fundamentale Probleme, die politischer und konstitutioneller Natur sind. Bei Italien ist die Krise auch nur der "Kicker" und nicht die Ursache.
Gibt es Deiner Ansicht nach Korruption, die nicht von Banken unterstützt wird?

Die finanziellen Probleme sind dabei nur eine logische Konsequenz. Weder ein Schuldenschnitt, noch der Ausstieg aus der Eurozone helfen Griechenland bei der Ursachenbekämpfung - das können sie nur durch politische Reformen dauerhaft lösen. Griechenland braucht das, was Mario Monti jetzt für Italien macht - konsequent aufräumen und Platz machen für eine saubere Zukunft. Jede rein finanzielle "Lösung" (Hilfspakete, Schuldenschnitt, Austritt aus dem Euro) ist nichts als Symptombekämpfung.
Was wäre falsch daran, zur Drachme zurückzugehen? Warum nicht der Bevölkerung die Entscheidung überlassen? Könnte es nicht sein, dass genau das die Korruption beenden und einen echten Neustart ermöglichen würde?
 
Du lässt ganz vieles komplett außen vor und dann ratterst Du Überschriften herunter, die einfach oberflächlich naiv sind.
Was von dem, was ich gesagt habe ist falsch? Warum ist es naiv? Griechenland hat einfach eine korrupte Politik und eine katastrophale Staatsorganisation, die diese Politik unterstützt. Wenn man daran nichts ändert, hilft alles andere nichts.

Warum keine Rückkehr zur Drachme?
Ein Bank Run würde das griechische Bankensystem implodieren lassen. In Argentinien war der Bank Run so schlimm, dass sie für mehrere Monate alle argentinischen Konten eingefroren haben ('Corralito'). Bei Griechenland ist das aber noch ein wenig schwerer, denn die müssen vorher noch den Euro loswerden, was zusätzlicher Aufwand ist - mit den Verhandlungen und der Durchführung dauert das sehr lange - bis das durch ist, hat jeder, der ein bisschen Verstand hat sein Konto schon geräumt. Soll Griechenland über die gesamte Umstellung hinweg alle Konten einfrieren? In Argentinien gabs Ausschreitungen mit mehreren Toten - nicht ganz ein halbes Jahr hat die Corralito gehalten. So ein Zeitrahmen reicht nicht - schon gar nicht bei einer Bevölkerung, die jetzt schon auf die Barrikaden geht.

Deine Einschätzung des Euro ist auch ziemlich pauschal. Du ignorierst z.B. total, dass die Inflationsrate (anfangs über 20 %!) in Griechenland nach Einführung des Euro um 90% gesenkt werden konnte und die Industrie extrem gewachsen ist - da gehören die Griechen zu den europäischen Spitzenreiter.
Condemn schrieb:
Fazit: Wo kann man überhaupt erkennen, das Griechenland "gerettet" wird?
Wer hat denn das letzte halbe Jahr Beamtengehälter gezahlt? Was bringt ein Ausstieg aus dem Euro, wenn Griechenland ohnehin Pleite ist? Dann müssen wir erstrecht ein Hilfspaket nach dem anderen schnüren - wo ist der Vorteil zu jetzt? Dass die Griechen nicht "um die Ecke" (über Abwertung) ihre Schulden schneiden können?
 
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Was von dem, was ich gesagt habe ist falsch? Warum ist es naiv?
Weil Du anscheinend glaubst, dass Griechenland tatsächlich gerettet wird. Und das ist einfach nicht wahr und wird auch nicht geschehen. Das was von Griechenland verlangt wird, ist nicht leistbar. Das was von der EU in dem Zusammenhang (nicht nur Griechenland betreffend) verlangt wird, ist ebenfalls nicht leistbar. Nimm mal das Beispiel Deutschland... D. gilt als "Musterland" innerhalb der Eurozone. Aber auch hier sind die Schulden so verdammt hoch, dass sie nicht zurückzuzahlen sind. In wirtschaftlich schlechten Jahren werden Schulden aufgenommen, um die Krise nicht zu verstärken. Aber in guten Jahren werden trotzdem keine abgebaut, sondern nur weniger aufgenommen. Gleichzeitig steigt die Zinslast weiter... und wird immer höher. Und: Obwohl Deutschland als Musterland gilt, haben wir einen massiven Sozialabbau und wir sind in einer Phase, in der man massiv handeln müsste, um der Umverteilung entgegenzuwirken. Denn Geld fließt zu Geld, und "Geld-Berge" wirken wie starke Magneten auf das übrige Geld im Kreislauf. Man kann es auch so sehen: Kapital fließt von der Masse weg... hin zu den "Magneten". Und anstatt gegen diese Dynamik zu handeln, wird sie sogar noch unterstützt. Warum? Weil jene, die sehr viel Kapital haben natürlich auch sehr viel Macht haben. Und natürlich ist deren Interesse eher der Zuwachs an Macht und Kapital als das Gegenteil.

Insofern ist das eine natürliche Dynamik. Wirtschaftliche "Naturgesetze" wirken da... die eng verflochten sind, oder man kann auch sagen, eine Art Spiegel von psychologischen Gesetzen sind.

Worauf ich damit hinaus will ist: Du verteidigst da etwas, das mit sehr großer Sicherheit nicht Dein Interesse ist und ich glaube, dass Du die Tragweite dessen was da passiert, und was v.a. mit dem ESM kommen wird, nicht durchschaust. Denn der ist wirklich ein Abo auf Summen die unvorstellbar hoch sind. Da wird dann nicht mehr abgestimmt, ob Deutschland einem Rettungspaket von so und soviel zustimmt... da wird einmal gefragt: Seid Ihr Willens zu geben was wir fordern, sobald wir es fordern? Und sie werden sagen "Ja... bitte nehmt was ihr wollt, wann ihr wollt und setzt es ein wie ihr für richtig haltet."

Griechenland hat einfach eine korrupte Politik und eine katastrophale Staatsorganisation, die diese Politik unterstützt. Wenn man daran nichts ändert, hilft alles andere nichts.
Dieser Zustand wird gerade zementiert. Die EU wird korrupt geführt, nur eleganter als Griechenland. Aber auch vielfach effektiver und in einem gigantischem Ausmaß. Griechenland ist ein Kleinkrimineller... Die EU-Eliten sind die Mafia, die den Kleinkriminellen erpressen und benutzen.

Warum keine Rückkehr zur Drachme?
Ein Bank Run würde das griechische Bankensystem implodieren lassen. In Argentinien war der Bank Run so schlimm, dass sie für mehrere Monate alle argentinischen Konten eingefroren haben ('Corralito'). Bei Griechenland ist das aber noch ein wenig schwerer, denn die müssen vorher noch den Euro loswerden, was zusätzlicher Aufwand ist - mit den Verhandlungen und der Durchführung dauert das sehr lange - bis das durch ist, hat jeder, der ein bisschen Verstand hat sein Konto schon geräumt.
Das passiert doch jetzt auch.

24.10.2011
Euro-Exodus lässt Griechenland ausbluten

Unternehmer tun es, Rentner auch und sogar Nonnen: Viele Griechen schaffen ihr Vermögen ins Ausland, Dutzende Milliarden Euro sind bereits weg. In dem Staat, der am Boden liegt, ist sich jeder selbst der Nächste - selbst Steuerfahnder flüchten sich in blanken Zynismus.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,793275,00.html

Jeder der kann, schafft die Kohle raus. Und das ist nicht nur in Griechenland so... Das gilt auch für Spanien, Italien, Frankreich... Und nicht erst seit einer Woche, sondern seit einigen Monaten.

Weißt Du... die EU tut so, als ob sie Solarzellen auf Dächer baut. In Wirklichkeit werden gerade die Fundamente ausgehöhlt.


Soll Griechenland über die gesamte Umstellung hinweg alle Konten einfrieren? In Argentinien gabs Ausschreitungen mit mehreren Toten - nicht ganz ein halbes Jahr hat die Corralito gehalten. So ein Zeitrahmen reicht nicht - schon gar nicht bei einer Bevölkerung, die jetzt schon auf die Barrikaden geht.
Das was jetzt schon in Griechenland passiert, wird sich massiv zuspitzen. Die Situation wird viel viel schlimmer als die in Argentinien. Denn auch wenn Geld für die vermeintliche Griechenland-Rettung fließt, kommt davon ja nur ein minimaler Bruchteil bei der Bevölkerung an. Die Kohle geht ja zum allergrößten Teil direkt an Banken und zwar an Ausländische...

Kleines Beispiel: Ich investiere in Dich, gebe Dir einen Kredit. Du baust damit eine Firma auf und zahlst in Raten. Du brauchst aber noch mehr Geld und holst Dir auch von ein paar meiner Freunde Kredite... irgendwann kriegst Du das alles nicht mehr gebacken und müsstest Insolvenz anmelden. Im Kapitalismus ist das ein normaler Vorgang. Ich muss dann das Risiko das ich einging eben tragen und die Kohle, die Du mir eigentlich noch schuldest, abschreiben, genau wie meine Freunde/Deine anderen Kreditgeber.

Aber meine Kumpel und ich setzen uns jetzt zusammen... und so simpel lassen wir Dich da einfach nicht raus, denn wir wollen unser Geld zurück, zumindest soviel wie möglich. Und deshalb erhalten wir Dein Unternehmen minimal am Leben..., Insolvenzverschleppung... aber das finanzieren wir nicht mal mehr selbst. Wir machen andere dafür verantwortlich. Deine Verwandtschaft und Deine Freunde. Die müssen Dir jetzt Geld geben, damit Du offiziell nicht pleite bist, aber den Großteil musst Du sofort an uns weiterleiten. Und das Spiel spielen wir solange wie es geht, und am liebsten solange bis wir die gesamte Kreditsumme plus Zinsen drin haben.

So machts die Mafia... und genau so machts die EU.


Deine Einschätzung des Euro ist auch ziemlich pauschal. Du ignorierst z.B. total, dass die Inflationsrate (anfangs über 20 %!) in Griechenland nach Einführung des Euro um 90% gesenkt werden konnte und die Industrie extrem gewachsen ist - da gehören die Griechen zu den europäischen Spitzenreiter.
Komplett auf Schulden gebaut... Das war doch kein Wachstum. Wenn Du, obwohl vielleicht kaum Kreditwürdig, auf einmal nen 100 Mio-Euro-Kredit bekommst... kannst Du damit ne riesen Firma aufmachen. Was heißt das aber? Vor allem, dass Du 100 Mio-Euro hast für die Du Abtrag plus Zinsen leisten musst. Kurz gesagt: Da ist nix hinter. Das ist kein echtes Wirtschaftswachstum, weil es auf fast nichts aufbaut.

Übrigens ist das ein Fakt. Wäre es anders, wäre die Situation Griechenlands eine andere.

Wer hat denn das letzte halbe Jahr Beamtengehälter gezahlt? Was bringt ein Ausstieg aus dem Euro, wenn Griechenland ohnehin Pleite ist? Dann müssen wir erstrecht ein Hilfspaket nach dem anderen schnüren - wo ist der Vorteil zu jetzt? Dass die Griechen nicht "um die Ecke" (über Abwertung) ihre Schulden schneiden können?
Zu Beamtengehältern: Vergleich das mit meinem Mikro-Mafia-Beispiel oben. Es wird einfach nur verhindert, das Griechenland offiziell zahlungsunfähig ist. Und abgesehen davon: Die Beamten sind doch nur ein kleiner Teil der griechischen Bevölkerung. Schau Dir lieber an, wieviel/-wenig diejenigen die noch nen Job haben verdienen (auch Beamte), und v.a.: wie hoch ist die Arbeitslosenquote? Schau Dir die Kurven an, die Panta Rhei postete...

2. Frage: Sie sind pleite, nur nicht offiziell... aber sie können den Euro nicht abwerten.

3. Der Vorteil ist, dass das Geld nicht nur bei französischen Banken landen würde, sondern beim griechischen Volk und v.a.: Es wäre ja viel billiger. Plus: Auch wenn es eine harte Lösung wäre, wäre es wenigstens eine Lösung die Zukunft hat. Das was jetzt passiert ist doch nur ein Aufschieben, so dass einfach noch mehr rausgeholt werden kann. Noch mal: Momentan geht Geld für das europäische Bürger haften, v.a. Deutsche, nach Griechenland, und von da aus an Banken die griechische Staatsanleihen halten. Und zwar deshalb, weil die keinerlei EK für Staatsanleihen hinterlegen mussten und mit Kreditausfällen nicht umgehen wollen und teilweise nicht können. Sie sind mittlerweile so mächtig, dass sie einfach sagen: Wir müssen das unternehmerische Risiko nicht tragen. Das lassen wir einfach andere tragen... und daran verdienen wir gleich noch mal. Denn die brauchen dafür ja auch Kredite.


Wie findet man das als Marktliberaler? Warum ist es für Dich so unmöglich diese Frage zu beantworten?
 
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